Geschrieben: 16 Aug 2011 23:42
Assassins - Die Killer -
Review
In den 80ern wurde Sylvester Stallone mit Filmen wie
Rocky oder Rambo neben Arnold Schwarzenegger
als Action Ikone gefeiert. Dieses Bild bekam in den 90ern
allerdings einige Risse, da sich neben empfehlenswerten Filmen wie
Demolition Man, Cliffhanger oder Daylight auch einige Flops wie
Oscar – Vom Regen in die Traufe oder Stop!
Oder meine Mami schießt zur Filmographie von Sly
hinzugesellten. Zur ersten Kategorie der besseren Werke gesellt
sich erfreulicherweise auch Assassins – Die
Killer, ein Actionfilm unter der Regie von Richard Donner,
der bereits mit der Lethal Weapon Reihe bewies, dass er
ein Händchen für dieses Genre besitzt.
Story
Profikiller Robert Rath ist sein Job
leid und möchte sich endlich in den verdienten Ruhestand absetzen.
Diesen Plänen macht allerdings der Nachwuchsauftragsmörder Miguel
Bain einen Strich durch die Rechnung, denn Bain schnappt ihm nicht
nur seinen letzten Auftrag vor der Nase weg, sondern will sein
Vorbild Rath gleich mit eliminieren. Zusammen mit der
Computerhackerin Electra muss Rath nun herausfinden, weswegen er
nun plötzlich auf der Abschussliste steht.
Wenn Sylvester Stallone etwas wirklich gut kann, dann sind es
Actionfilme. Assassins – Die Killer gehört
dabei dank dem Drehbuch von Andy und Larry Wachowski sowie Brian
Helgeland zu seinen besseren Filmen aus den 90ern. Dabei gehört vor
allem letztgenanntem ein besonderes Lob ausgesprochen, denn seine
Änderungen im Script der späteren Matrix-Macher verlieh dem Film hier
mehr Spannung. Die schafft es Richard Donner auch die gesamte
Spielzeit über sehr gut zu halten, wobei lediglich die eine oder
andere Szene etwas langatmig anmutet.
Als Entschädigung bekommt der Zuschauer jedoch viele herausragende
Passagen geboten, die fast schon ins Arthaus-Genre abdriften, wie
z.B. die beiden Eröffnungsszenen, die sehr kunstvoll arrangiert und
sehr schön fotografiert wurden. Als Widersacher von Sylvester
Stallone wurde die Rolle des Miguel Bain sehr gut mit Antonio
Banderas besetzt, wobei zuvor sogar Woody Harrelson, Tom Cruise und
Christian Slater im Gespräch waren. Der Desperados Darsteller war aber hier
deutlich die beste Wahl, denn ihm gelingt es, die Dualität zwischen
Roth und Bain sehr gut zu betonen. In jeder Szene, in der sich die
beiden auch psychisch unterschiedlichen Figuren gegenüberstehen,
wird deren Konflikt hervorragend dargestellt.
Im Zwiespalt zwischen den beiden Profikillern wirkt die ansonsten
großartige Julianne Moore fast schon blass, zumal ihre Rolle als
absolute Top-Computerhackerin vor allem in der heutigen Zeit sehr
unglaubwürdig wirkt. Immerhin bietet der Charakter der Electra
einen willkommenen Kontrast zu den beiden männlichen
Hauptdarstellern. Richard Donner muss man es übrigens hoch
anrechnen, dass er die Beziehung zwischen Electra und Robert Roth
nicht zu sehr vertiefte, wie man es eigentlich erwartet
hätte.
Ansonsten achtete der Regisseur auf eine ausgewogene Mischung aus
Spannung und Action. Manch einem wird gerade das letztgenannte
Element vielleicht etwas zu schwach ausgefallen sein, da hier nicht
an allen Ecken und Enden überdimensionierte Explosionen und
Kugelhagel geboten wird. Im Gegenteil. Man könnte fast schon von
einer Art Eleganz sprechen, wie Donner hier die einzelnen Szenen
arrangiert, stets begleitet von der passenden, ruhigen Filmmusik
von Mark Mancina. Vor allem der Showdown ist ihm sehr gut gelungen,
da er die Spannung bis zur Auflösung aufrechterhält.
Bildqualität Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p,
Ansichtsverhältnis 1,78:1
Der HD-Transfer wurde frei von Artefakten und Bildfehlern
umgesetzt. Das Bild im Film ist schön sauber. Vor allem im
Vergleich mit dem beigefügten US-Trailer ist der Unterschied sehr
gut erkennbar. Die Gesamtbildschärfe verfehlt nur knapp die
Bewertung ‚gut‘, nur die Detailzeichnung hätte noch besser
ausfallen können. Immerhin schneidet die Blu-ray nicht nur hier,
sondern generell in der Gegenüberstellung zur DVD erkennbar besser
ab (vor allem im Schwarzwert konnte man die Werte hier noch mal
aufbessern), aber das war keine wirkliche Kunst. Die Farben sind
natürlich gehalten, lediglich die Gesichter haben stellenweise
einen leichten Rotstich. Der Kontrast ist allerdings nur gehobener
Mittelmaß, wobei man vor allem in dunklen Szenen Abstriche bei der
Durchzeichnung machen muss. Generell ist zudem ein schwaches
Bildrauschen erkennbar.
Tonqualität Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch DTS-HD MA
5.1, u.v.a.
Leider liegt der deutsche Ton nur in Dolby Digital 5.1 vor, während
das englische Original in DTS-HD MA 5.1 präsentiert wird. Der
Unterschied ist schnell hörbar: Während die heimische
Synchronisation sehr frontlastig mit schwacher Dynamik ausfällt,
bekommt man im Originalsound viele Surroundeinsätze sowie einen
kraftvollen Klang geboten. Vor allem bei den Bässen macht sich das
bemerkbar. In krachenden Actionszenen wird der Subwoofer nur bei
der DTS-HD MA 5.1 ordentlich gefordert. Aber auch in Punkto
Authentizität wird im englischen Original mehr geboten, vor allem
was die Direktionalität anbelangt, was in der deutschen Synchro
leider so gut wie komplett verloren geht. Bestes Beispiel ist hier
die Taxi-Szene mit Sylvester Stallone und Antonio Banderas, bei der
sehr viele Umgebungsgeräusche fehlen. Lediglich der Score legt sich
hier bemerkbar über sämtliche Lautsprecher. Schwacher Trost: Die
Dialogverständlichkeit ist jederzeit sehr gut.
Ausstattung
Beim Bonusmaterial ist Schmalhans angesagt,
denn außer dem Original US-Kinotrailer wird hier absolut kein
Bonusmaterial geboten. Immerhin gilt es hier keine Abstriche zu
machen, da auf der DVD mal abgesehen von einigen Texttafeln
ebenfalls keine nennenswerten Special Features enthalten waren. Ein
Wendecover gibt es leider auch nicht.
Fazit
Bei der technischen Umsetzung darf man sich vor allem beim Bild auf
eine deutliche Steigerung zur DVD freuen. Zwar muss man hier
dennoch einige Abstriche machen, aber nichtsdestotrotz ist der HD
Transfer ganz gut gelungen. Der Ton erweist sich im englischen
Original weitaus empfehlenswerter als die deutsche Synchronisation,
die sich als schwach herausstellt. Beim Bonusmaterial gibt es keine
zusätzlichen Informationen zum Film.
Mit Richard Donner als Regisseur, Joel Silver als Produzent, den
Wachowski Brüdern und Brian Helgeland als Drehbuchautoren und
Sylvester Stallone und Antonio Banderas in den Hauptrollen wird
alleine auf dem Plakat schon viel Erwartung erzeugt.
Erfreulicherweise kann Assassins – Die Killer diese
auch befriedigen, auch wenn das Duo Donner und Silver hier deutlich
von ihrem Erfolgspferd Lethal Weapon abweichen – man
möchte fast sagen „Gott sei dank“, denn gerade die düstere
Atmosphäre verleiht diesem Film das gewisse Etwas und beweist, dass
man sich vom Schatten des überzeichneten 80er Jahre Kinos gelöst
hat und in den 90er Jahren angekommen ist.
Story:
7/10
Bildqualität:
7/10
Tonqualität:
6/10
Ausstattung:
1/10
Gesamt:
5/10
Kaufempfehlung:
6/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Panasonic
DMP-BD30
AV-Receiver:
Denon AVR-1602
Lautsprecher: Magnat
Geschrieben: 17 Aug 2011 07:57
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Sawasdee1983 ist im Urlaub
Tolle Review, nun kann ich wenigstens bedenkenlos zuschlagen.
P.S. Auch wenn Oscar nen Flop war, ich fand den Film genial ;)
MfG Pierre
Sawasdee1983
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Geschrieben: 17 Aug 2011 10:13
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davy86 ...glücklich...
Zitat:
Zitat von Sawasdee1983
P.S. Auch wenn Oscar nen Flop war, ich fand den Film genial
;)
Dem kann ich mich nur anschließen! Sehe ich immer wieder gerne!
:D
Assassins wird nach dieser Review definitiv gekauft! :pray:
Geschrieben: 17 Aug 2011 11:57
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flash77 chillt im FlashplexX
Tolle Review - wusste gar nicht, dass es den Film schon auf BD
gibt! Muss ich mir bei Gelegenheit wohl auch mal zulegen!
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UDP-LX500 • Apple TV 4K • Intel NUC @Kodi • PlayStation 5 •
Dreambox DM800 • Canton Vento + 2x Arendal 1723 Subwoofer 1
(7.2.2)
Geschrieben: 17 Aug 2011 12:09
Sehr gutes Review.
Assassins ist meiner Meinung nach einer der Besten Stallone Filme
überhaupt.
Der noch unbekannte Antonio Banderas spielte ihn fast gegen die
Wand.
Nur schade das der Film kein Wendecover hat.
Geschrieben: 17 Aug 2011 12:41
Serientäter
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Hatte den gar nicht auf dem Schirm, aber dank des ausgezeichneten
Review wird er bei Gelegenheit gekauft.
Geschrieben: 17 Aug 2011 18:44
Steeljunkie
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Tolles Review, sehr gut gemacht :thumb: - Habe den Film schon auf
DVD aber als Stallone Fan wird der auch auf BD gekauft.
Geschrieben: 17 Aug 2011 20:26
Tolles review, film ist so gut wie gekauft. Der liegt bereits beim
müller aus fuer 9,99 :)
Geschrieben: 18 Aug 2011 19:26
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Danke Dir für dieses Review.
Geschrieben: 18 Aug 2011 19:53
Blu-ray Junkie
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Blu-ray Filme:
Steelbooks:
40
Bedankte sich 349 mal.
Erhielt 738 Danke für 441 Beiträge
Vielen Dank für das Review!
Eine ausgezeichnete Blu-ray war ja eh nicht zu erwarten, aber
dennoch kann ich bedenkenlos zugreifen.
Freut mich als Stallone-Fan natürlich sehr :thumb:.