Wenn die Schauspieler Steve Carell (
Crazy, Stupid, Love.), Steve
Buscemi (
Fargo – Blutiger Schnee) und Jim Carrey
(
Mr. Poppers Pinguine) zusammen in
einem Film auftreten, kann dabei ja nur eine erfolgreiche Komödie
herauskommen. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man
denkt. An den Kinokassen ist
Der unglaubliche Burt
Wonderstone gewaltig gefloppt und spielte nicht einmal das
Budget von 30 Millionen US-Dollar wieder ein. Mit der Blu-ray aus
dem Hause Warner besteht nun die Möglichkeit, sich selbst eine
Meinung dazu zu bilden.
Story
Die beiden Zauberkünstler Burt Wonderstone (S. Carell) und Anton
Marvelton (S. Buscemi) sind bereits seit ihrer Schulzeit
miteinander befreundet. Mittlerweile sind sie zu einer der größten
Showattraktionen in Las Vegas herangewachsen. Doch als der
Straßenkünstler Steve Gray (J. Carrey) immer sensationellere
Illusionen vorführt, schwindet ihr Erfolg, bis sie eines Tages
gekündigt werden und noch einmal von vorne beginnen müssen.
Zerstritten geht jeder selbstständig seinen Weg ab sofort alleine.
So muss Burt erkennen, auf was es im Leben wirklich ankommt, muss
aber für einen Neuanfang erst wieder zu seinen Wurzeln
zurückkehren.
Regisseur Don Scardino, der bislang nur Serien wie
Law
& Order oder
30 Rock drehte, hat für
Der unglaubliche Burt Wonderstone drei der
bekanntesten US-Komiker um sich geschart. Man merkt, dass sein
letzter Kinofilm
Ich & Veronica knapp 20 Jahre
zurück liegt, denn hin und wieder machen sich einige langweilige
Momente bemerkbar. Keine Frage, der Film hat seine Highlights, aber
die reichen leider nicht aus, um diese Komödie über die Spielzeit
von zwei Stunden zu retten. Auch wenn nicht beabsichtigt, ist Jim
Carrey zweifelsohne das Glanzlicht dieses Streifens. Seine Parodie
auf den MTV Illusionist Chris Angel Mindfreak ist einfach nur
herrlich überzogen und jedes Mal ein Garant für einen Lacher. Steve
Carell und vor allem Steve Buscemi haben auch ihre guten Momente,
liegen aber deutlich hinter ihrem Kollegen zurück. Abgesehen davon
geht Scardino häufig zu routiniert vor (gerade die Szenen in der
Bar sind mitunter recht belanglos), anstelle durchgehend Ecken und
Kanten zu setzen. Diese sind zwar vorhanden (Stichwort: Hot Box)
aber leider nur spärlich verstreut. Dafür gibt es den einen oder
anderen dramatischen Unterton, der ein wenig zum Nachdenken anregt,
aber dafür die ansonsten heitere Atmosphäre doch abdämpft. Zum
Finale schafft es Scardino zwar noch einmal die richtige Richtung
einzuschlagen, was aber nicht über die übrigen Schwächen des Filmes
hinwegsehen lässt.
Im Nebencast tummeln sich so bekannte Namen wie Olivia Wilde
(
In Time – Deine Zeit läuft ab),
James Gandolfini (
Zero Dark Thirty; in seiner letzten
Filmrolle), Alan Arkin (
Little Miss Sunshine), Jay Mohr
(
Hereafter – Das Leben danach) und
Michael Herbig (
Der Schuh des Manitu). Insbesondere
Arkin liefert als alternder und griesgrämiger Magier Rance Holloway
eine hervorragende Darbietung ab. Die Jüngste im Bunde, Olivia
Wilde, schlägt sich zwar auch recht wacker, bleibt aber gerade in
den Dialogen ihrer Figur Jane mit Burt Wonderstone hinter ihren
Möglichkeiten zurück.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
2,40:1
Das Bild wurde 1080p / AVC MPEG-4 encodiert und bietet einen guten
Transfer. Gerade Schärfe, Kantenzeichnung und Detailgrad befinden
sich im Großen und Ganzen auf einem sehr guten Niveau. In
Nahaufnahmen werden sehr feine Details, wie kleine Härchen oder
Hauptporen, akkurat abgebildet. Allerdings gibt es auch einige
weichere Darstellungen, die diesen positiven Eindruck leider
trüben. Gedreht mit 35mm Kameras, ist das Filmkorn ständig präsent,
fällt aber niemals negativ auf. Die Farben sind je nach Szene teils
strahlend, teils matt ausgefallen. Gerade in den Showelementen wird
dem Zuschauer ein knackiges und buntes Farbenpotpourri präsentiert,
wohingegen jenseits der Bühne die Koloration eher ein wenig
entsättigt dargestellt wird. Der Kontrast ist gut eingestellt und
bildet einen kräftigen Schwarzwert ab. Kompressionsspuren sind nur
selten und schwach aufgefallen.
Tonqualität
Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1,
u.a.
Die deutsche Tonspur ist wirklich ein Witz. Was sich Warner dabei
gedacht hat, die Dolby Digital Spur mit einer schlappen Bitrate von
384 kbps zu encodieren, ist sehr fragwürdig. Dementsprechend ist
die Abmischung recht dünn ausgefallen und klingt eher wie ein
Katalogtitel der bereits einige Jahre auf dem Buckel hat. Kräftige
Bässe sucht man leider vergeblich, was recht schade ist, da es
einige Szenen gibt, die mit etwas mehr Wumms besser zur Geltung
gekommen wären. Immerhin darf der Subwoofer beim Score zeigen, was
in ihm steckt. Obendrein spielt sich das Meiste auf der Front ab.
Die hinteren Kanäle werden nur recht selten bedient. Wenigstens ist
die Stereoseparation absolut einwandfrei und bietet eine weiträumig
abgemischte Front. Die Dialoge sind jederzeit klar und deutlich zu
verstehen. Das englische Original bietet überraschenderweise kaum
nennenswerte Unterschiede, sondern leidet ebenfalls unter einer
schwachen und frontlastigen Abmischung.
Ausstattung
-
Steve Gray, unzensiert (HD; ca. 9 Minuten)
-
Nicht verwendete & alternative Szenen (HD; ca. 26
Minuten)
-
Wie der Zauber mit Hilfe von David Copperfield entstand (HD; ca.
8 Minuten)
-
Verpatzte Szenen (HD; ca. 4 Minuten)
Das Bonusmaterial ist sehr übersichtlich ausgefallen, liegt aber
immerhin komplett in HD vor. Das Gros machen die nicht verwendeten
und alternativen Szenen aus, die vor allem aus Improvisationen
bestehen. Lediglich das Featurette „Wie der Zauber mit Hilfe von
David Copperfield entstand“ bietet letztendlich zusätzliche
Informationen zum Film. Hier zeigt der Magier einige Geheimnisse zu
den magischen Tricks im Film. Der Rest besteht aus weiteren
Beiträgen, die noch einmal die Lachmuskeln des Zuschauers anregen
sollen. Ein paar Interviews mehr oder ein Making of wären da nicht
verkehrt gewesen. In diesem Fall sind die gebotenen Extras
bestenfalls Durchschnitt, der ganz nett anzuschauen ist, mehr aber
auch nicht. Ein Wendecover ist nicht vorhanden.
Fazit
Wenn man bedenkt, dass es sich bei diesem Titel um eine topaktuelle
Produktion handelt, ist die technische Seite dafür sehr schwach
bestückt. Das Bild ist immerhin noch gutklassig und bietet zum
Großteil gute Schärfe und mitunter kräftige Farben. Der Ton ist
allerdings enttäuschend schwach. Die kraftlose und frontlastige
Abmischung ist nicht wirklich zeitgemäß und bleibt deutlich hinter
aktuellen Standards zurück. Bei den Extras werden noch einige
weitere Lacher geboten. Der unglaubliche Burt Wonderstone hätte ein
toller Film werden können, wenn Regisseur Don Scardino es geschafft
hätte, mehr Akzente zu setzen. Dennoch hat die Komödie eine Menge
guter Momente und Jim Carrey zeigt sich ebenfalls erneut in
Bestform. Fans der Darsteller dürfen gerne einen Blick riskieren.
Ein Blindkauf ist aber weniger ratsam. (sah)
Story 6
Bildqualität 8
Tonqualität 6
Ausstattung 4
Gesamt * 6
Kaufempfehlung 6 von 10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Rear: Dali Zensor
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