Hi ihr!
Heute war ich im lang erwarteten Film "Le Mans 66 - Gegen jede
Chance" und das war mein Eindruck:
Im Jahre 1959 ist Ken Miles (Christian Bale) ein sehr eigenwilliger
Rennfahrer in kleineren Rennklassen und fährt für eher unbekanntere
Teams. Carroll Shelby (Matt Damon) ist ein ehemaliger Rennfahrer,
der wegen seiner Herz-Probleme den Rennsport aufgeben musste und
nun als Mechaniker für kleinere Renn-Teams arbeitet. Zu dieser Zeit
dominiert Ferrari die Le Mans Rennen und Henry Ford der 2. steckt
in Schwierigkeiten, da die Produktion bei Ford nicht gut läuft.
Daher beschließt er Ford für die Le Mans Rennen einzufügen mit
einem eigenen Renn-Team. Dazu braucht es jedoch einen siegfähigen
Rennwagen. So schickt er einen Vertreter namens Lee Iococca (Jon
Bernthal), um Shelby für Ford zu gewinnen. Kurz darauf weist Shelby
jedoch darauf hin, dass es aber ebenso einen guten Fahrer braucht.
Zu diesem Zeitpunkt hat das Schicksal auch bei Ken Miles und seiner
Familie zugeschlagen und mussten ihre Werkstatt aufgeben. Als sie
mit fast keinem Geld da stehen besucht Shelby ihn und nach etwas
Widerwillen steigt er ebenso bei Ford ein. Werden sie das Wunder
vollbringen und Ferrari im Jahre 1966 schlagen?
Zunächst wollte ich "Rush - Alles für den Sieg" als Vergleich
nehmen, aber weil die beiden Filme ganz andere Schwerpunkte haben,
wäre dies unfair. Le Mans 66 besitzt zwar auch eine gewisse
Einführung der Charaktere, aber nicht in dem Ausmaß wie Rush, der
dies zum Mittelpunkt macht. Le Mans 66 setzt eher auf die Rennen
selbst und die Konstruktion des Ford Boliden, der 1966 in Le Mans
an den Start ging. Besonders die Rennen sind mit geschickter
Inszenierung zu keinem Zeitpunkt langweilig und sorgen für jede
Menge Spannung. Die beiden Charaktere Miles und Shelby werden von
den beiden Darstellern sehr gut verkörpert und sorgen wg ihren
kleineren Streitigkeiten hin und wieder für Lacher. Der Rest
hingegen kommt nur wenig zur Geltung und wirkt daher auch etwas
blass. Sehr gut ausgewählt ist auch der Soundtrack, der zur
damaligen Zeit passt und auch in den Rennen für die richtige
Dramatik sorgt. Trotzdem gibt es hier und da ein paar Längen in dem
Film. Direkt langweilig würde ich sie nicht nennen, aber manchmal
wirkt es einfach etwas überflüssig. Da hätte man den Film noch
etwas kürzen können, auch wenn die Rennen einen gut bei Laune
halten.
Insgesamt hat der Film mir abgesehen von der etwas zu lang
geratenen Lauflänge sehr gut gefallen. Ihn mit Rush zu vergleichen
ist eher unfair, da es nicht nur andere Rennen sind, sondern mehr
Wert auf die Rennen gelegt wurde. Dies macht er aber umso besser,
genauso wie die beiden Hauptfiguren Miles und Shelby. Rush bekam
damals von mir 9/10P und Le Mans 66 ist aufgrund o.g. Kritikpunkte
zwar würdig, wenn auch nicht ganz so exzellent mit 8,5/10P!