Film: 7/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 5/10
Ausstattung: 0/10
Trey Parker und Matt Stone sind die beiden Erfinder und führenden
Köpfe hinter der erfolgreichen Serie South Park, und auch einige
Realfilme, die allesamt die typische Handschrift der beiden tragen,
gehen auf ihr Konto. Alle Werke der Beiden zeichnen sich durch
Anarcho-Humor aus, der alles und jeden aufs Korn nimmt, und dabei
alles andere als zurückhaltend ist.
In dem Puppenfilm Team America: World Police steht die Kritik an
der amerikanischen Außenpolitik im Mittelpunkt. Und wenn man sich
ansieht, wie Kritik seitens der beiden Ausnahmekomiker geäußert
wird, dann hat man schon eine gewisse Vorstellung, wie dieser Film
wohl aussehen wird.
Film:
Immer wenn es irgendwo auf der Welt Probleme gibt, dann kommt das
Team America und löst diese – ohne Rücksicht auf Verluste. Und wenn
dabei alles in Schutt und Asche liegt, dann spielt das keine Rolle
– Hauptsache, die Welt wurde gerettet.
Als sich Hinweise darauf verdichten, dass Terroristen eine
Massenvernichtungswaffe besitzen, heuert das Oberhaupt der
Eliteeinheit den Schauspieler Gary Johnston an, um ihn undercover
in die Terrorzelle einzuschleusen.
Allerdings steckt viel mehr dahinter, als man auf den ersten Blick
sieht, denn der nordkoreanische Diktator Kim Jong-il plant, die
gesamte Welt zu vernichten, und zwar mit Hilfe der
Schauspielervereinigung von Amerika.
Im Stile der bekannten britischen Puppenserie Thunderbirds wird die
gesamte Story von Puppen dargestellt, die – ebenso wie die
Fahrzeuge – stark an das britische Vorbild erinnern.
Nur handelt es sich hierbei nicht um eine Eliterettungseinheit,
sondern um die Weltpolizei Amerika, und das ist nur der erste
Schlag, der mitten ins Gesicht platziert wird.
Hier wird nach allen Seiten ausgeteilt, und jeder, wirklich jeder,
bekommt dabei sein Fett weg, seien es nun die Kriegstreiber oder
die Kriegsgegner, die Waffennarren oder die Pazifisten, die
Diktatoren oder die Demokraten. Und ja, auch die Schauspieler und
das gesamte Filmgeschäft bekommt eine Ohrfeige nach der
anderen.
Im Mittelpunkt der Kritik steht natürlich Amerika in seiner
Position als selbsternannte Weltpolizei, aber auch Kritiker wie
Michael Moore kommen in dieser Satire nicht ungeschoren davon. Es
gibt kein Tabu, keine Gruppierung oder Minderheit, die hier nicht
hemmungs- und erbarmungslos durch den Kakao gezogen wird.
Dabei ist der Humor häufig jenseits der Schmerzgrenze, und auch die
Puppen sind alles andere als puppentypisch. Sie rauchen, sie
erbrechen sich, sie schlachten sich gegenseitig ab, und sie haben
Geschlechtsverkehr in allen möglichen (und unmöglichen) Stellungen
– in der ungekürzten Version, die auf der Blu-Ray enthalten ist,
sogar noch etwas mehr.
Gewürzt mit den für Parker und Stone typischen Musicaleinlagen, die
ebenfalls häufig weit unter der Gürtellinie platziert sind, ist
Team Amerika eine politisch völlig unkorrekte Groteske, wie man sie
sich nur schwerlich vorstellen kann.
Nebenbei gibt es zahlreiche Seitenhiebe auf bekannte Filme und
haufenweise „Gaststars“, die in der deutschen Version sogar von den
entsprechenden Synchronsprechern synchronisiert wurden, währen im
Original überwiegend Stone und Parker zu hören sind, wie auch schon
bei der Kult-Serie South Park.
Man braucht schon einen starken Magen und eine gewisse
Schmerzlosigkeit, um diese Unverschämtheiten, die hier am laufenden
Band präsentiert werden, zu ertragen.
Dann aber wird man mit anarchischem Humor der übelsten Sorte
belohnt.
Bild:
- Bildformat: 2,39:1 (16:9 Letterbox) in 1920x1080p/24
Auflösung
- Überwiegend sehr gut Schärfe
- Satte Farben
Bildtechnisch wird auf der Scheibe ganz ordentlich was
geboten.
Die Schärfe ist überwiegend gut bis sehr gut, man kann das Material
der Puppen und der Kostüme erkennen, und in den aufgebauten
Kulissen sind jede Menge Details zu erblicken. Auch die Farben sind
satt und leuchtend.
Bildfehler gibt es nahezu keine.
Lediglich in den wenigen Szenen, die an realen Orten wie dem
Heldendenkmal oder der Lincoln-Statue gedreht wurden, geht die
Schärfe erheblich runter und zeigt sich in einer miserablen
Qualität voller Bildrauschen. Das liegt an dem völlig anderen
Ausgangsmaterial und stört erheblich.
Ton:
- Deutsch Dolby Digital 5.1
- Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
- Spanisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Portugiesisch DD
5.1
- Frontlastig und zurückhaltend
Der Ton bietet, trotz Maschinengewehrsalven und Explosionen, kaum
bemerkenswerte Highlights. Der Subwoofer arbeitet so gut wie gar
nicht, und die Rears werden nur sehr selten – etwa während der
Musikeinlagen – angesteuert.
Dazu kommt noch, dass die Stimmen zwar klar verständlich, aber in
der deutschen Synchronfassung zu dumpf rüberkommen, was den
Gesamteindruck ein weiteres Mal trübt.
Schade, denn an Möglichkeiten mangelt es dem Film nicht.
Extras:
Wie so oft bei Paramount Katalogtiteln enthält die Blu-Ray
keinerlei Bonusmaterial.
Fazit:
Bildtechnisch bewegt sich die Scheibe überwiegend auf gutem Niveau.
Es gibt haufenweise Details in farbenfrohen Bildern zu sehen, die
frei von jedweden Störungen sind.
Lediglich in einigen kurzen Szenen, die an realen Schauplätzen und
nicht in den Puppenkulissen gedreht wurden, wird das Bild
kurzzeitig miserabel.
Beim Ton sieht die Sache schon anders aus, denn der ist alles
andere als erwähnenswert.
Die Rears werden kaum angesteuert, der Subwoofer auch nicht, und
Soundhighlights sucht man vergeblich, trotz Explosionen und
Feuergefechten.
Die Stimmen in der deutschen Synchronfassung klingen darüber hinaus
unangenehm dumpf.
Auf Extras wurde verzichtet.
Der Film bietet absolut tabulose Rundumschläge in alle Richtungen,
wirklich niemand wird hier verschont. Dargestellt wird diese
Groteske durch technisch perfekte Puppen, die nicht nur über eine,
für Puppen erstaunliche, Mimik verfügen, sondern auch rauchen,
kotzen und kopulieren. Wer Spaß an South Park hat, der wird auch
hier nicht enttäuscht werden, zumal diese Abrechnung mit dem
American Way of Life absolut treffsicher und saukomisch ist –
vorausgesetzt, man ist moralisch nicht zu festgefahren.