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Filmbewertungen von Baron-B
Michael Cane, Richard Widmark, Henry Fonda, Olivia de Havilland und Richard Chamberlain. Bedeutet eigentlich, das kann nicht nur ein richtig guter Film sein, dies muss schlicht und ergreifend ein richtig guter Film sein, eigentlich. Denn um ausnahmsweise mal das Ergebnis meiner Sichtung vorwegzunehmen. Der Film ist ebenso schlicht und ebenso ergreifend Kokolores, aus Sicht der Regie Mumpitz, verschenkt das eigentlich riesige Potential, welches in der Idee steckt und verbleibt als pure Zeitverschwendung im Gedächtnis. Doch woran liegt das? Die nachfolgende Beschreibung enthält Spoiler!
Beginnen wir mit der Regie, oder dem, was Irwin Allen unter einer Regie versteht. Das Problem, der Film hält sich stetig selbst auf und kommt zu keiner Zeit auch nur ansatzweise in die Pötte. Die Stars hocken überwiegend in irgendwelchen Laboren oder Büros, während draußen gemütlich unzählige sinnfreie Nebenhandlungen abgespult werden, die den Film weder bereichern noch in irgendeiner Art und Weise nach vorne bringen. Zwischendurch werden einzelne Überfälle des Schwarms eingestreut, der Film gleitet nicht, er eiert vor sich hin, ohne zu wissen, was genau er denn eigentlich sein möchte. Die permanente Bedrohung findet zumeist in Monologen oder Dialogen statt, verschwindet zwischendurch in Gänze, während wir ausgiebig gähnend den unzähligen Randnotizen beiwohnen, die eher an Werbepausen erinnern. Und so gelingt es dem Film zu keiner Zeit Spannung zu erzeugen, alles plätschert gemütlich vor sich hin, ist unglaublich vorhersehbar und glänzt zudem mit unzähligen Logiklöchern, bei denen einem in Teilen regelrecht die Haare zu Berge stehen. Hierzu einfach mal ein paar Beispiele.
Die ersten 20 Minuten bis zur Gewissheit, um was es sich überhaupt handelt, sind nur deshalb notwendig, weil es einem riesigen Bienenschwarm gelingt eine unterirdische Raketenbasis zu zerlegen, ohne dass auch nur ein einziges Tierchen bei diesem Angriff zu Schaden kommt oder zurückbleibt. Zudem stechen unsere Film-Bienen offensichtlich so geschickt, dass bei keinem der Opfer eine lokale Schwellung zu entdecken ist. Und so spekuliert man gezwungenermaßen wild hin und her, diskutiert über mögliche Ursachen und Zuständigkeiten und zerlegt nebenbei noch zwei Hubschrauber und deren Besatzung in die Bestandteile, völlig sinnlos und fern jeder noch so schlichten Logik.
Im Verlauf und mit dem Wissen, um was es sich handelt, evakuiert man eine Kleinstadt, lädt die Bewohner in einen Zug und lässt diesen fröhlich entgleisen, weil man offensichtlich vergessen hat zu erwähnen, dass geöffnete Fenster und ein Bienenschwarm eher kontraproduktiv sein könnten. Und warum schlichte Wagons während des Unglücks ausnahmslos großspurig explodieren, also abseits der Lokomotive, wird wohl auf Ewig das große Geheimnis des Drehbuchs bleiben.
Millionen von Bienen passen in einen recht übersichtlichen Baum, was dem Begriff Enge eine völlig neue Bedeutung verleiht, gestochene Betroffene sterben entweder sofort, ein wenig später, sehr viel später oder auch gar nicht, je nachdem, ob die betroffenen Rollen in der Folge noch benötigt werden. Die, die das Glück haben noch weiter mitspielen zu dürfen, sehen ausnahmslos eine übergroße Biene, die man mit ein wenig Hand-Gewirbel aus den Wahnvorstellungen eliminieren kann und Schulkinder, die insbesondere gerade erst ihre Eltern verloren haben, bauen fröhlich Molotow-Cocktails und bewerfen den bösen Baum, ohne Sinn und Verstand.
Wobei sich die Idee, dem Baum und somit dem Schwarm mit Feuer zu Leibe zu rücken, bei genauerer Betrachtung als nicht einmal schlecht erweist, zumindest aus Sicht der Kinder. Das amerikanische Militär allerdings hat zwar Jahre damit zugebracht den Dschungel in Vietnam mit Feuer oder Chemikalien zu roden, ein einzelner Baum in der Nähe einer Kleinstadt in den USA kommt aber auf gar keinen Fall infrage. Diese Lösung wäre für einen solch komplexen Film wohl einfach zu schlicht.
Das Highlight dieses Logik-Festivals allerdings ist die Evakuierung von Houston, die man zusehend fassungslos begleitet und die eigentlich eher an einen Slapstick-Film erinnert. Man erfährt dies überwiegend aus dem Radio, der Rest spielt in irgendeinem Bürogebäude, welches sich Hauptquartier nennt. Was in Houston selbst passiert, sehen wir zumeist auf einem kleinen Monitor, der Versuch die Bienen zu stoppen, scheitert krachend, während Michael Cane und Richard Widmark wichtige Unterhaltungen führen. Das Highlight dieses Highlights ist allerdings die Idee, ein Trüppchen auf die Beine zu stellen, welches Houston in Gänze mit Flammenwerfern dem Erdboden gleichmachen soll. Dieses zerlegt sich in der Folge geradezu drollig eher selbst, zerstört das eigene Hauptquartier, stolpert und poltert wild umher und scheitert am Ende so ganz nebenbei an der Tatsache, dass es ohnehin vermutlich 400 Jahre gedauert hätte, um wenigstens einen Stadtteil von Houston mit ein wenig Feuer zu versorgen.
Die eigentliche Lösung des gesamten Problems, nach unendlich mühsamer und sinnfreier Forschung in die falsche Richtung, offenbart sich am Ende eher zufällig, der Rest verläuft im Zeitraffer-Modus. Raus aus dem brennenden Hauptquartier, Augen zu und ab durch die Mitte, das umherirrende Flammenwerfer-Trüppchen wird gewissenhaft ignoriert, man trifft sich am Strand, legt einen ökologisch sinnvollen Ölteppich, lockt den Schwarm dorthin, fackelt das Ganze gründlich ab und schon ist der Spuk vorbei, Alaaf und Amen.
Kommen wir also zum durchaus beeindruckenden Star-Ensemble. Michael Cane betreibt Aufklärung und trifft wichtige Entscheidungen, die allesamt im Nichts enden. Richard Widmark poltert und krakeelt militärisch in die Landschaft, steht ansonsten aber eher im Weg herum, Henry Fonda hockt belanglos in einem Rollstuhl und verkündet permanente Fehlschläge, was seine Forschungsarbeit betrifft, Olivia de Havilland fährt Zug, solange der Zug halt fährt und die Rolle von Richard Chamberlain hätte man problemlos auch mit einem Schirmständer besetzen können.
Das Ergebnis meiner Sichtung habe ich ja schon zu Beginn verraten, enden wir also mit der Technik und der Umsetzung dieses Glanzstücks der Filmgeschichte. Die Langfassung ist genau eines, sie ist quälend lang. Fehlstellen zur Kinoversion werden in der Originalsprache mit deutschen Untertiteln eingefügt, der Film zieht sich in dieser Version allerdings wie Kaugummi. Die Kinoversion ist somit wesentlich knackiger, scheitert letztendlich aber leider auch am Film selbst. Die HD-Umsetzung ist ansehbar, wurde weitestgehend von Verschmutzungen befreit, ein echtes HD-Feeling entsteht allerdings zu keiner Zeit. Über den Ton kann ich nur wenig sagen, das gibt meine Anlage nicht her.
Beginnen wir mit der Regie, oder dem, was Irwin Allen unter einer Regie versteht. Das Problem, der Film hält sich stetig selbst auf und kommt zu keiner Zeit auch nur ansatzweise in die Pötte. Die Stars hocken überwiegend in irgendwelchen Laboren oder Büros, während draußen gemütlich unzählige sinnfreie Nebenhandlungen abgespult werden, die den Film weder bereichern noch in irgendeiner Art und Weise nach vorne bringen. Zwischendurch werden einzelne Überfälle des Schwarms eingestreut, der Film gleitet nicht, er eiert vor sich hin, ohne zu wissen, was genau er denn eigentlich sein möchte. Die permanente Bedrohung findet zumeist in Monologen oder Dialogen statt, verschwindet zwischendurch in Gänze, während wir ausgiebig gähnend den unzähligen Randnotizen beiwohnen, die eher an Werbepausen erinnern. Und so gelingt es dem Film zu keiner Zeit Spannung zu erzeugen, alles plätschert gemütlich vor sich hin, ist unglaublich vorhersehbar und glänzt zudem mit unzähligen Logiklöchern, bei denen einem in Teilen regelrecht die Haare zu Berge stehen. Hierzu einfach mal ein paar Beispiele.
Die ersten 20 Minuten bis zur Gewissheit, um was es sich überhaupt handelt, sind nur deshalb notwendig, weil es einem riesigen Bienenschwarm gelingt eine unterirdische Raketenbasis zu zerlegen, ohne dass auch nur ein einziges Tierchen bei diesem Angriff zu Schaden kommt oder zurückbleibt. Zudem stechen unsere Film-Bienen offensichtlich so geschickt, dass bei keinem der Opfer eine lokale Schwellung zu entdecken ist. Und so spekuliert man gezwungenermaßen wild hin und her, diskutiert über mögliche Ursachen und Zuständigkeiten und zerlegt nebenbei noch zwei Hubschrauber und deren Besatzung in die Bestandteile, völlig sinnlos und fern jeder noch so schlichten Logik.
Im Verlauf und mit dem Wissen, um was es sich handelt, evakuiert man eine Kleinstadt, lädt die Bewohner in einen Zug und lässt diesen fröhlich entgleisen, weil man offensichtlich vergessen hat zu erwähnen, dass geöffnete Fenster und ein Bienenschwarm eher kontraproduktiv sein könnten. Und warum schlichte Wagons während des Unglücks ausnahmslos großspurig explodieren, also abseits der Lokomotive, wird wohl auf Ewig das große Geheimnis des Drehbuchs bleiben.
Millionen von Bienen passen in einen recht übersichtlichen Baum, was dem Begriff Enge eine völlig neue Bedeutung verleiht, gestochene Betroffene sterben entweder sofort, ein wenig später, sehr viel später oder auch gar nicht, je nachdem, ob die betroffenen Rollen in der Folge noch benötigt werden. Die, die das Glück haben noch weiter mitspielen zu dürfen, sehen ausnahmslos eine übergroße Biene, die man mit ein wenig Hand-Gewirbel aus den Wahnvorstellungen eliminieren kann und Schulkinder, die insbesondere gerade erst ihre Eltern verloren haben, bauen fröhlich Molotow-Cocktails und bewerfen den bösen Baum, ohne Sinn und Verstand.
Wobei sich die Idee, dem Baum und somit dem Schwarm mit Feuer zu Leibe zu rücken, bei genauerer Betrachtung als nicht einmal schlecht erweist, zumindest aus Sicht der Kinder. Das amerikanische Militär allerdings hat zwar Jahre damit zugebracht den Dschungel in Vietnam mit Feuer oder Chemikalien zu roden, ein einzelner Baum in der Nähe einer Kleinstadt in den USA kommt aber auf gar keinen Fall infrage. Diese Lösung wäre für einen solch komplexen Film wohl einfach zu schlicht.
Das Highlight dieses Logik-Festivals allerdings ist die Evakuierung von Houston, die man zusehend fassungslos begleitet und die eigentlich eher an einen Slapstick-Film erinnert. Man erfährt dies überwiegend aus dem Radio, der Rest spielt in irgendeinem Bürogebäude, welches sich Hauptquartier nennt. Was in Houston selbst passiert, sehen wir zumeist auf einem kleinen Monitor, der Versuch die Bienen zu stoppen, scheitert krachend, während Michael Cane und Richard Widmark wichtige Unterhaltungen führen. Das Highlight dieses Highlights ist allerdings die Idee, ein Trüppchen auf die Beine zu stellen, welches Houston in Gänze mit Flammenwerfern dem Erdboden gleichmachen soll. Dieses zerlegt sich in der Folge geradezu drollig eher selbst, zerstört das eigene Hauptquartier, stolpert und poltert wild umher und scheitert am Ende so ganz nebenbei an der Tatsache, dass es ohnehin vermutlich 400 Jahre gedauert hätte, um wenigstens einen Stadtteil von Houston mit ein wenig Feuer zu versorgen.
Die eigentliche Lösung des gesamten Problems, nach unendlich mühsamer und sinnfreier Forschung in die falsche Richtung, offenbart sich am Ende eher zufällig, der Rest verläuft im Zeitraffer-Modus. Raus aus dem brennenden Hauptquartier, Augen zu und ab durch die Mitte, das umherirrende Flammenwerfer-Trüppchen wird gewissenhaft ignoriert, man trifft sich am Strand, legt einen ökologisch sinnvollen Ölteppich, lockt den Schwarm dorthin, fackelt das Ganze gründlich ab und schon ist der Spuk vorbei, Alaaf und Amen.
Kommen wir also zum durchaus beeindruckenden Star-Ensemble. Michael Cane betreibt Aufklärung und trifft wichtige Entscheidungen, die allesamt im Nichts enden. Richard Widmark poltert und krakeelt militärisch in die Landschaft, steht ansonsten aber eher im Weg herum, Henry Fonda hockt belanglos in einem Rollstuhl und verkündet permanente Fehlschläge, was seine Forschungsarbeit betrifft, Olivia de Havilland fährt Zug, solange der Zug halt fährt und die Rolle von Richard Chamberlain hätte man problemlos auch mit einem Schirmständer besetzen können.
Das Ergebnis meiner Sichtung habe ich ja schon zu Beginn verraten, enden wir also mit der Technik und der Umsetzung dieses Glanzstücks der Filmgeschichte. Die Langfassung ist genau eines, sie ist quälend lang. Fehlstellen zur Kinoversion werden in der Originalsprache mit deutschen Untertiteln eingefügt, der Film zieht sich in dieser Version allerdings wie Kaugummi. Die Kinoversion ist somit wesentlich knackiger, scheitert letztendlich aber leider auch am Film selbst. Die HD-Umsetzung ist ansehbar, wurde weitestgehend von Verschmutzungen befreit, ein echtes HD-Feeling entsteht allerdings zu keiner Zeit. Über den Ton kann ich nur wenig sagen, das gibt meine Anlage nicht her.
mit 1
mit 3
mit 3
mit 2
bewertet am 12.09.24 um 09:54
Zunächst einmal kurz zusammengefasst das, was eigentlich der wesentliche Bestandteil einer Rezension sein sollte, denn bei "Ein Loch im Dollar" aus dem Jahr 1965 handelt es sich um einen sehr soliden Beitrag eines Italo-Westerns. Das Ganze ist sehr auf Giuliano Gemma zugeschnitten, der im Vorspann noch unter dem Pseudonym "Montgomery Wood" aufgeführt ist. Ich bin kein großer Fan von Giuliano Gemma und wenn man einen ersten Kritikpunkt anbringen möchte, dann ist dies das aus meiner Sicht an einigen Stellen übertriebene Overacting, mit welchem Gemma seine Rolle befüllt. Sein Schauspiel wirkt sehr theatralisch, er leidet mit seinen schneeweißen Zähnen derart aufgesetzt in die Kamera, dass ich dies eher als drollig empfinde. Grundsätzlich ist dieses Thema aber Geschmackssache. Denn Gemma hat abseits meiner Wahrnehmung natürlich nicht umsonst eine durchaus bemerkenswerte Kariere hinter sich gebracht.
Die Story ist schlicht, aber von Regisseur Giorgio Ferroni gut in Szene gesetzt. Zudem verfügt der Film über das notwendige Budget, ist durchaus spannend und thematisiert die Niederlage der Südstaaten nach dem Sezessionskrieg und die daraus resultierenden Spannungen zwischen den Gewinnern aus dem Norden und den ehemaligen Soldaten aus dem Süden.
Kommen wir also nun (leider) zum großen Kritikpunkt, der Umsetzung des Ganzen. Denn diese pendelt zwischen einer Frechheit und einer Unverschämtheit hin und her. Und abseits dessen, dass es sich lediglich um ein hochskalliertes DVD-Master handelt, ist genau dieses Master völlig unbrauchbar, weil schlicht und ergreifend kaputt. Jede Bewegung "glänzt" mit Doppelkonturen, Schlieren und deutlichem Ruckeln, so dass der Film in dieser Form aus meiner Sicht einfach nicht ansehbar ist.
Verfolgungsjagden zu Pferd (und davon gibt es in einem Western durchaus viele) verschwinden in einem riesigen Brei, man erkennt nichts, aber auch gar nichts und selbst bei kleinen Bewegungen sind diese Fehler deutlich sichtbar. Ein "Highlight" ist ein Ritt durch eine grüne Landschaft, in der ein grüner undefinierter Klecks durch grünen Matsch reitet, vermutlich. Man kann sich das gruselige Spektakel so vorstellen, dass jede Bewegung ruckelnd einen Schweif hinter sich herzieht, was ich so bisher noch bei keinem Film auf einer blauen Scheibe gesehen habe. Zudem ist das Bild an vielen Stellen viel zu hell, erscheint überbeleuchtet und der Schwarzwert bei dunklen Szenen wirkt wie durch einen Filter aufgenommen, so dass das Geschehen auch hier in einem undefinierten Brei verschwindet.
Und ja, es gibt in Deutschland keinen gesetzlich definierten Qualitäts-Standard für die Veröffentlichung eines Films auf einer DVD oder Blu-ray (warum eigentlich nicht?). Aber es gibt eine nicht herniedergeschriebene Vereinbarung zwischen einem seriösen Anbieter und einem Kunden und die nennt sich Fairness. Ein unbrauchbares Master auf einer DVD zu veröffentlichen, ist schon frech. Dasselbe unbrauchbare Master hochzuskallieren und es als Blu-ray noch einmal anzubieten ist dreist und das Ganze am Ende auch noch in verschiedenen Varianten (Mediabooks) verkaufen zu wollen, empfinde ich schlicht und ergreifend als arglistige Täuschung. Und darum mein Fazit bei diesem Master-Müll, Finger weg.
Die Story ist schlicht, aber von Regisseur Giorgio Ferroni gut in Szene gesetzt. Zudem verfügt der Film über das notwendige Budget, ist durchaus spannend und thematisiert die Niederlage der Südstaaten nach dem Sezessionskrieg und die daraus resultierenden Spannungen zwischen den Gewinnern aus dem Norden und den ehemaligen Soldaten aus dem Süden.
Kommen wir also nun (leider) zum großen Kritikpunkt, der Umsetzung des Ganzen. Denn diese pendelt zwischen einer Frechheit und einer Unverschämtheit hin und her. Und abseits dessen, dass es sich lediglich um ein hochskalliertes DVD-Master handelt, ist genau dieses Master völlig unbrauchbar, weil schlicht und ergreifend kaputt. Jede Bewegung "glänzt" mit Doppelkonturen, Schlieren und deutlichem Ruckeln, so dass der Film in dieser Form aus meiner Sicht einfach nicht ansehbar ist.
Verfolgungsjagden zu Pferd (und davon gibt es in einem Western durchaus viele) verschwinden in einem riesigen Brei, man erkennt nichts, aber auch gar nichts und selbst bei kleinen Bewegungen sind diese Fehler deutlich sichtbar. Ein "Highlight" ist ein Ritt durch eine grüne Landschaft, in der ein grüner undefinierter Klecks durch grünen Matsch reitet, vermutlich. Man kann sich das gruselige Spektakel so vorstellen, dass jede Bewegung ruckelnd einen Schweif hinter sich herzieht, was ich so bisher noch bei keinem Film auf einer blauen Scheibe gesehen habe. Zudem ist das Bild an vielen Stellen viel zu hell, erscheint überbeleuchtet und der Schwarzwert bei dunklen Szenen wirkt wie durch einen Filter aufgenommen, so dass das Geschehen auch hier in einem undefinierten Brei verschwindet.
Und ja, es gibt in Deutschland keinen gesetzlich definierten Qualitäts-Standard für die Veröffentlichung eines Films auf einer DVD oder Blu-ray (warum eigentlich nicht?). Aber es gibt eine nicht herniedergeschriebene Vereinbarung zwischen einem seriösen Anbieter und einem Kunden und die nennt sich Fairness. Ein unbrauchbares Master auf einer DVD zu veröffentlichen, ist schon frech. Dasselbe unbrauchbare Master hochzuskallieren und es als Blu-ray noch einmal anzubieten ist dreist und das Ganze am Ende auch noch in verschiedenen Varianten (Mediabooks) verkaufen zu wollen, empfinde ich schlicht und ergreifend als arglistige Täuschung. Und darum mein Fazit bei diesem Master-Müll, Finger weg.
mit 3
mit 1
mit 2
mit 1
bewertet am 30.07.23 um 19:59
Setzen wir ausnahmsweise das Fazit an den Anfang, denn "Ein Halleluja für Camposanto" ist ein sehr guter Italo-Western mit einem hohen Unterhaltungswert und zwei hervorragend aufgelegten Hauptdarstellern Gianni Garko (Campo Santo) und William Berger (Der Baron). Wir haben eine brauchbare Story, das notwendige Budget, trockenen Humor, allerdings ohne großen Klamauk und ein Zusammenspiel zwischen Garko und Berger, welches einen durchaus an ein klassisches Buddy Movie erinnert.
Die Story selbst ist schnell erzählt, aber eben von Regisseur Giuliano Carnimeo sehr lässig und technisch gut in Szene gesetzt. Die Farmer rund um eine Stadt, die das Gesetz nicht unbedingt erfunden hat, werden von einer Bande Schutzgelderpresser terrorisiert. Die beiden in England ausgewachsenen Söhne eines der Farmer (McIntire) stolpern naiv in das Szenario hinein und geraten in Schwierigkeiten, als sie unwissend ein Mitglied der Erpresserbande verprügeln. Campo Santo steht bei McIntire in der Schuld und kümmert sich fortan um den Fortbestand seiner beiden Söhne, während "der Baron" einen Job bei der Gegenseite angenommen hat, ohne allerdings ein großes Interesse zu zeigen, sich mit seinem "Freund" und "Kumpel" Campo Santo ernsthaft anzulegen. Zwei mexikanische Tröten, Angestellte der McIntire-Farm, mischen auch noch mit, Alles in Allem sehr kurzweilig und hochgradig unterhaltsam.
Zudem besonders erwähnenswert ist die obligatorische Prügelei im Salon ab Minute 56, die ich so in dieser Form noch in keinem Italo-Western gesehen habe. Das ganze Gekloppe ist derart brillant in Szene gesetzt, dass man dem Durcheinander wirklich mit einem offenen Mund oder einem breiten Grinsen begegnet. Auch hier merkt man deutlich, dass Giuliano Carnimeo offensichtlich einer der richtig guten Regisseure in dem Genre ist, die wilde Fahrt ist großartig gefilmt, aus meiner Sicht ein echtes Highlight, auch filmübergreifend.
Leider, und das mit einem großen Ausrufezeichen, ist die Umsetzung auf dem blauen Medium nicht besonders gelungen, was insbesondere für den Ton gilt, der während des gesamten Films immer wieder mit deutlich asynchronen Stellen "glänzt". Es ist mir ein Rätsel, dass man derartige Fehler bei der (wahrscheinlich einmal mehr nicht vorhandenen) Endkontrolle nicht bemerkt oder schlicht ignoriert, denn eine Tonspur zu bearbeiten ist zwar ein ziemliches Gefrickel, aber selbst mit hiesigen Bordmitteln völlig problemlos möglich. Das restaurierte Bild ist weitestgehend von Schmutz befreit, ein echtes HD-Feeling kommt allerdings zu keiner Zeit auf. Zudem gibt es immer wieder vereinzelt unscharfe oder matschige Stellen, was aber vermutlich dem Ausgangsmaterial geschuldet ist.
Und somit greife ich das zu Beginn bereits erwähnte Fazit noch einmal auf, denn wir haben hier aus meiner Sicht einen sehr guten Beitrag zum Genre des Italo-Westerns, leider allerdings in einer wenig berauschenden Umsetzung. Das Dumme daran, es wäre insbesondere beim Ton wesentlich mehr möglich gewesen.
Die Story selbst ist schnell erzählt, aber eben von Regisseur Giuliano Carnimeo sehr lässig und technisch gut in Szene gesetzt. Die Farmer rund um eine Stadt, die das Gesetz nicht unbedingt erfunden hat, werden von einer Bande Schutzgelderpresser terrorisiert. Die beiden in England ausgewachsenen Söhne eines der Farmer (McIntire) stolpern naiv in das Szenario hinein und geraten in Schwierigkeiten, als sie unwissend ein Mitglied der Erpresserbande verprügeln. Campo Santo steht bei McIntire in der Schuld und kümmert sich fortan um den Fortbestand seiner beiden Söhne, während "der Baron" einen Job bei der Gegenseite angenommen hat, ohne allerdings ein großes Interesse zu zeigen, sich mit seinem "Freund" und "Kumpel" Campo Santo ernsthaft anzulegen. Zwei mexikanische Tröten, Angestellte der McIntire-Farm, mischen auch noch mit, Alles in Allem sehr kurzweilig und hochgradig unterhaltsam.
Zudem besonders erwähnenswert ist die obligatorische Prügelei im Salon ab Minute 56, die ich so in dieser Form noch in keinem Italo-Western gesehen habe. Das ganze Gekloppe ist derart brillant in Szene gesetzt, dass man dem Durcheinander wirklich mit einem offenen Mund oder einem breiten Grinsen begegnet. Auch hier merkt man deutlich, dass Giuliano Carnimeo offensichtlich einer der richtig guten Regisseure in dem Genre ist, die wilde Fahrt ist großartig gefilmt, aus meiner Sicht ein echtes Highlight, auch filmübergreifend.
Leider, und das mit einem großen Ausrufezeichen, ist die Umsetzung auf dem blauen Medium nicht besonders gelungen, was insbesondere für den Ton gilt, der während des gesamten Films immer wieder mit deutlich asynchronen Stellen "glänzt". Es ist mir ein Rätsel, dass man derartige Fehler bei der (wahrscheinlich einmal mehr nicht vorhandenen) Endkontrolle nicht bemerkt oder schlicht ignoriert, denn eine Tonspur zu bearbeiten ist zwar ein ziemliches Gefrickel, aber selbst mit hiesigen Bordmitteln völlig problemlos möglich. Das restaurierte Bild ist weitestgehend von Schmutz befreit, ein echtes HD-Feeling kommt allerdings zu keiner Zeit auf. Zudem gibt es immer wieder vereinzelt unscharfe oder matschige Stellen, was aber vermutlich dem Ausgangsmaterial geschuldet ist.
Und somit greife ich das zu Beginn bereits erwähnte Fazit noch einmal auf, denn wir haben hier aus meiner Sicht einen sehr guten Beitrag zum Genre des Italo-Westerns, leider allerdings in einer wenig berauschenden Umsetzung. Das Dumme daran, es wäre insbesondere beim Ton wesentlich mehr möglich gewesen.
mit 5
mit 3
mit 1
mit 3
bewertet am 09.07.23 um 22:06
Und hier ist er, der achte Teil der großartigen Mario Bava Reihe, wie stets in einem sehr sehenswerten und aufwändig gestalteten Mediabook und somit ein Highlight für jede Sammlung, wie ich finde. Inhalt des Ganzen ist der 1956 entstandene Horrorfilm "Der Vampir von Notre Dame", übrigens auch der erste italienische Horrorfilm nach dem Krieg. Mario Bava wird in den Credits zwar "lediglich" als Kameramann gelistet, hat den Film aber zusammen mit Regisseur Riccardo Freda inszeniert.
Die Handlung des in schwarz-weiß gedrehten Films ist durchaus interessant. Eine blutleere weibliche Leiche wird aus der Seine gefischt, nicht die erste blutleere Leiche, die Paris erschüttert. Und so steht die hiesige Kriminalpolizei, angeführt von Inspektor Santel (Carlo D'Angelo), heftig unter Druck, denn auch die Presse hat sich bereits auf die Mordserie gestürzt und gibt dem Mörder den Namen "Der Vampir". Vertreten wird diese vom Reporter Pierre Lantin (Dario Michaelis), der sich ebenso auf eine intensive Suche nach dem Mörder begibt. Die Ermittlungen führen die Beiden zum Schloss der Familie DuGrand und wir lernen die merkwürdige Schlossherrin Gisèle DuGrand (Gianna Maria Canale) kennen, die mit ihrer Tante, der Herzogin, in dem Schloss lebt und erahnen, dass sehr viel mehr in der Geschichte steckt, als zunächst vermutet.
Wenn man sich diesen Film anschaut, dann wird einmal mehr deutlich, welch außergewöhnliches Talent in Mario Bava steckte, dem es gelingt das Schloss, die Kapelle und die gesamte Umgebung derart beeindruckend in eine unheilvolle Atmosphäre zu tauchen, dass einem fast der Atem stockt. Jede Kameraeinstellung ist grandios gewählt, das aufwändige Spiel von Licht und Schatten ist beeindruckend, der gesamte Film lebt abseits der Handlung von genau dieser Atmosphäre. Und auch dann, wenn ich mich outen muss ein riesiger Fan von Mario Bava zu sein, ist dieser Film schlicht und ergreifend eine Augenweide und eine Vorlage für jeden Regisseur oder Kameramann, wie man mit überschaubaren Mitteln einen zutiefst atmosphärischen Film gestalten kann.
Glücklicherweise ist auch der HD-Transfer gelungen, der deutsche Ton ist der Zeit angemessen und jederzeit gut verständlich, das Ausgangsmaterial wurde weitestgehend von Verschmutzungen befreit, genauso muss ein Film aus dem Jahr 1956 auf einer blauen Scheibe aussehen. Als Fazit somit aus meiner Sicht eine echte Kaufempfehlung und eine Bereicherung für jede Sammlung. Und eine große Bitte meinerseits an die Damen und Herren bei "Plaion Pictures". Führt diese Filmreihe unbedingt fort, Mario Bava hat es verdient.
Die Handlung des in schwarz-weiß gedrehten Films ist durchaus interessant. Eine blutleere weibliche Leiche wird aus der Seine gefischt, nicht die erste blutleere Leiche, die Paris erschüttert. Und so steht die hiesige Kriminalpolizei, angeführt von Inspektor Santel (Carlo D'Angelo), heftig unter Druck, denn auch die Presse hat sich bereits auf die Mordserie gestürzt und gibt dem Mörder den Namen "Der Vampir". Vertreten wird diese vom Reporter Pierre Lantin (Dario Michaelis), der sich ebenso auf eine intensive Suche nach dem Mörder begibt. Die Ermittlungen führen die Beiden zum Schloss der Familie DuGrand und wir lernen die merkwürdige Schlossherrin Gisèle DuGrand (Gianna Maria Canale) kennen, die mit ihrer Tante, der Herzogin, in dem Schloss lebt und erahnen, dass sehr viel mehr in der Geschichte steckt, als zunächst vermutet.
Wenn man sich diesen Film anschaut, dann wird einmal mehr deutlich, welch außergewöhnliches Talent in Mario Bava steckte, dem es gelingt das Schloss, die Kapelle und die gesamte Umgebung derart beeindruckend in eine unheilvolle Atmosphäre zu tauchen, dass einem fast der Atem stockt. Jede Kameraeinstellung ist grandios gewählt, das aufwändige Spiel von Licht und Schatten ist beeindruckend, der gesamte Film lebt abseits der Handlung von genau dieser Atmosphäre. Und auch dann, wenn ich mich outen muss ein riesiger Fan von Mario Bava zu sein, ist dieser Film schlicht und ergreifend eine Augenweide und eine Vorlage für jeden Regisseur oder Kameramann, wie man mit überschaubaren Mitteln einen zutiefst atmosphärischen Film gestalten kann.
Glücklicherweise ist auch der HD-Transfer gelungen, der deutsche Ton ist der Zeit angemessen und jederzeit gut verständlich, das Ausgangsmaterial wurde weitestgehend von Verschmutzungen befreit, genauso muss ein Film aus dem Jahr 1956 auf einer blauen Scheibe aussehen. Als Fazit somit aus meiner Sicht eine echte Kaufempfehlung und eine Bereicherung für jede Sammlung. Und eine große Bitte meinerseits an die Damen und Herren bei "Plaion Pictures". Führt diese Filmreihe unbedingt fort, Mario Bava hat es verdient.
mit 5
mit 5
mit 4
mit 4
bewertet am 04.07.23 um 13:32
Wo und wie fängt man bei "Embryo des Bösen" aus dem Hause Amicus sinnvollerweise an und wie erklärt man, dass der Film am Ende ein unglaublich schlechter Kokolores ist, der mit viel Brimborium wirbt und eigentlich genau nichts davon präsentiert?
Da wären zunächst einmal die beiden "Hauptdarsteller" Peter Cushing und Herbert Lom, eigentlich Garanten für einen gemütlichen Gruselabend, würden sie dem Begriff "Hauptdarsteller" wenigstens in Ansätzen gerecht werden. Peter Cushing taucht erst nach 45 Minuten auf, um für den Rest der Spielzeit mit einer mehr als drolligen Frisur neben der eigentlichen Handlung einfach nur in der Gegend herumzustehen. Nichts von dem, was der gute Cushing tut oder sagt, ist für den Film auch nur ansatzweise relevant und so hätte man ihn völlig problemlos auch als Schirmständer irgendwo im Raum platzieren können. Hauptsache man kann mit seinem Namen für den Film werben. Bei Herbert Lom sieht das Ganze noch ein wenig düsterer aus, denn er erscheint nach ca. einer Stunde, verweilt böse schauend für 5 Minuten als Rückblende im Geschehen und verschwindet danach wieder im großen unendlichen Nichts.
Als nächstes hätten wir den Regisseur Roy Ward Baker, dem es tatsächlich mühelos gelingt, ein eigentlich recht vielversprechendes Gotik-Szenario derart in den Sand zu setzen, dass einem ernsthaft die Haare zu Berge stehen, ob der verschenkten Möglichkeiten. Denn anstatt das Haus mit unterschiedlichen Licht-Effekten in einen unheimlichen Ort zu verwandeln, gibt es für ihn genau zwei Zustände, die der Zuschauer bewundern darf, Hell und Dunkel. Kein Spiel mit den Farben, keinerlei Charme, wie man diesen z.B. von Mario Bava oder Dario Argento kennt. Entweder geht das Licht an, oder es bleibt aus. Und so wirkt das Ganze in Teilen so, als würde man einem Theaterstück einer Laienspielgruppe, oder einer TV-Produktion beiwohnen.
Dann hätten wir die Musik, oder dass, was die Macher unter Musik verstehen, denn ein derart uninspiriertes Geklimper in ohrenbetäubender Laustärke, habe ich selten so in einem Film völlig genervt wahrgenommen. Denn egal was auf der Leinwand zu sehen ist, der dröhnende Kirmes macht ohne Pause penetrant darauf aufmerksam, dass gerade etwas ungemein Spannendes passiert, unabhängig davon, ob jemand stirbt, oder irgendwer lediglich belanglos durch die Gänge stolpert. Unterbrochen wird der Terror-Soundtrack lediglich durch das permanente Gebrüll der bedrängten Braut des Hauses, die in jedem Bild, Fenster oder Spiegel entweder abgetrennte Hände, oder ein Gesicht ohne Augen sieht, was einem nach spätestens einer halben Stunde völlig wurscht ist, weil man a) sowieso nicht weiß warum dem so ist und b) die sich ständig wiederholenden Schock-Momente letztendlich in die Bedeutungslosigkeit entschwinden.
Kommen wir also zur Handlung des Schinkens, die wirkt, als hätte man sie in einer Nacht- und Nebel-Aktion mal eben schnell heruntergekurbelt, ohne Sinn und Verstand, aus bekannten Versatzstücken lieblos zusammengewürfelt und in den Film geworfen. Der Schlossherr erträgt das Ganze mit stoischer Ruhe, Peter Cushing steht nach 45 Minuten neben ihm in der Gegend herum und jeder, der versucht wenigstens ansatzweise ein wenig erklärend dem Durcheinander zu begegnen, kippt unmittelbar leblos gen Auslegeware oder fällt eine Treppe hinunter. Ein Holzfäller mit einem roten Fleck auf der Wange, ist problemlos in der Lage einen Fluch auszusprechen, während die kreischende Braut ein Kind erwartet, Handlung Ende.
Nähern wir uns nun der Umsetzung des Prachtwerks. Es gibt Veröffentlichungen aus der Zeit, die sind phantastisch restauriert und es gibt "Embryo des Bösen", bei dem man großen Wert daraufgelegt hat, nun wirklich jede Verschmutzung unberührt zu belassen, vermutlich wegen der Authentizität des Ganzen. Die Highlights dieser nicht vorhandenen Restaurierung sind die dunklen Szenen, also immer dann, wenn Roy Ward Baker das Licht löscht. Denn dies führt zu einem Schwarzwert, der aussieht als hätte man ihn durch einen Milchglas-Filter gefilmt, was dazu führt, dass das Geschehen rauschend in einem wabernden Brei verschwindet. Zudem fehlt es dem Transfer eindeutig an Schärfe, so dass man ein HD-Feeling vergeblich sucht. Der Ton ist zwar gut verständlich, klingt allerdings, als wäre der blechernde Ursprung eine Keksdose gewesen.
Nun denn, das Resümee. Wer seine Amicus-Filmesammlung vervollständigen möchte, der kommt nun einmal nicht drumherum auch dieses "Werk" seiner Sammlung hinzuzufügen. Wer allerdings "lediglich" Grusler aus dieser Zeit sammelt, sollte aus meiner Sicht zweimal überlegen bei "Embryo des Bösen" zuzugreifen.
Da wären zunächst einmal die beiden "Hauptdarsteller" Peter Cushing und Herbert Lom, eigentlich Garanten für einen gemütlichen Gruselabend, würden sie dem Begriff "Hauptdarsteller" wenigstens in Ansätzen gerecht werden. Peter Cushing taucht erst nach 45 Minuten auf, um für den Rest der Spielzeit mit einer mehr als drolligen Frisur neben der eigentlichen Handlung einfach nur in der Gegend herumzustehen. Nichts von dem, was der gute Cushing tut oder sagt, ist für den Film auch nur ansatzweise relevant und so hätte man ihn völlig problemlos auch als Schirmständer irgendwo im Raum platzieren können. Hauptsache man kann mit seinem Namen für den Film werben. Bei Herbert Lom sieht das Ganze noch ein wenig düsterer aus, denn er erscheint nach ca. einer Stunde, verweilt böse schauend für 5 Minuten als Rückblende im Geschehen und verschwindet danach wieder im großen unendlichen Nichts.
Als nächstes hätten wir den Regisseur Roy Ward Baker, dem es tatsächlich mühelos gelingt, ein eigentlich recht vielversprechendes Gotik-Szenario derart in den Sand zu setzen, dass einem ernsthaft die Haare zu Berge stehen, ob der verschenkten Möglichkeiten. Denn anstatt das Haus mit unterschiedlichen Licht-Effekten in einen unheimlichen Ort zu verwandeln, gibt es für ihn genau zwei Zustände, die der Zuschauer bewundern darf, Hell und Dunkel. Kein Spiel mit den Farben, keinerlei Charme, wie man diesen z.B. von Mario Bava oder Dario Argento kennt. Entweder geht das Licht an, oder es bleibt aus. Und so wirkt das Ganze in Teilen so, als würde man einem Theaterstück einer Laienspielgruppe, oder einer TV-Produktion beiwohnen.
Dann hätten wir die Musik, oder dass, was die Macher unter Musik verstehen, denn ein derart uninspiriertes Geklimper in ohrenbetäubender Laustärke, habe ich selten so in einem Film völlig genervt wahrgenommen. Denn egal was auf der Leinwand zu sehen ist, der dröhnende Kirmes macht ohne Pause penetrant darauf aufmerksam, dass gerade etwas ungemein Spannendes passiert, unabhängig davon, ob jemand stirbt, oder irgendwer lediglich belanglos durch die Gänge stolpert. Unterbrochen wird der Terror-Soundtrack lediglich durch das permanente Gebrüll der bedrängten Braut des Hauses, die in jedem Bild, Fenster oder Spiegel entweder abgetrennte Hände, oder ein Gesicht ohne Augen sieht, was einem nach spätestens einer halben Stunde völlig wurscht ist, weil man a) sowieso nicht weiß warum dem so ist und b) die sich ständig wiederholenden Schock-Momente letztendlich in die Bedeutungslosigkeit entschwinden.
Kommen wir also zur Handlung des Schinkens, die wirkt, als hätte man sie in einer Nacht- und Nebel-Aktion mal eben schnell heruntergekurbelt, ohne Sinn und Verstand, aus bekannten Versatzstücken lieblos zusammengewürfelt und in den Film geworfen. Der Schlossherr erträgt das Ganze mit stoischer Ruhe, Peter Cushing steht nach 45 Minuten neben ihm in der Gegend herum und jeder, der versucht wenigstens ansatzweise ein wenig erklärend dem Durcheinander zu begegnen, kippt unmittelbar leblos gen Auslegeware oder fällt eine Treppe hinunter. Ein Holzfäller mit einem roten Fleck auf der Wange, ist problemlos in der Lage einen Fluch auszusprechen, während die kreischende Braut ein Kind erwartet, Handlung Ende.
Nähern wir uns nun der Umsetzung des Prachtwerks. Es gibt Veröffentlichungen aus der Zeit, die sind phantastisch restauriert und es gibt "Embryo des Bösen", bei dem man großen Wert daraufgelegt hat, nun wirklich jede Verschmutzung unberührt zu belassen, vermutlich wegen der Authentizität des Ganzen. Die Highlights dieser nicht vorhandenen Restaurierung sind die dunklen Szenen, also immer dann, wenn Roy Ward Baker das Licht löscht. Denn dies führt zu einem Schwarzwert, der aussieht als hätte man ihn durch einen Milchglas-Filter gefilmt, was dazu führt, dass das Geschehen rauschend in einem wabernden Brei verschwindet. Zudem fehlt es dem Transfer eindeutig an Schärfe, so dass man ein HD-Feeling vergeblich sucht. Der Ton ist zwar gut verständlich, klingt allerdings, als wäre der blechernde Ursprung eine Keksdose gewesen.
Nun denn, das Resümee. Wer seine Amicus-Filmesammlung vervollständigen möchte, der kommt nun einmal nicht drumherum auch dieses "Werk" seiner Sammlung hinzuzufügen. Wer allerdings "lediglich" Grusler aus dieser Zeit sammelt, sollte aus meiner Sicht zweimal überlegen bei "Embryo des Bösen" zuzugreifen.
mit 1
mit 2
mit 2
mit 3
bewertet am 25.06.23 um 17:11
Tjo, wie soll man "Monster Man - Die Hölle auf Rädern" aus dem Jahr 2003 nun ernsthaft beschreiben, schließlich handelt es sich um eine lustige Horror-Komödie mit der einen oder anderen Splatter-Einlage? Da bummeln die beiden Freunde Adam und Harley gut eine Stunde lang drollig durch Hillbilly-Land, liefern sich schreiend komische Wortduelle, die halt immer wieder mal durch den Auftritt eines rostigen Monstertrucks und eines Leichenwagens unterbrochen werden, sammeln zwischendurch noch eine Anhalterin ein und bummeln ansonsten halt, aber eben nicht wirklich schreiend komisch.
Denn während Eric immerhin noch mit der einen oder anderen pedantischen und tatsächlich witzigen Einlage punkten kann, scheint Harley eine äußerst umfangreiche Plattensammlung von Fips Asmussen zu besitzen, aus der er all jene Witze zitiert, die einen schon in den Siebzigern eher fassungslos zurückließen, weil sie eben genau eines nicht waren, auch nur ansatzweise lustig. Und so geht einem der unsympathische Prolet mit seinem strunzdummen Gelaber eigentlich genau eine Stunde lang fürchterlich auf den Geist, bis der Film um ihn herum endlich mal in die Pötte kommt. Denn innerhalb dieser ersten Stunde passiert ansonsten so gut wie nichts, abseits der Präsentation einer Tankstellen-Toilette, der einen oder anderen Bar und einem Camping-Bus im Nirgendwo, die allesamt den Charme einer Jauchegrube versprühen.
Auch fragt sich der Zuschauer die ganze Zeit wie eine in Lack und Leder gekleidete Anhalterin in dieses Szenario passt, unsere beiden Helden nehmen dies bestenfalls zur Kenntnis oder torpedieren die Gute stattdessen mit Kalauern aus der Resterampe einer Clownsschule, was diese allerdings nicht in Ansätzen zu stören scheint, warum auch immer. Doch es naht die Erlösung und wir lernen den zugegebenermaßen etwas aus dem Fugen geratenen Truck-Fahrer und seine außergewöhnliche Familie kennen, die unseren beiden Helden auch zügig nach dem Leben trachten, werden ausführlich darüber aufgeklärt warum dem so ist und erinnern uns zwangsläufig an Leatherface, mit ohne Kettensäge.
Es kommt natürlich zum großen Finale, welches Adam und die Familie alleine bestreiten dürfen und hier packt der Film endlich das aus, auf was man eine Stunde lang hat warten müssen. Denn die handgemachten Effekte sind tatsächlich sehr gut in Szene gesetzt und so verwandelt sich das heimelige Domizil der merkwürdigen Hinterwäldler zügig in eine durchaus sehenswerte Schlachtplatte und der pedantische Adam entpuppt sich als äußerst effektiver und gut ausgebildeter Metzgergeselle. Das Ganze mündet zudem in einem recht überraschenden Twist und endet mit dem bis dahin besten Gag des Films. Kommen wir also zum Fazit.
Der Film lässt sich Zeit, sehr viel Zeit, entschädigt am Ende aber durchaus und punktet durch ein sehenswertes Schlachtfest, wenn man auch die Aufklärung des Ganzen nicht zwingend als besonders originell bezeichnen kann. Das HD-Bild ist eher durchschnittlich und liegt zudem leider im falschen Bildformat vor, was man an der einen oder anderen Stelle recht deutlich bemerkt, denn eigentlich handelt es sich um ein Bildformat mit dem Seitendverhältnis 1,85:1, welches auf ein europäisches 1,78:1 (16:9) aufgezoomt wurde. Der Ton ist ok, zerlegt aber keine Soundanlagen in die Bestandteile und so lautet mein Fazit: Ganz nett, hier und da durchaus sehenswert, aber mit Sicherheit kein Film, der ewig im Gedächtnis verweilt. Auch zünden viele Gags nicht wirklich und insbesondere das Gelaber des nervenden Harley geht einem während des gesamten Films doch eher fürchterlich auf den Senkel.
Denn während Eric immerhin noch mit der einen oder anderen pedantischen und tatsächlich witzigen Einlage punkten kann, scheint Harley eine äußerst umfangreiche Plattensammlung von Fips Asmussen zu besitzen, aus der er all jene Witze zitiert, die einen schon in den Siebzigern eher fassungslos zurückließen, weil sie eben genau eines nicht waren, auch nur ansatzweise lustig. Und so geht einem der unsympathische Prolet mit seinem strunzdummen Gelaber eigentlich genau eine Stunde lang fürchterlich auf den Geist, bis der Film um ihn herum endlich mal in die Pötte kommt. Denn innerhalb dieser ersten Stunde passiert ansonsten so gut wie nichts, abseits der Präsentation einer Tankstellen-Toilette, der einen oder anderen Bar und einem Camping-Bus im Nirgendwo, die allesamt den Charme einer Jauchegrube versprühen.
Auch fragt sich der Zuschauer die ganze Zeit wie eine in Lack und Leder gekleidete Anhalterin in dieses Szenario passt, unsere beiden Helden nehmen dies bestenfalls zur Kenntnis oder torpedieren die Gute stattdessen mit Kalauern aus der Resterampe einer Clownsschule, was diese allerdings nicht in Ansätzen zu stören scheint, warum auch immer. Doch es naht die Erlösung und wir lernen den zugegebenermaßen etwas aus dem Fugen geratenen Truck-Fahrer und seine außergewöhnliche Familie kennen, die unseren beiden Helden auch zügig nach dem Leben trachten, werden ausführlich darüber aufgeklärt warum dem so ist und erinnern uns zwangsläufig an Leatherface, mit ohne Kettensäge.
Es kommt natürlich zum großen Finale, welches Adam und die Familie alleine bestreiten dürfen und hier packt der Film endlich das aus, auf was man eine Stunde lang hat warten müssen. Denn die handgemachten Effekte sind tatsächlich sehr gut in Szene gesetzt und so verwandelt sich das heimelige Domizil der merkwürdigen Hinterwäldler zügig in eine durchaus sehenswerte Schlachtplatte und der pedantische Adam entpuppt sich als äußerst effektiver und gut ausgebildeter Metzgergeselle. Das Ganze mündet zudem in einem recht überraschenden Twist und endet mit dem bis dahin besten Gag des Films. Kommen wir also zum Fazit.
Der Film lässt sich Zeit, sehr viel Zeit, entschädigt am Ende aber durchaus und punktet durch ein sehenswertes Schlachtfest, wenn man auch die Aufklärung des Ganzen nicht zwingend als besonders originell bezeichnen kann. Das HD-Bild ist eher durchschnittlich und liegt zudem leider im falschen Bildformat vor, was man an der einen oder anderen Stelle recht deutlich bemerkt, denn eigentlich handelt es sich um ein Bildformat mit dem Seitendverhältnis 1,85:1, welches auf ein europäisches 1,78:1 (16:9) aufgezoomt wurde. Der Ton ist ok, zerlegt aber keine Soundanlagen in die Bestandteile und so lautet mein Fazit: Ganz nett, hier und da durchaus sehenswert, aber mit Sicherheit kein Film, der ewig im Gedächtnis verweilt. Auch zünden viele Gags nicht wirklich und insbesondere das Gelaber des nervenden Harley geht einem während des gesamten Films doch eher fürchterlich auf den Senkel.
mit 3
mit 3
mit 3
mit 3
bewertet am 02.05.23 um 14:24
Ich beginne meine Rezension ausnahmsweise einmal mit einer sehr deutlichen Warnung. Denn wer mit exzessivem Patriotismus nichts anfangen kann, dem kann ich nur empfehlen an dieser Stelle auszusteigen und einen großen Bogen um den Film zu machen. In "Helden USA" fließt der Patriotismus literweise aus allen Ritzen, jedes nur denkbare männliche Ritual wird gnadenlos bis in die letzte Ecke ausgewalzt, es wird wirklich jedes Fähnchen stolz geschwungen und eine KI wäre nicht in der Lage das Klischee von Gut und Böse intensiver zu beschreiben.
Wer dies alles allerdings ausblenden kann oder möchte, wer sich vielleicht selbst dabei erwischt in der einen oder anderen Szene "USA USA" brüllend von seiner Couch aufzuspringen, oder wem dies schlicht und ergreifend egal ist, der wird auch belohnt. Denn nüchtern betrachtet ist "Helden USA" ein grundsolider, handwerklich gut gemachter und harter Action-Film aus dem Jahr 1987.
Da wäre zunächst einmal Fred Dryer, der den Gunnery Sergeant Burns nicht nur sehr überzeugend spielt, Fred Dryer ist Gunnery Sergeant Burns. Er ist omnipräsent, trägt eigentlich den gesamten Film und man nimmt ihm das, was er verkörpert, in jeder Sekunde ab, ohne Wenn und Aber. Dann hätten wir den Regisseur Terry Leonard, dem es gelingt die teilweise knüppelharten Action-Frequenzen perfekt zu inszenieren, das Budget des Films wurde eindeutig an den richtigen Stellen ausgegeben. Denn wenn es knallt, dann knallt es richtig. Und letztendlich hätten wir die vielen handgemachten Effekte, die man ebenfalls als äußerst gelungen bezeichnen kann. Kugeln hinterlassen blutige Wunden, wenn etwas explodiert, dann knallt es üppig und Schläge führen zu fiesen Spuren. Und natürlich haben wir eine ungekürzte Version und selbst die recht bekannte Bohrer-Szene kann man, wenn man möchte, endlich in allen Einzelheiten "genießen".
Das HD-Bild ist für einen Film aus dem Jahr 1987 durchaus gelungen, der Ton sprengt zwar keine Sound-Anlagen, ist aber ok und so kann ich den Film, abseits der Warnung, empfehlen. Denn wenn einem klar ist, was einen erwartet (und nur dann!), dann wird man mit Sicherheit auch nicht enttäuscht.
Wer dies alles allerdings ausblenden kann oder möchte, wer sich vielleicht selbst dabei erwischt in der einen oder anderen Szene "USA USA" brüllend von seiner Couch aufzuspringen, oder wem dies schlicht und ergreifend egal ist, der wird auch belohnt. Denn nüchtern betrachtet ist "Helden USA" ein grundsolider, handwerklich gut gemachter und harter Action-Film aus dem Jahr 1987.
Da wäre zunächst einmal Fred Dryer, der den Gunnery Sergeant Burns nicht nur sehr überzeugend spielt, Fred Dryer ist Gunnery Sergeant Burns. Er ist omnipräsent, trägt eigentlich den gesamten Film und man nimmt ihm das, was er verkörpert, in jeder Sekunde ab, ohne Wenn und Aber. Dann hätten wir den Regisseur Terry Leonard, dem es gelingt die teilweise knüppelharten Action-Frequenzen perfekt zu inszenieren, das Budget des Films wurde eindeutig an den richtigen Stellen ausgegeben. Denn wenn es knallt, dann knallt es richtig. Und letztendlich hätten wir die vielen handgemachten Effekte, die man ebenfalls als äußerst gelungen bezeichnen kann. Kugeln hinterlassen blutige Wunden, wenn etwas explodiert, dann knallt es üppig und Schläge führen zu fiesen Spuren. Und natürlich haben wir eine ungekürzte Version und selbst die recht bekannte Bohrer-Szene kann man, wenn man möchte, endlich in allen Einzelheiten "genießen".
Das HD-Bild ist für einen Film aus dem Jahr 1987 durchaus gelungen, der Ton sprengt zwar keine Sound-Anlagen, ist aber ok und so kann ich den Film, abseits der Warnung, empfehlen. Denn wenn einem klar ist, was einen erwartet (und nur dann!), dann wird man mit Sicherheit auch nicht enttäuscht.
mit 4
mit 3
mit 3
mit 3
bewertet am 30.04.23 um 14:37
"Das Versteck - Angst und Mord im Mädcheninternat" ist aus meiner Sicht eine sehr ruhig erzählte Mischung aus einem Gruselfilm und einem Drama, mit Anleihen an einen klassischen Giallo, allerdings kein Horrorfilm oder Thriller, wie man in der Beschreibung lesen kann. Er besticht zunächst einmal durch seine sehr dichte und stets bedrohliche Atmosphäre, die von Narciso Ibáñez Serrador perfekt in Szene gesetzt wird. Es gelingt vortrefflich den Zuschauer in das Geschehen einzubinden und gewährt einen Einblick in den sehr wahrscheinlichen Alltag eines Mädcheninternats im 19. Jahrhundert.
Zu Beginn erfahren wir, wie die Schülerinnen in diesem Internat leben, wir nehmen am Schulunterricht teil, lernen die Internatsleiterin (hervorragend gespielt von Lilli Palmer) kennen und erahnen, dass es für die Schülerinnen besser ist sich den strengen Regeln unterzuordnen, denn Widerspruch wird nicht geduldet und Verfehlungen werden hart bestraft. Dann lernen wir Teresa kennen, die von ihrem Vormund in die Obhut des Internats übergeben wird und verfolgen den Tagesablauf der Schülerinnen und wie sich Teresa in diesen Ablauf integriert. Nebenbei werden uns auch weitere Personen vorgestellt, die für das Internat arbeiten und lernen zudem den Sohn der Internatsleiterin kennen, der aufgrund einer nicht näher beschriebenen Krankheit ebenfalls dort wohnt.
Man erahnt sehr schnell, dass in diesem Haus etwas nicht stimmt, kann dies aber zunächst nicht richtig einordnen, der erste sehr außergewöhnlich in Szene gesetzte Mord an einer Schülerin bestätigt aber nach einiger Zeit die Vorahnungen. Mehr von der Geschichte möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, denn natürlich lebt der Film in erster Linie davon, dass man eben nicht weiß, was es genau mit dem Haus auf sich hat und warum dort eine Mörderin oder ein Mörder sein Unwesen treibt.
Wie gesagt muss man sich insgesamt auf die sehr ruhige Erzählweise einlassen, wobei die Morde eher nebenbei ausgeführt werden, also abseits der eigentlichen Geschichte. Es gibt auch keine "Gegenseite", also Beteiligte, die versuchen das Geschehen aufzuklären, oder sich auf die Suche nach der Mörderin oder dem Mörder begeben. Und genau dies ist aus meiner Sicht auch der einzige Kritikpunkt des Films. Man nimmt an keiner Suche nach einer Lösung teil und nähert sich dieser auch nicht. Vielmehr wird die Geschichte weitererzählt und die Aufklärung ist am Ende nichts anderes als das Ende dieser Geschichte. Zwar werden immer mal wieder kleine Hinweise eingestreut, man erkennt deren Bedeutung allerdings erst dann, wenn man die Auflösung kennt.
Mein Fazit. Der Film ist absolut sehenswert, wenn man keinen harten Horrorfilm oder Giallo erwartet. Die Morde werden eher zurückhaltend präsentiert, werden nicht explizit ausgewalzt und so lebt der Film in erster Linie von seiner Atmosphäre und der erzählten Geschichte. Neben Lilli Palmer ist mir vor allem Mary Maude (Irene) aufgefallen, die ihre Rolle ebenfalls hervorragend spielt. Man nimmt ihr das, was sie verkörpert, in jeder Sekunde ab, eine mir bis dahin gänzlich unbekannte Schauspielerin, über die es im Netz auch nur sehr spärliche Informationen gibt.
Das HD-Bild ist deutlich besser als die doch sehr schlechte DVD-Umsetzung, der Ton dem Alter angemessen und jederzeit gut verständlich. Man darf allerdings keine perfekte HD-Umsetzung erwarten, was vermutlich dem Ausgangsmaterial geschuldet ist. Und so reduziert sich das Ganze eher auf die Wahrscheinlichkeit, dass man den Film nie wieder besser restauriert erleben wird. Auch gibt es immer wieder Stellen, bei denen man erahnt, dass eine alternative Quelle eingefügt wurde. Dies fällt allerdings nicht überdeutlich auf und stört den Fluss der Geschichte zu keiner Zeit. Auch gibt es ein paar wenige Fehlstellen bei der deutschen Tonspur, die durch den englischen Ton mit Untertiteln aufgefangen werden. Aus meiner Sicht ist der Film am Ende eine kleine und sehr sehenswerte Perle, die ich durchaus weiterempfehlen kann.
Zu Beginn erfahren wir, wie die Schülerinnen in diesem Internat leben, wir nehmen am Schulunterricht teil, lernen die Internatsleiterin (hervorragend gespielt von Lilli Palmer) kennen und erahnen, dass es für die Schülerinnen besser ist sich den strengen Regeln unterzuordnen, denn Widerspruch wird nicht geduldet und Verfehlungen werden hart bestraft. Dann lernen wir Teresa kennen, die von ihrem Vormund in die Obhut des Internats übergeben wird und verfolgen den Tagesablauf der Schülerinnen und wie sich Teresa in diesen Ablauf integriert. Nebenbei werden uns auch weitere Personen vorgestellt, die für das Internat arbeiten und lernen zudem den Sohn der Internatsleiterin kennen, der aufgrund einer nicht näher beschriebenen Krankheit ebenfalls dort wohnt.
Man erahnt sehr schnell, dass in diesem Haus etwas nicht stimmt, kann dies aber zunächst nicht richtig einordnen, der erste sehr außergewöhnlich in Szene gesetzte Mord an einer Schülerin bestätigt aber nach einiger Zeit die Vorahnungen. Mehr von der Geschichte möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, denn natürlich lebt der Film in erster Linie davon, dass man eben nicht weiß, was es genau mit dem Haus auf sich hat und warum dort eine Mörderin oder ein Mörder sein Unwesen treibt.
Wie gesagt muss man sich insgesamt auf die sehr ruhige Erzählweise einlassen, wobei die Morde eher nebenbei ausgeführt werden, also abseits der eigentlichen Geschichte. Es gibt auch keine "Gegenseite", also Beteiligte, die versuchen das Geschehen aufzuklären, oder sich auf die Suche nach der Mörderin oder dem Mörder begeben. Und genau dies ist aus meiner Sicht auch der einzige Kritikpunkt des Films. Man nimmt an keiner Suche nach einer Lösung teil und nähert sich dieser auch nicht. Vielmehr wird die Geschichte weitererzählt und die Aufklärung ist am Ende nichts anderes als das Ende dieser Geschichte. Zwar werden immer mal wieder kleine Hinweise eingestreut, man erkennt deren Bedeutung allerdings erst dann, wenn man die Auflösung kennt.
Mein Fazit. Der Film ist absolut sehenswert, wenn man keinen harten Horrorfilm oder Giallo erwartet. Die Morde werden eher zurückhaltend präsentiert, werden nicht explizit ausgewalzt und so lebt der Film in erster Linie von seiner Atmosphäre und der erzählten Geschichte. Neben Lilli Palmer ist mir vor allem Mary Maude (Irene) aufgefallen, die ihre Rolle ebenfalls hervorragend spielt. Man nimmt ihr das, was sie verkörpert, in jeder Sekunde ab, eine mir bis dahin gänzlich unbekannte Schauspielerin, über die es im Netz auch nur sehr spärliche Informationen gibt.
Das HD-Bild ist deutlich besser als die doch sehr schlechte DVD-Umsetzung, der Ton dem Alter angemessen und jederzeit gut verständlich. Man darf allerdings keine perfekte HD-Umsetzung erwarten, was vermutlich dem Ausgangsmaterial geschuldet ist. Und so reduziert sich das Ganze eher auf die Wahrscheinlichkeit, dass man den Film nie wieder besser restauriert erleben wird. Auch gibt es immer wieder Stellen, bei denen man erahnt, dass eine alternative Quelle eingefügt wurde. Dies fällt allerdings nicht überdeutlich auf und stört den Fluss der Geschichte zu keiner Zeit. Auch gibt es ein paar wenige Fehlstellen bei der deutschen Tonspur, die durch den englischen Ton mit Untertiteln aufgefangen werden. Aus meiner Sicht ist der Film am Ende eine kleine und sehr sehenswerte Perle, die ich durchaus weiterempfehlen kann.
mit 5
mit 3
mit 3
mit 3
bewertet am 24.04.23 um 17:05
Was genau macht einen guten Giallo aus? Eine spannende Handlung, bei der es um die Aufdeckung oder Aufklärung eines Mordes oder einer Mordserie geht. Stilvolle Spannungsszenen, die von der Kamera perfekt eingefangen werden. Ermittler, die den Mördern auf der Spur sind und natürlich der oder die Mörder selbst, häufig in schwarz gekleidet, mit Handschuhen und genretypischen Stich- oder Schneidewerkzeugen ausgestattet. So haben wir es z.B. von Mario Bava oder Dario Argento gelernt und so soll es sein, zumal auch das Mitraten vor dem heimischen Fernseher irgendwie dazu gehört. Und was hiervon stellt uns der Spät-Giallo von Alberto De Martino zur Verfügung? So gut wie nichts, leider.
Die ersten 20 Minuten verlaufen eigentlich recht hoffnungsvoll, man lehnt sich genüsslich zurück und hofft auf einen insgesamt spannenden Film, der einen bis zum Ende in die Sofakissen presst. Doch leider ist das Ganze nach eben genau diesen 20 Minuten auch schon wieder vorbei und wir lernen die Damen und Herren Mörder kennen, die ab diesem Zeitpunkt eigentlich nichts anderes mehr tun, als um ihr Opfer herumzuschleichen und "geniale" Pläne zu schmieden, wie man dieses möglichst unauffällig in die berühmte Kiste befördern kann. Das Dumme daran, der Herr Mörder stellt sich derart bescheuert an, dass einem teilweise die Haare zu Berge stehen und man sich fragt, ob die Ausbildung zum gewieften Mörder in einer Slapstick-Schule stattgefunden hat.
Leider fehlt auch die Gegenseite, also wenigstens ein Ermittler, der mit uns zusammen versucht den Mörder zu entlarven und so reduziert sich das Ganze eben auf einen Clown im Mörder-Kostüm und auf sein Opfer, welches ihm das Morden auch noch zusätzlich "erschwert", weil es in einem Rollstuhl sitzt. Zudem hat der ganze Film derart viele Logik-Löcher, Ungereimtheiten und merkwürdige Randnotizen, dass man irgendwann damit beginnt darüber nachzudenken, ob es sich bei dem "Kunstwerk" vielleicht eher um eine Persiflage handeln könnte. Hierzu einfach mal ein paar Beispiele:
Woran erkenne ich New York? Richtig! Es gibt an jeder Straßenecke Sackweise Priester, allerdings keinen einzigen Polizisten. Was zeichnet New York sonst noch aus? Richtig! Verschwindet ein Priester plötzlich und unerwartet, dann interessiert dies keine Sau, denn schließlich gibt es ja an jeder Straßenecke dutzende mögliche Nachfolger.
Worauf sollte ich als Mörder unbedingt im Vorfeld achten, wenn mein weibliches Opfer an einen Rollstuhl gefesselt ist? Richtig! Ich bilde mein Opfer intensiv in den Bereichen Bogenschießen, Fechtkampf und Speerwurf aus, weil ich weiß, dass mir dies im Verlauf mit Sicherheit nicht noch einmal leidtun wird.
Wie sieht ein perfekter Plan für einen perfekten Mord aus? Richtig! Ich schiebe mein Opfer kreuz und quer durch New York, verweile an einer Klippe oder an einer Küste, rede minutenlang dummes Zeug und schiebe mein Opfer danach wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Wie kann ich mein Opfer sinnvoll erschrecken? Richtig! Ich zwänge mich mehrfach in ein Priester-Kostüm, halte eine riesige Puppe mit Ketchup verziert im Arm, tänzele wild herum, rede erneut dummes Zeug und stehe eine Minute später wieder im ursprünglichen Dress neben meinem Opfer herum und tröste es. Dass das Ganze daran scheitern könnte, weil ich mich schlicht nicht derart zügig umziehen kann, spielt keine Rolle, denn das regelt das Drehbuch für mich. Und wo ich die Puppe verstecke ist ebenso wurscht, denn auch hier kommt mir das Drehbuch immer wieder entgegen.
Was denke ich mir für das große Finale aus? Richtig! Ich befinde mich mit meinem immer noch im Rollstuhl sitzenden Opfer allein in einem großen Haus und verziere zunächst die Räumlichkeiten, indem ich alle meine vorherigen Opfer sinnvoll in den einzelnen Zimmern verteile. Dann stürze ich mich auf mein Opfer, schmeiße dieses aber nicht aus dem Fenster, sondern befördere mich selbst hinaus und lande schwer verletzt im Vorgarten.
Und was mache ich als Opfer, wenn ich bemerke, dass sich mein Mörder mit mir alleine im Haus befindet und ich neben einem funktionierenden Telefon sitze? Richtig! Ich kontaktiere auf gar keinen Fall die Polizei, denn die gibt es in New York ja nicht, sondern rufe meinen Psychiater an, der am anderen Ende der Stadt wohnt und meinen Anruf nicht entgegen nehmen kann, weil er mit einem Kopfhörer ausgestattet seinem eigenen Geklimper auf einer Bontempi-Orgel lauscht.
Und und und … Und ja, ein Fazit erspare ich vor allem mir, denn dieser Film ist ernsthaft ein schönes Beispiel für eine Ausnahme zur Weisheit "besser spät als nie". Also bitte kein Giallo mehr aus dem Jahr 1985. Und Bild und Ton? Also von mir aus hätte der Film ausschließlich im nicht einsehbaren Dunkeln spielen können, wobei man auch auf den Ton locker hätte verzichten können.
Die ersten 20 Minuten verlaufen eigentlich recht hoffnungsvoll, man lehnt sich genüsslich zurück und hofft auf einen insgesamt spannenden Film, der einen bis zum Ende in die Sofakissen presst. Doch leider ist das Ganze nach eben genau diesen 20 Minuten auch schon wieder vorbei und wir lernen die Damen und Herren Mörder kennen, die ab diesem Zeitpunkt eigentlich nichts anderes mehr tun, als um ihr Opfer herumzuschleichen und "geniale" Pläne zu schmieden, wie man dieses möglichst unauffällig in die berühmte Kiste befördern kann. Das Dumme daran, der Herr Mörder stellt sich derart bescheuert an, dass einem teilweise die Haare zu Berge stehen und man sich fragt, ob die Ausbildung zum gewieften Mörder in einer Slapstick-Schule stattgefunden hat.
Leider fehlt auch die Gegenseite, also wenigstens ein Ermittler, der mit uns zusammen versucht den Mörder zu entlarven und so reduziert sich das Ganze eben auf einen Clown im Mörder-Kostüm und auf sein Opfer, welches ihm das Morden auch noch zusätzlich "erschwert", weil es in einem Rollstuhl sitzt. Zudem hat der ganze Film derart viele Logik-Löcher, Ungereimtheiten und merkwürdige Randnotizen, dass man irgendwann damit beginnt darüber nachzudenken, ob es sich bei dem "Kunstwerk" vielleicht eher um eine Persiflage handeln könnte. Hierzu einfach mal ein paar Beispiele:
Woran erkenne ich New York? Richtig! Es gibt an jeder Straßenecke Sackweise Priester, allerdings keinen einzigen Polizisten. Was zeichnet New York sonst noch aus? Richtig! Verschwindet ein Priester plötzlich und unerwartet, dann interessiert dies keine Sau, denn schließlich gibt es ja an jeder Straßenecke dutzende mögliche Nachfolger.
Worauf sollte ich als Mörder unbedingt im Vorfeld achten, wenn mein weibliches Opfer an einen Rollstuhl gefesselt ist? Richtig! Ich bilde mein Opfer intensiv in den Bereichen Bogenschießen, Fechtkampf und Speerwurf aus, weil ich weiß, dass mir dies im Verlauf mit Sicherheit nicht noch einmal leidtun wird.
Wie sieht ein perfekter Plan für einen perfekten Mord aus? Richtig! Ich schiebe mein Opfer kreuz und quer durch New York, verweile an einer Klippe oder an einer Küste, rede minutenlang dummes Zeug und schiebe mein Opfer danach wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Wie kann ich mein Opfer sinnvoll erschrecken? Richtig! Ich zwänge mich mehrfach in ein Priester-Kostüm, halte eine riesige Puppe mit Ketchup verziert im Arm, tänzele wild herum, rede erneut dummes Zeug und stehe eine Minute später wieder im ursprünglichen Dress neben meinem Opfer herum und tröste es. Dass das Ganze daran scheitern könnte, weil ich mich schlicht nicht derart zügig umziehen kann, spielt keine Rolle, denn das regelt das Drehbuch für mich. Und wo ich die Puppe verstecke ist ebenso wurscht, denn auch hier kommt mir das Drehbuch immer wieder entgegen.
Was denke ich mir für das große Finale aus? Richtig! Ich befinde mich mit meinem immer noch im Rollstuhl sitzenden Opfer allein in einem großen Haus und verziere zunächst die Räumlichkeiten, indem ich alle meine vorherigen Opfer sinnvoll in den einzelnen Zimmern verteile. Dann stürze ich mich auf mein Opfer, schmeiße dieses aber nicht aus dem Fenster, sondern befördere mich selbst hinaus und lande schwer verletzt im Vorgarten.
Und was mache ich als Opfer, wenn ich bemerke, dass sich mein Mörder mit mir alleine im Haus befindet und ich neben einem funktionierenden Telefon sitze? Richtig! Ich kontaktiere auf gar keinen Fall die Polizei, denn die gibt es in New York ja nicht, sondern rufe meinen Psychiater an, der am anderen Ende der Stadt wohnt und meinen Anruf nicht entgegen nehmen kann, weil er mit einem Kopfhörer ausgestattet seinem eigenen Geklimper auf einer Bontempi-Orgel lauscht.
Und und und … Und ja, ein Fazit erspare ich vor allem mir, denn dieser Film ist ernsthaft ein schönes Beispiel für eine Ausnahme zur Weisheit "besser spät als nie". Also bitte kein Giallo mehr aus dem Jahr 1985. Und Bild und Ton? Also von mir aus hätte der Film ausschließlich im nicht einsehbaren Dunkeln spielen können, wobei man auch auf den Ton locker hätte verzichten können.
mit 1
mit 3
mit 2
mit 3
bewertet am 17.02.23 um 12:30
Ein SF-Film mit Kirk Douglas, Farrah Fawcett, Harvey Keitel und Ed Bishop. Drum herum ein paar gestandene Begleiter aus Star Wars, was genau kann da noch schiefgehen? Schlichte Antwort: Alles. Ich habe schon sehr viele Trash-Werke aus den goldenen Achtzigern gesehen, die sich mehr oder weniger sinnvoll im SF-Genre bewegen, dieses "Spektakel" allerdings ist mit großem Abstand der König des SF-Trashs, ohne Sinn und Verstand, ohne Handlung, Charme oder gar Humor. Und Kokolores, der sich selbst fürchterlich ernst nimmt, verbleibt nun einmal Kokolores, der sich selbst fürchterlich ernst nimmt.
Doch woran liegt das? Das Setting sieht aus wie eine etwas größere Ausgabe der Augsburger Puppenkiste, die Special Effects stammen aus dem Malbuch irgendeiner Grundschule und die vielen bunten, technischen Spielereien blinken lustig in der Gegend herum, warum auch immer sie das tun. Und genau diese Frage nach einem vernünftigen "warum", zieht sich durch den gesamten Film. Es wird nichts, aber auch wirklich gar nichts erklärt. Die Rolle von Harvey Keitel verbleibt sinnfrei im Schatten, Douglas und Fawcett knuddeln sich drollig durch die Kissen, ohne einer auch nur im Ansatz sinnvollen Tätigkeit nachzugehen und mittendrin ein (tatsächlich gut gemachter) Roboter, über den wir ebenfalls nichts erfahren.
Und ach ja, der Roboter. Dieser stolpert eigentlich die ganze Zeit, nachdem man in mühevoll zusammengebaut, auseinandergenommen und wieder minutenlang zusammengebaut hat, durch die Kulissen und wirkt ähnlich bedrohlich wie Ernie und Bert aus der Sesamstraße. Und noch einmal ach ja, das Herumstolpern. Das ausgeklügelte Tunnelsystem entpuppt sich als Fantasy-Gebilde, in dem Zeit und Raum keine Rolle spielen. Denn selbst dann, wenn Frau Fawcett schreiend nach links rennt, Herr Douglas wichtig nach rechts läuft und sich der Roboter im Kreis dreht, treffen alle eine Minute später auch schon wieder zusammen und die wilde Jagd beginnt erneut. Man schmeißt ihn (den Roboter) in eine Art Wasserloch (warum auch immer), dieses sprudelt wild vor sich hin und er (immer noch der Roboter) stolpert danach wieder zurück durch das Tunnelsystem, in Zeitlupe auf der Jagd nach unseren HeldInnen.
Das Ganze ist ähnlich spannend wie eine Folge der Waltons und selbst das große Finale verbleibt im Nebel der Nebensächlichkeit. Douglas und der Roboter zurück in den Teich, ein kurzes Geblubber und schon steht die frisch geföhnte Farrah auf irgendeinem Raumschiff auf dem Weg zur Erde. Finale Ende. Wenn Ihr also einmal an einer ausgedehnten Schlafstörung leiden solltet, dieser Film ist mit Sicherheit die Lösung Eures Problems, als Alternative zur Tablette. Einzig die Umsetzung durch Koch-Media kann man als gelungen bezeichnen. Der Ton ist halt aus den Achtzigern, das Bild allerdings sehr gut restauriert.
Doch woran liegt das? Das Setting sieht aus wie eine etwas größere Ausgabe der Augsburger Puppenkiste, die Special Effects stammen aus dem Malbuch irgendeiner Grundschule und die vielen bunten, technischen Spielereien blinken lustig in der Gegend herum, warum auch immer sie das tun. Und genau diese Frage nach einem vernünftigen "warum", zieht sich durch den gesamten Film. Es wird nichts, aber auch wirklich gar nichts erklärt. Die Rolle von Harvey Keitel verbleibt sinnfrei im Schatten, Douglas und Fawcett knuddeln sich drollig durch die Kissen, ohne einer auch nur im Ansatz sinnvollen Tätigkeit nachzugehen und mittendrin ein (tatsächlich gut gemachter) Roboter, über den wir ebenfalls nichts erfahren.
Und ach ja, der Roboter. Dieser stolpert eigentlich die ganze Zeit, nachdem man in mühevoll zusammengebaut, auseinandergenommen und wieder minutenlang zusammengebaut hat, durch die Kulissen und wirkt ähnlich bedrohlich wie Ernie und Bert aus der Sesamstraße. Und noch einmal ach ja, das Herumstolpern. Das ausgeklügelte Tunnelsystem entpuppt sich als Fantasy-Gebilde, in dem Zeit und Raum keine Rolle spielen. Denn selbst dann, wenn Frau Fawcett schreiend nach links rennt, Herr Douglas wichtig nach rechts läuft und sich der Roboter im Kreis dreht, treffen alle eine Minute später auch schon wieder zusammen und die wilde Jagd beginnt erneut. Man schmeißt ihn (den Roboter) in eine Art Wasserloch (warum auch immer), dieses sprudelt wild vor sich hin und er (immer noch der Roboter) stolpert danach wieder zurück durch das Tunnelsystem, in Zeitlupe auf der Jagd nach unseren HeldInnen.
Das Ganze ist ähnlich spannend wie eine Folge der Waltons und selbst das große Finale verbleibt im Nebel der Nebensächlichkeit. Douglas und der Roboter zurück in den Teich, ein kurzes Geblubber und schon steht die frisch geföhnte Farrah auf irgendeinem Raumschiff auf dem Weg zur Erde. Finale Ende. Wenn Ihr also einmal an einer ausgedehnten Schlafstörung leiden solltet, dieser Film ist mit Sicherheit die Lösung Eures Problems, als Alternative zur Tablette. Einzig die Umsetzung durch Koch-Media kann man als gelungen bezeichnen. Der Ton ist halt aus den Achtzigern, das Bild allerdings sehr gut restauriert.
mit 1
mit 4
mit 3
mit 3
bewertet am 19.01.23 um 13:57
Wären die letzten 20 Minuten das Finale eines bis dahin gelungenen Films gewesen, ich hätte David Gordon Green auf die Schulter geklopft, ihm gratuliert und ihm am Ende noch viele spannende und interessante Filme gewünscht. Ist es aber leider nicht. Nach einem starken ersten Teil, einem sehr starken zweiten Teil, ist "Halloween Ends" eigentlich eher eine Mogelpackung und nach 45 Jahren "Michael Myers" ein insgesamt unwürdiger Abschluss einer der besten Filmreihen im Slasher Genre.
Doch woran liegt das? Aus meiner Sicht an der fehlenden Konsequenz die neue Reihe so zu einem Ende zu bringen, dass man sich anschließend genüsslich zurücklehnen kann, weil man gerade drei bockstarke Filme gesehen hat, deren Finale der Halloween-Reihe gerecht wird. Also noch ein letztes mal Myers gegen Strode, mit allem was diese Reihe ausgemacht hat, ohne Altenheim-Charme, einfach so mit einem großen Knall, weil man genau dies von "Halloween" erwartet und auch sehen möchte.
Stattdessen schauen wir zunächst 90 Minuten dabei zu, wie ein unsympathischer und weinerlicher Schrat das Böse in sich aufnimmt, was immer das auch bedeuten mag. Der Gute hat leider zu Beginn seiner beruflichen Kariere das Babysitter-Handbuch nicht zu Ende gelesen und aus Versehen seinen Schützling aus luftiger Höhe gen Fußboden befördert, landet bei seinem Vater auf dem hiesigen Schrottplatz, wird von der Strode-Enkelin als liebenswert empfunden, stolpert dem guten Michael vor die Füße und macht dann genau das, was man nach einer solchen Zufallskette erwartet, irgendwie sinnfrei und lediglich mit der Erklärung, seine Augen hätten sich böse verändert.
Und leider zieht sich dies wie Kaugummi, zumal Michael zwischenzeitlich zum humpelnden Rentner mit Hüftproblemen mutiert ist und man ihm eigentlich nach seinem ersten Auftritt nach gut 45 Minuten spontan einen Rollator reichen möchte. Und genau hier liegt das Problem, denn genau das möchte man am Ende einer solchen Filmreihe eher nicht sehen. Michael Myers im Weltraum (analog Jason Voorhees) hätte man vielleicht noch verzeihen können, zumal das Weltraum-Epos mit Jason durchaus unterhaltsam ausgefallen ist, aber diese 90 Minuten vor dem großen Finale waren schlicht 90 Minuten verschenkte Zeit, wahrlich sehr sehr schade.
Das UHD-Bild ist aus meiner Sicht ok, der Ton ebenso durchaus brauchbar, keine Referenz, aber zufriedenstellend.
Doch woran liegt das? Aus meiner Sicht an der fehlenden Konsequenz die neue Reihe so zu einem Ende zu bringen, dass man sich anschließend genüsslich zurücklehnen kann, weil man gerade drei bockstarke Filme gesehen hat, deren Finale der Halloween-Reihe gerecht wird. Also noch ein letztes mal Myers gegen Strode, mit allem was diese Reihe ausgemacht hat, ohne Altenheim-Charme, einfach so mit einem großen Knall, weil man genau dies von "Halloween" erwartet und auch sehen möchte.
Stattdessen schauen wir zunächst 90 Minuten dabei zu, wie ein unsympathischer und weinerlicher Schrat das Böse in sich aufnimmt, was immer das auch bedeuten mag. Der Gute hat leider zu Beginn seiner beruflichen Kariere das Babysitter-Handbuch nicht zu Ende gelesen und aus Versehen seinen Schützling aus luftiger Höhe gen Fußboden befördert, landet bei seinem Vater auf dem hiesigen Schrottplatz, wird von der Strode-Enkelin als liebenswert empfunden, stolpert dem guten Michael vor die Füße und macht dann genau das, was man nach einer solchen Zufallskette erwartet, irgendwie sinnfrei und lediglich mit der Erklärung, seine Augen hätten sich böse verändert.
Und leider zieht sich dies wie Kaugummi, zumal Michael zwischenzeitlich zum humpelnden Rentner mit Hüftproblemen mutiert ist und man ihm eigentlich nach seinem ersten Auftritt nach gut 45 Minuten spontan einen Rollator reichen möchte. Und genau hier liegt das Problem, denn genau das möchte man am Ende einer solchen Filmreihe eher nicht sehen. Michael Myers im Weltraum (analog Jason Voorhees) hätte man vielleicht noch verzeihen können, zumal das Weltraum-Epos mit Jason durchaus unterhaltsam ausgefallen ist, aber diese 90 Minuten vor dem großen Finale waren schlicht 90 Minuten verschenkte Zeit, wahrlich sehr sehr schade.
Das UHD-Bild ist aus meiner Sicht ok, der Ton ebenso durchaus brauchbar, keine Referenz, aber zufriedenstellend.
mit 2
mit 3
mit 3
mit 2
bewertet am 03.01.23 um 16:59
Der vierte Teil der Western All'arrabbiata Reihe hat genau einen Handlungsstrang, Rache. Und diese wird in diesem ruhigen und sehr düsteren Werk auf eine für einen Italo-Western eher unübliche Art und Weise zelebriert, völlig humorlos, ohne Hoffnung auf ein glückliches Ende, wortkarg und in aller Konsequenz. Die Idee mit der Witwe in schwarz ist genial, hat fast schon einen gotischen Touch und wird von Michelle Mercier mit einer Melancholie verkörpert, die jedes möglicherweise aufkommende Glücksgefühl bereits im Keim erstickt.
Begleitet wird dieser Rachefeldzug von Robert Hossein, der die Witwe wortkarg unterstützt, ohne dass man auch nur in Ansätzen das Gefühl hat, dass ihm das, was er tut oder tun muss, gefällt. Er trifft eine Entscheidung und setzt diese ohne mit der Wimper zu zucken konsequent und gnadenlos um. Er hat sich der Rache der Witwe bedingungslos untergeordnet, was ihr Ziel nun auch zu seinem Ziel macht, ohne Erklärungen oder Begründungen für sein Handeln. Der Look des Films passt sich dem Szenario an, ist staubig, dreckig und farblos.
Leider ist die HD-Umsetzung nur mäßig gelungen, ein echtes HD-Feeling kommt kaum auf, was aber ganz offensichtlich am Ausgangsmaterial liegt, aus dem man wohl das Bestmögliche herausgeholt hat. Die ersten Minuten (in schwarz-weiß) lassen einen regelrecht zusammenzucken, danach wird das Ganze aber glücklicherweise etwas besser, wobei an zwei oder drei Stellen des Films recht heftige Verschmutzungen erkennbar sind. Der Ton ist gut verständlich, ohne besonders zu glänzen.
Mein Fazit ist, dass sich an diesem Film die Geister scheiden werden. Wer einen typischen und ggf. auch blutigen Italo-Western erwartet hat, wird möglicherweise enttäuscht sein. Mir hat die Rache der Witwe sehr gut gefallen und gerade die Tatsache, dass der Film recht ruhig erzählt wird, hebt diesen aus meiner Sicht aus der Masse ähnlicher Rache-Western heraus. Unterstützt wird der Plot durch einen gelungenen Soundtrack, der das Szenario sehr gut begleitet oder unterstützt.
Begleitet wird dieser Rachefeldzug von Robert Hossein, der die Witwe wortkarg unterstützt, ohne dass man auch nur in Ansätzen das Gefühl hat, dass ihm das, was er tut oder tun muss, gefällt. Er trifft eine Entscheidung und setzt diese ohne mit der Wimper zu zucken konsequent und gnadenlos um. Er hat sich der Rache der Witwe bedingungslos untergeordnet, was ihr Ziel nun auch zu seinem Ziel macht, ohne Erklärungen oder Begründungen für sein Handeln. Der Look des Films passt sich dem Szenario an, ist staubig, dreckig und farblos.
Leider ist die HD-Umsetzung nur mäßig gelungen, ein echtes HD-Feeling kommt kaum auf, was aber ganz offensichtlich am Ausgangsmaterial liegt, aus dem man wohl das Bestmögliche herausgeholt hat. Die ersten Minuten (in schwarz-weiß) lassen einen regelrecht zusammenzucken, danach wird das Ganze aber glücklicherweise etwas besser, wobei an zwei oder drei Stellen des Films recht heftige Verschmutzungen erkennbar sind. Der Ton ist gut verständlich, ohne besonders zu glänzen.
Mein Fazit ist, dass sich an diesem Film die Geister scheiden werden. Wer einen typischen und ggf. auch blutigen Italo-Western erwartet hat, wird möglicherweise enttäuscht sein. Mir hat die Rache der Witwe sehr gut gefallen und gerade die Tatsache, dass der Film recht ruhig erzählt wird, hebt diesen aus meiner Sicht aus der Masse ähnlicher Rache-Western heraus. Unterstützt wird der Plot durch einen gelungenen Soundtrack, der das Szenario sehr gut begleitet oder unterstützt.
mit 4
mit 3
mit 3
mit 3
bewertet am 18.11.22 um 08:40
Nachdem ich nun endlich die Zeit gefunden habe das Werk zu begutachten, ein paar kleine Bemerkungen aus meiner Sicht. Eine Beschreibung von Bild und Ton erspare ich der Leserschaft. Hierzu wurde an anderer Stelle schon Alles gesagt.
Grundsätzlich ist der Film natürlich sehr episch ausgefallen, der Pathos trieft aus allen Ecken und Enden und es knallt und scheppert wie schon lange nicht mehr. Doch habe ich leider den Fehler gemacht und mich gedanklich immer wieder in Richtung der Infinity Wars bewegt und hierbei für mich festgestellt, dass die Filme um die Avengers und ihre Schlacht gegen Thanos ganz eindeutig die Nase vorne haben. Hier kann Justice League meiner Meinung nach nicht mithalten.
Das beginnt schon bei diesem unsäglichen 4:3 Format, welches bereits ausgiebig diskutiert wurde. Und so möchte ich auch hier lediglich meine ganz persönliche Meinung beisteuern, dieses klägliche künstlerische Stilmittel wird dem Film zu keiner Zeit auch nur in Ansätzen gerecht.
--- Vorsicht, kleine Spoiler ---
Der zweite Kritikpunkt sind die Amazonen, die selbst in einer Comic-Verfilmung einfach eine Spur zu albern geraten sind. Dieses ganze Gehampel zu Pferd und mit Pfeil und Bogen habe ich eher als lächerlich empfunden, was im Übrigen auch für die Kopfbedeckung von Steppenwolf gilt. Dieser sieht mit seinem Helm aus als würde er ein etwas aus den Fugen geratenes Schlafzipfelmützchen tragen.
Was ich mich zudem während des gesamten Films gefragt habe. Nachdem nun alle wissen, dass Bruce Wayne Batman ist, warum verfälscht er auch weiterhin seine Stimme, während er zu oder mit seinen Mitstreitern spricht?
Dann stellte ich mir die Frage, wo sind denn Alle? Da wird die Welt angegriffen, man möchte sie (warum auch immer) zerstören und das gesamte DC-Universum, abseits unserer Helden, sitzt Zuhause vor dem Fernseher und knabbert Chips und Flips? Hier steht sich DC irgendwie selbst im Weg. Denn wenn ich schon eine Unmenge von Superhelden kreiere, dann wäre es auch sinnvoll zu erwähnen, warum sich diese nicht an der finalen Schlacht (die ja eigentlich keine finale Schlacht ist, wie sich nach vier Stunden herausstellte) beteiligen.
Dieser Kritikpunkt gilt im Übrigen auch für all die Figuren, die in Gotham ihr Unwesen treiben, jedenfalls dann, wenn die Welt nicht gerade eliminiert wird. Auch diese sitzen mit all ihrer Feuergewalt offensichtlich lustig vor dem Fernseher und knabbern Salzgebäck, während um sie herum Gotham in die Luft fliegt.
Und zum guten Schluss noch der (un)gute Schluss, im Film Epilog genannt. Zwar wurde mir der Sinn und Zweck in diversen Foren erklärt, Herr Snyder hat offensichtlich Visionen. Doch frage ich mich, warum ich Herrn Snyders Visionen beiwohnen muss, wenn es bis heute keinerlei Informationen gibt, ob es tatsächlich noch zwei weitere Justice League Filme geben wird? Oder um es anders zu formulieren. Man hätte den Film auch um eine knappe halbe Stunde kürzen können, das Ende von Justice League ist im Moment eigentlich noch völlig sinnfrei und passt somit auch nicht zum Rest des Films.
--- Kleine Spoiler Ende ---
Somit mein Fazit. Ich habe eine recht spektakuläre und wesentlich verbesserte Version eines Films gesehen, den ich im Großen und Ganzen durchaus als unterhaltsam empfand, der aber nicht in der Lage war mich so zu fesseln, wie dies bei den Avengers der Fall war. Und das Stilmittel einer 4:3 Vision möge Herr Snyder bitte schnell wieder zu den Akten legen. Diese hat aus meiner Sicht im Heimkino-Bereich des Jahres 2021 schlicht und ergreifend für ein solches Werk nichts mehr verloren.
Grundsätzlich ist der Film natürlich sehr episch ausgefallen, der Pathos trieft aus allen Ecken und Enden und es knallt und scheppert wie schon lange nicht mehr. Doch habe ich leider den Fehler gemacht und mich gedanklich immer wieder in Richtung der Infinity Wars bewegt und hierbei für mich festgestellt, dass die Filme um die Avengers und ihre Schlacht gegen Thanos ganz eindeutig die Nase vorne haben. Hier kann Justice League meiner Meinung nach nicht mithalten.
Das beginnt schon bei diesem unsäglichen 4:3 Format, welches bereits ausgiebig diskutiert wurde. Und so möchte ich auch hier lediglich meine ganz persönliche Meinung beisteuern, dieses klägliche künstlerische Stilmittel wird dem Film zu keiner Zeit auch nur in Ansätzen gerecht.
--- Vorsicht, kleine Spoiler ---
Der zweite Kritikpunkt sind die Amazonen, die selbst in einer Comic-Verfilmung einfach eine Spur zu albern geraten sind. Dieses ganze Gehampel zu Pferd und mit Pfeil und Bogen habe ich eher als lächerlich empfunden, was im Übrigen auch für die Kopfbedeckung von Steppenwolf gilt. Dieser sieht mit seinem Helm aus als würde er ein etwas aus den Fugen geratenes Schlafzipfelmützchen tragen.
Was ich mich zudem während des gesamten Films gefragt habe. Nachdem nun alle wissen, dass Bruce Wayne Batman ist, warum verfälscht er auch weiterhin seine Stimme, während er zu oder mit seinen Mitstreitern spricht?
Dann stellte ich mir die Frage, wo sind denn Alle? Da wird die Welt angegriffen, man möchte sie (warum auch immer) zerstören und das gesamte DC-Universum, abseits unserer Helden, sitzt Zuhause vor dem Fernseher und knabbert Chips und Flips? Hier steht sich DC irgendwie selbst im Weg. Denn wenn ich schon eine Unmenge von Superhelden kreiere, dann wäre es auch sinnvoll zu erwähnen, warum sich diese nicht an der finalen Schlacht (die ja eigentlich keine finale Schlacht ist, wie sich nach vier Stunden herausstellte) beteiligen.
Dieser Kritikpunkt gilt im Übrigen auch für all die Figuren, die in Gotham ihr Unwesen treiben, jedenfalls dann, wenn die Welt nicht gerade eliminiert wird. Auch diese sitzen mit all ihrer Feuergewalt offensichtlich lustig vor dem Fernseher und knabbern Salzgebäck, während um sie herum Gotham in die Luft fliegt.
Und zum guten Schluss noch der (un)gute Schluss, im Film Epilog genannt. Zwar wurde mir der Sinn und Zweck in diversen Foren erklärt, Herr Snyder hat offensichtlich Visionen. Doch frage ich mich, warum ich Herrn Snyders Visionen beiwohnen muss, wenn es bis heute keinerlei Informationen gibt, ob es tatsächlich noch zwei weitere Justice League Filme geben wird? Oder um es anders zu formulieren. Man hätte den Film auch um eine knappe halbe Stunde kürzen können, das Ende von Justice League ist im Moment eigentlich noch völlig sinnfrei und passt somit auch nicht zum Rest des Films.
--- Kleine Spoiler Ende ---
Somit mein Fazit. Ich habe eine recht spektakuläre und wesentlich verbesserte Version eines Films gesehen, den ich im Großen und Ganzen durchaus als unterhaltsam empfand, der aber nicht in der Lage war mich so zu fesseln, wie dies bei den Avengers der Fall war. Und das Stilmittel einer 4:3 Vision möge Herr Snyder bitte schnell wieder zu den Akten legen. Diese hat aus meiner Sicht im Heimkino-Bereich des Jahres 2021 schlicht und ergreifend für ein solches Werk nichts mehr verloren.
mit 3
mit 4
mit 5
mit 4
bewertet am 02.08.21 um 21:56
Ich kann mich dem Review leider nicht anschließen, denn abseits des in der Tat sehr guten technischen Niveaus, hat mich der Film in keiner Weise auch nur ansatzweise unterhalten.
Auch empfinde ich den Verweis in Richtung "Starship Troopers" als völlig abwegig, denn gerade von der ganz besonderen Ästhetik dieses Films ist "Pacific Rim" genauso weit entfernt, wie das überschaubare Talent eines Guillermo del Toro von der Kunst eines Paul Verhoeven.
Ich habe auch sehr lange überlegt, warum mich "Pacific Rim" nicht unterhalten konnte, zumal ich sinnfrei pathosgeschwängerten Gemetzeln durchaus nicht abgeneigt bin und komme zu dem Schluss, dass gerade die Action Sequenzen völlig unüberschaubar an einem vorüber ziehen, ohne dass man überhaupt erkennen kann, wer da gerade auf wen einknüppelt.
Alles verschwindet in einem einzigen Brei und während andere, vergleichbare Filme genau an dieser Stelle punkten, kann man bei "Pacific Rim" zwischendurch ruhig auch mehrfach einfach den Raum verlassen, ohne das Gefühl zu haben, irgendetwas wesentliches zu verpassen.
Was diesem Film auch in Gänze fehlt ist die Identifikation mit irgendeinem Darsteller, denn diese sind einem eigentlich völlig egal und jederzeit austauschbar.
"Pacific Rim" ist reine Zeitverschwendung und für mich eine der größten Enttäuschungen des Jahres.
Auch empfinde ich den Verweis in Richtung "Starship Troopers" als völlig abwegig, denn gerade von der ganz besonderen Ästhetik dieses Films ist "Pacific Rim" genauso weit entfernt, wie das überschaubare Talent eines Guillermo del Toro von der Kunst eines Paul Verhoeven.
Ich habe auch sehr lange überlegt, warum mich "Pacific Rim" nicht unterhalten konnte, zumal ich sinnfrei pathosgeschwängerten Gemetzeln durchaus nicht abgeneigt bin und komme zu dem Schluss, dass gerade die Action Sequenzen völlig unüberschaubar an einem vorüber ziehen, ohne dass man überhaupt erkennen kann, wer da gerade auf wen einknüppelt.
Alles verschwindet in einem einzigen Brei und während andere, vergleichbare Filme genau an dieser Stelle punkten, kann man bei "Pacific Rim" zwischendurch ruhig auch mehrfach einfach den Raum verlassen, ohne das Gefühl zu haben, irgendetwas wesentliches zu verpassen.
Was diesem Film auch in Gänze fehlt ist die Identifikation mit irgendeinem Darsteller, denn diese sind einem eigentlich völlig egal und jederzeit austauschbar.
"Pacific Rim" ist reine Zeitverschwendung und für mich eine der größten Enttäuschungen des Jahres.
mit 1
mit 4
mit 4
mit 3
bewertet am 04.12.13 um 14:19
Musikalisch sind Iron Maiden auch auf dieser Blu-ray gottgleich, die Präsentation vor über 50.000 ekstatischen Fans im Estadio Nacional in Santiago de Chile ist atemberaubend, das Bild ist zwar keine Referenz aber mehr als gelungen und auch der Sound ist druckvoll und gut abgemischt und dennoch fehlt dieser Umsetzung etwas, was insbesondere Flight 666 ausgemacht hat.
Leider ist aus meiner Sicht die Regie nicht besonders gelungen und die Atmosphäre wird nicht so intensiv wieder gegeben, wie dies bei Flight 666 überwiegend der Fall war und ein Grund hierfür ist die Split Screen Präsentation, die mir schon bei AC/DC fürchterlich auf den Geist gegangen ist.
So erinnert das Ganze dann doch eher an einen riesigen Video Clip, weniger an ein Live-Show und der Funke will zumindest bei mir nicht so recht überspringen, was insbesondere deshalb so schade ist, weil sowohl Band als auch Publikum wirklich Alles geben.
Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum man dieses fürchterliche Stilmittel aus der Klamottenkiste bei Konzerten wieder entdeckt hat, denn es mindert eindeutig das Gefühl, bei einer Live-Show im Wohnzimmer in der ersten Reihe zu sitzen.
Was am Ende bleibt ist ein gelungener Auftritt einer großen Band vor einem ebenso großen Publikum in einer tollen Arena, dessen Atmosphäre leider durch die Split Screen Präsentation kleingeholzt wird. Dieser cineastische Zirkus mag bei 24 ein Stilmittel sein, bei einem Live Concert hat es allerdings nichts zu suchen, schade.
Leider ist aus meiner Sicht die Regie nicht besonders gelungen und die Atmosphäre wird nicht so intensiv wieder gegeben, wie dies bei Flight 666 überwiegend der Fall war und ein Grund hierfür ist die Split Screen Präsentation, die mir schon bei AC/DC fürchterlich auf den Geist gegangen ist.
So erinnert das Ganze dann doch eher an einen riesigen Video Clip, weniger an ein Live-Show und der Funke will zumindest bei mir nicht so recht überspringen, was insbesondere deshalb so schade ist, weil sowohl Band als auch Publikum wirklich Alles geben.
Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum man dieses fürchterliche Stilmittel aus der Klamottenkiste bei Konzerten wieder entdeckt hat, denn es mindert eindeutig das Gefühl, bei einer Live-Show im Wohnzimmer in der ersten Reihe zu sitzen.
Was am Ende bleibt ist ein gelungener Auftritt einer großen Band vor einem ebenso großen Publikum in einer tollen Arena, dessen Atmosphäre leider durch die Split Screen Präsentation kleingeholzt wird. Dieser cineastische Zirkus mag bei 24 ein Stilmittel sein, bei einem Live Concert hat es allerdings nichts zu suchen, schade.
mit 4
mit 4
mit 4
mit 4
bewertet am 22.03.12 um 21:34
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