Ich habe den Film bei einem Vorabscreening sehen können und kann
ihn euch nur wärmstens empfehlen, anbei eine kleine Kritik, ohne
natürlich den Inhalt zu spoilern:
Wer bei "The Dark Knight" auf eine typische Comicverfilmung hofft,
welche als Markenzeichen die düstere Atmosphäre benutzt, sei
vorgewarnt, zwar unterhält der Film hervorragend ist jedoch mit
keinem bisherigen Comicfilm vergleichbar, und im Bereich der
Superheldencomics schon garnicht.
Was die Nolan-Brüder unter der Assistenz von Comic-Crack David S.
Goyer aus "The Dark Knight" gemacht haben ist ein absolut harter
und düsterer Psycho- bzw. Crimethriller der Superlative! Zwar sieht
man körperliche Gewalt bei weitem nicht so explizit wie in manch
anderem modernen Action- oder Horrorfilm, doch verfehlt die
Bildsprache sowie die Szenen in keinerlei Art und Weise seine
Wirkung.
Schnell wird klar, dass der Joker ein superintelligenter und
psyschich extrem zerütterter Charkter ist, der ein weniger subtiles
Ergebnis anstrebt, als es seine verwinkelten Schachzüge erahnen
lassen würden.
Treffend bemerkt Alfred: " Manche Menschen wollen nichts weiter,
als die Welt brennen zu sehen."
Doch der Joker, so eindrucksvoll die Darbietung des verstorbenen
Heath Ledger auch sein mag, ist nicht der einzige herausragende
Punkt in dieser neusten Batmanverfilmung. Auch die Darstellung der
Nebencharaktere, allen voran Lucius Fox, Jim Gordon, der im Laufe
des Films zum Commisioner befördert wird, und natürlich Alfred,
verleihen dem Film eine Erhabenheit, welche von einer
Comicumsetzung bislang noch nie erreicht wurde. Zudem ist die
Laufzeit des Blockbsuters mit ca. 160 Minuten sehr üppig
ausgefallen.
Dies wirkt sich aber gerade im letzten Drittel des Film teilweise
etwas negativ aus:
Zum einen kann trotz sehr guter Umsetzung und schauspielerischer
Leistung Two-Face bei weitem nicht mit Ledgers genialer
Joker-Interpretation mithalten, zum anderen scheint sich der Film
gerade hinten hinaus ein wenig in die Länge zu ziehen. Letztlich
weiss aber der Film als ganzes absolut zu begeistern und macht Joel
Schumachers krasse Fehlschläge aus den 90ern komplett
vergessen.
Natürlich weiss auch der restliche Cast zu begeistern, zwar empfand
ich die Charkterstudie Bruce Waynes als etwas zu unaufdringlich,
dies ist jedoch zum einen dem Storyverlauf geschuldet, der sich
sehr stark mit der Beziehung Harvey Dent/Rachel Dawes beschäftigt
und zum annderen durch die fesselnde und unnachahmliche Performance
des neuen Jokers, der es trotz der schauspielerischen
Schwergewichte neben sich versteht den Film über fast drei Stunden
zu dominieren und an sich zu reisen!
Die technische Umsetzung ist natürlich über alle Zweifel
erhaben:
Die Action ist deutlich besser und mitreisender fotografiert, als
noch bei Batman Begins. Zudem sieht man dem dunklen Ritter in jedem
Moment an, dass er schon längst in die Rolle hineingewachsen ist
und dazugelernt hat, aber durch den Joker mit der Schattenseite
seiner Existenz konfrontiert wird - und dies so stark wie es wohl
nur eine wahre Nemesis schaffen kann. Nach dem der Abspann über die
Leinwand läuft hat man jedenfalls keinerlei Zweifel, dass dieser
Joker der unbestrittene Erzfeind unserer aller liebsten Fledermaus
ist.
Die Atmosphäre ist sogar noch düsterer als im ersten Teil und
erzeugt mit seinen schillernden, verstörenden und auch
faszinierenden Figuren eine Form der Surrealität, dass man nach
dieser beinahe dreistündigen Achterbahnfahrt, erschöpft aber
absolut begeistert den Kinosaal verlässt!
FAZIT:
Der mit Abstand ernsthafteste und seriöseste Comicfilm aller
Zeiten, der es versteht Unterhaltung und Anspruch auf ungewöhnliche
Art und Weise zu verbinden! Aufrund der leichten Längen in der
letzten halben Stunde mit
9,5 von 10 möglichen
Punkten sehr nahe an der Perfektion! :thumb: