Ellen Jin Over wurde in Seoul in Südkorea geboren und studierte am Otis College of Art and Design in Los Angeles. Mit dem Ende ihrer Ausbildung wurde sie eine der ersten Spezialisten für das digitale Zeichnen von Hintergründen. Nach beruflichen Zwischenstationen bei Hong Ying aus China und S.O.B. Animation Group aus Neuseeland arbeitete Ellen Jin Over bei Mike Young Productions unter anderem als Direktorin für He-Man and the Masters of the Universe.
Seit 2006 arbeitet sie bei Disney Animation und wurde mit der Umsetzung von Märchen für das Disney Fairies film franchise betraut.
Könnten Sie uns bitte als erstes Ihre Arbeit als Art Director beschreiben?
Meine vordergründige Aufgabe ist es, das Look & Feel des Films zu entwerfen. Dazu gehört zum Beispiel auch die Farbgestaltung.
Wie viele Leute haben an dem Film gearbeitet und wie lange haben sie daran gearbeitet?
Eine genaue Zahl der Leute kann ich leider nicht nennen, es waren jedenfalls viele. Dazu gehören unter anderem Designer, Zeichner und die 3D-Crew. Insgesamt haben wir ungefähr 2 Jahre an dem Film gearbeitet.
Haben Sie auch mit den Kollegen von Pixar zusammengearbeitet?
Pixar ist eines der großartigsten Animationsstudios, wir hatten eine gute Zusammenarbeit. John Lassetter als ausführender Produzent war natürlich auch dabei.
Im Film scheint es so, dass die Animationen einen deutlichen Qualitätssprung gemacht haben. Woran liegt das?
Wir haben Verbesserungen in viele Bereichen gemacht, beispielsweise ist die Zusammenarbeit mit dem Story-Team noch besser geworden. Aus dem ersten Film konnten wir viel lernen und die Beleuchtung, Farben und viele andere Dinge noch realistischer gestalten.
Hintergrundzeichnen ist eines Ihrer Spezialgebiete, wie haben Sie diese Technik bei "Tinkerbell - Die Suche nach dem verlorenen Schatz" angewendet?
Für dieses Gebiet braucht man viel Erfahrung. Natürlich findet diese Arbeit heute größtenteils vor dem Computer statt. Bei Tinkerbell haben wir den Vordergrund animiert, im Hintergrund haben wir das digitale Zeichnen angewendet. Wir haben es also so gemacht, wie es die Tradition vorsieht.
Wie erreichen Sie in Disney-Filmen die Kombination aus der Magie der älteren Filme und der modernen Techniken?
Was Filme von Disney ausmacht, sind diese gewisse Sympathie und ihre glaubhaftem Charaktere. Wir finden hier eine Natur, wie es sie im echten Leben wohl nicht mehr gibt. Das ist es, was Disney-Filme wohl vor allem ausmacht.
In "Tinkerbell - Die Suche nach dem verlorenen Schatz" macht Tinkerbell einen deutlich erwachseneren Eindruck. Können Sie uns etwas über ihren Charakter erzählen?
Das stimmt, sie ist wirklich ein bisschen erwachsener geworden. Sie liebt es nach wie vor zu reisen und unbekanntes Land zu entdecken. Tinkerbell will ihre Ziele unbedingt erreichen. Ihre Freiheit und ihre Freunde sind ihr aber auch wichtig.
Sie ist sehr verspielt und neugierig. Mit der wichtigen Aufgabe im Film lernt sie aber auch, Verantwortung zu übernehmen. Tinkerbell macht aber auch aus, dass sie für jedes Problem durch Tüfteln eine Lösung findet.
Ein Detail, das auffällt, ist der fehlende Schein um die Feen. Warum wurde dieser in "Tinkerbell - Die Suche nach dem verlorenen Schatz" entfernt?
Wir haben uns dazu entschlossen, den Schein in diesem Teil wegzulassen, um dem Zuschauer mehr von den Feen zeigen zu können. Man kann nun die Mimik und Gestik der Feen viel besser erkennen.
Vielen Dank für das Interview.
(or)
RSS Feeds