Die Allstar Cast Action Orgie um Silvester Stallone geht bereits in
die dritte Runde. Nachdem die beiden ersten Teile erfolgreich in
den Kinos liefen und auch auf dem Heimkinomarkt etliche Einheiten
über den Ladentisch wanderten, war klar, dass eine weitere
Fortsetzung nicht lange auf sich warten lassen würde. Erneut hat
Stallone eine illustre Schar an bekannten Gesichtern um sich
geschart und schafft es dabei, dem Ganzen noch eines draufzusetzen.
Für die Blu-ray Veröffentlichung liegt von
The Expendables
3: A Man’s Job wie von den Vorgängern schon gewohnt ein
Extended Director's Cut vor. Ob dieser einen gewissen Mehrwert
bietet, soll dieses Review klären.
Story
Nachdem Barney Ross (S. Stallone) mit seiner Söldner Truppe in
einer gefährlichen und waghalsigen Mission den ehemaligen Freund
und Mitkämpfer Doctor Death (W. Snipe) aus der Gefangenschaft
befreien, geht es gleich weiter zum nächsten Auftrag. Dort wird es
aber so richtig gefährlich, denn die Truppe trifft dort auf Conrad
Stonebanks (M. Gibson), ehemaliges Teammitglied und der einstige
Mitgründer der Expendables. Der hat es sich nun zum Ziel gemacht,
die Gruppe auszumerzen, so dass Barney für diese Mission auf eine
jüngere Truppe zurückgreifen muss, damit keiner seine Freunde
gefährdet wird.
Tatsächlich ist es so, dass in den knapp sechs Minuten mehr
Nettospielzeit die zahlreichen erweiterten oder alternativen Szenen
(inklusive einer zusätzlichen) dem Zuschauer doch mehr Action
geboten wird, was gegebenenfalls dem eher unzufriedenen
Kinopublikum neue Anreize bieten dürfte. Dennoch fehlt dieser
Fortsetzung der Geist des ersten Teils. Was damals noch originell
und neu war, erscheint in diesem Fall trotz einiger Innovationen
des australischen Regisseurs Patrick Hughes (
Red Hill) doch etwas altbacken,
auch wenn das schon wieder in den Kontext passt.
Letztendlich sind es die bärenstark inszenierten, wenngleich stark
übertriebenen, aber vielleicht auch gerade deswegen durchweg
unterhaltsamen Actionszenen, die
The Expendables 3: A Man’s
Job im Großen und Ganzen doch noch sehr unterhaltsam
werden lassen, wobei auch der erneut aufgestockte Cast für einige
Schauwerte sorgt. Neben Sylvester Stallone in seiner Rolle als
Expendables Anführer Barney Ross sowie den bekannten Jason Statham,
Jet Li, Dolph Lundgren, Randy Couture, Terry Crews und Arnold
Schwarzenegger wurde der Cast mit Antonio Banderas, Wesley Snipes,
Kelsey Grammer, Kellan Lutz, Ronda Rousey, Robert Davi, Mel Gibson
und Harrison Ford noch einmal enorm prominent erweitert. Allerdings
erscheint diese Überpräsenz an bekannten Gesichtern oft doch etwas
überladen, so dass viele Figuren mit enormen Potential doch nicht
die verdiente Screentime bekommen. Doch auch die flotten Sprüche
bieten im Kontext einen sehr guten Kontrast und sorgen für
zusätzliche Abwechslung. Dabei machen die Darsteller auch vor
Selbstironie nicht halt, was gerade Wesley Snipes sehr gut beweist.
Allerdings reicht das alles dennoch nicht aus, um mit dem
herausragenden ersten Teil auf Augenhöhe durchweg
mitzuhalten.
Bildqualität
Was wurde über das Bild zum letzten Teil geschimpft, da gerade das
häufiger erkennbare Rauschen für eine Menge Missgunst sorgte. An
dieser Stelle kann für die vorliegende Fortsetzung Entwarnung
gegeben werden, denn die optische Darstellung ist bis auf minimale
Ausnahmen absolut einwandfrei, wobei die wenigen Mankos dennoch
nicht die Höchstwertung verhindern. Der Grund dafür: Nur wenige
leicht weichere Abschnitte oder minimaler Detailverlust sorgen für
ein wenig Qualitätsminderung, die mitunter dem einen oder anderen
überhaupt nicht auffallen. Abgesehen davon dominieren Dank
verwendeter Red Epic Digitalkameras eine hervorragende Schärfe
sowie ein außerordentlich hoher Detailgrad. Rauschen ist dabei kein
Thema. Die Farben sind sehr kräftig, bei ausgewogenem, leicht
erhöhtem Kontrast, der häufig für eine schöne Plastizität sorgt.
Bis auf die minimalen Ausnahmen sind keinerlei weitere
Beeinträchtigungen wie etwa auch Kompressionsspuren aufgefallen, so
dass die zehn Punkte wohlverdient sind.
Tonqualität
The Expendables 3 soll somit die erste offizielle
Veröffentlichung sein, die eine deutsche Dolby Atmos Spur enthält,
die nun direktionale Effekte von oben bietet. Doch auch der
Down-Mix weiß zu überzeugen und punktet mit einer sehr guten
direktionalen Auflösung bei zahlreichen Surroundeffekten. Lediglich
einige eher frontlastigere Szenen sowie ein nicht zu 100%
überzeugender Bass verhindern dabei die Höchstwertung. Dennoch wird
dem Subwoofer nicht langweilig, so dass es in den Actionszenen doch
ordentlich kracht. Davon abgesehen erweist sich auch die Dynamik
als natürlich und sehr umfangreich, sehr zur Freude des Nachbarn.
Die Balance rundet mit einer entsprechenden Ausgewogenheit die Ton
Sektion sehr gut ab, so dass unterm Strich dennoch nicht viele
enttäuscht sein werden.
Ausstattung
-
Extended Scene (HD; ca. 3 Min.)
-
Gag Reel (HD; ca. 6 Min.)
-
Making Of (HD; ca. 52 Min.)
-
New Blood - Stacked and Jacked (HD; ca. 17 Min.)
-
Into the Battle (HD; ca. 7 Min.)
-
Action for Hire (HD; ca. 8 Min.)
-
Real Action Heroes & The Total Action Package (HD; ca. 7
Min.)
Beim Bonusmaterial präsentiert sich Splendid wie gewohnt großzügig.
Sämtliche Beiträge kommen dabei auf eine Gesamtspielzeit von ca.
100 Minuten, was dem interessierten Zuschauer eine Menge an
zusätzlichen Informationen zum Film verspricht. Gerade das
ausführliche Making-Of bietet dabei mit zahlreichen Interviews und
Set-Aufnahmen allerlei Auskunft zur Produktion. Dazu gibt es noch
ein Featurette zu den neuen Crew Mitgliedern der Expendables, einen
Beitrag zu den Stunts und den Effekten des Films, „Action for Hire“
widmet sich dem Finale, während „Into the Battle“ sich einigen
Szenen des Films widmet. Dazu gibt es noch eine zusätzliche Szene,
sowie einem etwas längeren Gagreel. Ein Wendecover ist darüber
hinaus ebenfalls vorhanden.
Fazit
Technisch leistet diese weitere
The Expendables
Veröffentlichung erneut Pionierarbeit und bietet die erste
deutschsprachige Dolby Atmos Abmischung überhaupt. Entsprechende
Anlagenbesitzer dürfen sich auf eine erstklassige Tonspur freuen,
wobei auch ‚gewöhnliche’ Surroundsets entsprechend bedient werden.
Das Bild schafft sogar den Sprung aufs Siegertreppchen und bietet
keinen ernsthaften Grund zur Beanstandung. Beim Bonusmaterial wurde
nicht gegeizt und dem interessierten Zuschauer eine Hülle und Fülle
an zusätzlichen Informationen in HD geboten. Fans der Reihe werden
auch an
The Expendables 3: A Man’s Job ihren
Gefallen finden. Die nächste Fortsetzung dieser 80er Jahre Hommage
bietet zahlreiche Schauwerte, sei es in Bezug auf die Action oder
auch die überaus prominente Besetzung, die für insgesamt gute
Unterhaltung sorgt, auch wenn im Vergleich zu den Vorgängern doch
der eine oder andere Abstrich hingenommen werden muss. Allem
Anschein nach ist bereits der vierte Teil in Planung, so dass
Hoffnung besteht, dass qualitativ wieder eine Schippe zugelegt
wird. (sah)
Story 7
Bild 10
Tonqualität 9
Ausstattung 9
Gesamt * 9
Kaufempfehlung 8 von 10
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal, Teufel SW 5000S
Sub / Rear: Dali Zensor 1