Finde den nicht ausreichend düster/ernst/anders genug um über
erzählerische Mängel hinwegzutäuschen. Man kann TFA viel vorwerfen,
aber in den Bereichen Pacing, Rhythmus und Interesse für Charaktere
und Universum wecken hängt Ep.VII
Rogue One ganz klar
ab.
Es ist halt ein Risiko eine Vorgeschichte zu erzählen, dessen
Ausgang man bereits kennt, und dann hauptsächlich durch Bombast und
Referenzen Interesse zu wecken versucht. Gerade im Hauptteil merkt
man die schwachen Dialoge, die teilweise konstruierte Handlung
SPOILER! Inhalt
einblenden
(z.B. als sie bei der imperialen
Forschungsstation notlanden, steht auch gleich alle wichtigen
Figuren auf dem Balkon)
und die nicht vorhandene Chemie zwischen einzelnen Figuren. Es
wirkt als wenn sie die ganze Zeit nur die finale Schlacht
vorbereiten und nicht so richtig wussten, wie sie die erste
Filmstunde mit interessanten Inhalt füllen sollten. Dadurch
entlässt dich der Film zwar mit einem Knall, aber für die eher
langweilige erste Stunde wurde ich nicht ausreichend
entschädigt.
TFA hat mir hingegen durchgehend was Interessantes präsentiert,
seien es Charaktere, Hintergründe, lustige oder spektakuläre
Momente. Davon gefiel mir natürlich auch nicht alles, aber unterm
Strich war ich hier mehr involviert.
Das Lustige ist, dass ich eigentlich den lockerflockigen
Blockbuster-Ton nicht mehr sehen kann und ich "dark & gritty"
grundsätzlich bevorzuge. Dennoch funktioniert TFA als Film für mich
mehr. Wenn man einzelne Szenen betrachtet, dann würde mein Urteil
vielleicht wieder anders aussehen, aber wir bewerten hier Filme und
nicht Momente.
Rogue One ist für mich ein One-Trick-Pony,
das in seiner tonalen Ausrichtung konsequenter hätte sein müssen,
damit es mich durchgehend bei Laune hält.