Gestern endlich den Film mit einiger Verzögerung in 3D
gesichtet..
Ich hole mal etwas aus und fange mal mit meinen persönlichen
Vorlieben der Comicverfilmungen an, um hier nicht die
Hartgesottenen DC Fans auf die Barrikaden zu rufen.
Geht es um Comicverfilmungen, ist die Dark Knight Reihe von Nolan
mein absoluter Favorit, die Umsetzung trifft 100%ig meinen Nerv.
Auch die älteren ersten beiden Spider-Man von Raimi gefallen mir
sehr gut.
Marvel schaue ich nach wie vor sehr gern, auch wenn nach den
Anfängen zugegebener weise der Humor mittlerweile etwas zu viel
Einzug hält. Ausnahmen wie Winter Soldier,.. gibt es aber.
Bei DC fand ich Man of Steel sehr ordentlich, hier hat Snyder einen
guten Start hingelegt, Batman vs. Superman allerdings fing gut an
und ließ stark nach, da konnte auch der Gastauftritt von Wonder
Woman nicht helfen, den man auch gut hätte weglassen können, die
Einführung war zu dünn.
Hier war Marvel besser aufgestellt mit seinen Solo Filmen, da
bekommt man leider den Eindruck DC wollte schnell verlorene Zeit
aufholen und sich zudem mit aufgesetzter Ernsthaftigkeit und
düsteren Inszenierung auch mit Gewalt von Marvel abheben.
Dennoch hatte ich im Vorfeld Hoffnung das Snyder das hinbekommt,
gerade Watchmen war Klasse umgesetzt und der Bildgewaltige Sucker
Punch von ihm machte mir ebenfalls richtig Spaß. Im Nachhinein
bleibt bei BvS leider nur das Bildgewaltige und eine recht
plakative Inszenierung, besonders ab der zweiten Hälfte des
Films.
Komme ich nun endlich zu Wonder Woman, was soll ich sagen, ein
toller Film! Jenkins hat es verstanden nicht nur die junge Diana
gut einzuführen, sondern auch ihr heranwachsen sowie den Background
der Amazonen und Götter stimmig auf die Leinwand zu bringen. Und
was mir in BvS fehlte, das Wonder Woman (toll gespielt von Gal
Gadot) eine feine und toll ausgearbeitete Charakterisierung hat.
Klar war die Screentime dafür in BvS zu kurz, daher wie gesagt, der
Auftritt war verschenkt. Gal Gadot spielt ihre Rolle wesentlich
tiefsinniger als ich vermutet habe, genau das fehlte mir bei den
Figuren in BvS.
Ihre nachvollziehbare Verwunderung in der Menschenwelt, ihre
unbefangene, arglose Art die Dinge anzugehen und ihr Tatendrang den
Krieg zu beenden auch wenn sie leichtgläubig Steve vertraut. Das
ganze ist von Gadot so wundervoll gespielt, mit einer Leichtigkeit
und guter Prise Humor, das macht richtig Spaß und so stelle ich mir
eine Comicverfilmung vor. Das fehlte dem schwerfälligen BvS leider
etwas, auch wenn mir klar ist das man das Konzept natürlich nicht
auf jeden Superhelden kopieren kann und in jedem Film funktioniert.
Zudem bin ich kein Comicleser mehr seit langer Zeit, vielleicht
habe ich ja auch etwas unrecht und der Tenor von BvS passt zu den
Comics aus der heutigen Zeit. Das gleiche gilt natürlich auch für
Marvel, das ich all diese Helden als Comic gelesen habe ist wie
gesagt sehr lange her. Daher bewerte ich auch nur meinen
persönlichen filmischen Eindruck.
Der restliche Cast bei Wonder Woman war gut und abwechslungsreich
gewählt, im laufe des Filmes hat jeder seinen wenn auch kleinen
Moment bekommen und dazu beigetragen das der Film Rund wirkt. Die
Story ist von Beginn an gut, das Kriegsthema in der Menschenwelt
fand ich gut integriert. Welches den Tatendrang von Wonder Woman
beim eintreffen in London zugute kommt, sie hat es so eilig wie ein
Kind ein Eis zu bekommen den Bösewicht zu schnappen. Der Film hat
Charme und das liegt nicht nur an Gadot, mir hat er riesig Freude
bereitet. Wenn es überhaupt einen winzigen Kritikpunkt gibt, dann
eventuell das Finale welche stellenweise etwas besser
choreographiert sein könnte und oder leicht uninspiriert wirkte.
Aber das ist hier jammern auf hohem Niveau, auf sehr hohem!
Fazit, eine richtig toller Film, DC bitte weiter so in der Art
beziehungsweise so mutig an die nächsten Projekte herangehen!
Das 3D war gut, solide Tiefenwirkung aber jetzt kein Highlight, der
Ton machte auch definitiv Spaß und somit eine sehr gelungener
Filmabend, diesbezüglich kann ich mich nur wiederholen!!