Zitat:
Zitat von Schlumpfmaster
Ich finde der Film ist Gibsons beste Arbeit.
Klar sind die Folterszenen sehr heftig aber zum einen war es
Gibsons erklärtes Ziel den Leidensweg Jesu möglichst authentisch
einzufangen und zum anderen sollte man hierbei eben auch dieses
Leid und diese Qualen "erleben".
Finde Gibson ist hier übers Ziel hinaus geschossen und hat die
Ballance verloren.
diese Szenen wurden auch häufig kritisiert.
Und ich bin niemand der auf weichgespülte Filme steht.
Gibsons beste Arbeit ist doch Braveheart
;)
Das man da natürlich der Meinung sein kann, dass er hierbei über
das Ziel hinausgeschossen ist kann ich absolut nachvollziehen,
teile diese Ansicht aber nicht.
Die Wut auf Römer und Juden in diesem Film ist daher eigentlich die
logische Konsequenz des FIlms, wobei ich trotz seiner privaten
Eskapaden den Film auch nict als antisemitisch oder ähnliches
betrachte.
Naja antisemetisch hab ich ja bewusst nicht gesagt.
finde irgendwie bringt der Begriff einen hier überhaupt nicht
weiter.
Man hasst die Römer und Jesus war ja auch Jude, von daher.
Nur ist eben dieser Hass für mich zu stark fokusiert, zu konsequent
verfolgt.
Deswegen habe ich auch mit Braveheart verglichen.
In beriden Fällen große Dramen um Verrat, einen Helden und viel
Ungerechtigkeit.
Hier fühlt es sich einfach nicht "normal" an.
Zitat:
Zitat von Schlumpfmaster
Aber der Film zeigt die letzten Stunden im Leben dieses Mannes, der
nach der geschichte nunmal unschuldig geopfert wird, bzw. der
aufgrund unterschiedlicher Interessen zum Opfer wurde.
Das er dabei zu Gott betet ist eine Sache, aber dennoch wird er
immer auch als Mensch dargestellt und eben nicht als Gottes Sohn
mit übernatürlichen Kräften oder soetwas und das finde ich gut, da
man mit dem Opfer, eben dem Hauptcharakter wirklich
mitleidet.
Ja das ist wirklich gut, nur eben wegen dieser Fokussierung und der
UT fand ich hat das Ding einen bitteren Beigeschmack.
Zitat:
Zitat von Schlumpfmaster
Der Kniff mit dem Film in aramäischer Sprache fand ich hingegen
ganz besonders gut gelungen. Das gefiel mir auch bei seinem
ebenfalls nicht gerade zimperlichen Apocalypto.
Solchen Kniffen stehe ich grundsätzlich sehr kritisch
gegenüber.
Einerseits macht soetwas den Film etwas authentischer, da wir quasi
die Originalsprache hören.
Andererseits schafft dies auch eine Distanz zum Zuschauer.
Ich kann nur mit wem mitfühlen der mir nahe ist, den ich verstehen
kann, in dem ich mich hineinverstzen kann.
Das geht bei aramäischer Sprache nicht, das ist mir fremd und durch
UT kommen mir seine Gedanken und empfindungen nicht viel
näher.
Hinzu kommt das bei Apocalypto auch sehr sehr spärlich Dialog
eingesetzt wurde im Vergleich,dann ist es nicht so anstrengend und
gravierend.
Und nicht zu vergessen ist das uns die Maya oder Atzthekenkultur
auch fremd ist.
Jesus hingegen und sein Kulturkreis ist uns durch unsere
dische-christliche Prägung viel vertrauter weswegen die distanz
durch die fremde Sprache noch etwas verwirrender, gravierender, wie
auch immer erscheint.
Zitat:
Zitat von Schlumpfmaster
Die originären Sprachen zum Setting machen das Filmerlebnis für
mich sogar noch um einiges intensiver und reißen mich selbst
überhaupt nicht aus dem Film raus, weder emotional noch
anderweitig, sondern bewirken wie gesagt genau das Gegenteil bei
mir.
Gerade diese beiden sind Mel Gibsons beste Arbeiten, da er hier
eine Art von Filmnische für sich entdeckt hat in der er unglaublich
gut als Regisseur funktionierte.
Ich konnte mit diesen beiden Filmen überhaupt nichts anfangen, oder
nur recht wenig.
Bin auch auch klasisch orientierter, ich will in die Geschichte
eintauschen, mit UT den ganzen Film ist mir das nicht
möglich.
Und es ist eben auch was anderes durch die Worte, die Aussprache
fasziniert zu sein als einfach "fremden Gebrabbel" zuzuhören.
Bei Apocalypto gefiehl mir auch nicht das visuell einfach das
fehlte was die Poster suggerierten und was ich damit öfters
assoziere.
So eine schwülle in rötlicher Dämmerung getauchte Stimmung.
Weiter war mir da der Rachegedanke nicht intensiv genug
ausgreitz.
Gerade das als Zuschauer freut mich immer wenn der Held sich für
sein erlittenes Unrecht rächt.
Das fehlt hier fast gänzlich da er nur flüchtet und dies der Urwald
für ihn größtenteils übernimmt.
Zitat:
Zitat von Schlumpfmaster
Hatte mich daher auch schon auf sein geplantes Wikinger-Epos
gefreut, welches ja ebenfalls in den alten nordischen Sprachen
hätte gedreht werden sollen.
Da kenn zwar auch ich viele die Passion of the Christ nicht mehr
schauen wollen, weil sie es genauso empfanden wie Du auch, aber
genau das war irgendwo auch Gebsons Absicht, genau8 wie
Irreversible mit Monika Bellucci uned Vincent Cassel.
Der Film ist dermaß krass, dass ich ihn glaub ich insgesamt erst
zweimal gesehen habe und ich war beim zweiten mal genauso
geschockt, als schon beim ersten mal. Der Film ist aber voller
Absicht in vielen Szenen so extrem heftig und auch hier ist es
sogar das Ziel des Filmemachers gewesen eine gewisse Art von
Zuschauer durchaus dazu zu bringen das Kino frühzeitig zu
verlassen.
Ob man da nicht übers Ziehl hinaus schießt und wo darin der Sinn
liegt ?
Klar ist es zu begrüßen der Geschichte gerecht zu werden.
Aber einfach auf Brutalität zu setzen und den Zuschauer quasi nah
ran zu halten finde ich doch recht banal.
Das hätte man subtiler, psychologischer gestalten können.
Das eben nicht nur die Gewalt visuell zu sehen ist, sondern auch
sich andersweitig ausdrückt.
Mit dieser Art der Inszenierung, dümpelt man immer etwas im
Slashergenre.
Das fällt mir z.B. bei Kriegsfilmen auf, diese werden immer
brutaler und noch brutaler.
Körperteile und Gedärme fliegen durchs Bild inklusive schreienden
brennenden Leuten.
Die Filme werden brutaler, aber macht sie das auch besser.
Klar muss da einfach eine Grundhärte zu sehen sein, denn es ist
eben auch eine grausame Thematik, aber ich empfinde gerade die
älteren weniger brutalen Antikriegsfilme als weit gelungener.
Der Regisseur muss also nicht den Zuschauer bei der Hand nehmen,
ihn mit dem Kopf nah an das Geschehen drücken und schreien SIEH
HER, SIEH HER.
Das finde ich ist einfach zu simpel und gerade von einem Regisseur
wie Gebson würde ich mehr erwarten.
Hätte es Braveheart besser gemacht wenn man gesehen hätte wie
William Wallace am Ende in Stücke gehauen worden wäre
?:confused:
Zitat:
Zitat von Schlumpfmaster
Beide Filme haben aber eine inhaltliche Relevanz, die auch die
Härte gewissermaßen rechtfertigt, bzw. teilweise auch notwednig
macht.
Beides sind für mich ganz klare Kunstfilme, sprich Filme die von
einem Künstler ersonnen und umgesetzt wurden, fernab der
Mainstreamgewohnheiten und seinem Publikum etwas abverlangt und
dies auch der Absicht entspricht.
Zudem ich vorsichtig wäre mit solchen Aussagen wie christlicher
Fundamentalist. Gerade hinsichtlich solcher Dinge wie aramäischer
Untertitel geht dies zudem am Ziel vorbei, da das eine in
keinerweise im Zusammenhang steht zum anderen. Gibson steht darauf
in den nativen Sprachen zu drehen, die historisch zur Zeit und der
Geschichte passen und somit in vielerlei Hinsicht um Authentizität
bemüht ist und diese aus meiner Sicht auch ganz klar
erreicht.
Der christliche Fundamentalist, war auf einen gewissen Unterton
bezogen, weniger die UT.
Gibson ist ja selbst Mitglied einer solche Gruppe, also kein
herkömlicher Christ.
Ist seine Privatsache, aber wenn ich das irgendwie im Film sehe,
betrifft es mich auch als Zuschauer.
Das dies alles so beabsichtigt ist, darüber bin ich mir im Klaren,
aber das macht es für mich nicht besser.
Und bezüglich Kunst begeben wir uns dann in die schwer fassbaren
nebligen Gefilde-die jegliche Diskussion abwürgen.
:)
Zitat:
Zitat von Schlumpfmaster
In weiweit die Kreuzigungsgeschichte nun so letztlich wirklich
abgelaufen ist oder nicht sei mal dahingestellt, denn letzt ist
über die historische Person Jesus von Nazareth kaum bis garnichts
wirklich bekannt, sondern alles was man über diese Person weiß oder
glaubt zu wissen entspringt letztlich der Bibel und einem Abgleich
mit dem historischen Judäa und der dort herrschenden römischen
Besatzung.
Da ist sicherlich eine gewisse künstlerische Freiheit be der
Erzählung dabei, was auch garnicht anders geht, aber akkurate
Recherchen zumindest bezüglich kultureller Elemente mit
christlichen Funadamentalismus gleichzusetzen ist da wahrlich nicht
passend.
Ich setzte dies auch in keinster Weise gleich.
Es geht um die Gefühle die der Film hervorruft, seinen
Unterton.
Weswegen viele ihn als antisemitisch bezeichneten, was ich
persöhnlich aber wiederum für irreführend finde und etwas
fälschlich bezeichnet.
Zitat:
Zitat von Schlumpfmaster
Aronofsky ist da sicherlich wieder ein ganz anderer Kandidat und
wie es der Zufall will ist er für mich derzeit der bekannteste
intelektuelle Filmemacher Hollywoods, der sicherlich ebenfalls auf
seine Art ein Kusntwerk schaffen wird. Was der Film dann kann, muss
man mal abwarten, da man ja über den Film noch ganz wenig weiß,
aber wenn ich mir Darrens Vita ansehe besteht für mich zumindest im
Punkt "Kunstwerk" kein wirklicher Zweifel, auch wenn mir der Fiolm
vielleicht garnicht zusagen wird, was dennoch passieren
kann...
Ich hoffe hier auf einen sehr dramatischen Film der psychologisch
sehr tiefgreifend ist und sich wie ein (nicht ktitschiges)
Historienepos anfühlt.
Also nicht die ganzen Bibelverfilmungen mit ihrem schwer
verdaulichen, strengen Bibel Geruch.
Denke auch das das Projekt eher Mainstream wird als vlt.
erwartet.
Dafür spricht Crowes Verpflichtung.
Finde Mainstream auch nicht grundsätzlich verkehrt, Ridley Scott
ist auch sehr Mainstream , das mavht seine Arbeit aber nicht
unbedinkt schlechter.
Sein Alien ist fixer Teil unserer Popokultur geworden.