Stefan Ciupek Am zweiten Tag der Messe sollte "Slumdog Millionaire" vorgestellt werden. Mit einem Budget von 15 Mio. USD erreichte der Film einen Umsatz von ca. 360 Mio. USD beim internationalen B.O. und galt damit im Jahr 2008 als echter Überraschungshit. Für den Film von Danny Boyle sollte der DoP Anthony Dod Mantle auf die "Bühne" kommen. Dieser musste jedoch zehn Minuten vor der Präsentation absagen und schickte deshalb Stefan Ciupek vor, der ein bisschen über diesen Film sprechen sollte; von Schwierigkeiten beim Dreh (bspw. Kühlung der Kameras), beim Zoll (Equipment deklarieren) etc. Da Stefan Ciupek nicht nur der B-Camera-Operator von Slumdog Millionaire war, sondern auch bei Lars von Triers Der Antichrist als B-Camera-Operator und Colorist tätig war, hat er direkt im Anschluss die Präsentation zu "Der Antichrist" geleitet und dabei Szenen aus dem Film gezeigt. Die Geschichte von "Slumdog Millionär" dreht sich um den jungen Inder Jamal Malik, der die einmalige Chance bekommt bei der Quizshow "Who wants to be a millionaire?" teilzunehmen. Er ist ausgesprochen gut und steht kurz davor als Rupien-Millionär aus dem Studio zu gehen. Doch bevor er seine Chance erhält, wird er auf brutale Art und Weise vernommen, da er im Verdacht steht, zu betrügen. Mit Rückblendungen bekommt der Zuschauer wichtige Elemente seines Lebens und seinen Wünschen mit, die Jamal geprägt haben. Danny Boyle hat einen beeindruckend inszenierten Film geboten, der die Lebensverhältnisse der "Müll-Kinder" Indiens und weitere Probleme des Landes, mit Hilfe neuester und improvisierter Kameratechnik, perfekt einfing. Bei "Der Antichrist" spielen Willem Dafoe und Charlotte Gainsbourg zwei trauernde Eltern, die ihren Sohn verlieren und sich deshalb in eine einsame Hütte im Wald zurückziehen. Genau diese Szenen werden gezeigt. Dabei hielt sich die Szene, die für den Tod des kleinen Jungen verantwortlich ist, im tristen Schwarz-Weiss. Die beiden Eltern, immer noch frisch verliebt, lieben sich in jeder erdenklichen Pose im ganzen Haus. Nur auf sich fixiert, vergessen sie dabei ihr gemeinsames Kind. Dafoes Charakter arbeitet als Therapeut und entscheidet, seine Frau eigenständig zu behandeln, damit sie das Unglück verarbeiten kann. Er ist davon überzeugt, dass sie sich ihren Ängsten stellen sollte und geht mir ihr zum gemeinsamen "Haus Eden".