Zitat:
Zitat von Arieve
Das ist auch was was ich nicht verstehe: Warum kritisieren viele
die heutigen Filme ob ihrer nervigen ErklärBär-Haltung und mosern
dann wieder rum, wenn es ein Film subtiler zeigt, durch optische
Details, Dinge im Hintergrund, Andeutungen etc.?
Ich sage ja nicht dass es schlecht ist was da versucht wurde. Ich
hab schon in meiner Kritik zum Film (zur UE wohlgemerkt)
geschrieben, dass ich es leider überhaupt nicht organisch in den
Film eingearbeitet finde, sondern dass die Szenen gefühlt eine
Alibifunktion erfüllen, sozusagen ein
Watchmen Light. Also
eben eine obligatorische "Anspruchsszene" einfügen (den
aufgebrachten Mob / Talkshows zeigen etc.) und dann aber sofort
weiter mit dem Hauptplot (oder einen der vielen Nebenplots). Die
Frage ist, ob Snyder überhaupt solche Themen mehr vertiefen hätte
dürfen. Immerhin legt die Masse auf Anspruch keinen besonderen
Wert, sondern will es einfach nur ordentlich krachen sehen.
Zitat:
Zitat von Schlumpfmaster
Pseudoanspruch kann es gar nicht sein, weil die Themen reel
angesprochen werden und sogar einen großen Teil der
Handlungsdynamik bestimmen, den Afang macht da zudem auch die
nochmalige Aufnahme des MOS-Finales. Ist alles zusammen verzahnt
und gehört auch zusammen, zudem es die Charakterdarstellungen mehr
als nur ein wenig erklären.
Den Aufhänger, also das Finale (und die Hauptkritik) von
MoS aufzugreifen, halte ich wirklich für einen genialen
Schachzug. Doch ab dann verzahnt der Film leider überhaupt nicht
mehr die zahlreichen Storystränge und Themen miteinander. Die
wirkten für mich teilweise wie wirr aneinandergereiht, ohne Gespür
für Flow und Pacing (ich weiß, das siehst du bestimmt ganz anders
;)). Und Pseudoanspruch sagte ich deshalb, weil Snyder einen sehr
einfachen Ausweg aus dem Dilemma wählt: Er eint das
meinungsgeteilte Volk, indem er die Streitgegenstände, also Batman
und Superman, die Welt retten lässt. Auf einmal legen alle Bürger
ihre Meinungsverschiedenheiten zu Thema Selbstjustiz, Religiösität
etc. nieder, weil er ist ja den Märtyrertod gestorben. Damit sind
Supi und Batsy wieder Everbody's Darling und die zuvor geführten
Grundsatzdiskussionen werden damit ad acta gelegt. Da hat sich's
Snyder mMn zu leicht gemacht.
...und nochmal: Ich fande den Film nicht scheiße, ich sage nur dass
es sehr schade ist, dass soviel Potential verschenkt wurde. Die
Optik drückt den Film dermaßen nach vorne und ich glaube irgendwo
in den 3 Stunden Laufzeit liegt ein richtig guter Film verborgen.
Doch für eine komplexe Gesellschaftsstudie halte ich ihn gewiss
nicht.