Einer der beeindruckendsten Filme mit einem grandiosen Mel Gibson!
Film:
1776: Benjamin Martin (Mel Gibson) ist der Besitzer einer kleinen Plantage in South Carolina, und statt, wie in all den Jahren zuvor, sein Leben mit zahllosen Kämpfen gegen Franzosen und Indianer zuzubringen, hat er sich nun ganz dem Wohl seiner siebenköpfigen Kinderschar verschrieben, die der Witwer alleine durchbringen muss. Da die Zeit des Kämpfens für ihn endgültig vorbei sein soll, verzichtet er auch darauf, an dem bewaffneten Aufstand gegen den britischen König George teilzunehmen, der sein Überseebesitztum mit Steuern überzieht, ohne das dessen Einwohner die Geschicke des Landes in angemessener Art und Weise mitbestimmen können. Gegen seinen Willen schließt sich jedoch sein Sohn Gabriel (Heath Ledger) den Truppen an.
Einige Monate später, der Krieg ist noch immer im vollen Gange und die Sache der Amerikaner steht nicht allzu gut, kehrt Gabriel schwer verwundet nach Hause zurück. Verfolgt wird er jedoch von dem britischen Colonel Tavington (Jason Isaacs), der den Rebellen am liebsten gleich an Ort und Stelle hinrichten lassen möchte. Als Gabriels Bruder Thomas versucht, ihm zur Flucht zu verhelfen, hat das für die Familie schreckliche Folgen. Es gibt einen Toten, und die heimische Farm wird angezündet. Jetzt will sich auch Benjamin nicht mehr aus dem Krieg heraushalten, er lässt die Kinder bei seiner Schwägerin Charlotte (Joely Richardson) und meldet sich zum Dienst. Durch seine Kampferfahrung wird er bald zum gefürchteten Gegner der britischen Truppen, denn statt seine Männer in den offenen Kampf zu führen, wo sie den besser ausgestatteten Briten noch hoffnungslos unterlegen sind, greift er den Gegner in Guerillamanier an und eilt von Erfolg zu Erfolg, wodurch er langsam zu einer Legende wird, und das, obwohl es ihm doch die ganze Zeit nur darum geht, endlich wieder ein sicheres und gedeihliches Leben für seine Familie zu erreichen.
Bild:
Selten wurde blutiger Krieg so farbenfroh inszeniert wie von Roland Emmerich in "Der Patriot". Während "Der Soldat James Ryan" und andere Exemplare des Genres wie zuletzt "Flags of our Fathers" überwiegend dunkel und farblos sind, zeigt Emmerich, dass auch die Sonne scheinen kann, selbst wenn die blutigsten Schlachten stattfinden. "Der Patriot" ist ein sehr farbenfroher Film in sehr warmen Tönen. Die meist kräftige Farbgebung wechselt, passend zur Szene, zwischen wärmeren Farben mit einem rotbraunen Stich und kalten Farben mit bläulich-gräulichem Eindruck, wo dann auch die Farbintensität nachlässt, was gerade den Szenen in der Dämmerung auffällt. Der Kontrast ist perfekt und frei von künstlichen Verfremdungen. Zwar bietet der Film viele Szenen mit extrem hellem Licht. Aber dennoch überstrahlt das Bild nicht und auch in dunklen Szenen treten keine harten Schatten auf, die Details verschwinden lassen. Das Master zeigt recht gut sichtbar ein körniges Rauschen, welches fast immer präsent ist, aber dabei nie störend wirkt, sondern eher für den richtigen "Film"-Look sorgt. Die Bildschärfe ist sehr hoch. Heutige Produktionen mögen diese Bildschärfe zwar zum Teil übertreffen, aber positiv fällt insbesondere auf, dass das hohe Schärfe-Niveau sehr konstant ist und sowohl Nahaufnahmen als auch Panorama-Szenen fast immer sehr viel Detail zeigen. Unschärfen lassen sich nur selten entdecken. Digitale Effekte, die man vielleicht auf der DVD noch nicht entdeckt hat, werden auf der Blu-ray Disc stellenweise recht deutlich sichtbar. Nichtsdestotrotz bietet "Der Patriot" aber ein extrem plastisches Bild, welches mit dem MPEG4-AVC-Codec sauber komprimiert wurde und keine Artefakte entdecken lässt.
Ton:
Der Patriot war schon damals auf DVD eine exzellente Surround-Demo-Disc und auch die Blu-ray Disc bietet hier keine Enttäuschung. Der Music Score ist wirkungsvoll eingearbeitet und erklingt mit außerordentlich guter Raumwirkung auch über die Surroundkanäle. Häufig, vor allem in den Kampfszenen, fällt die exakte Positionierung der kraftvoll abgemischten Effekte positiv auf, die mit viel Dynamik aus den Surround-Kanälen erklingen und bei Verwendung von voluminösen Surround-Lautsprechern auch ab und zu einen kräftigen Bass von hinten erklingen lassen. Durch die ausgewogene Lautstärkebalance zwischen vorne und hinten ergibt sich ein sehr räumlicher und harmonischer Klangeindruck. Sehr real wirken vor allem die Schießereien (beispielsweise in den Szenen, in denen Martin britische Truppen aus dem Hinterhalt angreift). Doch auch kleinere Umgebungsgeräusche sind sehr gut eingebaut und lassen sich präzise orten. Der Bass gefällt durch die genau richtige Dosierung: Kräftig genug, um richtig zuzupacken, aber nicht so dominant, dass andere Klanganteile nur eine untergeordnete Rolle spielen. Die Stimmen sind ebenfalls gekonnt abgemischt: Sehr natürlich und verzerrungsfrei ergänzen sie den sehr guten Gesamteindruck. Gerade im englischen Original ist das Timbre von Mel Gibsons Stimme immer wieder sehr voluminös aus dem Center zu hören. Im Direktvergleich aller drei Tonspuren hat allerdings die deutsche Synchro im Dolby Digital-Format die Nase vorn. Sie ist immer etwas voluminöser abgemischt als die englische Originalfassung und lässt auch Umgebungsgeräusche noch effektvoller erklingen als das Original.
Fazit:
Mel Gibson ist in Top Form und liefert in der Riege der aktuellen "Stars" einen sehr guten Film ab. Alles verpackt in einem schicken Steelbook. FSK-Aufdruck nur als Sticker. Sehr schön :-) Im Gesamtbild, in all seiner Machart, ist er für mich jeden einzelnen Cent wert - Ob Amaray oder Limited Edition Steelbook ist ja bekanntlich Geschmacksache, das sollte jeder für sich entscheiden.
bewertet am 14.09.15 um 08:06