Der französische Regisseur Alexandre Aja konnte sich in Horrorfan-Kreise vor allen einen Namen durch Filme wie 'High Tension' und der Neuverfilmung von 'The Hills Have Eyes' machen. Ging es in diesen Werken noch äußerst brutal zur Sache, fuhr er die Gewalt für sein aktuelles Projekt deutlich zurück. Doch im hier vorliegenden Mix aus Katastrophenfilm und Creature-Horror geht es nicht minder spannend zu, weshalb Fans des Multitalentes - er ist auch als Drehbuchautor und Produzent aktiv - auch hier wieder ein Auge riskieren sollten. Während Streaming-Zuschauer bei iTunes auch eine Ultra HD-Fassung inklusive Dolby Vision angeboten bekommen, müssen sich Fans physischer Medien in diesem Fall mit einer normalen Blu-ray Variante zufriedengeben. Was die im Vertrieb von Paramount Home Entertainment bzw. Universal Pictures Home Entertainment erscheinende Amaray-Version zu bieten hat, zeigt das nachstehende Review.
Story



Bildqualität

Tonqualität
Die Blu-ray wurde mit einer reichhaltigen Tonspurenauswahl ausgestattet:
- Deutsch Dolby Digital 5.1
- Englisch DTS-HD Master Audio 7.1
- Tschechisch Dolby Digital 5.1
- Spanisch Dolby Digital 5.1
- Französisch Dolby Digital 5.1
- Italienisch Dolby Digital 5.1
- Ungarisch Dolby Digital 5.1
- Polnisch Dolby Digital 5.1
- Russisch Dolby Digital 5.1
- Türkisch Dolby Digital 5.1
Auch wenn sich die Formatangabe erstmal wieder altbacken liest, so gibt es keinen Grund zur Beanstandung beim Gehörten. Denn die Dolby Digital Spur kommt hier äußerst kraftvoll rüber und verfügt über einige sehr gute Schock-Momente, die den Zuschauer zusammenzucken lassen. Hinzu kommen sehr gut verteilte Effekte, welche den Sturm ins Heimkino bringen. Das Knatschen und Ächzten des Hauses unter den Winden des Hurricanes wird ebenso passend über alle Kanäle wiedergegeben. Die Dialoge bleiben dabei stets klar verständlich, womit es dann schlussendlich auch keine allzu großen Unterschiede zur englischen Originalspur gibt. Hier muss man schon genau hinhören, um in einen wenigen Szenen mitzubekommen, dass der Originalton die Nase ganz leicht vorne hat. Dies fällt aber wirklich nur im direkten Vergleich auf. Die deutsche Synchronisation kommt aus dem Hause der Interopa Film GmbH und entstand unter der Dialogregie von Hannes Maurer. Etwas schade bleibt es allerdings, dass man für solch einen effektreichen Katastrophenfilm keinen modernen 3D-Sound fürs Heimkino kreiert hat. Die Wetter-Effekte, das Spiel über mehrere Ebenen des Hauses und die Handlung Unterwasser wäre hierfür wirklich prädestiniert gewesen.

Ausstattung
Das Bonus-Material verteilt sich auf folgende Beiträge:
- Intro zum alternativen Anfang (0:25 Min.)
- Alternativer Anfang (4:49 Min.)
- Gelöschte und erweiterte Szenen (6:03 Min.)
- Unterhalb von Crawl (28:05 Min.)
- Kategorie-5-Alligatoren: Visuelle Effekte (11:37 Min.)
- Alligator Angriff (1:32 Min.)
Beim kurzen Intro handelt es sich um ein Vorwort von Regisseur Alexandre Aja, in dem er die Entstehung des nachfolgenden alternativen Anfangs erklärt. Dieser entpuppt sich dann nämlich als animierter Comic, der den Beginn des Unwetters schildert. Auch hier gerät eine Familie während der Flucht vor dem Hochwasser in einen Hinterhalt der gefräßigen Alligatoren. Anschließend geht es mit drei gelöschten bzw. erweiterten Szenen weiter. Das Herzstück der Extras ist jedoch ein knapp halbstündiges Making-of. Hier schildern Regisseur Aja und Produzent Sam Raimi zunächst, wie sie sich kennenlernten. Auch die Drehbuchautoren Michael und Shawn Rasmussen erzählen hier, wie sie zur Idee des Films kamen. Aja entschied sich für eine relativ realistische Umsetzung, damit das Szenario möglichst glaubwürdig wiedergegeben wird. Die Hauptdarsteller Barry Pepper und Kaya Scodelario erklären in Interviews, was sie dazu bewegte an dem Projekt teilzunehmen. Gedreht wurde der Film zu großen Teilen in Belgrad, das Pate für Florida stand. Hier entstand dann auch in liebevoller Detailarbeit das extra erbaute Set rund um das Haus der Familie, inklusive benachbarter Tankstelle. Erklärt werden hier auch die widrigen Umstände beim Dreh im Wasser. Im nächsten Extra widmet man sich den Effekten, mit denen man die Alligatoren zum Leben erweckte. In einigen Szenen arbeitete man zudem mit mechanischen Puppen, welche extrem real wirken. Ebenfalls aus dem Computer kamen die meisten Hurricane-Effekte, sowie die typische Florida-Vegetation. Im abschließenden Beitrag bekommt man dann noch einmal alle Alligatoren-Angriffe in einem Rutsch zusammengeschnitten. Die Beiträge sind allesamt sehr interessant gestaltet, vor allem das Making-of gibt einen guten Einblick in die teils aufwendigen Dreharbeiten.
Die Blu-ray wird in einem normalen blauen Amaray-Case geliefert, welches über ein Wendecover verfügt.

Fazit
Die Kombination aus Katastrophenfilm und Creature-Horror ist im Falle von Alexandre Ajas aktuellen Werk sehr gut gelungen. Das durchaus realistische Setting lädt dazu ein, mit Vater und Tochter mitzufiebern und das von der ersten bis zur letzten Minute. Zugegeben, wirkliche Überraschungen erlebt man hier zwar nicht, aber die Spannung unterhält auf sehr gutem Niveau. Auf eben jenem bewegt sich auch die technische Umsetzung: Nicht vom alten Dolby Digital Codec abschrecken lassen - dieser zeigt hier wieder sehr gut, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört. Zwar wäre bei diesem Setting ein 3D-Sound wünschenswert gewesen, doch mit dem Gebotenen kann man durchaus auch seinen Spaß haben. Etwas schade bleibt es allerdings, dass die 4K Ultra HD-Fassung dem Streaming vorbehalten bleibt - ein Trend der sich öfters durchzusetzen scheint und zeigt, welchen Fokus die Publisher leider haben.
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989