Meine Kritik:
Wieder Bond statt Bourne und geschüttelt statt gerührt
Nach den verzweifelten und bemühten Versuchen in Quantum Trost,
Bond auf den Augenkrebs und Kopfschmerz verursachenden Wackelkamera
Zug aufspringen zu lassen, ist hier wieder in Skyfall alte Schule
das vorherschende Thema und das überbordende Dogma des Films. Keine
miese Wackelkamera Einstellungen stattdessen aber dafür endlich
wieder kleinere und größere Homagen an die alten Bond Filme. Und
man muss dazu kein Nerd sein um diese zu erkennen. So ist nach dem
klassischen Bond-Intro ,die eine atemberaubende Verfolgungsjagd auf
den Dächern des Bazars in Istanbul stattfindet, wieder ein schöner
verspielter Clip zu sehen, unterlegt mit der Stimme des Jahres
Adele. Bond ist wieder ganz und gar mit seinem eigenem Universum
beschäftigt und stellt hier und da die Fragen, die das Bond
Franchise wieder neuen Aspekten abverlangt und eine gänzlich neue
Betrachtungsweise ins Bond Universum einfügt und ein Thema
anschlägt ,welches in unserer heutigen Zeit omnipräsent in TV und
Radio unseren Alltag begleitet.
´´Sage sie selbst, fühlen sich sich noch sicher ?´´
Den Satz, den keiner gerne hören mag in Zeiten des unsichtbaren
Terrors und schon gar nicht will man den Satz aus dem Mund der MI6
Queen M hören, die ihn der Premierministerin stellt. Aber hier
schlägt der Film dunklere Töne an und hinterfrägt den eigentlichen
Sinn dieser Behörde oder das Tun ihrer Mitarbeiter ,den Doppel 0
Agenten. Aber wenn man selber so darüber sinniert wird man wie auch
M auf den Trichter kommen ,das es heut zu Tage schwerer geworden
ist, zu unterscheiden ,wer Gut und wer Böse ist, ob der Mann in
Uniform immer noch dein Freund und Helfer oder ein Schläfer der nur
darauf wartet eine Bombe zu zünden ist und in diesen Zeiten hat
eben jene Behörde ihre Darseinberechtigung und Leute wie Bond ,die
den Kampf im Schatten ausfechten seine Notwendigkeit.
Der Krieger im Schatten Bond ist sich seines Alters wohl bewusst
was ihm auch vermehrt von allen Seiten nahe gebracht wird, mal
durch Humor mal durch klare Worte,so greift er vermehrt auf alte
Tricks zurück , wie sagte seine Helferin so schön ´´ein alter Hase
mit eine paar neuen Tricks´´.
Und dieser kleine Satz beschreibt auch so treffend, den von Daniel
Craig interpretierte Version des MI6 Agenten. Bond ist nicht der
strahlende Held ,der ohne Ecken und Kanten oder ohne Blessuren
daherkommt, das war schon seit dem Reboot Casino Royal so, doch
schafft es hier Skyfall wieder den Bond zu zeigen, den die Fans am
liebsten sehen. Ein alter Hase mit ein paar neuen Tricks eben. Man
bekommt jetzt keine abgekupferte Bourne Kost mehr vorgesetzt
sondern wieder den Bond ,den man sehen will, ein Bond ,der seien
Martinis schlürft ,mit der Frauenwelt charmant seine Reize spielen
lässt und den ganz eigenen Humor immer parat hat. Plus hier und da
ein Wiedersehen mit alt bekannten Mustern oder auch Wagen der
Vergangenheit.
Die Auswahl des bösen Buben ,der unvermeintlich eben dazu gehört
ist clever gewählt mt einem wirklichen Charakterkopf- Javier
Bardem. Bardem fügt dem Bond Kosmos wieder einen interessanten
Bösewicht hinzu, den man so noch nie gesehen hat, dieser Gegner von
Bond ist schauspielrisch auf Augenhöhe und bitet ein gelungen
Vorstellung mit einem Touch leicht ähnlich ,dem des Xaxes aus 300
und sein Motiv ist nicht etwa die Weltherrschaft oder die
Zerstörung ganzer Länder, nein sein Antrieb begründet sich aus
einem der stärksten Gefühl des Menschen -der Rache.
So ist hier auch klar die Absicht der Filmemacher nicht etwa eine
Kritik an der derzeitigen herrschenden Finanzkrise aus zu sprechen,
sondern sie erden ihren Bösen Buben, indem sie ihm eine
nachvollziehbare Geschichte mitgeben und ihn zudem grandios
besetzten.
Bond ist seiner Line treu geblieben ,wie seinen Massanzügen ,die
von Tom Ford kommen, er ist was er ist und dem ist er sich auch
bewusst und versucht auch in Skyfall gar nicht erst jemand Anderes
zu sein. Regisseur Mendes hat hier gute Arbeit geleistet und keinen
Überagenten und unrealistische Szenarien entworfen sondern Bond auf
eine neue Stufe geführt auf der im nächsten Teil ein neues
Abneteuer beginnen kann.