Geschrieben: 28 Aug 2010 21:20
just
Friends....
Bei dem Wort Animationsfilm fällt
dem Zuschauer für gewöhnlich nur ein Wort ein: Pixar. Die
Vergangenheit hat allerdings gezeigt, dass auch andere Studios
durchaus qualitativ hochwertige Filme abliefern können. So zum
Beispiel das 1987 in New York gegründete „Blue Sky Studios". Die zu
20th Century Fox Filmed Entertainment gehörende Schmiede konnte
schon mit den Produktionen „Ice Age 1-3" und „Horton hört ein Hu"
überzeugen und mit den qualitativ hochwertigen Pixar-Produktionen
mithalten. Einige Werke wurden schon für diverse Preise nominiert,
unter anderem der Kurzfilm „Keine Zeit für Nüsse", in welchem
Scrat, ein kleines aus den Ice Age Filmen bekanntes
Säbelzahneichkätzchenhörnchen , einmal mehr auf der Suche nach
seiner Nuss ist. Robots kam 2005 und damit 3 Jahre nach Ice Age in
die Kinos. Den Produktionskosten von zirka 75 Millionen US-Dollar
standen Einnahmen in der Höhe von etwa 260 Millionen US-Dollar
gegenüber. Zum Vergleich – Disney Pixars letzter Film „Oben" konnte
auf ein Budget von über 170 Millionen US-Dollar zurückgreifen.
Damit kann der inzwischen 5 Jahre alte Film als relativ günstige
Produktion angesehen werden.Bluray
Daten:Kodierung: h264 -
23,976fps
Seitenformat: 16:9 -
1,85:1
Auflösung: 1920x1080
Sprachen: Deutsch DTS 5.1,
Englisch (US) DTS 5.1, Englisch (UK) DTS 5.1, Englisch (Australien)
DTS 5.1, Französisch DTS 5.1, Französisch (Kanada) DD 5.1,
Kastilisch DTS 5.1, Katalanisch DD 5.1, Spanisch DD 5.1,
Italienisch DTS 5.1, Niederländisch DTS 5.1, Flämisch DTS 5.1,
Norwegisch DD 5.1, Finnisch DD 5.1, Dänisch DD 5.1, Schwedisch DD
5.1, Tschechisch DD 5.1, Griechisch DD 5.1, Isländisch DD 5.1,
Hebräisch DD 5.1
Dauer des Films: 90
min
Produktionsjahr: 2005
Link zur IMD: http://www.imdb.de/title/tt0358082Testgerät:
Samsung PS58B680
Teufel System 5 THX
HTPC mit
Bluraylaufwerk
Inhalt
Das Roboterehepaar Herb und Lydia
Copperbottom wohnen in einfachen Verhältnissen in der Stadt Rivet
Town. Er arbeitet als Geschirrspülmaschine in einem Restaurant und
verdient die Brötchen der Familie. Eines Tages bekommen die Zwei
ihr erstes Baby Rodney. Schon seit früher Kindheit ist er ein
Bastler und Erfinder. Eine seiner Erfindungen ist ein Abwasch- und
Küchenhilferoboter für seinen Vater. Vorbild für Rodney ist der
große und überall beliebte Bigweld – Gründer der Bigweld Werke,
welche günstige Ersatzteile für Roboter in aller Welt herstellt.
Voller Neugierde beschließt der Sohn der Familie, den Werken in der
Hauptstadt Robot-City einen Besuch abzustatten. Eventuell kann er
ja sogar ein paar seiner Erfindungen und Ideen Bigweld persönlich
präsentieren. Dieser ist allerdings schon seit längerer Zeit nicht
mehr gesehen worden. So beschließt Rodney, sich auf die Suche nach
seinem Idol zu machen.
Ein Pluspunkt ist in jedem Fall
die ungewöhnliche Präsentation – das Heranwachsen eines Roboters
ist schon recht unterhaltsam. Allerdings wird gerade die
unterhaltsame Einführung innerhalb 20 Minuten abgehandelt. Dadurch
bleiben für die restliche Story 70 lange Minuten übrig, die es zu
füllen gilt. Mit zunehmender Dauer flacht die Story weitestgehend
ab und wirkt stellenweise gestreckt, um die vorgesehene Laufzeit zu
erreichen. Der interessanteste und gleichzeitig auch witzigste Teil
bildet das erste Drittel. Die Beleuchtung der Familienverhältnisse,
Rodneys Erfindungsgeist und sein Größerwerden durch Austausch
diverser Teile gestaltet sich witzig, kurrios und regt die
Zuschauer immer wieder zum Lachen an. Auch die anfängliche
Erforschung der Großstadt mit seinen vielen Details ist interessant
und erinnert gleichzeitig durch das hektische Treiben tausender
Roboter an unsere eigenen Städte. Der Gegensatz zu den im 50iger
Jahre Look gehaltenen Vorstädte und der futuristisch gehaltenen
Hauptstadt ist gut gelungen. Spätestens ab der Suche nach Bigweld
kommt allerdings nicht mehr viel nach. Das liegt unter anderem auch
daran, dass der Film stets zwischen reinem Kinderfilm und
„Erwachsenenunterhaltung" hin und herspringt, ohne sich eindeutig
zu positionieren. Die „Hauptdarsteller" bleiben durchgehend blass,
emotionslos und blödeln sich mehr durch den Film. Hier fehlt es
deutlich an Charakterzeichnung, wie zum Beispiel in „Findet Nemo"
oder „Oben". Positiv stechen hingegen die wirklich gut gelungenen
Anspielungen auf andere Filme ins Auge - Star Wars wäre hier
erwähnenswert.
Abschliesend bleibt zu sagen, dass
„Robots" keineswegs schlecht ist, aber gegen Pixars intensive
Animationserlebnisse vom Schlage eines „Wall-E" ist dieses Werk
doch ein großes Stück entfernt.
Bild
Auch bei diesem Animationswerk
darf sich der Zuschauer auf das bildschirmfüllende Format 1,78 : 1
freuen. Wie bei fast allen CGI-Filmen ist das Bild auf sehr hohem
Niveau und referenzverdächtig. Farben sind stets satt, kräftig und
strahlen dem Zuschauer entgegen. Die Durchzeichnung ist in jeder
Szene phantastisch. Selbst hintergründige Details sind durchwegs
scharf und detailliert. Die Objektabgrenzungen sind wunderbar, zu
weicheren Darstellungen kommt es den ganzen Film hindurch nie.
Dadurch sind selbst kleinste Rost- und Ölflecken sichtbar. Details
gehen auch in dunkleren Passagen nicht verloren – der Schwarzwert
ist ebenso sehr gut. Die Licht- und Blendeffekte sind ebenso
beeindruckend. Dabei wird das Sonnenlicht von den glänzenden
Aluminiumrobotern zurückgeworfen und erzeugen ein beeindruckendes
Farbenspiel. Daher kann die Blu-ray in jedem Fall als Testdisc für
Bekannte herangezogen werden.
Detailrechtum, wohin das Auge
blickt.
Alubody und Hugo Boss
Metallkravate...so kleidet sich der Roboter von heute.
Sehr gut gelungenen Blend- und
Lichteffekte.
Das Bild immer scharf mit extrem
knackigen Farben.
Auch in dünkleren
Ecken bleiben Details stets gut sichtbar.
Ton
Tontechnisch ist die Blu-ray in
zweierlei Hinsicht ungewöhnlich. Zum einen gibt es keine HD Spur.
Selbst die englische Spur kommt „nur" im DTS Format nach Hause. Zum
zweiten fällt sofort die große Anzahl an unterschiedlichen Sprachen
auf. Mit Sicherheit hat diese Veröffentlichung die meisten
Tonspuren aller Blu-rays an Bord. Die deutsche DTS Spur ist trotz
dem verlustbehafteten Format gut gelungen. Dialoge sind immer gut
verständlich, allerdings stellenweise leicht dumpf gehalten. Die
Räumlichkeit ist zwar gegeben, wird aber in einigen Szenen nur
schwach angedeutet. Gerade zu Beginn im Restaurant, als Rodneys
kleiner Roboter dem Vater beim Abwasch hilft, wäre doch mehr
möglich gewesen. Auch fehlt es etwas an Klarheit und Präzision der
einzelnen Kanäle. Manche Hintergrundgeräusche (Klappern alter
Roboter) werden nur teilweise wiedergegeben. Der Subwoofer kommt
nicht nur bei diversen basslastigen Musikstücken zum Einsatz,
sondern darf auch abseits dieser öfters die Lautsprecher
unterstützen. Allerdings fehlt es auch hier an letzter Präzision.
Zu erwähnen wären die recht prominenten Syncronsprecher, allen
voran Michael Bully Herbig, welche ihre Sache wirklich sehr gut
machen.
Fazit
Die technische Seite kann in jedem
Fall überzeugen. Das visuelle Erlebnis ist phantastisch und zeigt
einmal mehr, wozu das Medium Blu-ray imstande ist. Der Ton fällt
hier etwas ab, enttäuscht aber auf keinen Fall. Die Story kann
hingegen nur bedingt überzeugen. Zwar sind viele witzige
Anspielungen auf das reale Leben mit dabei, allerdings sackt
spätestens nach 20 Minuten die Geschichte merklich ab. Die Suche
nach Bigweld hätte durchaus interessanter gestaltet werden können.
Dafür ist dieser Film in jedem Fall kindertauglich und kann somit
bedenkenlos von der ganzen Familie genossen werden. Wobei man in
keinem Fall einen Storykracher wie Disneys „Oben" erwarten darf,
welcher einen echten Tiefgang besitzt. Dieser fehlt hier leider
vollkommen, wodurch sich erwachsenes Publikum mit zunehmender
Laufzeit langweilen. Für Animationsfreunde trotz aller Kritik ein
Kauf wert, ansonsten eventuell zuerst in der Videothek seines
Vertrauens leihen.Story 6,5/10
Bild 10/10
Ton 7,5/10
Geschrieben: 28 Aug 2010 21:57
Blu-ray Papst
Aktivität:
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seit 04.09.2009
Panasonic TX-P55VT50E
Blu-ray Filme:
Steelbooks:
1
Mediabooks:
2
Bedankte sich 1975 mal.
Erhielt 2349 Danke für 752 Beiträge
Sehr schön geschriebens Review. Du wirst sprachlich immer besser,
Matthias. :thumb:
Freu mich schon den Film auf Blu-ray zu sehen. Hat mir damals doch
recht gut gefallen.
Geschrieben: 30 Aug 2010 23:32
Blogpoet
Blu-ray Profi
Aktivität:
Wieder einmal ein TOP-Review mein lieber
Matthias,
gelangweilt
habe ich mich bei dem Film jedoch keine
Minute...
:)
Gut, den
Tiefgang von OBEN erreicht man natürlich
zu keiner Zeit
hier, aber
das ist für
mich auch kein muß bei einem kindertauglichem
Animationsfilm!
Das der Film
technisch so gut kommt ist nur ein weiterer Ansporn
für
mich Ihn so
bald als möglich in meine Sammlung
aufzunehmen!
LG
Der
Schnitzi
Geschrieben: 31 Aug 2010 02:25
Wieder einmal ein klasse Review von dir, TOP!
Der Film hat mir persönlich nicht so sehr grefallen, daher werde
ich ihn mir nicht zulegen.
Geschrieben: 01 Sep 2010 05:33
Gast
ich muss mich da storyseitig durchaus anschließen, durchaus
sehenswert, aber kein absolutes highlight. allerdings gäbe es da ja
noch ice age, wo sie wirklich ihr können bewiesen haben. meiner
meinung nach brauchen sich diese filme nicht vor pixar zu
verstecken.
aber es freut mich, dass dem film so ein dermaßen gutes Bild
verpasst wurde, grad bei animationsfilmen ist das immer recht
beeindruckend.
Geschrieben: 01 Sep 2010 07:33
Rasender Reporter
Blu-ray Freak
Aktivität:
Schöne Review!
Allerdings muss ich für meinen Teil sagen, das ich die Story nicht
langweilig fand, obwohl eine 6,5 schon gerechtfertigt ist (und
daher leicht überdurchschnittlich ist).
Robots kann m.E. mit den Filmen "Flutsch und Weg", "Ice Age 1-3"
oder auch "Arthur und die Minimoys" durchaus mithalten, bzw. sie in
einigen (wenigen) Punkten noch toppen. So ist zum Beispiel der
Sidekick von Rodney Fender weit weniger nervig als das Faultier
Sid.
Auch der 50er Look bei Robots weiß zu gefallen.
Gruß von QuantumStorm
"Man kann einen guten Film 3x sehen, aber muss ihn nicht 3x
drehen!" --- "Irgendein Multiversum wirds schon richten"