Gestern nun auch endlich in meinem Most Wanted Film des Jahres 2014
gewesen. Nach der all der Schelte die Expendables 3 im Vorfeld
bekommen hat, war ich am Ende doch erleichtert das es sich hier um
ein vollwertiges Sequel handelt, das zwar nicht die Klasse der
beiden ersten Teile erreicht aber zu unterhalten weiss.
Expendables 3 hat eine stattliche Laufzeit, die vergeht aber wie im
Fluge. Es gab imho nur einen kleinen Hänger als die Newbies auf
Mission geschickt werden, allerdings ist diese Episode recht kurz,
da hatte ich ehrlich gesagt Schlimmeres erwartet.
Der Film bietet zwei große Action-Set Pieces zu Beginn und am Ende.
Regisseur Hughes hatte sicherlich keine leichte Aufgabe dieses Cast
im Zaum zu halten. Optisch hat man das jedenfalls gut hinbekommen,
bliebt aber in der Inszenierung den Vorgängern treu. Größtes Manko
ist der Schnitt, aber dazu komme ich noch.
Expendables 3 lebt von seinem Cast und dieser lässt einen wieder
mit der Zunge schnalzen. Zwar bekommen die Oldies wie Lundgren,
Statham, Crews und Couture nur wenig Leinwandzeit zugestanden, aber
zumindest ein paar gute Szenen haben alle. Schade fand ich das Li
nur wieder einen Cameo hat und dabei nichtmal kämpfen darf (soweit
ich weiss war er zur Drehzeit verletzt). Schwarzenegger hat wieder
einena usgedehnten Cameo ähnlich Teil 2, passt gut. Harrisson Ford
ersetzt Willis gut, kann aber durch seine Szenen nur bedingt
schauspielerisch glänzen.
Besonders gefallen hat mir Wesley Snipes, der vor allem zu Beginn
wirklich tolle Momente hat und sich später mit Christmas sticheln
darf.
Antonio Banderas ist ebenfalls eine tolle Bereicherung und bringt
den Comedy Sidekick wirklich gut rüber. Das Kino musste bei seinen
Szenen jedenfalls immer gut lachen.
Mel Gibson ist die Rolle des Bösewichts geradezu auf den Leib
geschrieben und überzeugt schauspierlisch in jeder Szene die er im
Bild ist. Nur der Abgang geht mir dann etwas zu schnell, hier wäre
noch mehr drin gewesen.
Stallone selber zeigt sich für einen 68 Jährigen top in Form und
steht in allen Actionszenen immer an vorderster Front. Von Rente
jedenfalls keine Spur. Wahnsinn was der Gute hier noch
leistet!
... llerdings, wo Licht ist gibts auch Schatten. Expendables 3 muss
sich auch ein paar deutliche Kritikpunkte gefallen lassen:
1. Mel Gibson als Bösewicht ist toll, allerdings stellt man ihm nur
Statisten zur Seite. Das Gleichgewicht Bad Guys vs. Good Guys
stimmt nicht und auf Dauer langweilt das Rumballern ohne wirkliche
Gegner einwenig. Hier waren Teil 1 und 2 weitaus dominanter auch
auf der bösen Seite besetzt.
2. Die neuen Expandables sind mehr Fluch als Segen. Zwar leisten
Sie ihren Teil für die Story, sind darüberhinaus aber absolut
entbehrlich und bleiben mit Ausnahme von Roussey überhaupt nicht im
Gedächtnis. Wir Fans wollen die alte Garde kämpfen sehen und nicht
ein paar Pappnasen die einen auf Mission Impossible machen. Hat
mich irgendwie einwenig an BLADE TRINITY erinnert, wo man auch auf
Krampfg versuchte das Franchise zu verjüngen. Ich hoffe man macht
hier noch eine Kehrtwende, sofern noch weitere Teile kommen
sollten.
3. Der Schnitt. Die Kinofassung macht Spaß und wenn man nicht
wüsste das es bereits zwei EX-Filme für Erwachsene gäbe, wäre auch
nichts dran auszusetzen. So allerdings fehlt das letzte Quäntchen
Härte, das ich mir als Fan der Reihe einfach wünsche. Es gehärte
bisher jedenfalls immer dazu das im Kino bei besonderen Kills
abgegröllt wurde, hier gabs nix dergleichen und das wirkt sich auf
die Action allgemein aus. Beim Showdown im Hochhaus sieht man die
Schnitte mehr als deutlich und es fehlt den Actionszenen jegliche
Intensität. Obendrein ist alles sehr schnell und hektisch
geschnitten, so das man kaum dem Kampfgeschene folgen kann. Wieso
heuert man Leute wie J.J. Perry an, wenn man am Ende kaum einen
Move richtig sehen kann? Ich hoffe die ungekürzte Langfassung kann
hier einiges retten, nicht nur CGI-Blut und bringt uns in den
Messer- und Nahkampfszenen etwas mehr alternative Einstellungen und
Übersichtlichkeit.
Fazit: Expendables 3 ist nach wie vor ein großer Spaß wie alle
Actionfans, allerdings ziehen die aufgeführten Kritikpunkte - vor
allem 2 und 3 - das Gesamtergebnis doch merklich nach unten. Für
mich der schwächste Film der Reihe bisher, was jetzt aber nicht
bedeuten soll es handele sich um einen schlechten Film. Vielmehr
wurde versäumt einen überragenden Film hinzuzaubern, wie Sly es
versprochen hat. Der Actionfilm des Jahres ist damit ohne Zweifel
THE RAID 2.
Ich will dennoch keinem vom Gang ins Kino abhalten, denn wer weiss
ob man einige der Darsteller überhaupt jemals wieder auf der großen
Leinwand sehen wird...
ich gebe dem dritten Teil
7,5/10 Punkten
(-1 Punkt für Schnitt und Kürzungen)
Ich denke die Extended Fassung wird hier hoffentlich noch einiges
wieder kitten können. We will see... (zum Vergleich: EX 1 und 2
würde ich 9/10 geben).