Geschrieben: 01 Aug 2010 14:35
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Das fünfte Element.
Wer hat von diesem Film aus dem Jahre 1997 noch nichts gehört? Wer
hat ihn in den letzten 13 Jahren nicht schon mindestens einmal im
Kino oder daheim im TV gesehen? Trotz dieses hohen
Bekanntheitsgrades wissen wohl dennoch die allerwenigstens, dass
diese fantastische Space Opera in Hollywood Manier, einer der
erfolgreichsten europäischen Filme ist und eben nicht aus Amerika
kommt. Für den französischen Regisseur Luc Besson war es zugleich
auch persönlich sein kommerziell erfolgreichster Film, obgleich er
z.B. mit Leon – Der Profi oder Johanna von Orleans auch noch andere
bekannte und gute Filme herausgebracht hat. Dass das fünfte Element
sein erfolgreichstes Projekt wurde, mag vielleicht auch an der
besonders engen Beziehung zu manchen Schauspielern gelegen haben;
war er doch zwischen 1997 und 1999 in dritter Ehe mit der
Hauptdarstellerin des Films (Milla Jovovich) verheiratet. Über eine
Affäre mit Bruce Willis ist zur selben Zeit jedoch nichts bekannt
geworden ;-)
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Story (5)
Ähnlich wie der Pilotfilm zur erfolgreichen Serie Stargate – SG1
(ansonsten haben SG1 und das fünfte Element nichts mit einander zu
tun!) beginnt auch das fünfte Element mit einer Sequenz in einer
ägyptischen Tempelanlage. Ein Archäologe, ein Reporter und ein
Priester entziffern die Geschichte des „unfassbar Bösen“, einer
Macht, die nur auf Zerstörung aus ist und auch offensichtlich
vorhat, die Erde zu verschlingen. Fast allmächtig und unbesiegbar
scheint es nur ein Gegenmittel in Form von fünf Elementen zu geben,
die nur vereint und richtig eingesetzt in der Lage sind, das
unfassbare Böse, dargestellt in Form einer schwarzen Sonne, zu
besiegen. Die friedlich außerirdische Zivilisation der Mondoshawan
ist sich dieser Tatsache ebenfalls bewusst und hütet in dem
ägyptischen Tempel, mit Hilfe eines Priesterordens dieses Geheimnis
für den Tag X. Und tatsächlich kommt es schon im Jahr 2263 zur
allesentscheidenden Auseinandersetzung zwischen dem unfassbar
Bösen, welches sich unaufhaltsam der Erde nähert und den Menschen.
Eine erbitterte Jagd auf die fünf Elemente entbrennt, die vor allem
durch ein fünftes Element
ungemein erschwert
wird. Ein Element, das
den anderen 4 Elementen (Feuer, Erde, Wasser und Luft) übergeordnet
ist und sowohl den guten Parteien (Militär) als auch den bösen
Gegenspierlern (kapitalistischer Waffenhändler, außerirdische
Söldner namens Mangalores, unfassbar Böses) einige Kopfschmerzen
bereitet. Denn bei dem fünften Element handelt es sich nicht um ein
steinernes Artefakt, sondern um ein vollkommen perfektes Wesen,
welches sich in menschlicher und weiblicher Form (gespielt von
Milla Jovovich) auf der Erde manifestiert hat. So göttlich und
perfekt das Wesen auch zu sein scheint, so hilf- und schutzlos ist
es dem Bösen ausgesetzt und kann nur durch die Hilfe und Liebe
eines Menschen, dem Taxifahrer Korben Dallas (Bruce Willis)
überhaupt „einsatzbereit“ gemacht
werden.
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Bildqualität
(4)
Das im Verhältnis
2,35:1 daherkommende HD-Widescreenbild, welches VC-1 codiert ist
und eine Auflösung von 1920x1080p ermöglicht, wurde gute 10 Jahre
vor dem heute in Massen eingesetzten BluRay Medium BluRay erstellt.
Zu dieser Zeit konnte kein Regisseur wirklich erahnen, was 10 Jahre
später mittels neuer Technologie und neuen Speichermöglichkeiten
bild- und tontechnisch möglich sein würde. Um so mehr überraschen
immer wieder der ein oder andere Regisseur mit zur damaligen Zeit
bereits fantastisch aufgenommenen Filmen. Ob dies nun an
hellseherischen Fähigkeiten oder finanziell nach oben offenen
Budget lag, kann uns in diesem Fall egal sein. Denn all den Filmen,
die weit vor dem Zeitalter der BluRay bereits mit HD tauglichen
Kameras und Surround-Mikrofon aufgenommen wurden, ist es zu
verdanken, dass auch Filme wie das fünfte Element in einer
unglaublichen Brillianz vorliegen. Tatsächlich erstrahlen alle
Nahaufnahmen des Filmes in einer solchen Schärfe, einem solch
messerscharfen Kontrast und einer solch bombastischen Plastizität,
dass der Zuschauer immer wieder versucht ist, die Bartstoppeln von
Bruce Willis zu zählen oder die außerirdischen faltigen Gesichter
der Mangalores näher zu inspizieren. Dazu gesellen sich viele
leuchtende Farben in fetzigen schrillen und nicht zueinander
passenden Tönen wie lila und grün, gelb und orange, … Schwarztöne
oder Nachtszenen gibt es in diesem Licht durchfluteten Werk von Luc
Besson kaum. Gott sei Dank! Denn hier schwächelt das Bild, wirkt
weicher gezeichnet und lang nicht mehr so plastisch und verliert
darüber hinaus auch noch jedes Tiefendetail. Leider ist die
Detaildurchdringung außerhalb der Nahaufnahmen und des fokussierten
Bereiches einer der großen Mankos des Film, unabhängig davon, ob es
vom Regisseur so beabsichtigt gewesen sein sollte. Zusammen mit
einem leicht sichtbaren und nicht immer auszublendenden Filmkorn
schafft es daher der Film trotz vieler brillianter Szenen nur zu
einer guten 4 Punkte Bewertung. Würden aber alle alten und moderne
Filme eine solche Qualität auf ihre Scheibe bannen, dann könnten
wir uns alle hier technische Reviews in Zukunft
sparen.
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Audio
(4,75)
Die DTS-HD HR 6.1
Tonspur, die sowohl im deutschen als im englischen vorliegt,
entschädigt dafür für Vieles. Nahe 126 Minuten, also über die
gesamte Dauer des Filmes, sind alle Boxen, inklusive der Rears im
Dauereinsatz und damit beschäftigt, Filmmusik, Geräusche, Dialoge
und Surroundklänge durch das Heimkino zu jagen. Es gibt in diesem
Film so unglaublich viele Szenen, wo der Zuhörer denkt, er würde
mitten drin sitzen, ob im Flughafen, in der Wohnbox des
Taxifahrers, in der Oper oder sonstwo. Der Ton scheint präzise,
sauber aufgelöst und omnipräsent zu sein, was zu einem
umglaublichen Surround-Erlebnis führt. Darüber hinaus brummt der
Subwoofer die außerirdischen Weltraumschiffe derart brutal und
dynamisch durch das Wohnzimmer, dass die Luft zuckt und die Gläser
im Schrank mitvibrieren. Ein wahrer Ohrenschmaus. Und als ob das
nicht genug wäre, sind nahezu alle Dialoge und Aktionszenen mit
zusätzlicher Musik und Stücken musikalisch untermauert. Das führt
nach 2 Stunden zu einer fast schon überbeanspruchten Situation der
Ohren, für die es schlussendlich auch 0,25 Punkte Abzug gibt. Denn
leise Sequenzen oder Stille kennt dieser Film überhaupt nicht.
Unwiderstehlicher Beleg für diese tonale so einmalig wie fast schon
geniale Überfrachtung ist die Arie der Diva (übrigens aus der
echten Oper „Lucia di Lammermoor“ von Gaetano Donizetti entnommen),
die mit einer solch markdurchdringenden Sopranstimme versucht, die
tiefen und dynamischen durch den Subwoofer unterstützten
Kampfszenen, die parallel zur Arie stattfinden, zu übertönen, dass
man als Zuhörer manchmal gar nicht weiss, ob man sich nicht lieber
einmal in Ruhe erst den Kampf und dann die Arie angehört hätte,
obwohl doch beide Szenen auch so herrlich
zusammenpassen.
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Ausstattung
(4)
Mit guten 4 Stunden
und einem Wendecover bietet diese BD weit mehr als der Durchschnitt
vergleichbarer Scheiben. Darüber hinaus ist auch wieder die
Menu-Führung als äußerst User-freundlich zu bezeichnen. Wenn es
etwas zu beanstanden gibt, dann die dürftige Anzahl an Sprachen und
Untertiteln.
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Fazit
Woah! Dieser Film
von 1997 ist zu dieser Zeit einfach als einmalig, teilweise
bahnbrechend und irgendwie total durchgeknallt zu bezeichnen. Eine
absolue MUST-HAVE Scheibe für den BluRay Schrank, die man sich
getrost immer und immer wieder anschauen kann (auch wenn die
CGI-Effekte zu dieser Zeit nicht mehr mit heutigen mithalten
können).
Der Regisseur schafft es spielend mit schrillen Farben, Dutzenden
von genialen kleinen und großen Science-Fiction Ideen (Automatische
Bettreinigung, Autogaragen im hundertsten Stock, Huhn auf
Knopfdruck, usw.) eine wahre Science-Fiction Space Opera zu
inszenieren, in der es ihm darüber hinaus auch noch gelingt, jede
Logik im Kopf des Zuschauer auszuschalten bzw. es irgendwie nie dem
Zuschauer gestattet zeit darauf zu verwenden, darüber nachzudenken,
ob das Drehbuch irgendwie nicht überall logisch oder unrealistisch
sei könnte. Und unrealistische und unlogische Szenen gibt es in
diesem Film ebenfalls im Dutzend, teilweise so überzogen, dass es
schon nicht einmal mehr Science-Fiktion sein kann. Welchen
filmtechnischen Zaubertrick Lux Besson dort auch immer angewandt
hat und die Zuschauer einzulullen, es wirkt! Spielend führt er die
Zuschauer durch einen Film und entertaint sie mit einen mit
wiederverwendbaren Zitaten und politischen Anspielungen
vollgespickten Film der Extraklasse. In diesem Sinne „Alles grün?
Psssssss ….“
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Story : 5 [Einer der
erfolgreichsten europäischen Filme]Bild : 4 [Nahaufnahmen top, nach
hinten raus unscharf und detailarm]
Ton : 4,75 [Sehr voll und voluminös - fast schon
überfrachtet]
Extras : 4[Wendecover und viele Extras]
Ich ruh' mich dann mal aus!
Geschrieben: 01 Aug 2010 14:40
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HAL 9000 is behind blue eyes
Schönes Review!
Das ist eine meiner ersten BDs gewesen und ich bin immer noch
fasziniert von der Bildqualität.
Besonders die älteren Filme, die mir schon lange ans Herz gewachsen
sind, in einem neu erstrahlenden Antlitz bewundern zu können, ist
für mich der größte Gewinn bei meinem Einstieg in die Welt der
BD.
Ich sage nur 2001, Blade Runner, Gattaca, Casablanca und viele
andere mehr:D
"Here I am, brain the size of a planet, and they ask me to take you
to the bridge. Call that job satisfaction, 'cause I don't."
(Marvin, The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy)
Geschrieben: 01 Aug 2010 15:00
Boah, Hammer Review... das hätteste ruhig zum Review Contest
einreichen können... wirklich super und sehr informativ
geschrieben!! :thumb::D
starker Vergleich zu Stargate übrigens!
Geschrieben: 01 Aug 2010 15:08
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Hi
wirklich schönes review. Aber in einem Punkt stimme ich nicht
überein
Ich würde niemals Action und Oper getrennt hören wollen. Dieser Mix
ist einfach perfekt und filmübergreifend meine absolute
Lieblingsszene
kann gar nicht zählen wie oft ich die schon gehört habe
Geschrieben: 01 Aug 2010 15:13
Gast
Wenn Du was erledigt haben möchtest ,dann mache es selbst ^^
Gary Oldman's Philosophie führt hier nur bedingt zum Erfolg
:p
Klasses Review zu einem Top Film .
@std
jo die Szene ist einfach nur fett .
Geschrieben: 01 Aug 2010 15:23
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Danke fürs Review!
Inwieweit lohnt die Aufstockung von DVD zur BD, ist das Bild
wirklich SOVIEL BESSER?
Hab die BD bisher aussen vorgelassen, da ich die 3 Disc Steel DVD
besitze und die schlichte Amaray dagegen irgendwie nach Standard
aussieht.
Geschrieben: 01 Aug 2010 15:29
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@Menscheinfeind
lohnt IMO auf jeden Fall
Besondere Verpackungen sind schön, aber am Ende sammeln wir doch
FILME ;)
Geschrieben: 01 Aug 2010 15:31
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Ist ja richtig, aber wenn mich in diesem Falle eine Aufwertung des
Films nicht förmlich anspringt, hätte ich nicht wirklich nen
Kaufgrund für einen Film den ich eigentlich schon besitze. Darum
gehts mir. :)
Geschrieben: 01 Aug 2010 15:35
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Zitat von Menschenfeind
Danke fürs Review!
Inwieweit lohnt die Aufstockung von DVD zur BD, ist das Bild
wirklich SOVIEL BESSER?
Hab die BD bisher aussen vorgelassen, da ich die 3 Disc Steel DVD
besitze und die schlichte Amaray dagegen irgendwie nach Standard
aussieht.
3 Mal auf DVD gesehen und gestern auf BluRay, aber ich würde lügen,
wenn ich, ohne jetzt direkt noch einmal die DVD einzulegen, sagen
könnte, ob es besser ist.
Dennoch lehrt mich die Erfahrung von anderen guten Streifen, dass
die BluRay IMMER einen besseren sichtbaren und hörbaren Eindruck
hinterlassen hat, egal wie schlecht oder gut sie war. Dazu muss ich
aber auch sagen, dass sich auf einer 2,40 breiten Leinwand ganz von
alleine Bidlschwächen und eine geringen Auflösung einer DVD
offenbaren und auch in meiner 5.1 Anlage (obwohl fernab von
oberklasse) hörbare Unterschiede zeigen.
lg
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Geschrieben: 01 Aug 2010 15:38
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Zitat von std
Hi
wirklich schönes review. Aber in einem Punkt stimme ich nicht
überein
Ich würde niemals Action und Oper getrennt hören wollen. Dieser Mix
ist einfach perfekt und filmübergreifend meine absolute
Lieblingsszene
kann gar nicht zählen wie oft ich die schon gehört habe
na klar!
Die Szene ist Kult und zwar nur in dieser Form :-)
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