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Wie findet ihr den Film "Trust"?

Gestartet: 22 Jan 2012 01:28 - 10 Antworten


Veröffentlichung:
02.12.2011
Laufzeit:
101 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 22 Jan 2012 01:28

henner777

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Hallo zusammen.

Wer hat schon Trust mit Clive Owen gesehen? Ich hatte vorher noch nie was von dem Film gehört und ihn daher interessehalber bei lovefilm ausgeliehen.
Ich finde ihn ziemlich verstörend, bedrückend und traurig.

Man mag sich gar nicht überlegen, wie krank einige Menschen sind. Aber erschreckend und leider auch real ist, wie viele Jugendliche in Chat Rooms an die falschen Leute geraten und wie beeinflussbar sie in dem Alter sind.
Ich hab über diese Spots im Fernsehen, a la "Wissen sie, was ihr Kind alles im Internet macht?" immer gelächelt. Aber nach dem Film merkt man doch schnell, dass dies verdammt wichtig ist.

Clive Owen spielt den ohnmächtigen Vater richtig gut, man kan sich richtig vorstellen, wie er im Laufe des Films an dem Schuldgefühl zerbricht, seine Tochter nicht beschützen zu können.

Das Ende geht gar nicht,
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ganz Hollywood untypisch ohne happy end und man wird mit seinem Wunsch alleine gelassen, dass der Pädophile doch noch gefunden wird und die Familie wenigstens etwas Genugtuung findet. aber ich glaube man soll bei diesem Ende einfach mit seinen eigenen Gedanken und Empfindungen zurückgelassen werden, um sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, dass das leben so junger Menschen zerstört. Und und heftig wieviel Verzweiflung in dieser letzten Szene deutlich wird, in der Clive Owen mit seiner Filmtochter weinend im Garten sitzt. Und dann im Abspann das Familienvideo des Vergewaltigers, der selber Vater ist, echt krank!

Der Film geht einfach an die Nieren und will wahrscheinlich auch Eltern sensibilisieren, sich mehr für die Aktivitäten ihrer Kinder im Internet zu interessieren.
Wie ist eure Meinung?

Grüße,
Henner



"Ich habe nur noch eine Stunde zu leben und eine Horde psychopathischer Killer ist auf dem Weg zu dir. Aber schlaf dich ruhig aus. Vielleicht kannst du mir Waffeln machen, wenn ich komme."
-Chev Chelios, Crank-


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#2
Geschrieben: 22 Jan 2012 11:56

Gamma Ray

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Hatte die DVD letzte Woche aus der Videothek geliehen und ich glaub, ich hab da doch etwas anderes erwartet.
Im Zuge der letzten Rache-Actionthriller hab ich dann doch ziemlich ratlos und überwältigt vor dem TV gesessen, da ich hier mit etwas völlig Anderem konfrontiert wurde. Grandios, was neben den richtig gut agierenden Schauspielern, auch das Drehbuch und die Umsetzung hier leistet, was eben für jene Ratlosigkeit gesorgt hat. So unterschiedlich der Umgang mit dem Geschehenen für die vorwiegend 3 Familienmitglieder (Eltern, Tochter) auch ist, man ist zu jeder Zeit ganz nah bei Ihnen und ihre Positionen/ihr Handeln sind absolut nachvollziehbar.

Das Ende hat mir pers. dann auch "den Rest gegeben". Halte mich zwar für sensibel, aber nicht sonderlich nah am Wasser gebaut. Die Ausnahme bestätigt wohl die Regel, was mir dieser Film sehr deutlich gezeigt hat. :sad:
Sollte Deine Aussage "Das Ende geht gar nicht" in diese Richtung abzielen (hab ich zumindest so verstanden), bin ich zu 100% bei Dir. Ist es eher kritisch gemeint, könnte ich das pers. nicht nachvollziehen.

Das Internet ist hier zwar das/ein nicht unwichtiges Medium, aber worauf der Film mMn aufmerksam machen will ist wohl, sich wieder allgemein mehr für seine Mitmenschen zu sensibilisieren. In einer Welt, wo sich zunehmend jeder selbst der Nächste ist, vorwiegend aus seiner eig. Interpretation heraus auch agiert, statt wirklich zuzuhören und versuchen zu verstehen, ist dies notwendiger denn je und aufgrund vorliegender Tatsachen noch umso mehr & wichtiger.
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Der Vater selbst, sein Arbeitskollege, wie auch die Mitschüler der Tochter (abgesehen von der Freundin) machen das, wie ich finde, sehr deutlich. Dem gegenüber stehen die Mutter, ihre Freundin und die Psychologin auf eigentlich erstmal ziemlich verlorenem Posten. Sind letztendlich aber genau Jene, die sie gewissermaßen "auffangen". Erst ein Suizidversuch bringt den Vater (als unmittelbar Betroffenem) dazu, sich emotional zu öffnen und wirklich einen Dialog zu zu suchen.

Wie der Täter vermittelt wird -Familienvater, Lehrer- erscheind sicherlich krank, spiegelt aber vermutlich leider auch die Realität wider, wenn man derart schreckliche Meldungen aus den Nachrichten verfolgt. Der eigenbrödlerische "Schmierlappen" mit Brille und rübergekämmten Haar (wie auch z.B. in "In meinem Himmel") ist da wohl nur 1 Facette und zudem einem "Klischee" entsprechend. So hart und eigentlich unverhältnismäßig es auch ist, in Verbindung mit dem Thema von Klischees zu sprechen.

Das gewählte Ende ist so m.E. überaus wichtig. Nicht nur aus dem von Dir genannten Grund. Die Überführung des Täters würde zum Einen zu einer gewissen Genugtuung des Zuschauers führen (Gerechtigkeitsgefühl) und der Film wäre in Folge dessen wohl verhältnismäßig schnell und unangebracht auch emotional abgehakt. Das Auseinandersetzen und Nachwirken erhält so ein wichtiges deutlich intensiveres Gewicht. Zum Anderen geht es eben um jene "zerstörte Welt", die auch mit einer Überführung des Täters nicht wieder "geflickt" wird. Und genau diesen (Vermittlungs-)Anspruch des Regisseurs vermute ich hier und kommt auch mir aller Wucht bei mir an.


Wenn man noch bedenkt, was der Regisseur vorher gemacht hat (Hauptrolle i.d. Sitcom "Friends", erste Regiearbeit Komödie "Run, Fatboy, Run"), umso anerkennender seine Leistung, diesem Thema auch die angemessene filmische Tiefe zu verleihen.
Da ist sein persönliches Engagement für Mißbrauchsopfer sicherlich hilfreich, aber das muß man dennoch erstmal auch so beeindruckend und nachhaltig vermitteln können.

In meinen Augen ein ganz starker Film, den man sicherlich nicht oft anschauen kann, aber dessen Wirkung und Tiefe umso eindringlicher ist! :thumb:


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#3
Geschrieben: 22 Jan 2012 12:10

henner777

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Zitat:
Zitat von Gamma Ray
Das Ende hat mir pers. dann auch "den Rest gegeben". Halte mich zwar für sensibel, aber nicht sonderlich nah am Wasser gebaut. Die Ausnahme bestätigt wohl die Regel, was mir dieser Film sehr deutlich gezeigt hat. :sad:
Sollte Deine Aussage "Das Ende geht gar nicht" in diese Richtung abzielen (hab ich zumindest so verstanden), bin ich zu 100% bei Dir. Ist es eher kritisch gemeint, könnte ich das pers. nicht nachvollziehen.

Das war nicht kritisch gemeint, sondern so wie du vermutet hast. Man möchte einfach nicht mit so einem schlechten Gefühl allein gelassen werden und ich denke,

SPOILER! Inhalt einblenden
 
fast jeder erwartet noch irgendeine finale Rettung der Geschichte, aber nichts, nur nachdenken...und dann im Abspann dieser Typ im Familienvideo,
das war dann einfach zuviel für mich.

Im Nachhinein ist es wohl das einzig logische Ende wenn der Film seiner Grundstimmung treu bleiben will und das habe ich mir später auch gesagt. Wenn man aber direkt davor sitzt, puh, ich hättest liebsten in die Kiste getreten.:(



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#4
Geschrieben: 22 Jan 2012 12:20

Gast

Ich hatte mir den film auch ausgeliehen wollte ihn mir anfangs kaufen aber einmal sehen reicht!
#5
Geschrieben: 22 Jan 2012 12:31

henner777

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Zitat:
Zitat von bigdanny
Ich hatte mir den film auch ausgeliehen wollte ihn mir anfangs kaufen aber einmal sehen reicht!

Inwiefern denn, positiv oder negativ?



"Ich habe nur noch eine Stunde zu leben und eine Horde psychopathischer Killer ist auf dem Weg zu dir. Aber schlaf dich ruhig aus. Vielleicht kannst du mir Waffeln machen, wenn ich komme."
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#6
Geschrieben: 22 Jan 2012 13:06

Gamma Ray

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Zitat:
Zitat von henner777
...Wenn man aber direkt davor sitzt, puh, ich hättest liebsten in die Kiste getreten.:(

Ja, absolut nachzuvollziehen! Auch wenn es mir, speziell in dem Moment, etwas anders ging.
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Anmerkung der Psychologin (inhaltlich): "Menschen werden nunmal verletzt. Das Einzige was wir machen können, ist ihnen eine liebende, verständnisvolle Schulter/Arme anbieten und dabei helfen wieder aufzustehen."

Was im Umkehrschluss dann auch bedeutet, dass man irgendwie versuchen/lernen muß, die eigene Wut und Betroffenheit zu kanalisieren und sich eben nicht davon leiten läßt.
Denn, wie auch die Tochter zu ihrem Vater sagte. Seine Wut, Agression und Betroffenheit hält ihr das Geschehene immer wieder vor Augen. Und die eigentlich Betroffene sei sie und nicht er.

Die Emotionen durch das darauffolgende Gespräch am Pool sind bei mir dann so übergelaufen, dass (ehrlich gesagt) auch danach beim Video im Abspann bei mir für Wut kaum Platz war. :sad::sad:

Im Verlauf des Films war das, bis sich die Tochter der Realität bewußt wurde (Fotos und danach bei der Psychologin), allerdings völlig anders. Da war ich mit meiner Wut wohl ebenfalls ganz beim Vater, was sich dann am Pool entladen hat.


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#7
Geschrieben: 22 Jan 2012 13:10

pernodil

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pernodil braucht keinen Status!

Endlich mal wieder ein Film der zum nachdenken animiert und genau dazu trägt dieses "bescheidene" Ende bei.
Jedem wäre ein typiosches Hollywood-Ende lieber gewesen aber so ist die Realität nun mal nicht.
#8
Geschrieben: 22 Jan 2012 14:11

ds1

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ds1 hat erst Inferno im Kino gesehen: 8/10

ein guter film, sehr nah an der realität. meine bewertung kann auf der entsprechenden filmseite nachgelesen werden

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#9
Geschrieben: 22 Jan 2012 21:16

Supreme1978

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Habe den Film gestern gesehen und war positiv überascht, auch vom Ende, weil es so wie es war sehr gut war. Es war zum Glück kein Hollywood Happyend, denn wäre es das typische Happy End wäre die Massage des Films verloren gegangen.
Man hätte ihn gesehen und das wars. So regt das ganze vielleicht einmal zum nachdenken an, oder anders gesagt man vergisst die Thematik nicht sofort wieder sondern der Film und das Thema bleibt nachhaltig ein wenige Länger im Gedächtnis.

So Long

Supreme1978
Geschrieben: 22 Jan 2012 23:33

Ut for Angel

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Es hatte mich sehr überrascht dass der Film von David Schwimmer (aka Ross von Friends) gedreht wurde.

Wirklich ein sehr starkes Drama. Gott sei Dank ohne Simplifizierung der harten Thematik und absolut konsequentem Ende!


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