Cold
Blood
Info
Darsteller: Eric Bana, Olivia Wilde, Charlie Hunnam, Kris
Kristofferson, Treat Williams
Regisseur(e): Stefan Ruzowitzky
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Studio: STUDIOCANAL
Erscheinungstermin: 2. Mai 2013
Produktionsjahr: 2012
Spieldauer: 94 Minuten
BD Info
Das BD bild ist in Ordnung wenn jedoch keine Referenz. Das weiß des
Schnees kommt gut zur Geltung, manchmal gibt das Bild aber Rätsel
auf weil es so schlecht ist.
Format: Widescreen
Sprache: Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1)
Untertitel: Deutsch
Region: Region B/2
Bildseitenformat: 16:9 - 2.35:1
Kritik
Im dichten Schneetreiben von
Michigan wuseln Leute mit Rucksäcken voller Problemen
umher...
Unter ihnen, Eric Bana ( Troja, München ) und Dr. Houese´
Assistentin Olivia Wilde ( Wie ausgewechselt ) die gleich zu Beginn
die Weichen legen auf dem der Coold Blood Zug entlang rast. Ohne im
weiteren Verlauf des Films weiter darauf Bezug zu nehmen führt
Stefan Ruzowitzky ( Die Fälscher ) die ersten drei Figuren seiner
vielen Charaktere ein, Person um Person. Ein geglückter Coup dient
dabei als kalter Einstieg ins Geschehen. Bana und Wilde werden
genau wie eine dritte Person in der ersten Einstellung auf der
Fahrt von diesem Coup eingeführt. Leider schlägt dann gewaltig und
brutal das Schicksal zu, der Wagen überschlagt sich mit
anschließender Todesfolge für den Fahrer. Bana und Wilde, das
Geschwisterpaar überleben den Crash. Der Start einer
verschachtelten Geschichte, denn als ein Streifenwagen des Weges
fährt wird das zuvor nur grob Umrissene Gesicht des Bana genauer
beschrieben. Ein Schuss - Polizist tot. Weitere Leichen werden
folgen.
Schnitt- weitere Figuren werden nach und nach eingeführt. Der
frisch aus dem Knast entlassene Jay ( Charlie Hunnam ) erschlägt
ohne es zu wollen seinen ehemaligen Manager im Streit, den er zur
Rede stellen will und ist von nun an ebenfalls, wie das
Geschwisterpaar auf der Flucht vor dem Gesetz. Wieder ein Schnitt -
der legendäre Convoy Fahrer rückt ins Bild, Kris Kristofferson, mit
samt Ehefrau Sissy Spacek, die zu den ständig in Bewegung gezeigten
restlichen Protagonisten den Ruhepol bilden. Um dem Film folgen zu
können ist es wichtig jede Figur zu nennen, denn am Ende fügt sich
ein Puzzelteil ins andere und der Kreis schließt sich. Etwas
umständlich an der ein oder anderen Stelle aber niemals langweilig
erzählt. Kein Film den man im Vorbeigehen ansehen sollte,
Aufmerksamkeit ist hierbei stark von Nöten.
Im Laufe des Film wird dem Zuschauer schnell klar, dass jeder der
vorkommenden Figuren einen Knax weg hat oder einen Rucksack mit
schweren Problemen mit sich trägt. Keine Person ist frei von
Schuld. Besonders auffällig erscheint hier der ständig
wiederkehrende Vater Komplex, jeder der Väter im Film hat entweder
was gut zu machen oder ist ein absoluter frauenfeindlicher
Mistkerl. Oberflächlich betrachtet kann man dem Film vorwerfen hier
nur Frauen zu zeigen die entweder dem Mann hörig sind oder Frauchen
am Herd ohne eigene Willen sind und/oder nicht den den Mut haben
auf den Tisch zu hauen. Geht man tiefer in die amerikanische
Materie erkennt man aber die Kritik am amerikanischen ländlichen
Mann und Frauen Verständniss.
Eric Bana zelebriert gerade zu einen von inzestuösen Gefühlen
getriebenen, diabolischen Mistkerl derart gut das man eigentlich
nicht glauben kann wie er nur diese langweilige vor Klischee
triefende Hektor Figur in Troja spielen konnte. Oder es liegt
vielleicht daran, dass ihm der Mistkerl-Typ besser steht als der
vorbildliche Streber Sohn oder Rosenkavalier. So roh wie uns der
Regisseur die Natur präsentiert so roh ist Bana auch im Umgang mit
Leuten, die ihm im Weg stehen. Ob mit Messer, Pumpgun oder einem
Ast jedes Utensil wird in seinen Händen zur tödlichen Waffe. Die
Schnee bedeckte Landschaft bekommt so den ein oder anderen Roten
Farbklecks verpasst in Teils harten Szenen. Selbst eine
Verfolgungsjagd wird dem Zuschauer nicht vorenthalten, die nicht
gut für manch Polizisten ausgeht. Dabei wirkt diese Aktion Szene
keineswegs fehl am Platz und fügt sich so harmonisch ins Geschehen
ein.
Tiefer aber als all die gezeigte Gewalt im Film geht einem die
letzte halbe Stunde des Films, wenn alle Stränge zusammenlaufen und
im Haus des Ex Polizisten Chris Kristofferson der Showdown
vollzogen wird. Das Wohnzimmer wird zur Therapie Saal
umfunktioniert in der unterdrückte Gefühle und das nie
Ausgesprochene aus den tiefen der Seele zum Vorschein kommt. Diese
Wahrheiten treffen des Zuseher mehr in die Magengrube als jeder
abgehackte Finger den Bana im Lauf des Filmes verliert, die
Aufarbeitung aller vergrabenen Gefühle gelingt dem gesamten Cast
wunderbar, sogar so gut dass man sich selber dabei ertappt darüber
nach zu denken, wie viel Wahrheit doch in letzten Akt steckt.
Cold Blood regt mit seinen letzten Minuten zum Nachdenken an, wenn
der Film schon lange vorbei ist. Jeder hat schon mal einen Rucksack
mit Steinen auf dem Rücken getragen und war froh als dieser endlich
leer war durch ein klärendes Gespräch. Viel wichtiger als tausend
schöne Worte, die man einem Menschen sagt sind die Worte die man
nie ausspricht oder vielleicht erst dann ausspricht wenn es zu spät
ist und man nie mehr die Gelegenheit dazu bekommt.