Wie im Vorgänger wartet auch „A Dame To Kill For“ mit einem regelrechten Schaulaufen berühmter Schauspieler auf. Jeder spielt auf seine Weise den von „Sin City“ korrumpierten Menschen: Ob manipulativ, sadistisch, lebensmüde, gebrochen oder diabolisch: Jede Figur zahlt beim Aufenthalt in Basin City einen Preis - sei es das eigene Leben, oder die Menschlichkeit. Gerade mit den wenigen guten Seelen bangt der Zuschauer folglich. Josh Brolin als naive Marionette sowie Joseph Gordon-Levitt, ein Glücksritter ohne etwas zu verlieren, sind die stärksten Elemente der Erzählung.
Während aber in „Sin City“ vor allem die Geschichte von Stripperin Nancy begeisterte, fällt dieser Handlungsstrang im zweiten Teil deutlich unspektakulärer aus, ist sogar so etwas wie die Schwachstelle der Fortsetzung. Leider ist ihre Geschichte auch das Segment, mit dem der Film schließt - unter Umständen mit ein Grund, wieso nach dem anschauen keine große Euphorie herrschen mag.
Vorkenntnisse empfohlen!
Erzählerisch wirft „Sin City 2“ den Zuschauer sofort ins kalte Wasser. Exposition gibt es keine, der Zuschauer erwacht im Höllenloch Basin City ähnlich abrupt wie Figur Marv. Ihm werden die ersten Minuten des Films gewidmet, der bullige Schläger mit dem großen Herzen taucht aber auch in allen anderen Story-Fragmenten auf. Bis auf die - vielleicht sogar stärkste - Erzählung über den Gambler Johnny sind alle Haupthandlungsstränge zudem stark mit dem ersten Teil der Comic-Verfilmung verwoben. Aufgrund der mannigfachen Figuren, die „Sin City“ bewohnen, können da selbst Kenner des Vorgängers leicht durcheinander kommen. Es empfiehlt sich daher, nochmal den ersten Teil in Erinnerung zu rufen.
Handlung
Wie schon im ersten Teil widmet sich auch „A Dame To Kill For“ mehreren Episoden der Bewohner des verruchten Sündenpfuhls Basin City. Ein übermütiger junger Glücksritter namens Johnny (Joseph Gordon-Levitt, 33) hat gegen die falschen Leute eine Glückssträhne und gerät in die Fänge skrupelloser Gangster. Marv (Mickey Rourke, 62) erwacht eines Morgens zwischen mehreren bestialisch ermordeten Jugendlichen - und das, obwohl er doch eigentlich nur der schönen Stripperin Callahan (Jessica Alba, 33) beim Tanzen zusehen wollte.
Diese trauert dagegen noch immer um den verstorbenen John Hartigan (Bruce Willis, 59) und plant einen Anschlag auf die Person, die für den Tod ihres einstigen Lebensretters verantwortlich ist: Der ebenso psychopathische wie einflussreiche Senator Roark (Powers Boothe). In der titelgebenden Geschichte dreht sich dagegen alles um Dwight McCarthy (Josh Brolin, 46). Seine hübsche Ex-Freundin Ava (Eva Green, 34) bittet ihn eines Tages um seine Hilfe. Obwohl sie im das Herz brach und mit einem Millionär durchbrannte, verfällt er der Femme Fatale aufs Neue mit Haut und Haaren. Als sie ihm erzählt, ihr reicher Mann würde sie auf übelste Weise misshandeln, sinnt der aufrichtige Dwight nach Rache.
Bild: Durchweg brilliant und scharf. Farbtiefe ist hervorragend. Die 3D Fassung bringt das Feeling noch etwas besser rüber, was den Genuß beim schauen steigert. Kaum Schwächen erkennbar, weder bei der 2D oder 3D Fassung.
Ton: Auch hier leisten die Töne feinste Arbeit. Dynamic und Klang sind auf hohen Niveau
Extras: Siehe oben!
Fazit:
Anders als „Sin City“ wird die Fortsetzung „A Dame To Kill For“ sicherlich nicht in die Filmgeschichte eingehen, dafür bietet der Streifen optisch und erzählerisch zu wenig Neues. Er macht gleichzeitig aber auch nicht so viel falsch, wie gerne behauptet wird. Wer den ersten Teil mochte und nicht erwartet, von den visuellen Eindrücken ein zweites Mal regelrecht weggeblasen zu werden, der kann auch bei „A Dame To Kill For“ auf unterhaltsame 100 Minuten gespannt sein.
Tipp: Der 3D Effekt macht die ganze Story etwas lebhafter so meine ich.
Sin City 2 ist das was man erwartet - Sexy, Gewaltätig und morbide düster.
bewertet am 04.02.15 um 00:56