Matt Damon konnte sich unter der Regiearbeit von Clint Eastwood
durchaus zu einem ordentlichen Darsteller mausern, wenn gleich er
zuletzt bei Hereafter doch sehr unglaubwürdig wirkte. In True Grit
erinnert mich Damon aber wieder stark an seine ganz blassen Bourne
Zeiten. Er geht zumindest an der Seite des an sich gut spielenden
Jeff Bridges baden. Ein guter Darsteller reicht aber nicht um einen
Film zu tragen. Die ach so niedliche, puppenhafte Hailee Steinfeld
wird die Hauptrolle der sturköpfigen Besserwisserin sehr
mainstreamig vortragen. Ihr auftreten zieht den Film eher in die
Abenteuer-Kinderfilmecke. Sie wird jedenfalls all die ansprechen,
welche auf Niedlichkeiten stehen und bekennende oder heimliche Fans
von Stars wie Justin Bieber sind. Steinfeld hat zwar gelegentlich
noch akzeptable Mimiken parat und könnte im Filmbusiness später
durchaus noch besseres abliefern, aber bei den eh schon sehr raren
Actionszenen, wirkt sie richtig steif in Szene gesetzt. Ihre
Dialoge wirken mit der Zeit zu neunmalklug sowie monoton und nerven
einfach nur. Es gelingt nicht in die Geschichte einzutauchen. Das
liegt vor allem daran, das hier gleich von Beginn an zahlreiche
Charakternamen und Orte erwähnt werden, wo der Zuschauer nicht
weis, was eigentlich gemeint ist und er verliert ziemlich schnell
den Faden. Ab Filmmitte wirken die Dialoge sehr komatös und wie
besoffen vorgetragen, wo vielleicht auch die deutsche
Synchronisierung mit Schuld sein kann. Zwar trinken die Cowboys
hier oft einen über den Durst, aber deswegen muss man die Dialoge
nicht so unverständlich werden lassen, wo 2 Cowboys in der
Hauptrolle auch noch mit alten Geschichten prahlen müssen, die der
Zuschauer nicht richtig zuordnen kann. Fragen werden zumindest
aufgeworfen, wenn der alte Cowboy unschuldige, verwahrloste Kinder
durch die Gegend tritt, was wohl cool wirken soll und es mag sein
das viele verbohrte Kinobesucher von Heute darüber Lachen können.
Ich fand es einfach nur traurig und beschämend überhaupt keinen
Grund für solche Szenen geliefert zu bekommen, denn als Komödie
geht diese Schlaftablette mit Sicherheit nicht durch.
Ein markanter Überraschungsmoment ist noch vorhanden, wenn
plötzlich jemand mit einem Bärenkopf angeritten kommt. Zudem gibt
es noch einige Aufgehängte zu bewundern. Was aber nicht reicht um
länger als ein eine Minute unterhalten zu werden.
Ich schaue ja nun keine alten Western, nicht weil ich sie nicht
mag, hab vor Jahren auch welche gesehen, es gibt für mich aber
besseres im Filmgenre. Nur jeder Western den ich vor lange Zeit
doch gesehen habe, war unterhaltsammer als dieser spießbürgerliche
Labertaschenfilm, der fast ganz ohne Action und rauchende Colts
auskommt.
1/10