Gestern auch im Kino gewesen und insgesamt für eine gute
Fortsetzung befunden.
"300" gehört zu meinen Lieblingsfilmen im Bereich Comicverfilmung,
eine runde Geschichte die eigentlich keiner Fortsetzung bedarf.
Hinzu kommt das neben der tollen Geschichte Zack Synder was die
Verfilmung von Comics ein gutes Händchen hat und nah an der Vorlage
dran ist.
Auch wenn Synder hier leider nur als Produzent mit an Bord ist, hat
sein Nachfolger Noam Murro, der eigentlich über keine größere
Regieerfahrung verfügt, einen wirklich guten Job gemacht. Was die
Dosierung und Zelebrierung der Actionszenen angeht, über den
rockigen Musikeinsatz in den Actionszenen und diversen Stilmitteln,
"300: Rise of an Empire" bemüht sich optisch nah am Original zu
bleiben.
Ein wesentlicher Schwerpunkt von 300 liegt im Kampf. Auch wenn
dieses Mal nicht die Spartiaten, sondern Athener im Mittelpunkt
stehen und die Kämpfe von Land aufs Wasser übertragen worden, so
bilden die epischen Schlachtszenen auch dieses Mal wieder das
Herzstück des Filmes. Zwar erreichen diese nicht mehr ganz die
gleiche Intensität, wurden dafür aber mit noch mehr Blut und
rollenden Köpfen angereichert. Wer auf blutige Schwerkämpfe steht,
wird jedenfalls schonmal bestens unterhalten, zumal dies durch 3D
nocheinmal deutlich besser zur Geltung kommt, da die Blutfontänen
und abgetrennten Köpfe schön hervorgehoben werden.
Zur Story: ich fand es sehr gelungen wie man die Handlung mit den
Ereignissen aus 300 verwoben hat. So beginnt der Film als Prequel,
läuft dann parallel und setzt am Ende quasi die Ereignisse fort.
Das macht natürlich nur Sinn wenn auch diverse Darsteller des
ersten Teils wieder mit an Bord sind. Der größte Part enfällt dabei
auf Lena Headey und Rodrigo Santoro (Xerxes), aber auch David
Wenham darf wieder als überlebender der 300 in Erscheinung
treten.
Größtes Problem des Filmes ist meiner Meinung nach das Fehlen
Gerard Butlers. Seine Performance hat 300 maßgeblich getragen und
sein griechicher Nachfolger Sullivan Stapleton kann da nicht mal
ansatzweise mithalten, ihm fehlt es einfach an Ausstrahlung und
Charakterzeichnung, so das man ihm diese tragende Rolle leider nur
bedingt abnimmt bzw. nicht so mitgerissen wird wie von den
Schlachtreden eines Leonidas.
Eva Green als persische Flottenanführerin Artemisia ist leider auch
nicht durchgehend überzeugend, was aber daran liegt das ihre Figur
einfach etwas überzeichnet ist. Dafür überzeugt Sie durch andere
Reize und präsentiert sich überraschend freizügig... :cool::o
Fazit: Ein durchaus gelungenes Sequel mit kleineren
Schönheitsfehlern, da man keinen passenden Ersatz für Gerard Butler
finden konnte. Als bluttriefender Comic-Actionfilm in der heutigen
weichgespülten Kinolandschaft eine angenehme Abwechslung und Spaß
für echte Kerle.
8/10