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Avatar Extended CE

Gestartet: 30 Nov 2010 08:17 - 7 Antworten

#1
Geschrieben: 30 Nov 2010 08:17

JonnySteiert

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JonnySteiert

Review Avatar Extended CE

237 Millionen Dollar Produktionskosten, 150 Millionen Dollar Marketingausgaben, ein weltweites Einspielergebnis von 2,7 Milliarden Dollar (!) und drei gewonnene Oscars bei neun Nominierungen: James Camerons Avatar ist ein Blockbuster der Superlative, der nebenbei noch für den Durchbruch der 3D-Technologie im Kino gesorgt hat. Auch wenn man im Heimkino weiterhin auf 3D verzichten muss (die 3D-Scheibe wird bei einigen Panasonic-Produkten als exklusive Beigabe mitgeliefert), veröffentlicht Fox jetzt immerhin eine Collector’s Edition auf Blu-ray, die neben dem erweiterten Film in zwei Versionen auch einige Stunden Bonusmaterial bietet.

Story:
Nach dem Tod seines Zwillingsbruders erhält der Querschnittsgelähmte Ex-Soldat Jake Sully (S. Worthington) das Angebot, die Mission seines Bruders fortzuführen: Er soll auf dem fernen Planeten Pandora einen speziell für seinen Bruder gezüchteten Avatar steuern: einen ferngesteuerten Körper, der wie ein Bewohner des auf dem Planeten einheimischen Volkes der Na’vi aussieht. Jake erhält den Auftrag, das fremde Volk auszuspionieren, damit der Invasionsplan der Menschen (mit der Absicht, wertvolle Rohstoffe abbauen zu können) auf die Heimstätte der Na’vi Erfolg haben kann. Als er aber mehr und mehr Gefühle für die Einheimische Na’vi-Prinzessin Neytiri (Z. Saldana) entwickelt, beginnt er, an den Plänen der Menschen zu zweifeln und seine eigene Spezies zu verraten…

Zugegeben, so ganz neu ist die grundsätzliche Geschichte von Avatar nicht: Wer „Pocahontas“ kennt, wird im Verlauf des Films das eine oder andere Mal deutliche Parallelen erkennen. Dabei ist der Story-Verlauf selbst eher Überraschungsarm: Vieles passiert genauso wie man es erwarten kann, die Gesamtstruktur der Handlung ist von recht schlichter Natur. Zu Recht ist bei den Oscars die Nominierung für das beste Drehbuch ausgeblieben. Die schlichte und wenig innovative Story mit leichtem Öko-Touch kann man kritisieren, allerdings steht bei Avatar nicht das „Was“, sondern ganz klar das „Wie“ im Vordergrund, und hier muss man James Cameron attestieren: Die Umsetzung des Stoffes ist hervorragend geglückt, die Handlung wird bei Avatar auf perfekte Art und Weise erzählt. Dabei ist das Setting des Films atemberaubend: Pandora ist eine lebendige, wunderschöne Welt, in die man mühelos eintauchen und in der man sich verlieren kann.

Die computergenerierten Spezialeffekte sind dabei herausragend und bringen das, was man von einem Kinofilm in der Kategorie digitale Effekte erwarten kann, um Jahre voran. Man weiß als Zuschauer natürlich, dass das hier Gezeigte nicht „echt“ sein kann – aber dennoch hat man immer wieder das Gefühl, dass dieser fremde Planet tatsächlich so aussehen könnte. Was hat der Film darüber hinaus noch zu bieten? Unter anderem ordentliche Schauspielerleistungen, phänomenale Momentaufnahmen und vor allem richtig starke Action, wobei es James Cameron einmal mehr schafft, die Messlatte für aufwendig gefilmte Actionsequenzen ein Stück weiter nach oben zu setzten. Erstaunlicherweise funktionieren auch die emotionalen Momente des Films, die zwar einige Male in Gefahr stehen, zu sehr zu „verkitschen“, aber immer rechtzeitig die Kurve kriegen und niemals ins Lächerliche abdriften.

Avatar nimmt den Zuschauer an die Hand und führt ihn auf eine faszinierende Reise in diese fremde Welt, wobei das Erzähltempo durchgehend hoch ist, was dafür sorgt, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Längen sucht man bei Avatar auch bei der erweiterten Fassung des Films vergebens. Die neuen Szenen ergänzen Avatar hervorragend und passen sich wunderbar in das Gesamtwerk ein. Der Zuschauer sieht noch wesentlich mehr vom faszinierenden Planten „Pandora“ und einige Szenen (besonders von Segourney Weaver) bringen sogar die Charakterentwicklung spürbar noch vorne. Auch die veränderte Anfangssequenz, die im „Extended Collector’s Cut“ enthalten ist und diesen von der „Erweiterten Kinofassung 2010“ unterscheidet, ist ziemlich interessant. Die hier erstmals ausführlich gezeigte Zukunftsvision der Erde erinnert visuell stark an Filme wie „Blade Runner“. Kurz gesagt: Wer die ursprüngliche Kinofassung mochte, wird auch den „Extended Cut“ lieben.

Bildqualität:
Die wichtigste Frage ist: Hat sich im Vergleich zur Erstlauflage im Bezug auf das Bild irgendetwas verändert? Tatsächlich ist wegen der höheren Laufzeit die Kompressionsrate etwas niedriger, allerdings ist mit dieser theoretische Unterschied in der Praxis zu keinem Zeitpunkt sichtbar – in einigen Szenen wirkt das Bild der Neuauflage sogar noch minimal detaillierter. Ansonsten bleibt alles beim Alten: Das Ansichtsverhältnis des AVC-kodierten Films beträgt immer noch 1.78:1 (16:9), die Auflösung beträgt 1920x1080p.

Wie bereits von der Erstauflage bekannt, ist das Bild so dermaßen plastisch und hat eine so überragende Tiefenwirkung, dass man immer wieder das Gefühl hat, ein beinahe dreidimensionales Bild zu sehen. Dabei ist die Schärfe konstant auf allerhöchstem Niveau und die Detailzeichnung ist so extrem beeindruckend, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt – Pandora ist mit seinen vielen Details unglaublich faszinierend. Der Kontrast ist perfekt, die Farbgebung ist phantastisch: Das Bild ist richtig farbenfroh, beinahe jede Einstellung von Pandora ist ein buntes Kunstwerk, das den Zuschauer schwer beeindruckt zurücklässt. Das Bild leistet sich über die gesamte Laufzeit des Films keine einzige Schwäche und die Kompression arbeitet perfekt. Wie auch schon die Erstveröffentlichung ist auch die „Collector‘s Edition Blu-ray“ von Avatar ein bildtechnischer Meilenstein und darf als „Referenz“ bezeichnet werden. Wenn es darum geht, seinen Freunden die visuellen Vorteile des HD-Mediums Blu-ray näher zu bringen, führt fast kein Weg an Avatar vorbei.

Tonqualität:

Im Vergleich zur Erstauflage muss der deutsche Kunde beim Ton Abstriche machen: Obwohl als Tonformat für die deutsche 5.1-Spur wieder DTS gewählt wurde, ist diese bei der Extended Edition aus Platzgründen, lediglich mit der halben Bitrate (768Kbps) erstellt worden. Im direkten Vergleich mit der deutschen Tonspur der Erstauflage, hört man aber praktisch keinen Unterschied, dafür klingt der englische HD-Ton immer noch minimal detaillierter und dynamischer als die deutsche Variante.

Diese Einschränkung ändert also nichts daran, dass Avatar immer noch einer der akustisch besten Veröffentlichungen überhaupt ist. Kristallklare, perfekt auf alle Surround-Lautsprecher verteilte Effektgeräusche sorgen für ein raumfüllendes, lebhaftes und stellenweise brachiales Hörerlebnis der Extraklasse. Die Dynamik erreicht dabei besonders in den Actionsequenzen Referenzniveau, wobei der präzis dosierte, extrem druckvolle Bass, die Wände ein ums andere Mal zum Wackeln bringt. Bei Avatar gibt es Wow-Erlebnisse für die Ohren im Minutentakt, wobei auch die ruhigeren Momente klanglich nicht abfallen (leisere Effektgeräusche sind sorgsam in das Klangbild eingefügt) und die Dialoge immer sehr gut verständlich sind.
Hervorragend ist auch die atmosphärische Musikuntermalung, die stets die richtige Lautstärke hat und ihren Teil zum ausgesprochen räumlichen Hörerlebnis beiträgt. Insgesamt lässt sich festhalten: die Tonspur der Avatar Blu-ray ist extrem spektakulär und klingt brillant, der Höchstnote steht aber immer noch das verlustbehaftete Kompressionsverfahren im Weg. Dennoch klingt auch die „halbierte“ deutsche Tonspur besser als 99% aller anderen Blu-rays.

Ausstattung:
Musste die Erstauflage noch ohne Extras auskommen, liefert Fox die Collector’s Edition mit jeder Menge Zusatzmaterial aus. Sehr schön ist unter anderem die Möglichkeit, sich die zusätzlichen Szenen der beiden erweiterten Fassungen einzeln anzusehen. Darüber hinaus befinden sich auf der zweiten Blu-ray viele weitere nicht verwendete Szenen, die sich teilweise noch im „Rohzustand“ befinden und überwiegend sehenswert sind (ca. 68 Minuten). Wirklich toll ist in jedem Fall das Making-Of „Capturing Avatar“ (99 Minuten), das in vier Teilen praktisch jede Facette der Produktion abdeckt und fast alle Beteiligten zu Wort kommen lässt – absolut empfehlenswert! Ebenfalls auf Disc 2 befinden sich dann noch jede Menge weiteres Bonusmaterial (Gesamtlaufzeit ca. 85 Minuten), die ebenfalls überwiegend interessant sind.

Wer danach noch nicht genug hat, sollte sich Disk 3 ins Laufwerk legen: Dort findet sich unter anderem ein ziemlich gelungenes Feature, dass es erlaubt, die Drehaufnahmen mit der Rohfassung, bzw. der Endfassung zu vergleichen – dafür stehen insgesamt 17 Szenen zur Verfügung. Insgesamt weitere 16 Making-Of-Clips (85 Minuten) sind ebenfalls mit auf der Scheibe, die allerdings teilweise mit dem Haupt-Making-Of auf Disc 2 deckungsgleich sind. Natürlich dürfen auch die Trailer und eine Bildergalerie (über 600 detaillierte Bilder!) nicht fehlen und sogar das Drehbuch ist vorhanden und kann per Knopfdruck durchgeblättert werden. Über einen BD-Live-Zugang lassen sich außerdem weitere Features abrufen. Die schiere Fülle an qualitativ hochwertigem, ausschließlich in HD vorliegendem Material sorgt für die verdiente Höchstwertung in der Kategorie „Ausstattung“.

Fazit:
In Bezug auf das Bild und den Ton, unterscheidet sich die Extended Collector’s Edition praktisch nicht von der Erstauflage von Avatar: Das Bild ist immer noch klare Referenz, der leider verlustbehaftete deutsche DTS-Ton klingt - obwohl die Bitrate halbiert wurde - nach wie vor wirklich toll. Besser geht es technisch gesehen kaum, zumal 20th Century Fox im Bezug auf die Extras kräftig nachgelegt hat: Stundenlanges, extrem informatives und unterhaltsames Bonusmaterial in HD sorgen auch in dieser Kategorie für die Höchstnote.

Wer Avatar bereits in der Kinofassung mochte, wird auch die erweiterte Kinofassung und den Extended Cut lieben: Die neuen Szenen fügen sich hervorragend in den Film, der dadurch noch ein Stück „runder“ wirkt. Avatar ist nach wie vor ein episches, spektakuläres Action-Spektakel, das den Zuschauer in eine fremde Welt entführt und bis zum Abspann fesselt. (jos) weitere Reviews anzeigen

Bewertung:
Story: 9/10
Bild: 10/10
Ton: 9/10
Ausstattung: 10/10
Fazit: 10/10

Kaufempfehlung:
9 von 10
Die Kaufempfehlung wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.

Testgeräte:
Beamer: Epson EMP-TW 2000
Blu-ray Player: Sony Playstation 3
AV-Receiver: Onkyo 608
Boxensystem: Teufel System 5 THX Select
#2
Geschrieben: 30 Nov 2010 08:59

Kuro77

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Wie immer sehr gutes Review, wobei man über die 9 Storypunkte sicher streiten kann. ;)
#3
Geschrieben: 30 Nov 2010 09:01

Sawasdee1983

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Danke für die Review, wobei für mich eigentlich der Teil mit der Ausstattung am interessantesten ist.
MfG Pierre

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#4
Geschrieben: 30 Nov 2010 22:21

Dagoba

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Danke für das tolle Review :thumb:

Ich bin dennoch unentschlossen, ob ich mir die Extended CE noch ins Regal stelle, da ich den Film zwar visuell sehr ansprechend, aber von der Story eher ernüchternd innovationslos fand. Siehst du in den neuen Szenen einen klaren Mehrwert für den Film oder lohnen die Szenen wirklich nur für Liebhaber?


Club der Steeljunkies

Is it progression if a cannibal uses a fork?;-)

Viele Grüße
Stefan
#5
Geschrieben: 04 Dez 2010 13:39

Schnitzi76

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Habe nun Gestern endlich einmal die Zeit gefunden die
Extended CE anzusehen und ich muß sagen
durch die zusätzlichen Szenen wird, wie schon erwähnt,
der Film noch ein Stück "runder"
-
die Charaktere, vor allem aber die Rolle von
Dr.Augustine verkörpert durch Sigourney Weaver werden noch schärfer gezeichnet und profitieren teils enorm davon...

Tolles Review das es genau auf den Punkt bringt
-
natürlich wird der Film durch die neue Version niemand "bekehren" der
mit der Story an sich nix anzufangen wußte,
mir hat der Film in der Extended CE nochmals besser gefallen als er das so schon tat!

GGLG


Oliver
...sum...sum...sum...
#6
Geschrieben: 16 Feb 2011 08:00

Hofer00

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großartiger film von mir 5 *****
#7
Geschrieben: 16 Feb 2011 23:12

Kovu

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Kovu ist zu faul seine Filme zu aktualisieren

49 Eur bei Amazon find ich allerdings häftig. Hab die Box zu Geburtstag bekommen und die kostet bei uns regional 24,99 Eur.
Das gibt mir etwas zu denken und ich werd da in Zukunft noch mehr Priese vergleichen.

Ich find die Schachtel allerdings hochgradig unpraktisch. Wenn eines schlimmer ist als ein Schuber ist es ein doppelter Schuber wobei der Karton super aussieht aber das Cover an der Hülle selbst ziemlich gestört, weswegen man auf den Schuber auch nicht ganz verzichten möchte... Ich werd mir allerdings die Hologramme am Karton noch ins Cover rein-basteln, weil ich bin wirklich kein Freund von Schubern.
lg.: Christoph
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#8
Geschrieben: 17 Feb 2011 11:50

flash77

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Ein sehr schönes und ausführliches Review - Respekt!

Ich war ja eine Zeit lang mit mir am Kämpfen, ob ich bei der Extended Edition zuschalgen soll - aber ich habe mich dagegen entschieden, weil die 3D Version nicht dabei ist... jetzt wo ich dein Review gelesen habe, werde ich diese Haltung mal überdenken!
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