Nachdem man überall liest, dass Mad Max: Fury Road DER Action-Film
der letzten Jahre sei und sich doch bitte alle Filmemacher daran
ein Beispiel nehmen könnten, habe ich ihn mir gestern endlich mal
angeschaut.
Vorrausschicken solte ich, dass ich nicht so der Freund von
postapokalyptischen Settings bin, weil mir die meisten zu bizarr,
unrealistsich und abgefahren sind, jedoch habe ich die "alten" Mad
Max Filme geehen und fand sie immer OK und irgendwie kultig.
Von Fury Road war ich ziemlich enttäuscht und bin ehrlich gesagt
froh, dass ich dafür quasi kein Geld rausgeschmissen habe, da ich
den Film über Netflix geschaut habe. OK, die Action ist gut gemacht
und der Soundtrack ist auch schön, aber sonst? Das soll jetzt DER
Action-Film sein, der Vorbild für "gute Filme" sein soll? Für mich
nicht! Absolut nicht!
Die Story?
Der dritte Akt führt die ersten beiden absolut ad absurdum und
macht für meinen Geschmack den gesamten Film absolut sinnlos.
Die Charaktere?
Nicht wirklich tief ausgearbeitet, ist auf normalem
Blockbuster-Niveau. Der einzige Charakter, den man überhaupt näher
kennenlernt ist Furiosa und auch da wird jetzt nicht so viel aus
dem Cahrakter herausgeholt. Eigentlich fühlt sich der Film für mich
so an, als suche man nur Gründe um coole und zugegeben auch harte
Action zeigen zu können. Der titelgebende mad Max bleibt ein
Mysterium, was wohl auch gewollt ist (Einsamer Held blabla). Es
wird versucht ihm durch einen recht guten und intelligent gemachten
Kniff mehr Tiefe zu geben, indem man ein traume aus der
Vergangeneheit andeutet. Jedoch nutzt man nach einem recht guten
Anfang dieses Mittel bis zur Einleitung des dritten Aktes kaum
noch, so als habe der Held plötzlich keine Probleme mehr damit. So
machen das natürlich viele Filme und ist im Prinzip auch OK, aber
das hebt Fury Road jetzt auch nicht positiv von andern Filmen
ab.
Das Setting?
Ist einem Mad max Film angemessen und sollte am besten nicht
hinterfragt werden, sonst tun sich mehr Logiklöcher auf als einem
lieb ist. Natürlich ist die Welt wieder von kranken, bizarren und
Verrückten beherrscht und dafür dass alles brach und verwüpstet ist
gibt es anscheinend immer noch genügend Benzin und die
Wasserknappheit ist auch immer nur ein Thema wenn es gerade
dramaturgisch passt, ebenso wie die Sache mit der Munition. Aber
das ist bei anderen Filmen auch so und ist OK, jedoch hebt auch das
Fury Road nicht von anderen Blockbustern ab.
Im Prinzip habe ich einen Film bekommen, der eine Art Fast and
Furious in einer kranken, verrückten, bizarren, postapokaliptischen
Welt ist. Zugegeben mit gut gemachter harter Action, aber halt eben
nicht mehr und nicht weniger.
DAs ist für mich ein durchschnittlicher Blockbuster ohne wirklich
großen Mehrwert. Tiefere Themen, nach denen einige Andeutungen
gerdezu schreien, werden nicht wirklich thematisiert,
interessierten die Filmemacher neben der Action einfach nicht. Die
Charaktere für mich eher dünn, wie bei Blockbustgern eben normal
und der Antagonist für mich auch eher durchschnittlich und nicht
wirklich präsent - auf Marvel Niveau würde ich sagen.
Fazit:
Ein typischer Blockbuster, dessen einziger Pluspunkt für mich die
gute Action war. Da das Setting aber nicht wirklich mein Geschmack
war und nicht wirklich ernst genommen werden kann, da ansonsten zu
viele Fragen wegen der inneren Logik und Stimmigkeit aufpopen,
abolut nicht mein Ding. Um ehrlich zu sein kann ich bei andern
filmen machmal über sowas hinwegsehen, aber auch nur wenn der Film
für mich dann andere Dinge bietet, die mich fesselt und da war mir
selbst die gute Action zu wenig.
Ich gebe gut gemeinte 6 von 10 Warboys
Herzliche Grüße
Arieve
______________________________________