Nach 1,5 Tagen Abstand hat sich meine negative Meinung über "300. Rise of an Empire" leider nicht gelegt. Der Film war und ist eine Enttäuschung. Er erinnert sehr an die TV Serie "Spartacus", somit viel Trash, der durch Hochglanzoptik aufpoliert wurde.
Da es der Nachfolger von "300" ist, muss der Film sich vergleiche mit ebendiesem gefallen lassen - und es gibt wohl kaum einen Bereich in dem er nicht deutlich gegen diesen verliert.

Angefangen bei den Darstellern:

Sullivan Stapleton besitzt nicht mal ansatzweise das Format von Butler. Das ist natürlich ein Stück weit unfair da Butler durchaus ein guter Darsteller ist (und auch schon in ruhigen Filmen überzeugt hat), trotzdem muss er sich eben mit diesem messen lassen.
Eva Green macht ihre Sache hingegen ganz ordentlich, mit ihrer echten Stimme wird ihre Rolle wohl noch etwas besser rauskommen.
Santoro, Headey und Wenham machen ihre Sache gut.
Der restliche Cast verursacht Kopfschütteln ohne Unterbrechung, insbesondere O’Connell und Matheson.

Die Gewalt:

War die Gewalt in "300" noch ordentlich in die Story eingebaut und wurde auch häufig nur "nebenher" zelebriert (während Butler über den Kampf sprach), ist sie hier reines Mittel zum Zweck. Arme, Köpfe, Blut usw. spritzt durch die Gegend, dies wird dann "Krieg" genannt. Nach ein paar Minuten war ich von dieser überzogenen Gewaltdarstellung nur noch gelangweilt, es werden keinerlei Höhepunkte gesetzt - alles bleibt auf einem Niveau und ist wirklich ermüdend.

Der Pathos:

Gibt es nur dann wenn die Spartaner auftauchen. Die Athener sind ein Haufen von...ach, lassen wir das.

Die Dialoge:

Klar, man erwartet nicht unbedingt das höchste von so einem Film und auch "300" war hier sicherlich kein Beispiel von Niveau. Trotzallem muss man sagen das man nach diesem Film sein Urteil über "300" nochmal überdenken muss. Was hier geboten wird ist so geistfrei, dagegen ist "300" ein hochintellektueller Film.

Die Optik:

Bei "300" hatte ich von Beginn an das Gefühl das ist ein Comic, jede Sekunde wird dies durch die Bildsprache vermittelt. Bei "Rise of an Empire" ist dies leider nicht der Fall, ich hatte eher das Gefühl ich betrachte eine "typische Hochglanz TV Serie" aus Amerika.

Die Story:

Ist an sich ok. Man hat die Filme ganz ordentlich miteinander verbunden. Die Schlacht bei Artemision und Salamis bietet sicherlich weniger als die Schlacht bei den Thermopylen - das konnte man aber gut ausgleichen.