interessant zu lesen - wobei man als Außenstehender sowas nicht beruteilen kann. Eines sollte allerdings jedem Regisseur klar sein, einen Star Wars Film zu machen bedeutet Teamwork. Scheinbar sind viele der Leute Indivualisten und nicht teamfähig oder mit falschen Erwartungen in das Projekt eingestiegen und wunderten sich später wieso Sie nicht frei ihre Vision umsetzen konnten. Das kann man Disney jetzt zum Vorwurf machen, auf der anderen Seite funktionierte die Arbeit an der OT nach Episode IV nach dem gleichen Schema. Disney sollte sich künftig lieber gestandene Regisseure holen die auch bereit sind im Team zu spielen und keine visonionären Einzelgänger.

Nachher würde eher sagen Disney will Regiesseure die blond befehle befolgen können ohne zu widersprechen

Nur das Teamwork nicht in allen Bereichen ratsam ist. Ich würde da nämlich die künstlerischen Berufe von ausnehmen. Wenn man bedenkt bei wie vielen Klassikern und Meisterwerken der Regisseur für seine Version kämpfen musste, dann bin ich froh darüber, dass mancher sich da nicht die Butter vom Brot nehmen lässt und auch etwas Reibung zulässt. Kennedys Interesse gilt nur dem wirtschaftlichen Erfolg, sie ist die Vertreterin der Geldgeber am Set und damit nur den Shareholdern Rechenschaft schuldig. Der Regisseur hingegen ist -im Ideal- nur der Qualität seines Werkes unterworfen. Doof nur, wenn ihm da ständig jemand reinquatscht.

Natürlich hat es mich gefreut, dass Trevorrow raus ist, aber trotzdem bin ich bei der Umsetzung immer auf der Seite des Filmemachers. Bei Produktionen dieser Größenordnung ist das mit der kreativen Entfaltung natürlich immer schwierig. Im Zweifel setzt man auf das, was sich kommerziell bewährt hat. Dann ist es auch kein Wunder, dass die meisten Blockbuster an kreativer Armut kranken. Bestes Beispiel ist da für mich das MCU: Es ist ja kein Zufall, dass keine namhaften und etablierten Regisseure dafür verpflichtet werden, Disney setzt da bewusst Marionetten ein. Am Ende sieht jeder Film gleich aus und fühlt sich auch gleich an. Das ein kreativer Kopf wie Edgar Wright die Regie von Ant-Man bereits in der Pre-Production hinchmeißt, weil er sich gar nicht entfalten kann und darf, überrascht da nicht mehr. Und dann werden diese Blockbuster auch noch oft von jemand anders ghostdirected (wie z.B. bei The Mummy, wo Tom Cruise insgeheim die Regie übernommen hatte).

Außerdem: Viele Köche verderben den Brei. Ein nerviges altes Sprichwort, was aber sehr gut auf die Filmlandschaft passt.
Du sagt es.

Bezüglich künstlerischer Vision stimme ich dir weitestgehend zu.

Ich muss nur aktuell über drei Dinge nachdenken.

1. Liest sich der Insiderbericht für mich sehr schlüssig, das Trevorrow so tickt kann ich mir gut vorstellen. Wenn ich mich daran zurückerinnere wie er einem Jurassic World gut verkauft hat mit seinen Updates und das er im Vorfeld jede kontrovers diskutierte Entscheidung rechtfertigte und tatsächlich argumentierte, vermittelte mir das Gefäühl einen durchdaten Film mit einer Vision zu bekommen. Im fertigen Film hab ich davon rein gar nichts gemerkt, inklusive der versprochenen Animatronics.

Trevorrow kann gut reden, aber ihm fehlt es an Stil und Visionen, deswegen bin ichh froh das er raus ist.

2. Kann ich bis heute nicht verstehen warum Spielberg ihn für jurassic World verpflichtete und Kennedy für IX. Die hätten doch merken müssen wie wenig er kann, beide haben Jahrzente Filmerfahrung. Darüber hinaus tritt ein Regisseur dessen Film über eine Milliarde einspieklte ganz anders auf. Schon rein strategisch war dies ein Fehler.
Kennedy halte ich eigentlich für recht kompetent, Lucas hat damals nicht einfach irgend eine Managerin als seine Nachfolgerin verpflichtet die 0 Ahnung von Filmen hat, Kennedy hat so viele Klassiker mitpoduziert, die Frau ist ein Urgestein der Branche. Trotzdem kommt es jetzt wieder zu solch einer Entlassung.

3. Wer wird Trevorrows Nachfolger? Ich hoffe mal nicht Abrahams, denn der Mann ist für viele Probleme von VII hautverantwortlich, der 3. Todestern soll auf seinen Mist gewachsen sein. Abrahams kann Regie führen, er versteht es gekonnt Charaktäre einzuführen, aber er kann keine guten Drehbücher schreiben.

Vermutlich wird man Ryan Johnson die Regie anvertrauen.

@ghost Rider: Der Regisseur den du meinst ist "Abrams" nicht "Abrahams".
Sorry wenn ich etwas pedantisch klinge, aber nervt mit der Zeit, den Namen immer falsch geschrieben zu lesen.
Afaik hatte Abrams bei EP VII das Problem, dass Michael Arndt mit dem Drehbuch auf Grundlage von George Lucas Treatment nicht voran kam, so dass er gezwungen war, was auf die Schnelle zu schreiben.

Ich bin nicht der größte Freund von Abrams, aber ich bin mir nicht mal sicher, ob die Probleme von TFA wirklich auf seine Kappe gehen. Am Ende musste er ein Script verfassen, welches von LFL abgesegnet werden musste. Und rückblickend gesehen wissen wir, dass LFL bei ihren Filmen eine eher eng gefasste Vision im Sinn hatten, wenn man mal die ganzen Regie-Wechsel und umfassenden Nachdrehs bedenkt.

Rian Johnson klingt extrem zurückhaltend wenn es um den Posten als Regisseur des neuen Films geht
http://www.comingsoon.net/movies/news/886645-rian-johnson-casts-doubt-on-directing-star-wars-episode-ix#/slide/1

"Es war nie mein Plan Episode IX zu drehen, also weiß ich nicht was damit passieren wird. Ich war komplett auf Episode VIII fokussiert und wollte diese Erfahrung erleben. Im Moment ist es mein Ziel den Film endlich herauszubringen und zu schauen wie die Zuschauer darauf reagieren. Also nein, ich denke momentan überhaupt nicht dran. Wer auch immer es macht, es wird total aufregend sein das alles wieder als Zuschauer zu sehen, sich hinzusetzen und einfach schauen was der nächste Filmschaffende uns zu zeigen hat und wo diese Geschichte am Ende hingeht."

Abrams macht's.

http://collider.com/star-wars-9-jj-abrams-director/?utm_source=twitter&utm_campaign=collidersocial&utm_medium=social

Exzellente Wahl. Er war immer in der Materie drin und hat den Gesamtplan im Kopf. Er schreibt mit Chris Terrio das Drehbuch.
Dieses Mal kann er relativ befreit Neues wagen wie in vielen seiner Filme, denn das Abholen der alten Generation ist mit Episode VII bereits erledigt.

by the way: zuerst fragte man Johnson, der lehnte ab und empfahl wiederum, sich wieder an Abrams zu wenden und das tat man dann auch.

Finde ich auch eine gute Wahl. Ich mag seinen dynamischen Stil; das rundet die Trilogie ab. Da man eh eine strukturelles Softreboot anstrebt, passt Johnson in die düstere Mitte und Abrams in ans lockere ENde. Er kann beenden was er angefangen hat - freue mich drauf. Episode VII hat zwar ein paar Probleme, die Abrams auch bestätigt, aber ich bin zuversichtlich.

Edit: Der Thread-Titel kann auch wieder angepasst werden :)