Red Digital Cinema
Die erste Präsentation auf der "digitalen Cinematographie" sollte von
Ted Schilowitz (Ted von Red) abgehalten werden, der sich selbst als "Leader of the Rebellion" bezeichnet. Bevor Fragen gestellt wurden, machte man uns in dem ehemaligen IMAX-Kino vorerst mundtot, indem uns das
"RedReel" gezeigt wurde, das bereits auf der NAB 2009 in Las Vegas präsentiert wurde. Die Soundkulisse war faszinierend, die Qualität der gezeigten Bilder war nahezu unerreicht. Das "Red Reel" ist ein Zusammenschnitt verschiedener Projekte, die mit einer Red One gedreht wurden.
Diese erste Präsentation von Schilowitz war bereits sehr beeindruckend, wobei das zweite "Stelldichein" am darauf folgenden Tag das bereits Gesehene schon fast in den Schatten stellte.
Wir konnten neue Produkte von Red One Digital Cinema begutachten, darunter auch ein 5k-, 6k-, 9k- und 28k-Sensor, die auf Epic und Scarlet "getauft" wurden. Da die Sensoren ("Gehirne") immer breiter werden, wird das Endprodukt ("Body") letztendlich auch immer breiter. Ab dem 6k-Modell heißen diese Typen richtigerweise "Mysterium Monstro".
Die Scarlet Modelle kosten auch nur ein Bruchteil des Preises der Epic Baureihen und sind in einem Set schon unter 4.000 USD zu haben. Die folgende Grafik veranschaulicht Ihnen die verschiedenen "Gehirne", die für die Red One Kameramodelle eingesetzt werden können.
Alle Modelle zeichnen in einem Ansichtsverhältnis von 16:9 auf. Ab der "Epic X" können die Sensoren auch im anamorphotischen Verfahren aufzeichnen. Dieses Verfahren kennt man noch vom 35mm Film bzw. dem Cinemascope oder Panavision Verfahren. Cinemascope zeichnet mit Hilfe eines anamorphotischen Linsensystems (Anamorphot) ein Seitenverhältnis von 2.35:1 auf. Das Bild wird gestaucht aufgezeichnet und erst im Kinoprojektor wieder entzerrt.
Epic 617 Pro und der Prototyp
Die Epic 617 Pro mit dem 28k-Sensor soll Mitte/Ende 2010 auf den Markt kommen und für extrem breite Aufnahmen zur Verfügung stehen. Panoramaaufnahmen sollen damit eine völlig neue Dimension annehmen und zum Einfangen atemberaubender Landschaften geradezu perfekt sein.
Neben diesen vorgestellten Sensoren, hat
Ted Schilowitz auch einen Prototypen vorgestellt, der nicht nur wie eine handelsübliche DSLR-Kamera aussah, er soll auch dieselben Funktionen besitzen. D. h. die Kamera kann normale, hochauflösende Fotos schießen und als digitale Kamera für Filmprojekte mit geeigneten Objektiven eingesetzt werden.
Die Kameras von RED Digital Cinema zeichnen sich insbesondere durch den konkurrenzfähigen Preis aus, der vor allem bei Low-Budget-Produktionen eine entscheidende Rolle spielt. Ein komplettes Einsteigermodell bekommt der Käufer bereits ab 30.000 USD. Die Kameras lassen sich zusätzlich aber auch noch komplett modifizieren. So können LCD-Monitore, Objektive, verschiedene Speichermodule und natürlich passende Halterungen dazugekauft werden.
Die Bilder können auf dem hauseigenen, 640GB großen "Red Drive" gespeichert werden oder aber auf bis zu 16GB großen "Redflash (CF) Modulen" sowie 128GB RED-RAMs. Bei den meisten Aufnahmeformaten müssen die 8 und 16GB CF Module allerdings mit einer geringeren Framerate auskommen.
Viele Filmemacher schwören auf Film, andere dagegen wagen den Wechsel zu digitalen Kameras. Meist sieht der erfahrene Zuschauer den Unterschied zwischen digital gefilmten Bildern und Bilder, die auf Film entstanden sind. Eine kleine Liste soll Ihnen die Projekte aufzeigen, die komplett oder teilweise mit der Red One Kamera realisiert wurden:
- District 9 (2009)
- Gamer (2009)
- The Girlfriend Experience (2009)
- Illuminati (2009)
- Nachts im Museum 2 (2009)
- Knowing (2009)
- Che - Revolucion (2008)
- Jumper (2008)
- Crossing the Line (2008)