Hallo Leute,
ich bin leider kein Techniker der eine so tolle und "technische"
Review hinbekommt.
Darf ich eventuell meinen eigenen Stil probieren??
Ich könnt ja schreiben wenn das so nicht geht...
Der
Patriot
Ich habe mich verändert seit der Geburt meiner kleinen
Tochter.
Nichts ist eigentlich so wie es mal war, obwohl alles so weitergeht
wie es einmal ging.
Doch diese 2 Minuten , die es dauert das kleine Wesen auf die Welt
zu bringen und in deinen Armen zu halten, verändert verdammt
viel.
Es braucht keine 2 Sekunden um in den Kreis zu schließen. Ich denke
das ist ein Unikum das sich täglich auf der ganzen Welt wiederholt
und immer die gleichen folgen hat.
Ihr wisst das ich Filme liebe oder besser gesagt Filmverrückt
bin.
Doch wenn ihr dieses verschmierte kleine Wesen mit diesem
unvergleichlichem Geruch in euren Armen haltet kurz nach der
Geburt, klappt sich plötzlich ein riesengroßer Schalter um, und ihr
seht die Welt ein wenig anders.
Alles wird relativiert. Der Focus der dein bisheriges Leben
umschloss wird noch mal ein wenig verkleinert. DU musst es jetzt
schaffen das dieses kleine hilflose Kind durch deine Erziehung und
dem „beibringen „ von Werten zu einem „guten „ Menschen wird.
Das ist eine Menge Arbeit, doch sie wird immer wieder belohnt wenn
dich diese wunderschönen hellblauen Augen anlächeln. Es gibt
sovieles was man sich bei den kleinsten Kindern noch abgucken kann.
Sie lernen viel von dir, doch du auch von Ihnen....
Wenn man morgens aufwacht , ist man eigentlich schon voll Sorge und
Problemen und macht sich wie ein Roboter an die Arbeit. Doch was
machen die kleinen?
Sie suchen erst mal nach der Nähe zu dem Menschen die sie lieben
und freuen sich, jeden Morgen wenn du in ihr Zimmer gehst, sie
wieder zu sehen. Ganz einfach! Ohne Probleme ohne Sorgen sich
freuen aufzuwachen und den Menschen an der Seite zu haben den man
liebt.
Das ist ein Lektion die die kleine mir beigebracht hat. Diese
bedingungslose ungefärbte naive Liebe.
Ihr wisst das ich Filme immer auf bestimmte Szenen reduziere.
Doch das fällt mir bei diesem Film wirklich schwer, weil es so
viele poetisch anmutenden Szenen gibt, die einem von dieser naiven
einfachen Liebe erzählen. Zwar passiert das mitten im größten
Kriegsgewirr, doch der Focus darauf ist immer vorhanden...
Es geht eigentlich den ganzen Film über nur um Mel Gibsons
Charakter. Wir sehen alles was passiert aus einem Blickwinkel. Und
es bedarf eines wahren Meisters diese Gefühlspalette von Liebe,
Rache und die Gratwanderung vom liebenden Vater zum eiskalten
brutalen Killer zu vollziehen.
Ich bin ja so froh das Harrisson Ford diese Rolle abgelehnt
hatte...
Gibson, selbst siebenfacher Vater hatte selbst um die „Erweiterung“
seiner Drehbuchfamilie von 6 auf sieben Kindern gebeten, da er
selbst 7 Kinder zu hause hat.
Diese private Bindung und die ehrliche Art und Weise des Spielens
in diesem Film unterstreicht die Glaubhaftigkeit seiner Taten. Man
nimmt ihm jeden Satz den er spricht und alles was er tut von Herzen
ab. Er IST dieser Familienvater der zum äußersten getrieben
wird.
Vielleicht wollte der liebe („Film“)-Gott das ich diesen Film erst
sehe wenn ich selber Vater bin...
Es geht um den Kriegshelden Benjamin Martin, der zurückgezogen auf
einer Ranch lebt. Seine Frau ist gestorben und nun muß er alleine
um das Wohl seiner Kinder sorgen.
Es ist 1776 und die englischen Armeen stehen bereits kurz vor
seinem Heimatort.
Im Kongress wird er überstimmt als er gegen den Krieg gegen die
Engländer stimmt.
Er hat Befürchtungen das dieser folgende Krieg nicht auf
irgendwelchen abgesteckten Feldern vonstatten geht, sondern auch
die Zivilbevölkerung mit einbezieht. Doch sine Warnungen werden in
den Wind geschrieben und Amerika zieht in den Krieg gegen
England.
Selbst sein ältester Sohn ist geschockt über die ablehnende Haltung
seines Vaters für den Krieg und meldet sich freiwillig für die
Armee.
Doch Gibson sollte recht behalten und schon bald entfacht der Krieg
direkt vor seiner Haustür.
Noch immer will Gibson seine Kinder nicht allein lassen.
Nachdem sein Sohn verwundet zurückkommt, nimmt er ihn und auch
verletzte Engländer in sein Haus auf und versorgt sie.
Dann geht es los....
Sein Sohn wird von einem sadistischen englischen
General(abgrundtief böse und gut gespielt von Jason Isaac) gefangen
genommen, und sein drittältester Sohn wird vor den Augen seiner
gesamten Familie rücklings erschossen.
Er stirbt in den Armen von Mel Gibson während im Hintergrund sein
Haus und sein gesamtes Hab und Gut in Brand gesteckt wird.
Was sich dort abspielt und mit welcher Hingabe Gibson hier spielt
ist einfach herzzerreißend!
Mann, ich habe diesen Mann wirklich völlig unterschätzt.
Die unbändige Wut die sich langsam zwischen die Trauer mischt.
Diese innerliche Zerissenheit von unglaublicher Traurigkeit und
brutalen Rachegefühlen ist quasi sehbar....
Was dann passiert, kann man getrost als die brutalste und
ekelerregendste und dennoch ZUTIEFST Befriedigendste Abschlachtung
der Filmgeschichte beschreiben.
Die Dämme sind gebrochen, das alte Kämpferherz pocht, nachdem sein
Sohn in seinen Armen gestorben ist wieder auf Hochtouren.
Er rennt in das brennende Haus, besorgt sich alles an Waffen die er
tragen kann und lauert dem Gefangenenzug seines ältesten Sohnes
auf.
Er instruiert seine beiden jüngsten (und jetzt einzigen) Söhne auf
wen Sie schießen müssen, und mit Tränen in den unschuldigen Augen,
zitternd vor Angst machen sich die Jungs gemeinsam mit ihrem Vater
daran, den Bruder wieder freizukämpfen.
Wie Mel Gibson während dieses Kampfes gegen 20 englische Soldaten
in einem wahren Blutrausch gerät , ist so überwältigend brutal und
überraschend real, wie ein Tritt in die Eingeweide.
Das ist die Szene die man meiner Meinung nach nur als Vater
nachvollziehen kann.
Ja, das ist echt.
Diese Gefühle für das eigene Kind sind so unbeschreiblich ich denke
das man genauso handeln würde wie er, wenn man die Ausbildung dazu
hätte.
Ich werde nie wieder die Szenen abfolge vergessen.
Mel Gibson steht hinter einem Baum man sieht nur seine Shilouette ,
die Kinder schauen ängstlich zu ihrem Vater hoch, der bittet Gott
um Hilfe die nächsten Minuten zu überstehen.
Dann dieser Vulkanausbruch von Gewalt der endet wenn Gibson einen
längst Toten Soldaten mit seinem Tomahawk zu Brei schlägt bis sein
ganzer Körper voll Blut ist.
Seine Jungs (auch der gerade befreite älteste Sohn) schauen
ungläubich was ihr Vater dort anrichtet. Nachdem er blutüberströmt
aufsteht und (in Zeitlupe)zurück zu seinen Kinder geht. Vermag der
unglaubliche Regisseur(Emmmeeeeerrrrichhhh) OHNE irgendein Wort und
OHNE irgendwelche Erklärungen aufzuzeigen wie schrecklich der Krieg
ist. Und er vermag aufzuzeigen das Gibson keine weitere Erklärung
braucht WARUM er so entschieden gegen diese Auseinandersetzung war.
So was geniales ohne Worte habe ich noch nie gesehen.
DAS ist Kinomagie und sehr schwer zu toppen.
Im Verlauf der weiteren Geschichte wird die Grundhaltung Gibsons
immer wieder auf die härtesten Proben gestellt, und er verspricht
den englischen General der auch noch seinen zweiten Sohn auf dem
Gewissen hat, in einer finalen Schlacht den hals
aufzuschneiden.
Ja, das ist Hollywood, ja das ist (aber selten) schablonenhaft,
aber es ist Gefühlskino und perfektes fast poetisches Kino in
Reinkultur.
Das ist zwar ein „Familienfilm“ wenn man es so ausdrücken möchte,
doch schert er sich nicht darum nicht aufzuzeigen das ein Character
wie Gibson eine genauso dunkle Seite hat wie die eigentlichen
Bösewichte in dieser Verfilmung. Und dieser Film vermag sogar noch
ein wenig unterhaltsam witzig zu sein, aber das ist nur schwer zu
beschreiben...
Für mich die beste Leistung eines australischen Gespanns: Gibson
und Ledger sind fantastisch..
Bitte seht euch diesen Film an und bitte seht in auf BLURAY !!!