A Beautiful Mind Blu-ray
Review
Es liegt oftmals nur ein schmaler Grat zwischen Genie und Wahnsinn.
Diese Erfahrung musste auch der Mathematiker John Forbes Nash
machen, der bereits in den 50er Jahre wegweisende Arbeiten in der
Spieltheorie und Differentialgeometrie verfasste und damit noch
heute Einfluss auf Bereiche wie Militär, die Marktwirtschaft,
Evolutions Biologie oder sogar künstliche Intelligenzen hat.
Basierend auf der gleichnamigen Biographie behandelt die Verfilmung
A Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn den Zeitraum
von der Universität 1948 bis ins Jahr 1994 und zeigt damit
überwiegend die dunklen Kapitel im Leben des
Wissenschaftlers.
Story
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Bereits zu seiner Studienzeit gilt der Mathematiker John Nash als
eigensinnig und verschroben, aber genial zugleich in seinem
beharrlichen Bestreben, große Ziele zu erreichen. Schnell erhält er
eine Anstellung in Princeton und wird auch bald darauf vom
Verteidigungsministerium berufen, einige Codes zu knacken, die zur
nationalen Sicherheit beitragen. Die Kehrseite der Medaille ist
jedoch, dass er sich von allen Seiten verfolgt fühlt und nicht mehr
weiß, wem er noch trauen kann. Sein einziger Halt bleibt dabei
stets seine ihm geliebte Ehefrau Alicia, die sich aber zusammen
bald noch größeren Problemen stellen müssen; der größten
Herausforderung seines Lebens.
Unter der Regie von Ron Howard (
Das
Comeback,
Frost/Nixon) entstand im Jahr
2001 diese Verfilmung nach der Biographie von Sylvia Nasar, die
Drehbuchautor Akiva Goldsman (
Illuminati,
I,
Robot) für die große Leinwand adaptierte. Mit
Russell Crowe (
Gladiator,
Todeszug nach
Yuma) wurde die Hauptrolle des Mathematikers
Nash optimal besetzt, der seiner Figur immens viel Tiefe und Gefühl
verleiht und die Fragilität der Seele und des Verstandes
authentisch wiedergibt. Die Nebendarsteller wie Jennifer Connelly
(
Blood
Diamond,
Tintenherz), Paul Bettany
(
The Da Vinci Code –
Sakrileg,
Priest), Ed Harris
(
Sie nennen ihn Radio,
Apollo
13), Josh Lucas (
J.
Edgar,
Der
Mandant) oder Christopher Plummer
(
Syriana,
Das Haus am
See), die ebenfalls ihr Bestes geben, haben
zwar vereinzelt ihre Mühen dagegen anzukommen, können diese
emotionale Dichte aber sogar noch steigern, so dass in der
Kombination ein tiefgreifendes Drama entstanden ist, dass den
Zuschauer in der Seele berührt. Bei all den Gefühlsduseleien bleibt
allerdings auch genug Platz, um noch eine Spur von Agententhriller
und Spannung unterzubringen. Nicht umsonst erhielt der Film
insgesamt vier Oscars (Bester Film, Beste Regie, Beste
Nebendarstellerin sowie Bestes adaptiertes Drehbuch) bei acht
Nominierungen.
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Dabei begeht Howard nicht den Fehler und lässt bereits nach kurzer
Zeit die Katze aus dem Sack, sondern wiegt den Zuschauer
langfristig in Sicherheit, so dass die Charakterzeichnung Nashs
wunderbar aufgeht. Die Wandlung von der Imagination zur Realität
erfolgt dennoch plausibel und authentisch. Selbstverständlich ist
das Leben des echten John Nash nicht ganz so reibungslos verlaufen,
wie im Film dargestellt, auch wenn bei der Adaption nicht alles
eitel Sonnenschein ist. Manche Details wurden sogar komplett
weggelassen. Doch Ron Howard hat es dessen ungeachtet geschafft,
einen einfühlsame, unterhaltsame und sehr kurzweilige Geschichte
auf Zelluloid zu bannen, die vor allem durch die ruhige und
malerische Kameraarbeit von Roger Deakins bedeutend an Atmosphäre
gewinnt und dank einiger überraschender Wendungen auch nicht an
Spannung missen lässt. Ob es gut oder schlecht ist, dass
A
Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn von der Realität
abweicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Der Erfolg
spricht auf alle Fälle für sich.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 1,85:1
Das Bild sieht mehr als nur gut aus. Zu Beginn des Films fällt ein
deutlicher Sepia Farbfilter auf, der stilistisch die 50er Jahre
hervorheben soll. Nach einiger Zeit erhält die Farbgebung einen
neutralen und gegen später einen etwas tristeren Anstrich, die als
Stilmittel insgesamt sehr gut passen. Die Schärfe pendelt sich auf
einem guten Niveau ein, wobei vereinzelt auch Ausbrüche nach unten
(partiell weiche Darstellung) als auch nach oben (sehr gute
Detailzeichnung bei Nahaufnahmen) vorhanden sind. Der Kontrast ist
insgesamt gut eingestellt, könnte stellenweise aber gerne noch ein
wenig stärker sein. Leider ist das Bild nicht komplett frei von
Schmutz. Gelegentlich schimmern immer wieder kleine Staubkörner auf
dem Master durch, die immerhin keine allzu störenden Ausmaße
einnehmen und nur bei genauer Betrachtung auffallen.
Kompressionsfehler sind nahezu keine und wenn nur sehr schwach zu
erkennen. Nichtsdestotrotz hat das Bild im Vergleich zur DVD
deutlich an Qualität gewonnen, so dass sich ein Upgrade auf alle
Fälle lohnt.
Tonqualität
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Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch DTS HD Master Audio 5.1, u.v.a.
Der deutsche Ton liegt leider nur in Dolby Digital 5.1 vor. Davon
abgesehen hinterlässt die natürliche Abmischung einen guten
Eindruck. Die Dynamik ist in Ordnung, wenngleich die englische DTS
HD Master Audio Spur wesentlich lebendiger und kräftiger klingt.
Das macht sich auch bei den Bässen bemerkbar, wobei der Subwoofer
auch bei der Synchronisation noch gute Arbeit leistet. Herausragend
sind indes die Surroundeffekte, die sich den ganzen Film hindurch
bemerkbar machen und vor allem bei den Außenaufnahmen sämtliche
Lautsprecher mit einbeziehen und dank sehr guter Direktionalität
eine ausgezeichnete Klangkulisse erzeugen. Die im Mittelpunkt
stehenden Dialoge sind jederzeit klar verständlich. Als besonderes
Sahnehäubchen hat Komponist James Horner einen phantastischen und
stimmungsvollen Soundtrack zusammengestellt, der den Film
hervorragend untermalt.
Ausstattung
Extras sind unverständlicherweise überhaupt keine enthalten, was
sehr schade ist, da zu diesem Film zahlreiche Dokumentationen (mit
insgesamt mehr als 100 Minuten Spielzeit) unter anderem auch zum
echten John Nash produziert wurden, ebenso wie zwei separate
Audiokommentare, die auf der bisherigen DVD Special Edition, wie
auch der US-Blu-ray enthalten sind. Ein Wendecover ist
vorhanden.
Fazit
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Die technische Seite präsentiert eine deutliche Steigerung zur DVD.
Sowohl Bild als auch Ton unterstreichen mit guter Wiedergabe ihren
Mehrwert, wobei vor allem gute Schärfe, natürliche Farben als auch
hervorragender Surroundsound und eine dynamische Abmischung für
sich sprechen. Leider sind absolut keine Extras enthalten, was bei
einem Film mit diesem Hintergrund absolut unverzeihlich ist. Der
Film ist hingegen über jeden Zweifel erhaben und hat seine
Auszeichnungen zurecht erhalten. A Beautiful Mind ist mehr als nur
ein Biopic. Es ist vielmehr ebenso ein herzergreifendes Drama, bei
dem nicht nur die Geschichte von Anfang bis zum Schluss stimmig
ist, sondern auch durch die Schauspieler hervorragend
darstellerisch umgesetzt wurde. (sah)
Story: 10/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 8/10
Ausstattung: 0/10
Gesamt: 7/10
Kaufempfehlung: 6/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP
S490B
AV-Receiver: Denon
AVR-1312
Lautsprecher: Magnat