Wo hier gerade wieder einmal über TDK und den Vergleich zu den
"Vorgängern" diskutiert wird: Ich denke, dass TDK einen gänzlich
anderen Stil verfolgt als die alten Batman-Filme mit Michael
Keaton. Es erscheint deshalb müßig, Stilfragen an einem objektiven
Maßstab festzumachen oder darüber zu streiten, welche
Darstellungsform die "bessere" ist. Was mich persönlich bei Nolan
stört, ist, dass in den neuen Batman-Teilen alles viel erwachsener
und humorloser, einfach ernster und versuchsweise tiefsinniger
erscheinen soll, was wiederum vielfach Anlass zu unfreiwilliger
Komik bietet. Zugegeben, es gibt die eine oder andere Stelle, die
zum Schmunzeln anregt, aber auf mich wirkt die Absurdität, die in
der Ernsthaftigkeit einer Darstellung von Fledermauskostüm-Trägern,
kriminellen Clowns und dgl. liegt, nicht unbedingt passend für eine
Comicverfilmung dieser Art.
Nolan hat zwar nichts "falsch" gemacht, da auch die Entwicklung in
den Comics eher zu einem Bild des dunklen Ritters geht, wie es im
Film adaptiert wurde, er hat nur dabei vergessen, dass es sich um
ein vollkommen anderes Medium handelt - einen anderen Mikrokosmos
gewissermaßen, der mit ganz eigenen Implikationen und
Voraussetzungen behaftet ist.
Keatons Darstellung hatte etwas Lockeres, Amüsantes,
Unterhaltsames. Bei Bale arbeitet der ernsthafte und extrem
talentierte Schauspieler, dem es jedoch leider oftmals an der
erwähnten Lockerheit mangelt, wohl gerade
weil der Druck
durch die Erwartungen bestehender Batman-Filme relativ groß ist.
Das allein wirkt sich aber noch nicht negativ aus, sondern wird
leider karikiert durch bestimmte andere Elemente wie etwa die
Stimmverzerrung, das Kostüm, die (meines Erachtens nach)
dramaturgisch unausgegorene Erzählweise etc.
TDK ist ohne Zweifel ein guter Film, ja sogar eine gute
Batman-Adaption, aber ich wage zu behaupten, dass es nicht
der Meilenstein ist, für den viele das Werk halten.
Alles bloß eine Stilfrage? ;)