Die Epoche der 80er Jahre war vom filmtechnischen Standpunkt aus
gesehen eine Zeit, die bis heute Einfluss auch auf aktuelle
Produktionen ausübt. Neben klassischen, beliebten Serien wie
MacGyver,
Dallas oder
Ein
Colt für alle Fälle erblickten auch abendfüllende
Kinofilme das Licht der Welt, welche 20 Jahre später als Klassiker
in den Hollywood-Geschichtsbüchern stehen wie
E.T.,
Zurück in die
Zukunft,
Blues
Brothers und natürlich auch
Beverly
Hills Cop. Letzterer erscheint nun ebenfalls im November
auf Blu-ray.
Story
Axel Foley führt als Polizist in Detroit ein durchaus
abwechslungsreiches Leben. Als ihn sein alter Freund und Ex-Knacki
Mikey
besucht und dieser nur wenige Stunden später umgebracht wird,
begibt sich Axel auf die Suche nach den Tätern. Entgegen den
Anweisungen seiner Vorgesetzten, sich aus dem Fall wegen
Befangenheit herauszuhalten, reist er nach Beverly Hills, wo Mikey
bis zuletzt gewohnt und gearbeitet hat.
Beverly Hills
Cop gilt als einer der erfolgreichsten Filme aus den
80ern. So erfolgreich, dass kurze Zeit später (BHC kam 1984 ins
Kino) Teil zwei und drei das Licht der Welt erblickten. Das Budget
des von Jerry Bruckheimer (Fluch der Karibik, Bad Boys I+II)
produzierten ActionComedySpektakels lag bei etwa 15 Millionen
Dollar. Dem entgegenstehen Einnahmen in der Höhe von über 300
Millionen USDollar. Eddie Murphy war zur damaligen Zeit 23 Jahre
alt und verdiente sein Geld als Stand-Up-Comedian.
Zuvor war er schon im genreverwandten
Nur 48
Stunden mit Nick Nolte zu sehen und erntete dadurch einen
Schub für seine Karriere der endgültige Durchbruch kam dann mit
„BHC“. Der Film selbst wäre ohne Murphys Improvisationstalent und
seiner erfrischenden Spielweise des Axel Foleys sicher nicht zum
Kultfilm avanciert. Denn der Plot ist wenig innovativ und war
bereits zur damaligen Zeit auf gut österreichisch ziemlich
abgenudelt. Wieder einmal muss ein Polizist den Tod eines
Freundes aufklären und den mächtigen Hintermännern den Gar
ausmachen. Doch dieser Umstand stört im Großen und Ganzen nicht,
schließlich ist das Highlight während der etwa 100 minütigen
Laufzeit eindeutig Murphy, seine schnelle und für sein Umfeld
nervige Stimme sowie der wirklich gut agierende restliche Cast.
Steven Berkoff (
Rambo
2,
The
Tourist) in der Rolle des Bösewichtes Victor
Maitland wirkt durch und durch unsympathisch und arrogant – sprich
ein perfekter Gegenpart zum großmauligen aber liebenswürdigen
Detroiter Polizisten. Letzterer bekommt nicht nur zu Hause Probleme
mit seinem Vorgesetzten aufgrund seiner eigensinnigen, waghalsigen
und zerstörerischen Arbeitsweise, im noblen Beverly Hills ist er
selbstredend ebenso wenig erwünscht und willkommen.
Die dortigen Kollegen bearbeiten prinzipiell jeden Fall streng nach
Vorschrift sowie der Absegnung eines jeden Handgriffes durch die
Chefetage. Einerseits ist eben genau dieser Unterschied ein Running
Gag, auf der anderen Seite allerdings verschmäht er seine Kollegen
nicht und arbeitet mit der Zeit nicht nur mit ihnen zusammen,
sondern freundet sich auch mit ihnen an. Ein weiterer Gag am Rande
ist Foleys fahrbarer Untersatz. Dieser hat seine besten Zeiten
schon lange hinter sich und strotzt nur so für Dellen, Kratzern und
deftigen Blechschäden – dagegen ist Inspektor Columbos Peugeot
beinahe wie ein Ferrari. Alles in allem eine witzige und schnelle
ActionComedy mit einem genial spielenden Eddie Murphy.
Bildqualität
-
MPEG4/AVC Codec, 1080p – 23,976fps, Ansichtsverhältnis 1,78:1 –
16:9
-
Transfer besonders während der ersten 15 Minuten deutlich
schlechter
-
generell immer wieder deftige Filtereinsätze zu
bemerken
-
sehr unruhige und stark wechselnde Kornstruktur – teilweise
schwach, abschnittsweise Übergang in ein hässliches Rauschen (v.a.
dunklere Szenen)
-
natürliche Farbgebung
-
guter Schwarzwert – stellenweise saufen Details allerdings
ab
-
vereinzelt aufblitzende Verschmutzungen
-
an wenigen Stellen Helligkeitsschwankungen
-
Schärfe überwiegend Mittelmaß,
-
einige Szenen allerdings zu weich
Generell besitzt der Transfer nur eine mäßige Qualität. Einige
Dinge, wie das ab und an vorkommende Blackcrushing, wären zu
verschmerzen, der wirklich extreme künstliche Touch einiger
Abschnitte ist aber ärgerlich und sieht noch dazu unschön aus.
Hinzu kommt die unregelmäßige Kornstruktur und während dunkler
Abschnitte ist ein starkes Rauschen sichtbar. Die hellen
Außenszenen sind zum Glück besser und stellen eindeutig das
Highlight zusammen mit der natürlichen Farbgebung dar. Besser als
die DVD, für HD Feeling aber zu wenig.
Tonqualität
-
Englisch DTSHD MA 5.1, Deutsch Dolby Digital 2.0
-
beide Tonspuren qualitativ recht ähnlich
-
HD-Spur mit etwas besserer
-
Detailauflösung, ein generell klarerer Klang sowie ein wenig
mehr Druck
-
deutsche Abmischung mit einigen Stereoeffekten, davon abgesehen
aufgrund des Zweikanal-Tons keine Räumlichkeit oder direktionale
Effekte
-
Dialoge gut verständlich
Die deutsche Tonspur ist kaum schlechter als der englische
HDTrack. Auch bei der 5.1 Abmischung sind Surroundeffekte so gut
wie nicht vorhanden, Stereoeffekte weisen beide Tracks auf. Der
Hauptunterschied besteht in der Miteinbeziehung des Subwoofers
sowie des Centerlautsprechers. Mittels diverser DSP-Programme des
Receivers ist dieser Nachteil aber schnell wettgemacht.
Ausstattung
-
Audiokommentar des Regisseurs
-
Dokumentationen (Die Geburt eines Phänomens, Die Filmmusik,
Casting)
-
Featurette
-
Trailer
Bis auf den Trailer sind alle Extras in SD-Qualität. Fans des
Beverly Hills Cops sollten in jedem Fall einen Blick auf die
Dokumentationen werfen, in denen Hintergrundinformationen zum
Casting sowie zur Entstehung des Films enthalten sind.
Fazit
Technik, die begeistert – das kann man leider nicht von Beverly
Hills Cop sagen. Das Bild wurde leider stark gefiltert und sieht
stellenweise richtig unschön aus. Auf der tonalen Seite sieht es
ebenso aus – dieses Mal kommen auch OTonSeher nicht in den Genuss
einer besseren Abmischung. Die Extras sind teilweise sehenswert und
beinhalten die eine oder andere interessante
Hintergrundinformation.
Beverly Hills Cop ist
sicherlich kein Meilenstein der Filmgeschichte, gehört
allerdings
trotzdem wie viele andere Klassiker aus dieser Epoche in jedes
Filmregal, auch wenn die technische Qualität der Blu-ray nicht
unbedingt einen Kauf rechtfertigt. Aber: In kaum einer anderen
Produktion ist Eddie Murphy in derartig erstklassiger Spiellaune zu
bewundern und das ist allemal eine Ausleihe wert. (maw)
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Story 8/10
Bild 5/10
Ton 5/10
Extras 5/10
Overall 7/10
Testgeräte
TV: Epson TW 4400 LPE (kalibriert)
BDPlayer: Pioneer SCLX75
Boxen: 8.2 System Braun M15, Teufel M550 ,
Teufel Dipol M550, Teufel M620 FCR,
Teufel M 5500 SW
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