Der Streifen hat zwar durchaus seine lichten Momente aber ist insgesamt zu träge und in manchen Handlungssträngen zu verworren und unlogisch geworden, so das man einen langen Atem braucht dem zu folgen. Dazu schwächelt das Bild vor allem was die Schärfe angeht. Es mag durchaus Lynch Fans gefallen aber der " gemeine Kino" Fan dürfte sich schwer tun mit dieser Kost. Im Prinzip erzählt die Geschichte mehrere Kapitel in unterschiedliche Zeitfenster von den Darstellern, so das erst am Ende ein relativierter Überblick entsteht oder entstehen kann. Man muß sich mühsam rein finden und aufmerksam beobachten. Bedeutet: Man muß sich Ruhe und Zeit nehmen um diesen Film zu sehen, nebenbei geht so ein Machwerk nicht.
Story Verlauf:
Ein Autounfall auf dem Mulholland Drive bewahrt ein dunkelhaariges Glamourgirl davor, in einer Limousine erschossen zu werden. Benommen taumelt die junge Frau als einzige Überlebende vom Ort des Geschehens nach Los Angeles herunter. In einem unbewohnten Appartement findet sie Unterschlupf. Doch am nächsten Tag zieht hier die frisch aus der Provinz angekommene Betty ein. Naiv und fröhlich träumt Betty von einer Hollywoodkarriere als Schauspielerin. Als sie die Fremde im Haus ihrer Tante entdeckt, glaubt sie, dass es sich bei “Rita” – so nennt sich das namenlose Unfallopfer – um eine Freundin der Familie handelt. Doch wer Rita in Wahrheit ist, weiß keiner, nicht mal sie selbst: Bei ihrem Unfall hat die schöne, dunkelhaarige Frau ihr Gedächtnis verloren. Gemeinsam versuchen die beiden Frauen, Ritas Identität zu enthüllen. Parallel dazu ereignen sich auch in anderen Ecken der Stadt verworrene Begebenheiten. So stellt sich zum Beispiel ein Auftragskiller bei der Erledigung eines Mordes so unprofessionell an, dass sich in einer Verkettung grotesker Umstände bald ein paar Leichen häufen. Als ein geheimnisvoller Name in Ritas unklarer Erinnerung auftaucht, führt dies nur noch tiefer hinein in ein undurchdringliches Geflecht aus Liebe, Eifersucht, Sex, Macht und Geld. – Willkommen in Hollywood, Los Angeles, der Stadt der Engel.
Bild: Etwas Unscharf, Farben gut teils sehr gut, Kontrast und Schwarzwert nur Mittelmass
Ton: Dynamic kaum vorhanden, Stimmen sind gut verständlich - gesamt noch ok. 3,5 Pkt.
Extras: Siehe Oben!
Fazit:
Wer erwartet, die drei Haupthandlungsstränge werden am Ende auf wundersame Weise zusammengefügt und alles ergibt doch noch einen offensichtlichen Sinn, wird bitter enttäuscht. Spätestens nach knapp zwei Stunden, wenn der Film einen inhaltlichen Quantensprung nach vorne oder hinten - wer weiß das schon - macht, und die ersten multiplen Persönlichkeiten auftauchen, ahnt der Betrachter schon, dass der Schluss mehr Fragen aufwirft, als er beantworten kann. Doch was macht „Mulholland Drive“, ursprünglich aus? Man kann sich der abgründigen Faszination der Bilder nicht entziehen, es sei denn man schaltet genervt ab. Je öfter der Zuschauer sich den Film anguckt, desto mehr entdeckt er in jedem Bild, das Lynch auf den Betrachter loslässt. Spätestens nach dem zweiten Gucken präzisieren sich erste Lösungstheorien, der Film wächst mit jedem Durchlauf.
Nur für Liebhaber geeignet, der Rest sollte behutsam vor gehen - nicht jedermanns Geschmack.
bewertet am 24.01.16 um 14:35