Der zweite Teil der "Hobbit"-Trilogie hatte ja schon vor seiner Veröffentlichung für viel Aufruhr gesorgt. Wie könne man ein 300-Seiten-Buch in zwei Filme teilen, wenn es für jedes "Herr der Ringe"-Buch nur einen Film gibt. Als dann auch noch bekannt wurde, dass es doch drei Filme werden, warf man Peter Jackson und Warner Geldgier und Ausschlachtung vor. Wo soll man den ganzen Stoff für die Filme herbekommen?
STORY: Nachdem die Adler Gandalf, Bilbo und die 13 Zwerge abgesetzt haben, finden sie Hilfe im Haus des Hautwechslers Beorn. Dank ihm kommen sie bis zum Rand des Düsterwaldes, der aber große Gefahren birgt. Gandalf trennt sich von seinen Gefährten, um die dunkle Festung Dol Guldur zu untersuchen und den Nekromanten aufzuspüren. Währenddessen verirren sich die Zwerge und Bilbo im Wald und werden von Riesenspinnen attackiert. Als sie sich dann doch befreien konnten, werden sie von den Waldelben gefangen genommen und schaffen es nur mit Hilfe des Ringes sich zu befreien. Auf dem Weg zum Erebor treffen sie auf den Fährmann Bard, der sie in die Seestadt bringt. Von dort aus schaffen sie es noch rechtzeitig zum geheimen Eingang und wecken den Drachen Smaug...
Wie auch im ersten Teil und bei "Der Herr der Ringe", hat der Film mehrere Handlungsstränge. Hier kommen die von Bard, dem Fährmann und den Elben Legolas und Tauriel hinzu, die zum Volk der Waldelben gehören. Jacksons Ehefrau Fran Walsh und Philippa Boyens bedienten sich bei der Erweiterung der Geschichte bei den "Anhängen", also den von Tolkien geschriebenen Hintergrundinformationen, die die Lücken der Hauptgeschichte füllen. Das bedeutet, dass die Geschichte nicht künstlich gestreckt wurde, wie viele Zuschauer es Jackson vorgeworfen haben und es immer noch tun, sondern eine Erweiterung der Vorlage darstellt, wie das Auftauchen von Legolas, der in der Theorie anwesend ist, da er zum Volk der Waldelben gehört und Thranduils Sohn ist, aber im Buch noch keine Erwähnung fand, da er da noch nicht erdacht wurde. Trotzdem gibt es Elemente, die keinen Ursprung in Tolkiens Fantasien haben, sondern frei erfunden wurden, wie die Elbin Tauriel.
Nun liegt uns hier aber der Extended Cut vor, was bedeutet, dass wir 25 Minuten mehr Film, als noch im Kino haben. Diese zeigen sich vor allem im Anfang, was dafür sorgt, dass der Film nicht so stürmisch anfängt und sich mehr Zeit lässt den Zuschauer in die Action-Sequenzen zu entführen. Dadurch wirkt der Film nicht mehr wie ein überfüllter Mittelteil, sondern wie eine Brücke, die das Ende des ersten Films aufnimmt und langsam zum Trilogie-Finale vorbereitet.
BILD: Man sieht dem Film an, dass er mit Digitalkameras gedreht wurde. Kein Filmkorn trübt das Bild und alles strotzt vor Details. Es lassen sich keine Kompressionsfehler erkennen und wenn man für Freunde oder Familie einen Grund nennen soll, warum man unbedingt einen Blu-Ray-Player braucht, wirft man den Film ein und hat die Diskussion gewonnen. Mehr kann man dazu nicht sagen.
3D-BILD: Da ich leider keinen 3D-Fernseher besitze, kann ich dazu nichts sagen, aber wenn die Effekte auch nur halb so gut ist, wie im Kino muss es auch referenzwürdig sein.
TON: Entgegen der Warner-Veröffentlichungspolit ik befindet sich eine deutsche HD-Spur auf der Blu-Ray, die dem Original in nichts nach steht. Sie erzeugt einen Räumlichkeit, die seinesgleichen sucht und reizt die Boxen komplett aus.
EXTRAS: Es befinden sich zwei Zusatz-Discs in der Amaray, die jeweils über 5 Stunden Material bieten. Das wundervolle an den sogenannten "Anhängen" ist das liebevolle Ausarbeiten jeder kleinen Dokumentation. Es scheint manchmal, dass sie als Erinnerungsstück für die Crew gedacht war, da sie manchmal wie ein Home-Video wirken, wenn man Peter Jackson sieht, der mit seiner Tasse voll Tee und nackten Füßen in einem Sessel sitzt und bis in die Nacht mit den Ton-Mischern im Studio sitzt, damit der Film wenige Stunden vor der Weltpremiere doch noch fertig wird. Nebenbei erhält man auch noch Information über Tolkien und woher seine Inspirationen für die Figur des Smaug stammen könnten.
FAZIT: Auch wenn es nur ein "Brückenfilm" ist, ist er noch lange nicht schlecht und vor allem der Extended Cut wertet den Film deutlich auf. Die Bild- und Tonqualität zaubern jedem ein Lächeln ins Gesicht und wer sich wie ich für die Dreharbeiten und die Liebe, die in der Produktion steckt interessiert, der kommt an diesem sehr umfangreichen Making-Of nicht vorbei.
bewertet am 11.12.14 um 15:15