Kurzweiliges Popcornkino mit jeder Menge Action :)
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Gerade mal zwei Filme (
Safe House mit einbezogen)
hat der schwedische Regisseur Daniél Espinosa in seiner
Filmographie vorzuweisen. Mit dem kleinen Drogenthriller
Easy Money fasste er zunächst Fuß
in Hollywood. Schon bei seinem zweiten Film steht ihm eine
hochkarätige Besetzung mit Denzel Washington (
Unstoppable- Außer Kontrolle), Ryan
Reinolds (
Buried- Lebend begraben), Vera
Farmiga (
Up in the Air) oder auch Brendan
Gleeson (
Harry Potter) zur Seite.
Story
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Matt Weston (R. Reynolds) ist ein ganz normaler Mensch mit einem
ganz normalen Leben. Was aber nicht einmal seine Freundin weiß:
Matt arbeitet für die CIA. Doch seine Tätigkeit fällt weit
unspektakulärer aus, als man meinen könnte. In einem sogenannten
Safe House in Kapstadt sitzt der junge Mann nur an der „Rezeption“
und wartet darauf, bis ein „Gast“ mit „Gepäck“ (CIA- Agenten mit
Schwerstverbrecher) eincheckt, der diesen dann verhört. Als der
meist gesuchte Staatsfeind Tobin Frost (D. Washington) bei ihm
eingeliefert wird, geht es für Matt plötzlich nur noch um Leben
oder Tod. Denn nicht nur die amerikanische Regierung hat es auf
Frost abgesehen. Auch Söldner Vargas ist mit seiner schwer
bewaffneten Truppe hinter dem Mann her, der in dem Safe House ein
Blutbad anrichtet. Nun muss Matt mit Frost im Schlepptau flüchten.
Eine Verfolgungsjagd quer durch Kapstadt beginnt.
Safe House ist im Grunde genommen ein Action-
Thriller, wie es im (Dreh-)Buche steht. Doch bevor nun falsche
Schlüsse gezogen werden sei schon mal gesagt, dass es sich hierbei
um eine gelungene Umsetzung des Genres handelt. Schon zu Beginn
zeigt Regisseur Daniél Espinosa, was der Zuschauer in den nächsten
115 Minuten zu erwarten hat. Darunter zählen gut gemachte und vor
allem vielseitige Actioneinlagen, in denen sich die zwei
Hauptakteure R. Reynolds und D. Washington wilde Schusswechsel mit
ihren Verfolgern leisten. Abwechslung gibt es in Form von
Prügeleien oder Verfolgungsjagden, die sich zu Fuß oder mit dem
Auto im Stadtverkehr ereignen. Genau genommen besteht
Safe
House einzig und allein aus einer großen Verfolgungsjagd,
die verschiedene Stationen in Kapstadt abklappert. Dazu zählen das
Cape Town Stadium, die bunte Innenstadt oder auch heruntergekommene
Wohnsiedlungen am Rande der Stadt. Große Überraschungen oder gar
Aha- Effekte bleiben aus. Selbst der Kniff gegen Ende ist so
vorhersehbar, dass sich der Überraschungseffekt in Grenzen hält
oder gar nicht erst aufkommen mag.
Trotz des eigentlich unkreativen 0815- Schemas macht
Safe
House schlichtweg Spaß, was auch daran liegt, dass er
nicht eine einzige unnötige Länge beinhaltet. Durch das enorme
Tempo des Films mit ständigem Standortwechsel bleibt nämlich
überhaupt keine Zeit für Langeweile. Schön sind zudem die zeitlich
wohl gesetzten Actionszenen, die im Wechsel mit ruhigen,
erzählerischen Einlagen stattfinden. Natürlich macht das den
Verlauf absolut vorhersehbar. Andererseits gibt das den nötigen
Zeitraum, um sich von einer heftigen Schießerei oder Verfolgung zu
erholen, bevor der nächste Kampf auf Leben und Tod ansteht.
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Die Action stimmt zwar, doch ohne die Besetzung von R. Reynolds und
D. Washington wäre alles nur halb so spannend. Reynolds zieht seine
Sache souverän durch und ist durchweg sympathisch. Die Show wird
ihm aber von Washington gestohlen, der als Staatsfeind Tobin Frost
einen facettenreichen Charakter verkörpert. Irgendwo zwischen
gefährlichem Landesverräter und geschundenem Verfechter der
Wahrheit angesiedelt, besitzt er mehr Ausstrahlung, als alle
„Guten“ zusammen. Deshalb verschwimmt die anfänglich
offensichtliche Rollenverteilung zwischen good Guy Matt (Reynolds)
und bad Guy Frost (Washington) recht schnell, was es schwer macht
für eine Person Partei zu ergreifen.
Bildqualität
Technik: MPEG-4/AVC, 1920x1080p (2.35:1) Das Erste was bei der
Bildqualität auffällt, ist die starke Körnung. Im Falle von
Safe House wirkt sich das aber gar nicht mal so
störend aus. Durch das Filmkorn entsteht ein rauer, etwas
schmutziger Look, der atmosphärisch sehr gut in das Gesamtbild
hinein passt. Nichtsdestotrotz nimmt die eine oder andere Szene mit
gelegentlichem Rauschen schon mal überhand. Farben zeigen sich sehr
intensiv, teilweise übersättigt. Die Köpfe der Protagonisten sind
besonders zu Beginn stark rot gefärbt, was an einem deutlichen
Rotstich liegt.
Safe House spielt über einen
großen Zeitraum in der Nacht. Eine blau-grüne Farbgebung sorgt
dabei für die passende, kühle Atmosphäre. Gerade hier sticht das
bereits erwähnte Filmkorn samt leichtem Rauschen unschön ins Auge.
Schwarzwerte sind dafür hervorragend intensiv. Der Schärfegrad hält
sich im Allgemeinen auf einem guten Niveau. Kleinere Unschärfen
kommen vor. Nahaufnahmen sehen ebenfalls gut aus, das letzte
bisschen Detailreichtum fehlt aber.
Tonqualität
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Deutsch DTS 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1 Hier gibt’s was auf die
Ohren. Actionszenen jeder Art lassen es ordentlich im heimischen
Kino krachen: Bei Schusswechsel fliegen die Patronen hörbar kreuz
und quer durch den Raum, abgefeuerte Waffen klingen ebenso
bedrohlich. Auch hinter den zahlreichen Explosionen steckt
ordentlich Druck. Obwohl bei den vielen Soundeffekten schon mal
einiges zusammenkommt, klingt nichts übersteuert oder geht in der
Masse unter. Die gesamte Soundkulisse kommt klar und ganz besonders
detailreich zur Geltung. Selbst ruhigere Momente besitzen einen
authentischen Klang, der den Zuschauer umgibt. Der aufregende
Soundtrack heizt die Situation dabei richtig schön auf, ohne
aufdringlich zu wirken. Dialoge präsentieren sich in angenehmer
Lautstärke und sind deutlich zu verstehen.
Ausstattung
Bei den hochauflösenden Zusatzinhalten dreht sich alles um das
Eine: Die Action! Doch bevor die dafür wichtigen Szenen zerlegt und
Einblicke in deren Machart gegeben werden, steht zunächst einmal
das Making- Of an. Neben den üblichen Lobeshymnen aller Beteiligten
erfährt der interessierte Zuschauer auch etwas über die Umsetzung
des Drehbuches an sich und zur Person des schwedischen Regisseurs
Daniel Espinosa. Denzel Washington spricht darüber hinaus über das
intensive erarbeiten seiner Rolle und wie er die Folterszene im
Film erlebte. Alle anderen Inhalte behandeln die Vorbereitung und
Ausführung der vielen Schießereien, Prügeleien, Verfolgungsjagden
und restlichen Stunts. Hier sieht man unter anderem Reynolds und
Washington, wie ihnen das halbwegs schmerzfreie Kämpfen gelehrt
wird oder auch, wie die dafür nötigen Moves überhaupt
zustandekommen. Ein paar Worte sowohl darüber, was ein
Safe
House überhaupt ist, als auch über den Drehort Kapstadt
werden ebenfalls verloren. Mit U-Control lassen sich zudem
Bild-in-Bild Inhalte während dem Hauptfilm abspielen.
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Fazit
In Sachen Bildqualität zeigt sich die Blu-ray von der positiven
Seite. Das starke Filmkorn kommt dabei mehr als atmosphärische
Bereicherung zur Geltung, als dass es stört. Ansonsten gefällt das
Bild mit steilen Kontrasten, kräftigen Farben und einer guten
Schärfe. Der Ton glänzt durch seine authentischen Klang mit hohem
Detailreichtum. In den Actionszenen kommen die wuchtigen Tiefen zum
Vorschein. An Extras gibt es das Standardprogramm zu besichtigen,
das in kurzen Videos bereit liegt. Solide Action in konventionellem
Genre Gewand - das ist
Safe House. Regisseur
Espinosa setzt bei seinem Film auf Altbewährtes ohne Schnickschnack
drum herum. Das macht die gesamte Handlung samt Story zwar von
Anfang an durchschaubar, die Umsetzung gelingt ihm dennoch
hervorragend. Das Wichtigste am Film ist die Action und in der
steckt nicht nur viel Liebe zum Detail, sondern setzt zudem auch
auf Abwechslung: Mit heftigen Schießereien, Mann gegen Mann
Prügeleien, rasanten Autofahrten oder Verfolgungen über die Dächer
Kapstadts macht
Safe House schlichtweg Spaß. Auch
das Gespann Ryan Reynolds und Denzel Washington agiert super
zusammen. Wegen all dem stört es dann auch nicht weiter, dass der
Action-Thriller rein gar nichts Neues bietet.
Story.....7/10
Bild.......8/10
Ton......9/10
Extras...6/10
EllHomer
Filmreview