Warum muss man in so vielen (positiven) Kritiken ständig Verrisse
zu TFA lesen? Es sollte hinlänglich bekannte sein, dass RO sich in
vielen Dingen von den Episodenfilmen unterscheidet und sicherlich
kann man Vergleiche ziehen um um de Film stilistisch zu erfassen,
aber bei Vielen wirkt es so, als wenn sie Gelegenheit nutzen wollen
um nochmal gegen Ep.VII nach zutreten.
Statt die zahlreichen positiven Ansätze von RO zu erwähnen, werden
lieber Sachen aufgezählt, die bei der letztjährigen Fortsetzung
nicht gestimmt haben. Das wird auch RO ungerecht, der mehr außer
die tonale Divergenz und die Intensität zu bieten hat. Wie sieht's
denn mit Edwards Ansatz aus, dass SW-Universum wieder Größte zu
geben (was tatsächlich in TFA zu kurz kam)? Er springt nicht
unbewusst in der ersten Filmhälfte zwischen zahlreichen Planeten
und Schauplätzen umher, erklärt dessen Bedeutung sogar noch kurz
(z.B. Location of the Imperial Research Facility oder Harvest
planet to power the super weapon) und zeigt damit auf, wie
weitreichend die Macht des Imperiums ist und wie schwer es ist, ihm
zu entkommen. Selbst vor Themen wie Sklaverei wird nicht halt
gemacht, um dem Ganzen auch etwas inhaltliche Ernsthaftigkeit zu
verpassen.
Auch die Rebellion bekommt mehr Hintergründe und Tiefe spendiert.
So erfahren wir, dass sich innerhalb der Rebellion einzelne
extremistische Parteien abgespalten haben und dem Imperium auf ihre
eigene Art den Krieg erklärt haben (Saw Gerrera ist eindeutig eine
Referenz an Col. Kurtz aus
Apocalypse Now, wenn auch
schwach ausgeführt). Dabei werden Parallelen zu Paramilizen und
Selbstmordattentäter unser heutigen Zeit gezogen, wodurch RO erst
den Kriegsfilmen-Vergleichen standhält. Zudem bringt RO die
Verzweiflung der Rebellion im Kampf gegen das Imperium wie kein
kein anderer Teil auf den Punkt, zeigt aber auch auf, dass der
Widerstand aufgrund von politischen Gremien in seiner
Entscheidungsfähigkeit gehemmt ist.
Zusätzlich fügt er den bekannten Heldentum-Parametern wie Mut und
Wille noch den Faktor Opferbereitschaft hinzu und was es bedeutet
für eine Sache einzustehen.
SPOILER! Inhalt
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So sterben alle Personen glücklich und nicht
verzweifelt, weil sie wissen, dass sie ihr Leben für eine größere
Sache gegeben haben.
Das verändert auch die Wahrnehmung des Opening Crawls von
A New
Hope nachträglich, da wir nun das Ausmaß von "managed to steal
the secret plans" kennen und so wissen, wie viele Leute dabei ihr
Leben gelassen haben.
Das hat hier nahezu noch Keiner erwähnt, Unmut über TFA haben wir
hingegen schon zur Genüge gelesen. Ich kann also nur ürün
zustimmen:
Zitat:
Zitat von ürün
Der Wunsch; die negativen Gefühle wieder durch positive austreiben
zu wollen,scheint die falsche Antriebskraft für Filmkritik zu
sein.
Vielleicht sollten sich mehr auf den Film und nicht auf das
Franchise konzentrieren. Vergleiche ziehen kann man natürlich, aber
sie sollten der Beschreibung und Einordnung von RO dienlich sein
und nicht vergangene Filme kritisieren.