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Pulp Fiction

Gestartet: 04 Feb 2012 14:51 - 14 Antworten


Veröffentlichung:
02.02.2012
Laufzeit:
154 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 04 Feb 2012 14:51

BruceWayne

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Pulp Fiction - Blu-Ray Review
KULT:
1. Die an feste Formen, Riten, Orte und Zeiten gebundene religiöse Verehrung einer Gottheit durch eine Gemeinschaft.
2. die übertriebene Verehrung, die jemand einer Sache zu teil werden lässt. Diese Definitionen entstammen dem Duden und stehen in krassem Kontrast zum inflationären Gebrauch des Wortes, zu dem nicht zuletzt Deutschlands größte Tageszeitung samt online-Portal massiv beiträgt. Trotzdem ist die Verwendung des Wortes KULT sowohl bei Regisseur und Drehbuchautor Quentin Tarantino, als auch beim Film „Pulp Fiction“ selbst durchaus zu rechtfertigen. Zeichnet doch beide die Gemeinsamkeit aus, wie niemand sonst die Filmbranche nachhaltig geprägt (abgesehen von George Lucas) und gleichzeitig den Karrieren mehrerer Hollywoodstars neuen Schwung verliehen zu haben. Dass der Film nach 17 Jahren immer noch begeistern kann und neue Fans findet, ist nicht nur seiner Bekanntheit, sondern auch der einzigartigen Inszenierung geschuldet. DER Klassiker der 90er kommt nun endlich mit Verspätung auch hochauflösend in die Wohnzimmer. Story 10 Punkte Vincent Vega (John Travolta) und Jules Winnfield (Samuel L. Jackson) sind Marsellus Wallace‘ (Ving Rhames) Männer fürs Grobe. Genauso kaltblütig wie lässig setzen sie die Interessen ihres Bosses durch und gehen dabei über Leichen. Doch während Jules nach der letzten Schießerei aussteigen will, muss Vincent die Frau des Bosses bespaßen. Der Boxer Butch Coolidge (Bruce Willis) lässt sich nur widerwillig von Wallace zu einem getürkten Kampf überreden, verfolgt jedoch eigene Pläne und zockt den Gangsterboss im großen Stil ab. Der sinnt auf Rache, doch ein Gebrauchtwarenhändler und ein Sicherheitsmann namens Zed bringen Butch und Marsellus letztendlich näher zusammen, als ihnen lieb ist. Das Pärchen Ringo (Tim Roth) und Yolanda (Amanda Plummer) plant den Überfall eines Restaurants und stößt dabei auf unerwarteten Wiederstand. Wie im Vorwort schon erwähnt, genießt „Pulp Fiction“ einen Sonderstatus in der Filmbranche, wie er nur wenigen Filmen zu teil wird. Das verdankt der Film der damals revolutionären und ungewöhnlichen Erzählstruktur, der kreativen Kombination von Episoden zu einer Handlung und der lässigen Inszenierung. Neben sechs weiteren Nominierungen gewann „Pulp Fiction“ den Oscar© für das beste Drehbuch. Der Zuschauer merkt Regisseur und Drehbuchautor Quentin Tarantino den Filmfreak schon beim Vorspann an. Dabei ist das Gesamtkonzept bedingungslos konsequent umgesetzt worden. Nicht nur, dass Tarantino auf seinen Erstling „Reservoir Dogs“ mit gleichen Schauspielern (Tim Roth, Harvey Keitel und Steve Buscemi) und gleichen Nachnamen der Figuren verweist, er schwelgt auch mit dem gesamten Setting in der Vergangenheit. Das Diner im Stil der 60er, die Fahrzeuge, die Frisur von Samuel L. Jackson oder die Einrichtungen der Drehorte, Tarantino kreiert eine fiktive aber glaubwürdige Welt um Charaktere, die größtenteils einem Comic entstammen könnten und gleichzeitig völlig überzeugend wirken. Man merkt die Detailverliebtheit während des gesamten Films und Fans freuen sich über kleine Rätsel und Anspielungen. Das Ganze wirkt dann wie aus einem Guss und wird trotz seiner Dialoglastigkeit nie langweilig. Gerade die Dialoge sind eine Spezialität von Tarantino, die sich in all seinen Filmen wiederfindet. Schier endlose Dialoge über belanglose Themen werden von skurrilen Charakteren geradezu zelebriert. Dabei gelingt es dem Regisseur immer wieder, die passenden Schauspieler zu besetzen. Samuel L. Jackson kannten vor „Pulp Fiction“ nur echte Insider, doch seine Art die Bibel zu zitieren, bevor er von der Schusswaffe Gebrauch macht, hat das neudeutsche Wort COOL neu definiert. Doch auch sein Filmpartner John Travolta steht dem mit der einmaligen Tanzszene in Jack Rabbits Slim in nichts nach. Zu guter Letzt rundet Tarantino sein Gangsterepos mit einem genialen Soundtrack ab und schafft so einen zeitlosen Klassiker.
Bild 9 Punkte
  • Bildseitenverhältnis 2.35:1 mit MPEG-4/AVC codiert, Bildauflösung 1920x1080 24p

  • Sauberes Bild ohne Kratzer, Bildflecken oder Artefakte

  • Kontrast und Schwarzwert sind sehr gut. Gelegentlich wirken dunkle Szenen etwas grau.

  • Erdige Farben mit kräftiger Sättigung und leichtem Rotstich.

  • Ordentlich detailliertes und scharfes Bild auch bei schnellen Bewegungen. Gelegentlich minimale Doppelkonturen.

  • Sehr rauscharm

Das Bild begeistert auch auf großer Leinwand mit unerwartet guter Qualität. Ton 5 Punkte
  • Deutsche Tonspur in DTS-HD MA 5.1

  • Englische Tonspur in DTS-HD MA 5.1

  • Beide Master Audio Tonspuren lassen den Einsatz der Surroundkanäle vermissen. Selbst bei genauem Hinhören kann man hier keine Effekte ausmachen.

  • Die Dynamik hält sich stark in Grenzen. Effekte klingen häufig etwas blechern sind ausschließlich auf die Front reduziert. Der Subwoofer bleibt auch bei den Schusswechseln eher unterfordert.

  • Sauber verständliche Dialoge. Die Stimmen könnten sich aber etwas besser von Center lösen.

  • Da der Soundtrack die Filmatmosphäre entscheidend prägt, vermisst man hier eine dynamische und räumliche Abmischung am meisten.

Ein so guter Soundtrack hat besseren Ton verdient. Extras 7 Punkte
  • Nicht das übliche Lernen-wir-uns-kennen-Gesülze

  • Hier sind ein paar Fakten über die Fiktion

  • Dokumentation „Pulp Fiction: Die Fakten“

  • Sechs geschnittene Szenen

  • Hinter den Kulissen

  • Featurette zum Produktionsdesign

  • Siskel & Ebert "At The Movies" – „The Tarantino Generation”

  • Independent Spirit Awards

  • Szenen vom Cannes Film Festival

  • Interview mit Quentin Tarantino bei der „Charlie Rose Show“

  • Trailer

  • TV Spots

  • Fotogalerien

  • Trivia Track

  • Soundtrack-Kapitel

Nettes Bonusmaterial mit einigen interessanten Fakten und Ansichten. Informativ und umfangreich. Fazit: Technisch gesehen wird die Blu-ray des Kultfilms nicht allen Ansprüchen gerecht. Das Bild überzeugt mit sauberem Transfer, satten Farben und guter Schärfe. Der Ton bleibt jedoch ziemlich blass und enttäuscht so bei der Filmmusik. Beide MA-Tonspuren sind vergleichbar mäßig abgemischt. Das Bonusmaterial ist teilweise neu und in HD. Die Featurettes halten einige Informationen rund um den Film und Tarantino bereit. Quentin Tarantinos „Pulp Fiction“ ist Gansterepos, Episodenfilm, Liebesfilm und Comicverfilmung ohne Vorlage in einem. Kurz gesagt, das Ergebnis eines Mannes, der Kino lebt und auch so erzählt. Eine Lehrstunde des Films für Fans und alle die es werden wollen. (chk) Projektor: Epson EH-TW9000W LPE Leinwand: SlowMotion deluxx 203 BD-Player: Pioneer BDP-LX55 AV-Receiver: Pioneer SC-LX73 LS-System: Monitor Audio Bronze BX 5.0 + Sunfire HRS-8 Subwoofer mit AntiMode 8033s
#2
Geschrieben: 04 Feb 2012 14:56

MissesD

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Danke für das informative Review, nur nächstes Mal bitte die Schrift etwas größer wählen - strengt so an beim Lesen ;)
#3
Geschrieben: 04 Feb 2012 15:00

ds1

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ds1 hat erst Inferno im Kino gesehen: 8/10

Gutes Review, schön geschrieben.
Aber bitte Schrift größer machen!
#4
Geschrieben: 04 Feb 2012 15:16

Gast

Schönes, sehr informatives Review.
Und was die Schrift angeht: Meine Güte, seid ihr alle alt. :rofl:
#5
Geschrieben: 04 Feb 2012 15:23

Nathan Drake

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Danke fürs Review. Wird auch noch ins Regal wandern :).
#6
Geschrieben: 04 Feb 2012 15:30

TheHidden

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Gutes Review bis auf die Ton Bewertung.
Der Ton wurde leider viel zu schlecht bewertet.
Es handelt sich hier um einen Dialog Film und nicht um Action Kino.
Der Ton ist absolut klasse und hat mindestens 9 von 10 Punkten verdient. Sowohl in der deutschen als auch in der O-Ton Fassung.
#7
Geschrieben: 04 Feb 2012 15:39

VincentVinyl

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Danke fürs Review, super geschrieben :-).

Ich hätte lediglich die Story mit 7 Punkten deutlich niedriger bewertet - ich konnte den Kultfaktor des Films nie so ganz nachempfinden und schreibe vieles dem damaligen Hype um Tarantino zu, der weiter nachwirkt. Pulp Fiction ist für mich ein "guter" Film, aber als bahnbrechend oder besonders intelligent habe ich die Story nie empfunden.

Vermutlich liegts bei mir aber auch einfach daran, dass ich Tarantinos "Coolness" und "Kultfaktor" eher subjektiv als aufgesetzt und gezwungen empfinde. Trotzdem ist er ein guter Regisseur, bin wohl einfach für seinen Stil nicht so empfänglich :-).

Am besten gefällt mir in Pulp Fiction, dass Travolta Batmans Batusi tanzt, he, he.
#8
Geschrieben: 23 Nov 2012 15:42

MadD

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Hallo Zusammen,

mal ne Kurze Frage zum Ton...
In den Amazon Rezensionen liesst man ja das die DVD ein besseren Ton im direkten Vergleich zur Bluray hat. Gibt es irgendwo eine Version die beides vereint...sprich guter Ton mit BR Bild? Wäre echt Schade so einen Film tontechnisch daheim stehn zu haben.
#9
Geschrieben: 23 Nov 2012 16:18

Mansinthe

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der ton ist halt sehr frontlastig aber doch nicht schlecht abgemischt 0o
I know only one thing. When I sleep, I know no fear, no trouble, no bliss. Blessing on him who invented sleep. The common coin that purchases all things, the balance that levels shepherd and king, fool and wise man. There is only one bad thing about sound sleep. They say it closely resembles death. - Andrei Tarkovsky, Solaris
Geschrieben: 24 Nov 2012 01:04

Perspektivlos

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Danke fürs Review! wirklich ein klasse Film :thumb:
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