Logan, 2017 v. James Mangold
Nachdem Jackman schon beim letzten Ableger der Solo-Reihe seines
Mutanten Wolverine mit James Mangold zusammengearbeitet hat und
dort sehr angetan war, ist es nur eine Frage der Zeit gewesen bis
die zwei wieder zusammen arbeiten würden. Das darauß ein R-Rated
Film über Jackmans beliebteste Rolle werden sollte hätte niemand je
vermutet und doch ist es so gekommen. Fans sollten endlich den
Wolverine Film bekommen den sie verdient hatten und einen der jener
Figur gerecht wird, die 17 Jahre lang Fans auf der ganzen Welt
begeistert und mitgerissen hat. Mit 'Logan' hat Mangold nicht nur
die vielleicht beste X-Men-Fortsetzung/Apkopplung geschaffen
sondern auch sein bestes Werk abgeliefert. Und das mag was heißen
für den Mann der 'Walk the Line', '3:10 to Yuma' und 'Cop Land'
gedreht hat.
Die meisten Mutanten sind aus unterschiedlichen Gründen
verschwunden. Logan ist mittlerweile vom Leben gezeichnet, alt
geworden und ertränkt seinen Frust und sein Leid in Alkohol während
er sich gleichzeitig versucht um seinen alten Freund Charles zu
kümmern. Wie das Schicksal so will steht eine junge Mutantin vor
ihm, jene die von bedrohlichen Männern gesucht wird. Logan muss
sich entscheiden ob er auf seinen alten Freund hören und die Kurze
beschützen soll oder sich einfach seinem dasein hingeben
will.
Der Film ist vielleicht der inhaltlich erwachsenste aber auch
depressivste Film der Reihe. Er ist nicht so bunt wie die
Vorgänger, weniger humorvoll und dafür aber viel ernster, düsterer
und bedrückender. Die Figuren Logan & Charles, gespielt von
Jackman und Stewart sind alt geworden, verbittert, gefrustet und
krank. Beide sind klar gezeichnet und nicht mehr vollständig Herr
ihrer selbst. Der eine kann nicht mehr kontrollieren was in seinem
Kopf vorgeht, der andere säuft sich kaputt und frisst alles in sich
hinein. Beide Darsteller spielen die gebrochenen Personen sowas von
stark und glaubwürdig, ich würde so weit gehe und sagen das sowohl
Charles als auch Logan in der gesamten Reihe nie besser dargestellt
wurde. Selbst McAvoy schafft es nicht einem so sehr das Herz zu
brechen wie Stewart es mit seiner Leistung vollbringt. Ebenfalls
absolut lobenswert ist die noch sehr junge Dafne Keen die als Laura
eine extrem wichtige Rolle an Jackmans Seite spielt. Sie schafft es
der Figur ein Profil zu geben, sie zum Fanliebling werden zu lassen
und das bei den wenigen großen Möglichkeiten die sich ihr bieten.
Das ist keine Kritik am Film, die Rolle verlangte nur nicht so
extrem viel und doch schafft sie es außerhalb der 'Actionszenen',
die übrigens mehr als überzeugend und stark sind, einen Eindruck zu
hinterlassen. Das ist klasse. Auch der Rest vom Cast funktioniert
super im Film, auch wenn nicht alle Charaktere so stark beleuchtet
werden wie die 3 Hauptfiguren.
Das Setting und die Optik sind hier großartig. Der Film wirkt
dreckig, düster und ist äußerst brutal. Nicht nur die Tatsache das
der Film locker hätte ab 18 sein können, auch die Art und Weise wie
hier gefilmt und inszeniert wurde ist bemerkenswert. All diese
Dinge spielen perfekt zusammen und geben den Fans das Filmerlebniss
das sie schon immer wollten. Einen dreckigen, brutalen Film der
aber auch inhaltlich gut funktioniert. Eine Mischung aus Road-Trip,
Drama und Fantasyaction. Wobei letzteres kaum spürbar ist. Wären da
nicht die Hauptfiguren mit ihren Fähigkeiten sähe das sicherlich
nochmal ganz anders aus.
Mit Logan ist Jackman und Mangold eine großartige
Abschiedsvorstellung des wohl beliebtesten Mutanten aller Zeiten
gelungen. Allein durch Jackman und Stewart ist die Garantie das ein
Auge trocken bleibt relativ gering, so haben ja beide ihren
Abschied mit diesem Film verkündet. Beide liefern zum letzten mal
eine tolle Darbietung ihres Könnens ab und verabschieden ihre Figur
absolut würdig. Jackman hat hier seinen 'Unforgiven' bekommen und
geht mit einem großartigen Film in den Mutantenruhestand. Danke für
17 tolle Jahre und eine Figur die durch den Darsteller so stark
geprägt wurde, das diese praktisch eine Person sind. Danke für
diesen großartigen Film.
10/10