Fringe: Grenzfälle des FBI - Die komplette
dritte Staffel Blu-ray ReviewNeben all den Crime-, Vampir- und Sitcomserien ist es gegenwärtig
nahezu alleine an Fringe, die Fahne der Mystery und Science Fiction
im Fernsehen hochzuhalten. Zur Freude vieler Fans geht das geistige
Kind der Serienschöpfer J. J. Abrams, Alex Kurtzman und Roberto
Orci im Jahr 2011 bereits in die dritte Runde. Alleine diese
Tatsache ist aller Ehren wert, ereilt doch viele Serien bereits
nach der ersten Staffel die vorzeitige Absetzung. Dabei macht es
der ambitionierte übergreifende Handlungsbogen den Zuschauern nicht
gerade leicht. Wie schon bei Lost ist eine Menge Geduld gefragt,
wenn es darum geht, Antworten auf die vielen offenen Fragen zu
bekommen, die sich im Laufe der Zeit angehäuft haben. Nach dem
dramatischen Cliffhanger der zweiten Staffel ist es nun aber
endlich soweit. Einige Rätsel werden in Staffel 3 gelöst und offene
Fragen beantwortet.
Story:
Dank der Hilfe von William Bell (L. Nimoy) gelingt es Walter (J.
Nobel) den kleinen Expeditionstrupp sicher aus dem
Paralleluniversum in ihre gewohnte Welt zurück zu transportieren.
Doch von allen anderen unbemerkt, hat die „andere“ Olivia den Platz
ihres Zwillings eingenommen und fungiert nun als Spion für die
andere Seite. Währenddessen hält Walternativ die gestrandete Olivia
in einem Laborkomplex gefangen. Sein Ziel ist es, Olivias
einzigartige Fähigkeit, alleine mit ihren mentalen Fähigkeiten
zwischen den Universen zu wechseln, für sich nutzbar zu machen. Zu
diesem Zweck unterzieht er sie einer Gehirnwäsche und lässt sie
glauben, die Olivia der anderen Seite zu sein. Doch schon bald
zeigen sich erste Risse in ihrer neuen Persönlichkeit.
Der Beginn der dritten Staffel schließt nahtlos an die Ereignisse
der zweiten Staffel an. Dabei bezieht die Handlung von Beginn an
einen Großteil ihrer Spannung aus dem spektakulären Rollentausch
der beiden Olivias. Während „Bolivia“ das uns wohl bekannte Team um
Walter und Peter Bishop unterwandert und im Geheimen ihre eigenen
Ziele verfolgt, gliedert sich die „umprogrammierte“ Olivia in das
Fringe-Team der anderen Seite ein. Diese Spaltung der
Handlungsstränge hat zur Folge, dass im ersten Drittel der neuen
Staffel, die Episoden abwechselnd in unserem und dem
Paralleluniversum spielen. Dabei werden auf beiden Seiten die
gewohnt mysteriösen Fälle gelöst, während der rote Faden immer
präsent bleibt. Gerade in der Beziehung zwischen Peter und der
alternativen Olivia kommt es, wie es kommen muss. Mit
überraschenden Folgen. Dabei ist es dem gewohnt erstklassigen Spiel
des gesamten Ensembles zu verdanken, die nun fast ausnahmslos in
Doppelrollen agieren, dass sich der Zuschauer zunehmend auch mit
den alternativen Charakteren der Helden anfreundet.
Selbst der auf den ersten Blick eiskalte Walternativ erscheint
zunehmend menschlich, da auch seine Motivationen ausführlich
beleuchtet werden. Die immer komplexer werdende Handlung macht es
Neueinsteigern allerdings fast unmöglich, sich in die laufenden
Ereignisse einzufinden. Ohne Vorkenntnisse ist man hier schlicht
überfordert. Treue Fans, die bis hierhin durchgehalten haben,
werden dafür mehr als belohnt. Der Wettlauf gegen die Zeit und
gegen die Vernichtung der Welt sorgt für einige spannende
Überraschungen. Altbekannte Protagonisten, wie die glatzköpfigen
Beobachter oder die Gestaltwandler sind ebenso wieder mit dabei,
wie „Mr. Spock“ Leonard Nimoy….als Cartoon! Für Abwechslung und
Überraschungen ist also gesorgt. Manchmal schießt die Story dann
aber doch ein wenig über das Ziel hinaus. Gerade Olivias
Besessenheit mit William Bells Geist sorgt doch eher für
unfreiwillige Komik, als für Dramatik. Der produktionstechnische
Standard bleibt auch in Staffel 3 überdurchschnittlich hoch. Sowohl
in Ausstattung, als auch bei den visuellen Effekten erreicht die
Serie beinahe Kinoniveau. Zusammen mit einem exzellent
harmonierenden Cast und einer kreativen Story, lohnt es sich für
Fans und Serienjunkies am Ball zu bleiben.
Bildqualität:
Videocodec MPEG-4 AVC, Ansichtsverhältnis 1,78:1, Auflösung
1080p
exzellente Detail- und Tiefenschärfe
ausgewogene Kontraste
natürliche Farben
optimaler Schwarzwert
vereinzelte unscharfe Nahaufnahmen
keine Bildfehler
Die Bildqualität hält das hohe Niveau der vorigen Staffeln. Es sind
kaum Mängel zu beanstanden.
Tonqualität:
Deutsch Dolby Digital 2.0 Surround
Dialoge immer klar verständlich
gutes Stereopanorama
kaum Surroundeffekte
Subwoofer wird nicht gefordert
Auch hier hat sich im Vergleich zu den ersten beiden Staffeln
nichts geändert. Diesmal natürlich im negativen Sinn. Mehr als zwei
Lautsprecher sind für den unspektakulären Stereoton nicht
erforderlich.
Ausstattung:
Audiokommentare zu den Episoden 3 und 19
Maximum Episode Mode zu Episode 16
Zwei Welten (Making-Of Featurettes, ca. 40 Minuten, HD)
Die Entstehung einer übersinnlichen Geräuschkulisse (ca. 7 Min.,
HD)
Geheimnisse in Fringe: The First People (ca. 2 Min., SD)
Verpatzte Szenen (ca. 3 Min., HD)
Making-Of zu Episode 19 (ca. 7 Min., SD)
TV-Clips zu den Episoden 5, 8 und 22 (HD)
Für eine TV-Serie kann sich die Sonderausstattung sehen lassen. Die
verschiedenen Making-Ofs liefern einen fundierten Blick hinter die
Kulissen und lassen die Protagonisten vor und hinter der Kamera zu
Wort kommen.
Fazit:
Die technischen Eigenschaften haben sich im Vergleich zu den ersten
beiden Staffeln kaum verändert. Das Bild ist gewohnt gut, der Ton
erfüllt abermals nur unterdurchschnittliche Ansprüche. Die Extras
sind informativ und für eine TV-Serie zahlreich.
Die dritte Staffel von Fringe führt den übergreifenden
Handlungsbogen, der sich in den ersten Staffeln bereits
abzeichnete, konsequent fort. Dadurch liegt die Hürde für
Neueinsteiger natürlich relativ hoch. Ohne Vorkenntnisse ist es
beinahe unmöglich, der komplexen Handlung zu folgen. Für Fans der
Serie geht der Spaß hier allerdings erst richtig los. Endlich
werden das Paralleluniversum und seine Bewohner ausführlich
vorgestellt. Neben den gewohnt skurrilen Einzelfällen, steht der
sich zuspitzende Kampf zwischen den beiden Welten im Vordergrund
der Handlung. Für spannende Geschichten und dramatische
Überraschungen im Bereich der Grenzwissenschaften ist also
gesorgt.
Kurzbewertungen:
Story: 8/10
Bild: 9/10
Ton: 5/10
Extras: 7/10
Gesamt*: 7/10
* In der Gesamt-Bewertung wird die
Story nicht berücksichtigt.Kaufempfehlung: 8/10
Die Kaufempfehlung der Fringe:
Grenzfälle des FBI - Die komplette dritte Staffel Blu-ray wird
anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der
Story berechnet.Testgeräte:
TV: Pioneer PDP-LX5090 (50“) (kalibriert)
BDP: Pioneer BDP-LX71
AVR: Pioneer SC-LX81
Lautsprecher: B&W 803S (Main), Teufel M-500 (Surround)