Soweit ich weiß, ist Deutschland bis heute das einzige Land, in dem
Clint Eastwoods filmische Auseinandersetzung mit dem Pazifikkrieg
überhaupt Steelbook-Auswertungen erhalten hat. Allein dieser Fakt
macht die Blechdosen schon interessant. Darüber hinaus sind die
Neuauflagen von
Flags of Our Fathers und
Letters from
Iwo Jima auch für Sammler interessant, weil hier durchaus was
fürs Auge geboten wird.
Infos:
Finish: Matt
Prägung: Nein
Innendruck: Nein
Spine: Titel
Bilder:
OVP. Unter der FSK-Freigabe und dem Wort "Edition" sieht man die
Klebemasse zur Befestigung der J-Card ihre Lösemittelwirkung
entfalten. Insbesondere auf matten Steelbooks können diese
Klebeboppel schwer entfernbare, mitunter dauerhafte Spuren
hinterlassen. Ein Grund mehr, grundsätzlich für lose umgelegte
J-Cards zu trommeln.
SPOILER! Inhalt
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Filmbeschreibung und technische Details auf der Rückseite.
In Sachen Artwork ist die Front wirklich super gelungen. Mir
gefällt die leichte "Alterung" des Bildes und auch der Blaufilter,
der darübergelegt wurde.
Im schmalen Streifen in der unteren Hälfte des Bildes sind die vier
Hauptprotagonisten zu sehen, während in der oberen eine etwas
indifferente Szene aus dem Film untergebracht ist. Sonderlich
schwer wäre es mit Sicherheit nicht gewesen, ein aussagekräftigeres
Bild zu finden. Dennoch sieht die Rückseite insgesamt nicht
schlecht aus, finde ich. Löblich ist die relativ kompakte
Darstellung der Credits, wenn sie schon nicht in den Innenbereich
verschwinden können.
Mein einziger "Nitpick" hinsichtlich des Spines ist wieder das
übergroße, in Richtung des Titels gedrehte Blu-ray Disc Logo. Okay,
100% zentriert ist der Aufdruck auch nicht, aber das ist wieder ein
anderes Thema, dafür kann die Produktdesign-Mannschaft
nichts.
Insgesamt ergeben die beiden Hälften ein durchaus ansehnliches
Gesamtbild ab.
So zufrieden man mit dem Äußeren sein kann, so enttäuschend ist die
Innenseite. Da gibt es nämlich nichts als gähnende Leere zu
"bestaunen". Immerhin kann sich die Disc sehen lassen.
Mattes Finish, aber m.E. nicht wirklich störend. Hier gilt im
Prinzip dasselbe, was ich neulich schon bei der Vorstellung von
Full Metal Jacket geschrieben habe: Für
manche Filme passt ein mattes Finish gut, wenn nicht sogar besser,
als die so häufig geforderte Hochglanzlackierung.
Außerdem gibt es bei matten Steelbooks immer wieder interessante
Farbeffekte, wenn man sie ein wenig im Licht hin- und herbewegt.
Achtet auch mal auf den Unschärfeeffekt der wehenden US-Fahne. Ein
kleines optisches Highlight.
Ich war von dem Steelbook positiv überrascht. Für den Preis von
zehn Euro, auf den es recht schnell nach Erscheinen gefallen ist,
konnte man echt nicht viel falsch machen. Zumal eben die eingangs
beschriebene Einzigartigkeit das gute Stück noch ein wenig
besonderer macht. So richtig abgeholt hat mich
Flags of Our
Fathers allerdings nicht. Es wirkt fast so, als habe sich
Eastwood während des Drehs nicht so recht entscheiden können, in
welche Richtung der Film eigentlich gehen sollte. So mäandert er
zwischen Kriegsfilm, Drama, politischer Anklage und verpasst es,
nach ca. 2:15 Stunden sich für eine Option entschieden zu haben.