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Interstellar - Neuer Christopher Nolan Film

Gestartet: 10 Jan 2013 11:36 - 824 Antworten


Veröffentlichung:
31.03.2015
Laufzeit:
169 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
Geschrieben: 19 März 2015 10:20

Arieve

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Zitat:
Zitat von Blockmonsta
Das Drehbuch von J. Nolan zum Spielberg-Film ja. Und was ist daran grauenvoll? Das jetzige ist ein Desaster (den Film mochte ich ja aufgrund seiner Bilder, Atmo und Musik trotzdem sehr).
Im alten hatte ich das Gefühl viel mehr zu entdecken. Im neuen passiert ja kaum was und das was passiert (dramatisch und actionmässig) ist ja unter aller Sau hergeleitet (vom Drehbuch her) und einfach übertrieben dämlich und kitschig.

Auch der Anfang war im alten viel logischer und interssanter -
wie auch das Ende (weniger kitschig).

Naja, irgendwie wird hier nur über das absolut Vordergründige geredet, das, meine Meinung, lange nicht so schlecht ist wie einige hier auf hohem Niveau rumkritteln. Aber irgendwie scheint keiner gesehen zu haben, oder zumindest zu würdigen, dass wir es hier mit einer Methapher, einer Parabel zu tun haben, die wie bei Nolan meistens, eine bzw. meherere Ebenen tiefer angelegt ist als die vordergründige Story.

Für mich, der eigentlich bei Nolan schon sehr auf diese unterschwelligen Aussagen, Symboliken und "Moral" lauert, hat bei Interstellar wirklich alles funktioniert. Das ist für mich ja auch das absolut geniale an Nolan-Filmen, dass sie immer neben einer spannenden, vordergründigen Story jede Menge Tiefgründiges vermitteln und daher für tonnenweise Stoff zum Nachdenken, Diskutieren und Austauschen liefert.

Man kann ja geschmacklich von ihm halten was man will, aber er schafft es wie wenige eine Art (übertrieben gesagt) Arthouse-Film im Blockbustergewand zu liefern und so das Unterhaltesame mit dem Tiefgründigen zu verbinden.

Da fühlt man sich dann fast schon schon persönlich angegriffen, wenn einige, die das anscheinend nicht zu würdigen wissen, oder es einfach nicht wollen, die Todschlag-Phrase "Pseudophilosophischer Mist" oder ähnliches posten. Warum? Weil sie einen dann in die Ecke stecken wollen, dass man angeblich so blöd wäre und auf Dünnpfiff reinfällt, der einen sinnlosen Anstrich von Tiefe und Mehrwert bekommen hat. Das ist aber ebenso eine haltlose Behauptung wie die andere Fraktion, die immer meint, dass andere "den Film nicht verstanden haben". Beides haltlose Worthülsen.

Und jetzt mal ganz allgemein in die Runde und nicht nur auf diese Diskussion betreffend, wenn auch am Beispiel dieser Diskussion verdeutlicht:

Was für den einen ein sehr interessanter Ansatz zu philosopisch/ethisch/moralischen Fragen ist, ist für den anderen anscheinend völlig irrelevant und hat für ihn in einem solchen Film nichts zu suchen. Ist eine Meinung, wenn für mich auch eine Kleinkarierte, aber dann sollte man solche Filme (ja z.B. auch Nolan) eben überhaupt meiden. Und was gar nicht geht, ist zu glauben, man müsse sein Recht der freien Meinungsäußerung unbedingt und überall in Anspruch nehmen und dabei die damit einhergehende Pflicht und Verantwortung ignorieren, sich zunächst einmal genügend über die Diskussionsgrundlage zu informieren, sprich sich ein eigenes Bild machen indem man den Film anschaut. Wenn man dies nicht tut, disqualifiziert man sich automatisch, nicht nur fachlich sondern auch was seine soziale Kompetenz angeht, aber es muss eben jeder selber wissen, wie er sich nach außen darstellen möchte...
Herzliche Grüße

Arieve

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Geschrieben: 19 März 2015 20:31

V-Nessa

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Wow! Arieve, wirklich hervorragend geschrieben. :thumb:

Zitat:
Zitat von Schakal
Ich habe jetzt alle Trailer mir nochmal angesehen und hoffe nicht das mir das am Ende den ganzen Film versaut da wurde ja ziemlich viel schon gezeigt. Bin echt schon gespannt drauf.

Wenn du den Film dann siehst und die "Dimension neben der Story" (wie passend btw.) - erreicht hast, also das was Arieve hiermit super ausgedrückt hat:

Zitat:
Zitat von Arieve
dass wir es hier mit einer Methapher, einer Parabel zu tun haben, die wie bei Nolan meistens, eine bzw. meherere Ebenen tiefer angelegt ist als die vordergründige Story.

so wirst du feststellen, dass die Trailer garnichts "verraten", sondern eigentlich nur die Stimmung aufbauen. Schwer aus zu drücken. :p

- - -

Den Film darf man nicht stur nach Story schauen (wie man das bei den meisten Blockbuster machen kann), sondern muss über den Horizont hinaus. Die Story ist nur ein Teil bzw. eine "Hilfestellung" für die eigentliche Aussage. Wer das nicht sehen kann, will oder warum auch immer, dann ist das m.M. nicht schlimm. Mir tut derjenige nur leid, denn schließlich hat er was verpasst. Schaut ihn euch einfach an. Mich würde es für euch freuen, wenn er euch gefällt, spätestens ein paar Wochen nachdem ihr die "Fragezeichen" sortiert habt. ;)
Grüße
Vanessa
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Geschrieben: 19 März 2015 22:05

Blockmonsta

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Ich glaube die meisten verstehen die eigentlichen Kritikpunkte einiger nicht so wirklich.
Ich beziehe mich nochmals auf meine Kritikpunkte.
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Ich erwarte von Interstellar keine Alien-Action ala Alien oder Prometheus. Ich erwarte kein 2001 oder eine wahnsinns Story.
Ich erwarte einfach einen Blockbuster im All der unterhält, im Falle von Nolan einen flasht.
Unterhalten hat er mich, geflasht nicht. Das Problem hier: Er hätte es können, das Potential war da und wurde verschenkt.

1. Kritikpunkt: Der Geist im Regal (Zeitreisenparadoxon). Im alten Skript wurde das einfach viel cleverer und logischer gelöst.

2. Kritikpunkt: Fehlendes Spektakel mit Dr. Evil Mann retuschieren bzw Riesenwellen.

In Interstellar gibt es kaum Action (was ja nicht schlecht sein muss).
Jedoch versucht Nolan welche einzubauen. Die Action an sich ist Bombast, jedoch die Herleitung nicht. Bei jedem X-beliebigen Blockbuster ist es scheiß egal wie es zur Action kommt. Bei einem potentiellen Meisterwerk von Nolan eben nicht. Der realistische Versuch eine Story ala Contact etc zu erzählen ist super. Genau sowas habe ich auch erwartet.
Aber genau deshalb stört mich umso mehr die drehbuchautorische Herleitung von solch Action Szenen.

Alleine wie blöd die sich auf dem Wasserplaneten anstellen, wie klischeehaft Anne nicht auf Cooper hört und dann in dem Geröll stecken bleibt -
und zum krönenden Abschluss wartet der 3. im Bunde blöd im Wasser ,obwohl Case Anne schon retten tut, und stirbt selten dämlich.

Von der Dr. Evil Mann Nr. will ich gar nicht erst anfangen. Diese ganze Docking-Scene hätte man locker anders, besser einbauen können.

Dann das Ende.... wie er ins Schwarze Loch reinfällt - atemberaubend spannend. Aber danach einfach zu vorhersehbar und kitschig.

Leider habe ich mir auch mehr atemberaubende Bilder vom All (Schönheit vs. Einsamkeit/Schrecken/Tod) gewünscht. Wie gesagt, das schwarze Loch war super auch das Wurmloch. Aber es gibt soviel mehr kosmische Phänomene. Schaut euch mal die Hubble Bilder an. Es gibt sogar "Bierwolken" im All.

Gut, der Punkt war auch eher ein persönlicher Wunsch von mir. Das muss man jetzt nicht als Kritikpunkt sehen.

Das eigentliche interessante am ganzen Film ist ja schließlich unser neuer Heimatplanet. Der wird am Ende in einer Minute abgehakt. Das fand ich auch etwas lame.

Ich meine es gibt dort Sauerstoff und wahrscheinlich auch Wasser. Wer weiß was es dort alles zu entdecken gegeben hätte.

Entdecken ist auch ein guter Stichpunkt. Zu entdecken gab es nämlich garnix. Auf Planet Nr. 1 Wasser und aufm zweiten Eis.
Das hat mich auch einfach gestört.

Zum alten Skript noch etwas: Ja, wenn mans nicht gelesen hat kommt es wie ein Standard-Sci-Fi-Film rüber.
Aber wenn mans liest offenbart sich einem (ok zumindest mir) ein soviel besserer Film.
Die Familiengeschichte ist da, ähnlich bzw fast gleich wie im jetzigen nur besser (da zb der Sohn nicht so assi wird wie im Film).
Es geht viel um die Menschen, Gefühle. Alles was man zum interpretieren oder nachzudenken im Film hatte gibt es auch hier.

Und -
die Action, Exploration und Handlungen sind einfach viel spannender und nachvollziehbarer.

Trotzdem mag ich den Nolan-Film. Er ist halt mMn kein Meisterwerk, obwohl er das Potential hatte. Das nervt.

So, peace out!
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@Blockmonsta
Ich kann verstehen, dass der Film dich enttäuscht hat, da du ja doch sehr spezielle Erwartungen gehabt zu haben scheinst. Ich denke, dass der thematische Schwerpunkt bei Interstellar aber nicht wirklich im Abenteuer oder Entdeckungsbereich angelegt ist, sondern auf Relativität und Zeit-/Raumdimension. Und das sind dann wirklich Themen, bei denen einem vor allem je länger man über den Film nachdenkt, auffällt, wie gekonnt Nolan damit umgeht. Wie hier auch schon von V-Nessa, glaub ich, geschrieben wurde ist es weniger die Geschichte, als einfach ein Gefühl, dass hängen bleibt. Und Bilder. Die Relativität von Zeit ist bspw. Ein bekanntes Thema und auch philosophisch sehr ergiebig, aber so unterschwellig und gleichzeitig doch intensiv wie in Interstellar hat es mir noch kein Film vermittelt. Auch unsere Position im großen des Universums wird einem nochmals so deutlich und auch visuell gezeigt, dass es einem, gerade in Verbindung mit dem grandiosen Soundtrack, einfach den Atem verschlägt. Und das tolle ist, dass es immer noch nur ein Aspekt von vielen ist, der in der Geschichte eine Rolle spielt. Wenn man alles in allem betrachtet ist der Film wirklich ambitioniert und bietet viel Diskussionsstoff. Ob man von einem Meisterwerk sprechen möchte ist genauso relativ, wie Zeit :D Für manch einen mag der Film erstmals bestimmte Themen interessant gemacht haben, vielleicht sogar so fasziniert haben, dass der Begriff Meisterwerk fallen mag. Andere können entweder vllt. Mit dem inhalt und den themen oder dem Ton des Films einfach nichts anfangen und wieder andere sehen den Film halt einfach sehr positiv oder nur gut. Alles verständlich, je nach Erwartung und Geschmack. Wirklich technisch kann man dem Film ja nichts ankreiden.
Ich persönlich möcht auch nicht von einem Meisterwerk reden, aber der Film hat mir schon extrem gut gefallen und gehört zu den Kinofilmen die mir ganz besonders im Gedächtnis geblieben sind.
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Geschrieben: 20 März 2015 00:24

V-Nessa

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@Blockmonsta; verstehen kann ich das sogar sehr gut. Storytechnisch stören mich selbst so einige Logiklücken sehr, wie z.B.

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Auf der Erde brauchen sie eine große konventionelle Rakete zum starten und auf dem Wasserplaneten mit wohl ähnlich starker Schwerkraft reicht der wasauchimmerantrieb des Raumschiffs?

Nur ist eine solche Wertung für den Film alleine auf Basis der "sichtbaren" Story viel zu oberflächlich, denn die "Story" selbst ist nur ein kleiner Teil des Ganzen.
Das geniale daran ist nun, wie Nolan es geschafft hat, die doch recht komplexe "sichtbare Story" mit dem...
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... was uns täglich umgibt, was uns im Universum erwartet, wer wir Menschen eigentlich sind und wohin unsere Reise gehen soll, zu verbinden (nicht z.B: gegeneinander in den Krieg, sondern miteinander in das Universum, als "Spezies, nicht als Individuum" - Zitat sogar im Trailer). Da wird plötzlich alles unnötig was hier auf der kaputten Erde teils passiert.Dann reicht es auch, einfach mal das Fenster auf zu machen und in den Sternenhimmel schauen zu können und mal das ganze unnütze Zeug was einem im Alltag begegnet, links liegen zu lassen und sich auf das WIRKLICH WICHTIGE zu konzentrieren.... -> nämlich in den Sternenhimmel schauen. Zumindest wäre das ein erster Schritt... ;)

Ich weiß langsam echt nicht mehr wie ich das erklären soll. Spyman hat das auch super geschrieben :thumb:

Edit: Achja, dann kommt noch ein Hans Zimmer daher und knallt als Höhepunkt eine Orgel als Hauptinstrument in den Soundtrack... Warum die Orgel? Darüber dürft ihr jetzt nachdenken... ;)
Grüße
Vanessa
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Geschrieben: 20 März 2015 07:42

Blockmonsta

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Ja ihr habt ja Recht. Aber genau das alles was ihr sagt hatte z.b. auch das alte Skript, nur ohne diese ganzen dämlichen Kleinigkeiten. Das ist doch die ganze Zeit das was ich meine.

All das was ihr da schreibt hätte man locker mit etwas mehr Drehbuchraffinesse und weniger dummen Handlungen einiger Charaktere geschafft.

Ihr versteht glaube ich immer noch nicht so genau was ich meine. Aber gut, is ja egal jetzt.

Achja zur Orgel: Muss man nicht nachdenken, das sagt Zimmer doch in dem OST-Bonus Material ;)
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Hier mal ein paar Sätze eines Bekannten zum Film. Dieser Meinung schließe ich mich im Prinzip an.

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Zitat:
Interstellar – Inhaltlich ist der Kram total trivial - der Anfang bis zum Abflug ist ungefähr so subtil und elegant konstruiert wie der von Independence Day (Farmer, Flieger, Koordinaten, Rekrutierung – eine Lachnummer). Bei Interstellar wird einem das nur prätentiös bis zum Anschlag serviert, als wird hier gerade die ganz große Messe gelesen.
Nolan ist durch und durch ein Blender. Sein Film sieht atemberaubend gut aus und seine Effekte sind Weltklasse, aber alles abseits davon ist totaler Bullshit, dessen Selbstverliebtheit und Geringschätzung der Intelligenz seines Publikums kaum zu ertragen ist. Der Film ist eigentlich ein Drama über das Loslassen und die Entfremdung einer Vater – Tochter Beziehung. Und zwar auf die ganz sentimentale Art und Weise. Man spürt förmlich, wie die Nolans sich Sachen wie den Zeitverlust auf dem Planeten mit dem Schwarzen Loch ausgedacht und gefeixt haben, wie man da schön Gelegenheit bekommt, die Tränenkanäle der Zuschauer anzuzapfen. Gegen das was kommt, sind Rosamunde Pilcher Filme geradezu zurückhaltend.
So geht’s dann weiter bis zur Määt Dääämon Episode und der folgenden Action Thriller Sequenz. Aber wenn ich so etwas haben will, dann kann ich mir auch gleich Gravity angucken und muss nur ein paar Minuten bedeutungsschwangeren Nonsens von dem Cuaron ertragen. Aber die Nolans wollen dann sogar noch ihren 2001 Moment mit Blödsinn in fünf Dimensionen. Besonders clever fühlen sich sich offensichtlich bei der Auflösung der Rolle des Astronauten Coopers darin. Begleitet wird der Mist vom bedeutungstriefenden Ge-Orgel Zimmers und man meint förmlich die Fanboys vor Erregung zitternd in Ekstase kollektiv die Luft einziehen zu spüren.
Aber dazu besteht überhaupt kein Grund. Wie schon das Foster Vehikel Contact, ist Interstellar prinzipiell ein ordinärer Mainstream Popcorn Film, der für das nächste große visionäre Ding gehalten werden will. Dafür fehlt ihm allerdings der Mut seine Zuschauer in irgendeiner Form herauszufordern. Stattdessen verärgert der Film mit seiner eitlen Maßlosigkeit was die Dramaturgie angeht und seiner anmaßenden Verlogenheit mit der Kunstanspruch geheuchelt wird. Unter Spielberg wäre das vielleicht ein passabler Unterhaltungsfilm mit noch mehr offensiven Schmalz geworden. Mehr wäre eh nicht drin gewesen. Jemand vom Format des anvisierten Vorbilds Kubrick, hätte sich mit dem Skript eh den Arsch abgewischt. Punkte also für den duldsamen McConaughey, die SFX-Abtreilung und den Director of Photographie (1,5/5).
Geschrieben: 20 März 2015 09:57

clayface

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@Bewitched240...Für den Fall das hier Menschen mitlesen und den Film noch nicht gesehen haben, wäre es schön auch bei kopierten Meinungen "Spoiler" auszublenden.
Geschrieben: 20 März 2015 10:05

Bewitched240

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Hab's in Spoilertags gesetzt. Danke!
Geschrieben: 20 März 2015 11:16

Arieve

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Zitat:
Zitat von Bewitched240
Hier mal ein paar Sätze eines Bekannten zum Film. Dieser Meinung schließe ich mich im Prinzip an.

Das ist genau was ich meine und verstehe das bitte nicht als persönlichen Angriff, denn das ist es nicht: Ihr klebt so sehr an der Vordergründigen Story, dass ihr irgendwie gar nicht mitbekommt, was der Film eigentlich will, was Nolan mit dem Film bezweckt und was das eigentliche Thema des Films ist. Und das tut mir ehrlich leid.

Es wäre in etwa so, als ob man die Story von dem Fuchs mit den Trauben zerpflückt (was eine allgemein sehr bekannte Parabel ist) und das ganze doof findet, weil die Story sinnlos zu sein scheint. Denn eigentlich ist die Geschichte eine Parabel, die einen tieferen Sinn verdeutlichen soll, neben der vordergründigen Ebene der eigentlichen Geschichte.

Irgendwie haben es viele verlernt sich auf Geschichten einzulassen, zuzuhören, einzutauchen und zu genießen. Statt dessen wird Detailanalyse gemacht und zerpflückt was geht. Zumindest nach meinem Gefühl zu urteilen. Andererseits haben es heutige Filmemacher auch imho verlernt Geschichten zu erzählen. Deshalb mag ich Nolan auch so, denn er versteht es imho Geschichten zu erzählen, die mir mehr bieten als das Offensichtliche.
Herzliche Grüße

Arieve

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