Insidious BD
2003 drehte James Wan einen Kurzfilm namens 'Saw', der so gut ankam
das ein großes Studio sich seiner Annahm und einen Spielfilm aus
Saw machen wollte. Den lieferte Wan ein Jahr später ab und er wurde
ein Meilenstein des Genres. Dreckig, kompromisslos und spannend
aber leider auch mit vielen unnötigen und schwachen Fortsetzungen
die das Original nie mehr erreichen sollten. Über die Jahre hinweg
machte er sich mit Gruselhorror wie Dead Silence oder Thrillern wie
Death Sentence einen Namen ehe er 2010 den Horrorfilm Insidious mit
Patrick Wilson & Rose Byrne in den Hauptrollen drehte.
Josh & Renai Lambert haben sich mit ihren drei Kindern in einem
großen Familienhaus niedergelassen, doch noch nicht lange
eingezogen, ereignen sich seltsame Dinge. Schritte auf dem
Dachboden oder Stimmen im Babyfon sind nur der Anfang. Als ihr Sohn
Dalton aus unerklärlichen Gründen in ein Koma fällt, glauben die
Lamberts mehr und mehr das dieses Haus verflucht sei.. doch was
ist, wenn es nicht das Haus ist, welches verflucht oder besessen
ist?
James Wan hat durch seine tadellose Regie alle Fäden über den
Zuschauer in der Hand und weiß gut die Spannungsschraube anzuziehen
und zu schockieren. Selbst in Momenten in denen man nur drauf
wartet das etwas passiert, kriegt er einen dazu sich zu
erschrecken. Der kratzige und teilweise unangenehm finstere
Soundtrack trägt gut zur fiesen Atmosphäre des Films bei und hilft
so einen stetig zum schwitzen zu bringen, lauernd auf die nächste
gruselige Szene.
Die Hauptdarsteller spielen ihren Part sehr gut. Wilson als anfangs
noch gefasster und ruhiger Vater & Ehemann, Byrne großartig als
panische und ängstliche Frau und Mutter. Beide Figuren sind zur
identifikation da und beide sind so angelegt, das man ihre
Handlungen größtenteils nachvollziehen kann. Der Film legt wert
drauf, was der Spannung zu gute kommt, weil einem die Figuren
sympathisch sind. Anders als bei vielen Horrorfilmen wo einem die
Hauptfiguren egal sind und man nur auf ihr Ableben wartet.
Die konsequente steigerung der Spannung, das Ende des Films und
auch die Gruselmomente sind der Trump des Films. Das machen ihn
stark und unterhaltsam und James Wan schafft es gekonnt diese
Elemente großartig umzusetzen. Auch die Geschichte des Films kommt
nicht zu kurz. Ein interessanter Storyaufbau mit einer schönen
Entwicklung und sympathischen Charakteren trägt ebenso zur Qualität
des Films bei. Er hat hier keinen Meilenstein geschaffen aber einen
sehr starken Film. Man nutzt hier sicherlich auch typische Elemente
für den Gruselhorror aber setzt sie gekonnt ein. Für Fans des
Genres sicherlich interessant und auch für die, die mal mehr als
nur einen stupiden 0815 Grusel vom Fließband wollen.
8/10