Zitat:
Aber Leute wie JB, Lady Gaga und wie sie alle
heissen verkaufen ja auch Millionen Alben und kriegen sogar Preise,
auch wenn von Qualität nix zu finden ist. Naja, muss man sich heute
wohl damit abfinden.
So einfach ist es dann auch nicht: Hinter Lady Gaga steckt schon
eine Menge Qualität: Perfekt glattes, durchproduziertes und auf
Massenkompatibilität gepoltes Songwriting gekoppelt mit einem
extrem durchgeplanten Image z. B.. Dass die Musik technisch
belanglos ist, steht auf einem anderen Blatt - gilt aber z. B.
genau so für so gut wie alle Punk- oder Indie-Bands. Großes
Songwriting und technisches Können am Instrument sind eh nur selten
vereint. Die Musik liegt trotzdem auf einem sehr hohen Niveau, was
etwa die Hooks betrifft. Dass künstlerisch da kaum etwas dahinter
steckt und es mehr Produkt als Kunst ist, ist eben ein anderes und
kompliziertes Thema. Aber als Musiker kann man die Qualität
keineswegs absprechen - ob man es persönlich mag, ist was ganz
anderes.
Genau so ist es bei Transformers: Handwerklich sind die Filme
brillant...Inhaltlich natürlich reiner Schund. Das kann man gut
oder blöd finden. Der kommerzielle Erfolg hat natürlich rein gar
nichts mit der Qualität (woran auch immer man sie nun bemisst) zu
tun. Es gibt Filme, die das Medium nachhaltig beeinflusst haben und
zur Veröffentlichung floppten (Citizen Kane) genau wie Blockbuster,
die nach wenigen Jahren schon jeder vergessen hat.
Der Massengeschmack ist halt immer ein Konsens: Es gilt ein
möglichst breites Publikum einzuschließen und dabei orientiert man
sich eben in der Regel an den sagen wir mal "schwächsten" Gliedern
bzw. an einem Konsens bei dem sich die verschiedenen Zielgruppen
überschneiden. Überspitzt gesagt lachen halt mehr Leute über Furz-
oder Sex-Witze als über Insider-Gags über die Quantenmechanik. Bei
Sex-Witzen schließe ich also viel mehr Leute ein und weniger aus,
als bei einem Witz über komplizierte, wissenschaftliche
Abhandlungen ^^. Und man will möglichst viele Leute einschließen,
da auch ein Film aus Sicht der Studios in erster Linie ein Produkt
ist und erst danach ein Kunstwerk.