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Fury (Pitt, LaBeouf)

Gestartet: 23 Apr 2013 22:58 - 189 Antworten


Veröffentlichung:
07.05.2015
Laufzeit:
134 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
Geschrieben: 28 Juni 2015 23:50

Diverphil

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Ist mir ehrlichgesagt auch egal, aber ich brauch mir auch net jeden dummen Spruch gefallen lassen.
Over and out!
Geschrieben: 29 Juni 2015 09:27

movieguide

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Zitat:
Zitat von Bewitched240
Jo, bei dem Film stimmt eigentlich gar nix. Total spannungsfreie Handlung, peinliche Dialoge, Dutzende Fremdschämmomente, furchtbare Musik usw.
Ayer Warnzeichen Genkiller Deluxe. Der gute Mann kann Filme einfach nicht gut inszenieren. Hab schon viele (Anti-)Kriegsfilme gesehen, und FURY ist sicherlich ein Tiefpunkt des Genres.
2/10

Ohne jetzt weiter auf deine überzogene Bewertung einzugehen, kann ich deine sachlichen Argumente in keinster Weise nachvollziehen. Die Dialoge sind bewusst roh und grob, da Soldaten die vom krieg gezeichnet sind nunmal auch so rüberkommen sollen. Wo die Handlung, vor allem der Showdown spannungsfrei gewesen sein soll, weißt auch nur Du. Wo bitte hatte der Film denn Fremdschämmomente? Würde mich mal interessieren. Der Film ist sicherlich hin und wieder unbequem, vor allem wenn es um die Rolle der Frauen geht, aber das wusste man ja auch aus diversen Kriegsdokus und war auf allen Frontseiten dokumentiert.
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Geschrieben: 26 Okt 2015 12:51

Tankman

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Zitat:
Zitat von Sawasdee1983
Erfrischend aber ist dass die deutschen Soldaten mal nicht wie totale Amateure rüber kommen, sie gehen gut taktisch und intelligent vor,

War das ironisch gemeint oder haben wir unterschiedliche Filme gesehen?
Gruß
Dominic
Geschrieben: 26 Okt 2015 13:05

Sawasdee1983

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Nein das war nicht ironisch gemeint. Normalweise bei den Amifilmen ist es ja so deutsche Soldaten stehen auf freier Fläche auf nen Haufen, keine Deckung weit und breit und lassen sich ohne große Gegenwehr erschießen, siehe Soldat james ryan oder Band of Brothers.

Hier bei Fury gab es dagegen ordentlich gegenwehr
MfG Pierre

Sawasdee1983
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Geschrieben: 26 Okt 2015 14:11

Tankman

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Sorry, aber spätestens ab der Tiger Szene hörte es auf in irgendeiner Form realistisch oder taktisch geprägt zu sein.

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In Wirklichkeit wäre der Tiger nie im Leben den Shermans entgegen gefahren.
1. Hat er zusätzlich zur besseren Panzerung und Durchschlagskraft auch noch einen Reichweitenvorteil.
2. War damals das Schiessen bzw. das Treffen während der Fahrt recht schwer.
Dementsprechend wurde so etwas nach Möglichkeit vermieden.

Ergo warum sollte der Tiger seine komfortable Situation aufgeben?

Aber nun kam es in dem Film ja nun einmal zu dieser Situation und der Sherman versucht richtigerweise an das schwache Heck des Tigers zu kommen.
Nur entzieht es sich meiner Kenntnis, warum der Tiger nur den Turm dreht und nicht der Situation entgegenwirkt in dem er auch noch den ganzen Rumpf mitdreht?
Ja ein Panzer konnte auch schon damals auf der Stelle drehen.

Und das letzte Gefecht ist doch ein Paradebeispiel wie doof die deutschen Soldaten mal wieder dargestellt werden.

1. Nach dem Überraschungseffekt des Sherman hätten sich die Deutschen entsprechend Deckung gesucht ohne das der Sherman wie im Egoshooter zu Werke hätte gehen können.

2. Hätten die Deutschen mit den normalen Waffen nicht auf den Sherman gefeuert.
Denn sie hätten keinen Schaden anrichten können und hätten wieder ihre Position verraten und auch noch die zu dieser Zeit knappe Munition unnutz verbraten.

3. Wäre der Sherman spätestens nach 10 Minuten Geschichte gewesen.
Denn ein Flankieren hätte in der Form nicht vermieden werden können und an der Anzahl der Panzerschreck hätte sicherlich jemand frühzeitig getroffen.
Was aber realistisch an dem Film rüber kam war, dass schonungslos gezeigt wurde, dass Krieg auch gute Menschen abgrundtief schlecht macht.
Gruß
Dominic
Geschrieben: 26 Okt 2015 14:14

TrondeAkjason

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TrondeAkjason How do you go on... when in your heart you begin to understand... there is no going back? There are some things that time cannot mend... some hurts that go too deep... that have taken hold.

Spielen wir hier "wer mehr spoilert, gewinnt einen Preis"?
Alex

How do you go on... when in your heart you begin to understand... there is no going back? There are some things that time cannot mend... some hurts that go too deep... that have taken hold.

When you find that one person who connects you to the world, you become someone different, someone better. When that person is taken from you, what do you become then?
Geschrieben: 26 Okt 2015 14:23

Sawasdee1983

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Zitat:
Zitat von Tankman
Sorry, aber spätestens ab der Tiger Szene hörte es auf in irgendeiner Form realistisch oder taktisch geprägt zu sein.

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In Wirklichkeit wäre der Tiger nie im Leben den Shermans entgegen gefahren.
1. Hat er zusätzlich zur besseren Panzerung und Durchschlagskraft auch noch einen Reichweitenvorteil.
2. War damals das Schiessen bzw. das Treffen während der Fahrt recht schwer.
Dementsprechend wurde so etwas nach Möglichkeit vermieden.

Ergo warum sollte der Tiger seine komfortable Situation aufgeben?

Aber nun kam es in dem Film ja nun einmal zu dieser Situation und der Sherman versucht richtigerweise an das schwache Heck des Tigers zu kommen.
Nur entzieht es sich meiner Kenntnis, warum der Tiger nur den Turm dreht und nicht der Situation entgegenwirkt in dem er auch noch den ganzen Rumpf mitdreht?
Ja ein Panzer konnte auch schon damals auf der Stelle drehen.

Bei jedem anderen US Kriegsfilm wäre
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besagter Panzer entweder nie in Deckung gewesen und hätte sich einfach abknallen lassen oder wäre im Kamikaze Manier auf die Shermans zugerast nur um abgeknallt zu werden

Ergo war Fury realistischer als man sonst gewöhnt ist, klar nicht perfekt, weil wenn perfekt hätte
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der Tiger eh alle Shermans Platt gemacht, aber immerhin kriegt hier die Amis auch alm einen drüber, aber dann wäre der Film auch hier nach 10 Minuten vorbei

Das mit dem
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hohen Bodycount zum Ende
stößte mir zwar auch auf, aber immerhin wurden die
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Deutschen nicht wie üblich als die gefühlslosen Bösen dargestellt
was auch realistischer ist als man sonst gewöhnt ist
MfG Pierre

Sawasdee1983
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Geschrieben: 26 Okt 2015 14:35

Tankman

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Da fand ich z.B. Band of Brothers um Welten realistischer.
Aber ich gebe dir recht, dass es noch unrealistischer Filme aus diesem Genre gibt.
Gruß
Dominic
Geschrieben: 26 Okt 2015 14:39

Sawasdee1983

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Zitat:
Zitat von Tankman
Da fand ich z.B. Band of Brothers um Welten realistischer.

Da hat mich direkt mega angekotzt dass in der halben Serie
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Angst vor der SS gemacht worden ist, von wegen brav aufpassen, das sind absoluter Superkrieger blabla und kaum treffen die auf SS Leute sind diese nichts weiter als Kanonenfutter sprich die sind total überrascht das plötzlich US Soldaten da sind, so überrascht dass die sich ohne Große Gegenwehr erschießen lassen, natürlich stehen sie dann auch hier auf nem freien Feld in Rudeln und keine Deckung in der Nähe
MfG Pierre

Sawasdee1983
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Geschrieben: 03 Jan 2016 03:09

Sam-Trautman

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David Ayer öffnet die Luken seines Sherman Panzers und lässt den ganzen Staub, Dreck und die Abgründigkeit des World War 2 ungefiltert und ohne Moral ins Wohnzimmer. Dabei wird wenig reflektiert aber es wird getan was getan werden muss. Regisseur Ayer legt in seinem Kriegsdrama viel Wert auf den technischen Aspekt und die Mechanik. So wie die Tonnen schwere Panzerkette ins Rädchen greifen muss, so müssen auch die Jungs im rollenden Stahlsarg präzise abgestimmte Rädchen im Uhrwerk von Wardaddy ( Brad Pitt ) sein um dem Gegner in Nazideutschland einzuheizen.

Perfektes Timing

Regisseur Ayer (Training Day, Sabotage) versucht erst gar nicht sich mit falschen Federn zu schmücken um etwas zu sein zu was er nicht ist. Fury ist genauso dreckig, staubig, roh, jenseits von Moral und so weit davon entfernt zwei Seiten der Medaille zeigen zu wollen wie Merkel davon frauliche Attribute zu besitzen. Und genau das tut dem Heimkino gut. Ayer serviert einen dreckigen Bastard. Weg vom Hochglanz Kriegsdrama, hin zum Ayer Style. Der Mittelfinger an alle sauberen Uniformen-Filmchen und Wackelkamera Filmemacher. Ayer bleibt seiner straighten Handschrift treu und platziert, wie in den meisten seiner anderen Werke ein starkes Alphamännchen in sein Gehege unmittelbar neben einen Grünschnabel, sowie ein stimmiges Assemble an interessanten Charakteren im übrigen Team. Wer an Training Day oder Sabotage denkt erkennt das Muster. Ayer schafft es sogar Shia LaBeouf nicht sucken zu lassen. Die Grünschnabel Etablierung neben der Big Balls Figur ist insofern für den Zuschauer wichtig um in den Film zu finden. Der Grünschnabel ist genau wie der Zuschauer vor allem erst mal eins, unwissend. Eine Identifikationsfigur die stets anfänglich Moralisch handelt aber durch den Mann mit den dicken Eiern, nach und nach in sein Wertesystem geführt wird.

Im Grunde zeigt Fury auch keine besonders wichtige Schlacht im zweiten Weltkrieg sondern einen Ausschnitt daraus. Irgendwo in Nazi Deutschland. Irgendwann Ende 1945. Das Team um Wardaddy ( Brad Pitt ) Bible ( Shia LaBeouf ) Gordo ( Michael Pena ) Rattenarsch ( Jon Bernthal ) und Maschine ( Logan Lerman ) kämpft mit, oder auch ohne andere Panzerteams, meist im Inneren ihres rollenden Wittwenmachers gegen Adolfs Jünger. Dabei wird schnell die Liebe zum Timing von Ayer sichtbar. So ist die Vorrausetzung für einen erfolgreichen Schuss in des Gegners Pelz immer das perfekte Timing der Männer im Inneren. Präzise wie ein Uhrwerk indem ein Rädchen ins andere greift, muss alles aufeinander abgestimmt sein. Ayer wird nicht müde dies zu zelebrieren. Sieht gut aus, macht Laune beim Zusehen, zeigt zerplatzende Köpfe und hält die Spannung hoch. Gerade beim Mexican Standoff Duell mit dem deutlich besser gepanzerten Tiger der Nazis wird das perfekte Timing welches unbedingt von Nöten ist, grandios visualisiert.

Überhaupt ist Ayer bestrebt darin in allen Lagen auf das Timing besonderen Wert zu legen. Ist in den meisten Fällen meisterhaft umgesetzt, wirkt aber leider in manchen Szenen zu offensichtlich und durchschaubar. So sterben in den vielen Fällen, Soldaten nur dann, wenn es auch vom Timing her passt. Nicht im Kugelhagel sondern, wenn noch genau die Worte gesagt wurden die gesagt werden müssen um einen schönen Heldentod zu gewährleisten. Timing ist auch hier Trumpf. Ihm sei es vergeben denn so stirbt sichs auch besser und emotionaler. Wird den meisten Guckern eh egal sein und Ayer auch. Dennoch bricht Ayer dieses Muster auch gekonnt auf und lässt gekonnt in manchen Abschnitten das interessante unerwartet geschehen.

Frisur und Medaillen

Witziger Weise kann man ohne den dafür nötigen Input, anhand des Kinoplakates nicht erkennen in welchem Jahrzehnt der Film spielt. Wird beim Sehen natürlich klar, aber worauf der Rezensent hinaus will ist die Frisur des Pitt. Auf dem Kinoplakat ist, so wie im fertigen Film es oft der Fall ist, nur Brad Pitt lümmelnt über dem Panzerrohr, mit der Aufschrift Fury, gebeugt zu sehen mit einer Frisur, die zwar vermutlich in die Zeit passt aber mittlerweile schon die Zeit eingeholt hat. Der Undercut. Und den vermutlich neunzig Prozent der männlichen Kinobesucher selbst auf dem Schädel spazieren tragen. Somit klärt nun Ayer nicht nur darüber auf, dass es keine neue coole Idee von irgendwelchen Hipstern oder Bushidos war, sondern der Undercut ein alter Hut ist und lässt gleichzeitig Pitt in deren Augen auch noch stylisch cool aussehen. Von Frisuren der deutschen in dieser Zeit wäre hier indem Fall abzuraten.

Bei den vielen tollen tollen Momenten, die sich im Film verbergen und entdeckt werden wollen, sowie den grandiosen Schlachten mit umherfliegenden Geschossen oder den starken Bildern gibts leider auch die Kehrseite der Medaille. Die Kehrseite der Medaille ist das die Medallie keine hat. Ayer ist ganz nah an seinen Soldaten und lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass Pflicht nichts mit Moral zu hat. Friss oder stirb, töte oder werde getötet. Nach diesem Prinzip handelt das Alphamännchen Wardaddy und das predigt er auch vehement aus seiner Panzerkanzel heraus an seine Jünger. Punkt um. Wer hier erwartet einen SS Offizier ins Bild huschen zu sehen, der mehr als wortlose Graue Masse ist oder mehr als Gehirnbrei an der Wand, sollte sich daran gewöhnen, dass es hier Ayer auch gar nicht darum geht zwei Seiten darzustellen oder sich im Film darüber Gedanken zu machen. Die Grundpfeiler von Fury sind Timing, Pflicht und Mechanik. Mechanik nicht nur als besonderes Merkmal des Panzers sondern auch im Handeln der Soldaten. Alles ist nur noch Mechanik und man funkzioiniert irgendwann nur noch. Auf dem Pfad des Todes balancierend rechts und links flankiert von Moral und Überlebenstrieb. Als einzige Alternative bleibt der Tod und der ist endgültig.

Ayers Malkasten

American Sniper von Altmeister Clint Eastwood trieft vor Patriotismus und dem ekelhaften Fetisch, skrupellos amerikanische Flaggen aus jedem erdenklichen Winkel und zu jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit zu zeigen. Eastwoods Film stinkt gegen Ayers Fury aber fürchterlich ab. Beide zeigen nur eine Seite der Medaille, nur tut Ayer dies ohne zu langweilen. Zudem versucht Ayer erst gar nicht eine Seite beleuchten zu wollen. Eastwood schon und scheitert daran kläglich. Fury schwächelt nur gegen Ende ein wenig als dann doch noch der stolze Amerikaner in Wardaddy durchkommt und es etwas konfus wird. Dies wirkt sich dennoch nicht allzu negativ auf dem Gesamteindruck aus, bekommt man doch einen echten Endkampf zu sehen, der etwas an Leonidas erinnert.

Ayer hat einen Malkasten, beim Abspann ist Grau leer, rot, blau und alle dunkeln Farben für den Dreck auch. Er benutzt eigentlich die ganze Palette an Farben in seinem Film. Nur nicht für die Moral oder der Sichtweise, die bleibt grau, streng aus der Sicht der Amerikaner. Alle anderen Farben verbraucht er für seine wunderbaren Bilder.


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