Zitat:
Grundsätzlich gesprochen, finde ich es sinniger,
die einem vorgesetzte Suppe einfach mal zu genießen, als fast schon
krampfhaft und notorisch stets das Haare darin zu suchen...was
jetzt auch nicht heißen soll, alles mit Genuß zu verschlingen, was
schlicht nicht genießbar ist ;)
Ich sehe, wenn wir bei deinem Beispiel mit der Suppe bleiben, eher
den Mittelweg als das beste an: Auf den Fehler aufmerksam machen,
damit die Suppe beim nächsten Mal besser wird - haben sowohl der
Gast als auch das Restaurant etwas davon :-).
Wenn man Sachen anspricht, die einem nicht zusagen, heißt das
außerdem ja nicht, dass man explizit danach gesucht hat - es hat
einen einfach gestört. Sonst müsste man ja auch umgekehrt jedem
unterstellen, der den Film klasse findet, er nehme lobe hirnlos
alles hoch, was ihm vorgesetzt werde. Sprich: Sonst könnte man
umgekehrt unterstellen einige Leute essen die Suppe auch wenn das
noch alte Pflaster drin rumschippern und loben den Koch
trotzdem.
Mir hat z.B. der Hobbit mit Abstrichen gefallen, aber vom Hocker
gerissen hat er mich halt aus den beschriebenen Gründen absolut
nicht.
Ich finde die CGI-Effekte beim Hobbit übrigens auch technisch nicht
überragend. Effekte sind dann gut, wenn sie möglichst nicht als
solche erkennbar sind. Ein ideales Beispiel dafür wäre Life of Pi -
wann der Tiger echt und wann er CGI ist, kann man als Zuschauer
nicht mehr unterscheiden. Deswegen war der Oscar absolut verdient.
In der Hobbit sticht aber jede Greenscreen-Szene negativ hervor
neben den (leider zu seltenen) Aufnahmen in Neuseeland. Auch sahen
mir eben viele Szenen zu Videospiele-artig aus. Das gilt speziell
für die rasanteren Szenen bei den Goblins, die in wenig was von
einem Action-Adventure hatten.
In den Dokus auf der Blu-ray wird aber ja auch erzählt, dass der
Zeitplan extrem eng war und man quasi selbst am Premierentag bei
den Effekten noch rumgedoktert hat. Dieser Zeitdruck spiegelt sich
eben auch im Ergebnis wieder. Deswegen hoffe ich da für die
Fortsetzungen auf Besserung, denn hier hatte man ja vermutlich für
die Post-Production einen etwas lockereren Zeitplan.