Ob die Dinos korrekt dargestelt werden ist
eigentlich egal, ein solcher Popkornfilm soll unterhalten, solange
es nicht auffällt ist dies zumindest vollkommen ok, daran will ich
mich nicht auslassen, das ist nur Futter für Grandler. Ich will
aber gleich auf einige der zahlreichen Filmfehler zu sprechen
kommen, die einen hier ins Gesicht springen, die für herrliches
Gelächter sorgen. 1) Da wären die 2 Sicherheitskräfte die beim
Eingang zum Hauptplatz genüsslich Wache schieben, als die 2 Jungs
mit dem Auto dort angefahren kommen, angeblich sollen aber alle
Sicherheitsleute die Hände voll zu tun haben bei der Evakuierung,
somit sie die Jungs nicht retten können. 2) Dann werden diese Jungs
von Tantchen in den Transporter geschickt, wo sie sich anschnallen
sollen, aber nichts zum anschnallen da ist. Nur warum sitzen die
Jungs nicht vorn im Transporter, dort ist doch genug Platz und man
kann sich gut anschnallen. 3) Dann erkennt die Tante bei der Suche
am auf dem Boden liegenden Handy das es von den Neffen stammt,
obwohl sie die Neffen nach einigen Jahren erst kurz gesehen hatte,
mit Sicherheit dürfte man mit ein Blick aufs Handy nicht erkennen,
von wem das stammt und das mitten im Chaos. 4) Mit dem Mosasaurus
wird im ungesicherten Freibecken eine spritzige Attracktion
vorgeführt, dass dieses riesige Vieh auch in dem Becken sau
gefährlich ist, was man ja später sieht, wird billigend in Kauf
genommen. 5) Der größte Knaller erscheint im Finale, die Raptoren
können sich mit Menschen verständigen, sind “best friend“ und sie
können mit den Menschen fühlen, es fehlt nur noch das sie sprechen
und Laserstrahlen aus den Augen schiessen. Der Gipfel an
Dümmlichkeit ist aber Claire in High Heels, wenn sie in der Eile
meint den 2. riesigen Fleischfresser aus dem Gehäge frei zu lassen
um das bereits ausgebrochene T-Rex Ungetüm damit abzulänken, dabei
läuft Claire als Lockvogel mit Feuerfackel vor dem nicht gerade
trödelnden, frei gelassenen Fleischfresser, samt ihrer modernen
Schuhe, um die Vielfrasse zusammen zu führen, in der Hoffnung, dass
sie sich gegenseitig bekämpfen, was dann auch geschieht. Bei dieser
Szene schmilz das letzte Resthirn des Kinojüngers von Heute
entgülitg zu Brei.
Soviel mal zu einigen logischen Gegebenheiten, es fällt auch auf,
dass die Frauen Heute mehr das Sagen haben als noch in den 90ern,
sie sind nicht nur Chef Zuhause sondern auch auf Arbeit, die Männer
werden hingegen zu dusselige Pantoffelhelden dekradiert und Kinder
sind nicht mehr frech sondern nach Mamas Vorstellung wie Puppen
niedlich gestylt und dazu artig, Ty Simpkins wird nach seiner
Entdeckung in Insidious und zuletzt bei Iron Man 3 nun hier heulen,
dass sind auch die peinlichsten darstellerischten Szenen im
Gesamtwerk, ansonsten sind die Charaktere mehr auf Ironie ausgelegt
was auch gut so ist und das Original damit gleich kommt. Das
Original und auch dessen Fortsetzungen hatten allerdings freche und
laute Kids zu bieten, so ist Jurassic World nur ein Spiegel des
Mainstreamtypen der Zeit.
Gefallen darf die Hommage und durchaus auch streckenweise die
verspielte und apokalyptische Atmosphäre des Originals, dass hier
noch etwas Spielberg drin steckt ist zu verspüren. Das Geschehen
unterhält als Popkornkino, denn die Dinos sorgen stetig für genug
Action, von Spannung will ich nicht reden, aber für gesellige
Unterhaltung ist das Teil wie gemacht. Gruselig und verstörend wie
das Original ist Jurassic World nicht, die Dinos beissen ein paar
mal zu, es wirkt aber nicht so weich wie ein reiner Marvel ähm
Kinderfilm, also das Original wird sicher nicht erreicht, die Härte
ist gut auf das heutige Massenpublikum angepasst. Die Dinos sehen
mehr knuffig aus, es ist aber gut anzusehen, die Computereffekte
sind ersichtlich, sie wirken lebendig genug, immerhin gibt es hier
kein überladenes Actiongekloppe wie bei so vielen anderen
Actionfilmen Heute. Jurassic World ist gut anzuschauen ohne von
überladene Seelenlosigkeit total gelangweilt zu werden, es ist aber
zu empfehlen ihn nicht allein zu sehen sondern mit Freunden, um gut
abfeiern zu können. Besonders der Angriff der fliegenden Sauerier
auf die Menschenmasse macht richtig Spass. Das Werk hat die selben
Stärken und Schwächen wie
World War Z oder
Planet der Affen -
Revolution zuletzt. Es ist amnerikanisches Popkornkino mit
schnelle, peinliche und oberflächliche Unterhaltung, wie es aktuell
geliebt wird, die Kassen klingeln somit reichlich.
Mehr als einmal ist die Sichtung trotz Unterhaltung nicht Wert, es
ist fürs Kino gut aber nicht für die Sammlung Zuhause, denn wenn
man die witzigen Szenen schon kennt, wirds dann doch ziemlich
langweilig. Jurassic World liegt irgendwo zwischen Godzilla und
Megaraptussharknadopus. Resthirn raus, falls noch vorhanden und
abfeiern.