Filmbewertungen von Amadis

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Story (4,5)
Richard Brooks hat mit «Deadline U.S.A.» einen wunderbaren Film Noir geschaffen, welcher nebst einer überzeugenden und spannenden Story durch seinen Aufruf für die Unabhängigkeit der Presse über eine topaktuelle Thematik verfügt.

Unterstützt wurde Richard Brooks durch die beiden Hollywood-Ikonen Humphrey Bogart und Ethel Barrymore in den Hauptrollen. Die Inszenierung wurde zudem sehr realistisch und mit den gewohnten düsteren Film-Noir-Elementen umgesetzt, was dem Streifen eine sehr dichte und authentische Atmosphäre verleiht. Zudem verfügt die Story über drei Handlungsstränge, welche raffiniert ineinander verwoben werden, was für eine ansprechende Tiefe der Handlung sorgt und diesen Kriminalfilm von anderen Werken dieses Genres abhebt.

Der Film basiert vage auf einer wahren Begebenheit. Richard Brooks liess sich durch die Schliessung der New Yorker Zeitung «Sun» 1950 inspirieren.
Der Kampf gegen die Schliessung einer seriösen Zeitung, welche von der Konkurrenz aufgekauft wird, ist heute noch so aktuell wie 1952, was wesentlich zum zeitlosen Charakter des Filmes beiträgt.

Eine Empfehlung für alle, die anspruchsvolle Kriminaldramen mögen…

BLU-RAY-BILD (4)
Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.37:1 (11:8 – Academy Standard-Format für Kino-Filme von 1932-1953) schwarz/weiss vor.

Wir haben es hier mit einer sehr guten Bildumsetzung zu tun. Der Schärfegrad ist mit nur wenigen Ausnahmen auf sehr hohem Level. Es ist ein dezent und nie störendes Filmkorn zu sehen. Der beeindruckende Kontrast sowie der Schwarzwert machen deutlich, dass man hier recht hohen Aufwand in die Bildrestauration gesteckt hat. Alles in allem eine sehr gute HD-Bildqualität, der man das Alter kaum anmerkt.


BLU-RAY-TON (3)
Das Tonformat liegt in Deutsch Dolby Digital 2.0 Mono vor.

Wie so oft, ist dem deutschen Ton das Alter deutlich anzuhören. Die Dialoge sind zwar jederzeit gut zu verstehen, wirken aber etwas dumpf. Der ganzen Tonumsetzung fehlt es an Dynamik, und vor allem die Basston-Umsetzung ist mangelhaft.
Räumlichkeit kommt so logischerweise keine auf, jedoch gibt es zumindest keine Tonfehler oder Probleme mit der Balance.


Extras
Es ist ein WendeCover vorhanden!

FAZIT

Für Fans von Humphrey Bogart und/oder Kriminalfilm-Klassiker sehr zu empfehlen!
Die Blu-ray-Umsetzung besticht vor allem durch eine sehr gute Bildqualität, während die Tonumsetzung auf DVD-Niveau geblieben ist.

Prädikat: Sehr empfehlenswert! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 20.07.21 um 12:38
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Story (5)
Judd Apatows Werk hat eine beachtliche Laufzeit von 137 Minuten, was für einen Coming-of-Age-Film unüblich ist. Schnell wird jedoch klar, warum dies so ist: Die Erzählweise ist äusserst entschleunigt und lässt den Zuschauer*innen viel Zeit, um die Hauptfigur, gespielt von Pete Davidson, kennen zu lernen. Diese Herangehensweise ist in der heutigen, schnelllebigen Zeit ebenso wohltuend wie selten – und sie funktioniert. Der Film verfügt über eine Tiefe und Intensität, wie man sie in modernen Produktionen nur noch selten findet…

Nebst der entschleunigten Inszenierung sorgt natürlich auch die Tatsache, dass Pete Davidson hier sein eigenes Schicksal nachspielt, für die zusätzliche Dynamik, die eine gut erzählte Lebensgeschichte benötigt. Davidson schrieb auch am Drehbuch mit, was die Authentizität zusätzlich erhöht. Es wird jedoch nicht einfach sein Leben eins zu eins nacherzählt, sondern seine Gefühle und Empfindungen werden mit neuen Elementen in einer ähnlichen Geschichte wiedergegeben. Diese Herangehensweise funktioniert wunderbar und macht diesen gefühlvollen, humorvollen und gleichzeitig tieftraurigen Film zu einem kleinen Meisterwerk.

Wer auf Blockbuster-Kino steht, wird sich mit diesem Film vermutlich langweilen. Wer jedoch einen gut gemachten, authentischen Coming-of-Age-Film zu schätzen weiss, wird hier einen neuen Lieblingsfilm finden – mir jedenfalls erging es so…

BLU-RAY-BILD (4,5)
Das Bildseitenverhältnis liegt in 2.39:1 (12:5 - CinemaScope-Format - D-Cinema) vor.

Wir haben es hier mit einer hochwertigen Bildqualität zu tun, die nur wenige Schwachpunkte aufweist. Vereinzelt sind Aufnahmen etwas weicher ausgefallen, und in dunklen Szenen sind die Kontrastwerte nicht im optimalen Bereich. Ansonsten kann die HD-Umsetzung mit sehr guter Detailgenauigkeit und überzeugendem Schwarzwert aufwarten.
Die Farben wirken stimmig und natürlich.

BLU-RAY-TON (3)
Das Tonformat liegt in Deutsch in Dolby Digital 5.1 vor

Während der Film im englischen Originalton über eine Dolby-Atmos-Umsetzung verfügt, müssen sich die deutschsprachigen Zuschauer*innen mit einer einfach DVD-Tonumsetzung begnügen, was in der heutigen Zeit eigentlich ein No-Go darstellt…
Da es sich hier um einen ausgesprochen ruhigen, dialoglastigen Film handelt, kommen die Surroundkanäle einzig beim Soundtrack zuweilen zum Tragen. Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen. Die Tondynamik wird kaum gefordert, und die Balance ist ausgewogen und stimmig.

Extras
Sind reichlich vorhanden, mit interessanten Beiträgen zur realen Geschichte. Ein WendeCover ist ebenfalls vorhanden.

FAZIT
Für mich eines der Highlights des Filmjahres 2020!

Die Blu-ray-Umsetzung kann mit einem sehr guten Bild aufwarten, verfügt aber leider über eine Tonumsetzung auf DVD-Stand…

Prädikat: Äusserst empfehlenswert! 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 03.07.21 um 14:07
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Story (4,5)
Im vorliegenden Weihnachtsfilm «Der Mann, der Weihnachten erfand» wird die interessante Geschichte rund um die Entstehung von Charles Dickens Weihnachtsklassiker «Christmas Caroll» (Ein Weihnachtslied) erzählt.
Die Basis für Regisseur Bharat Nalluris Film bildete hierfür das Sachbuch «The Man Who Invented Christmas» von Les Standiford von 2008.

Der Film wurde authentisch und mit viel Liebe zum Detail inszeniert. Dabei wurden nicht nur die historischen Figuren und Gegebenheiten wahrheitsgetreu dargestellt, sondern auch Dickens’ Eigenheiten während der Entstehung seiner Romane Rechnung getragen. Seine Dispute mit seinen erfundenen Figuren sowie seine Eigengespräche während der Niederschrift seiner Werke sind historisch belegt und können unter anderem in der wunderbaren Erinnerung seiner Tocher Mamie von 1897 (My Father as I Recall Him) nachgelesen werden.

Dabei ist es Bharat Nalluris zusammen mit den Schauspieler*innen ausgezeichnet gelungen, die Balance zu halten, so dass die Story nie unglaubwürdig oder gar lächerlich wirkt – in Anbetracht der sehr grotesken Handlung, mit all den zum Leben erwachten Romanfiguren, eine beachtliche Leistung.

Obwohl der Film auch ohne Dickens-Kenntnisse sehenswert ist, gewinnt er für den/die Dickens-Insider*in durch viele Anspielungen auf Werke sowie historische Figuren an Tiefe und Gehalt.

Ein wunderschöner Weihnachtsfilm, der nicht nur die Entstehung einer der bekanntesten Weihnachtsgeschichten der Weltliteratur erzählt, sondern gleichzeitig die Entstehung unseres heutigen Weihnachtsfestes erklärt. Dickens Werk verhalf dem Begriff «Frohe Weihnachten» ebenso zum Durchbruch, wie dem, im angelsächsischen Raum immer noch sehr populären, Weihnachtstruthahn.
Und nicht zuletzt verhalf dieser kleine Roman, den Geist von Weihnachten weg von Reichtum und materiellen Dingen auf die wichtigen Themen wie Freude und Nächstenliebe zu richten...
Alledem wird dieser schöne Weihnachtsfilm gerecht!

BLU-RAY-BILD (5)
Das Bildseitenverhältnis liegt in 2.40:1 (12:5 -CinemaScope-Format) vor.

Wir haben es hier mit einer sehr hochwertigen Bildumsetzung zu tun, die sich durch eine ausgezeichnete Tiefenschärfe auszeichnet. Die Kontraste sind auf sehr gutem Niveau, und auch der Schwarzwert kann überzeugen.
Es werden ziemlich starke Farbfilter mit Brauntönen eingesetzt, was dem Bild etwas die Natürlichkeit nimmt, jedoch als bewusstes Stilmittel Verwendung findet. Generell wirken die Farben sehr authentisch und stimmig und lassen das 19. Jahrhundert aufleben…

BLU-RAY-TON (4,5)
Die Tonumsetzung liegt in Deutsch DTS-HD Master 5.1 und 2.0 vor.

Die Tonqualität kann durch eine ausgezeichnete Dynamik und eine sehr gute Dialogverständlichkeit punkten. Auch die Tonbalance ist perfekt ausgefallen. Einzig bei der Surround-Umsetzung fehlt die Substanz. Lediglich beim Soundtrack werden die Surroundlautsprecher gut ins Geschehen miteinbezogen. Ansonsten ist die Abmischung sehr frontlastig ausgefallen. Die Tonbalance ist ausgewogen und stimmig.

Extras
Gibt es nur wenige, habe ich mir jedoch nicht angesehen. Ein WendeCover ist vorhanden!

FAZIT

Ein Film über ein Buch – etwas salopp ausgedrückt. Eine würdige Verfilmung über die Entstehung eines literarischen Klassikers und Meisterwerkes – um es klar auszudrücken!
Die Blu-ray-Umsetzung ist auf hervorragendem Level!

Prädikat: Äusserst sehenswert! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 20.06.21 um 16:49
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Story (3,5)
«Jamaica Inn», wie der Film im Original heisst, wurde nach der gleichnamigen Romanvorlage von Daphne du Maurier verfilmt – und dies sehr verkürzt und vereinfacht, wie ich anmerken möchte. Fans des Romans könnten von Hitchcocks Adaption aus diesem Grund etwas enttäuscht sein.

«Jamaica Inn» kann gewiss nicht als typischer Hitchcock-Film bezeichnet werden, dazu fehlen doch einige Elemente wie Witz und Raffinesse. So wirkt der Film stellenweise eher wie ein Melodram als wie eine Abenteuer- oder Kriminalgeschichte. Das wird nicht zuletzt dadurch begünstigt, dass wir ganz Hitchcock-untypisch schon von Beginn an wissen, wer der Bösewicht ist.

Die Inszenierung erinnert, da viel im Studio gedreht wurde, mehr an ein Theaterstück als einen Kinofilm. Dazu trägt auch die zuweilen überzeichnete Darstellung der Schauspieler bei, die auf den heutigen Zuschauer wohl etwas antiquiert wirkt. Zwei schauspielerische Leistungen möchte ich an dieser Stelle hervorheben: Charles Laughton, als Bösewicht, spielte hervorragend und der noch ganz jungen Maureen O’Hara gelang mit diesem Werk der Durchbruch.
Hitchcock schuf, trotz der theaterhaften Inszenierung, einen sehr stimmungsvollen Film, welcher zwar nicht zu seinen besten Werken zählt, allein wegen Laughton und O’Hara aber dennoch sehenswert ist.

Für Hitchcock war dies der letzte Film in England, bevor er seine Karriere zusammen mit Produzent David O. Selznick in Hollywood weiterführte – witzigerweise basierte sein erstes Filmprojekt in den Vereinigten Staaten wiederum auf einer Romanvorlage von Daphne du Maurier: Rebecca

BLU-RAY-BILD (4,5)

Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.37:1 (11:8 – Academy Standard-Format für Kino-Filme von 1932-1953) vor.

Die Bildqualität ist für einen Film von 1939 als hervorragend zu bezeichnen. Die Tiefenschärfe ist beeindruckend und auch die Detailauflösung lässt kaum Wünsche offen. Nur ganz selten bei Totalen wirkt das Bild etwas weicher und leicht verwaschen.
Der Schwarzwert ist auf sehr gutem Niveau, und auch die Kontraste können voll und ganz überzeugen.

BLU-RAY-TON (3)
Das Tonformat liegt in DTS-HD Master 2.0 Mono vor.

Der Mono-Ton klingt recht gut, weist aber verständlicherweise weder Räumlichkeit noch ansprechende Dynamik auf. Die Dialoge sind jederzeit gut zu verstehen. Ein Hintergrundrauschen ist kaum zu hören. Die Tonbalance ist gut ausgefallen. Die Tonumsetzung ist dem Alter entsprechend in Ordnung.

Extras
Gibt es ausser dem Original-Trailer keine. Ein WendeCover ist leider nicht vorhanden!

FAZIT

Kein typischer Hitchcock-Film. Für Fans von Charles Laughton oder Maureen O’Hara auf jeden Fall sehenswert.

Die Blu-ray-Umsetzung kann vor allem mit einer ausgezeichneten Bildumsetzung punkten.

Prädikat: Sehenswert! 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 2
bewertet am 13.06.21 um 20:15
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Story (5)
«Mein Onkel» dürfte Jacques Tatis gnadenloseste Satire – oder sollte man besser Abrechnung sagen – zum Thema «Modern World» sein. In den Fussspuren von Chaplins «Modern Times» zeigt uns Tati in seinem Oscar-prämierten Meisterwerk die Gegensätze zwischen alter und neuer Welt auf…

Jacques Tatis dritter Film – sein erster in Farbe – wurde von ihm selber produziert, wodurch er alle Freiheiten besass, zu tun und zu lassen wonach ihm war. Tati wäre nicht Tati gewesen, hätte er diese Freiheiten nicht redlich ausgekostet. Selten wurde die materialistische, moderne Gesellschaft ironischer aufs Korn genommen.

Die Gegensätze zwischen den Wohnhäusern von Familie Arpel und Monsieur Hulot könnten nicht grösser sein. Untermalt wird dieser Gegensatz noch durch die heitere Musik in der Altstadt, während in der «Neustadt» Stille herrscht – bis auf das nervige Plätschern des modernen Brunnens…

Der Streifen steckt voller pfiffiger Ideen und poetischer Einfälle. Gleichwohl mag die äusserst gemächliche Inszenierung für heutige Zuschauer*innen zuweilen eine Herausforderung darstellen. Belohnt wird man mit einem Stück Filmgeschichte, die kaum jemanden unberührt lassen dürfte…

BLU-RAY-BILD (3,5)
Das Bildseitenformat liegt in s/w 1.37:1 (11:8 – Academy Standard-Format für Kino-Filme von 1932-1953) vor.

Die Bildschärfe bewegt sich im oberen Mittelmass und kann nur bedingt überzeugen. Die Farben wirken etwas ausgeblichen und weisen einen Hang zur Künstlichkeit auf.
Bildverschmutzungen sind kaum zu sehen. Filmkorn ist ebenfalls nur sehr wenig zu sehen und nie im störenden Bereich. Der Schwarzwert wie auch der Kontrast bewegen sich im Mittelmass.
Auch wenn das Bild besser als auf früheren DVD-Versionen ausgefallen ist, gibt es doch noch Luft nach oben…

BLU-RAY-TON (4)
Der Ton liegt in Deutsch DTS-HD Master 2.0 Mono vor.

Da der Film kaum Dialoge aufweist und der Held der Geschichte nur wenige Worte von sich gibt, ist eine Tonbewertung etwas schwierig.
Der Ton wird in diesem Werk als künstlerisches Stilmittel eingesetzt. Aus diesem Grund funktioniert die etwas eingeschränkte Mono-Ton-Umsetzung.
Die Tonbalance ist ausgezeichnet. Die Umsetzung hilft der Geschichte, die nötige Atmosphäre aufzubauen, und die kongeniale Filmmusik von Alain Romans trägt das ihre dazu bei, aus dem Werk ein unvergessliches Filmvergnügen zu machen.

Extras
Gibt es einige, habe ich mir jedoch nicht angesehen. Ein WendeCover ist vorhanden!

FAZIT

Mit «Mon Oncle» hat Jacques Tati vermutlich sein eingängigstes Werk vorgelegt, welches ich allen, die etwas mit dem Französischen Kino am Hut haben, wärmstens empfehlen kann.

Die Blu-ray-Umsetzung bewegt sich im oberen Mittelmass.

Prädikat: Sehr sehenswert! 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 24.05.21 um 14:18
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Story (4,5)
Auch wenn wir es hier mit einer US-Produktion zu tun haben, ist es kein Zufall, dass praktisch die gesamte Crew hinter der Kamera aus Grossbritannien stammt – den US-Amerikanern fällt es immer noch leidlich schwer, ihre Vergangenheit historisch aufzuarbeiten.

Regisseurin Susanna White kennt man von Regiearbeiten bei Dickens- oder Jane-Austen-Verfilmungen. Dies im Hinterkopf zu haben, ist nicht ganz unwichtig, bei der Beurteilung dieses bemerkenswerten Filmes.
Die Inszenierung ist denn auch sehr bedächtig und fast schon anti-hollywoodmässig unspektakulär ausgefallen, was jedoch nicht heissen soll, dass der Film etwa langweilig oder gar ereignislos wäre… Vielmehr findet ein beachtlicher Teil des Filmes nonverbal statt.

Obwohl der Film auf realen historischen Begebenheiten beruht, hält sich das Drehbuch in vielen Details nicht an die historischen Vorgaben – etwas negativ ausgedrückt, könnte man von romantisierter Handlung sprechen. Das habe ich jedoch nicht als schlecht empfunden, zumal die Grenze zum Kitsch nie überschritten wird und auch sehr subtil mit Klischees gearbeitet wird.

Die schauspielerische Umsetzung, sowohl vom Sitting Bull-Darsteller Michael Greyeyes, wie auch von Jessica Chastain, welche Cahterine Weldon verkörpert, halte ich für sehr gelungen und glaubhaft.
Die Kameraführung besticht durch wunderschöne Bilder, die zuweilen tatsächlich an Gemälde erinnern. Ebenso schön sind die Landschaftsaufnahmen, wenn ich es auch etwas schade finde, dass nicht an den originalen Schauplätzen in North Dakota gedreht wurde, sondern in New Mexico…

Die im Film erzählte Geschichte ist ein ganz kleines Puzzle-Teilchen der Geschichte – aber wie jedes Puzzle-Teilchen, hat auch dieses die Eigenschaft dazu beizutragen, dass auf einem unübersichtlichen Flickenteppich schlussendlich das Grosse Ganze zu erkennen ist.

Das Zeitalter der frei herumziehenden indigenen Nationen neigte sich seinem Ende zu. Nach der Ermordung Sitting Bulls und dem daraus resultierenden Massaker von Wounded Knee begann für die Lakotas (Sioux) endgültig das Zeitalter des Reservationslebens, welches bis heute andauert...

Ein ruhiger, eindrücklicher und bildtechnisch wunderbar umgesetzter „Indianerfilm“, den ich Ihnen gerne weiterempfehle…


BLU-RAY -BILD (4,5)
Das Bildseitenformat liegt in 2.35:1 (21:9 - Neues CinemaScope-Format) vor.

Wir haben es mit einer sehr ansprechenden Bildumsetzung zu tun, die vor allem mit sauberen und scharfen Nahaufnahmen punkten kann. Bei Totalen wirkt das Bild etwas weicher. Die Farbgebung ist sehr natürlich ausgefallen. Der Schwarzwert bewegt sich im oberen Mittelmass, und die Kontraste sind sehr gut.

BLU-RAY-TON (3,5)
Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 5.1 vor.

Die Tonumsetzung ist leider äusserst zurückhaltend. Bei diesem Genre kann natürlich auch kein tontechnisches Feuerwerk erwartet werden, die hier vorliegende Umsetzung ist aber schon ausgesprochen frontlastig. Ausser vereinzelten Soundtrack-Passagen, verirrt sich kaum ein Ton auf die Surround-Lautsprecher. Vor allem bei Naturgeräuschen wäre hier mehr zu erwarten gewesen.
Die Dialogverständlichkeit ist jederzeit sehr gut. Ebenfalls gut ausgefallen ist die Tonbalance.

Extras

Gibt es ausser wenigen Interviews keine. Ein WendeCover ist vorhanden.

FAZIT

Indiane rfilme spielen heute kaum noch eine Rolle in den Kinos. Umso erfreulicher, dass wir hier einen richtig guten Vertreter diese Genres haben.

Die Blu-ray-Umsetzung kann vor allem mit einem sehr gutes Bild aufwarten, während die deutsche Tonumsetzung etwas hinter den Möglichkeiten zurückbleibt…

Prädikat: Sehr sehenswert! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 16.05.21 um 15:45
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Story (4)
Herbert Ross’ «Steel Magnolia» gilt ja seit jeher als klassischer «Frauenfilm» – und dies nicht von ungefähr. Männer spielen in diesem Streifen eine sehr untergeordnete, und meist etwas unbeholfene, Rolle. Dabei ist erwähnenswert, dass es im zugrunde liegenden Theaterstück überhaupt keine männlichen Rollen gab.

Der Cast liest sich heute wie das Who is Who Hollywoods. Mit Sally Field, Olympia Dukakis und Shirley MacLaine standen gleich drei Oscar-Gewinnerinnen vor der Kamera und mit Julia Roberts und Daryl Hannah zwei Jungschauspielerinnen, welche zwar zu diesem Zeitpunkt noch wenig bekannt waren, hier jedoch deutlich machten, dass die Filmwelt noch Grosses von ihnen zu erwarten hätte. Und schliesslich ist da noch Dolly Parton, die zwar keine Schauspielerin ist - sie spielt eigentlich sich selbst - ihre Rolle jedoch perfekt ausfüllt.

Die Geschichte selber basiert auf einer wahren Begebenheit, wurde jedoch von Herbert Ross hollywoodgerecht aufbereitet. Der Film erzeugt ein gemütliche Südstaaten-Atmosphäre, der man sich kaum entziehen kann. Dazu kommen pointierte Dialoge, welche sich um fundamentale Themen wie Liebe, Freundschaft, Neuanfang, Verlust und Tod drehen. Dabei werden zwar etliche Klischees bemüht, die erzeugte Stimmung und der Charme, den dieser Film verströmt, macht dies jedoch mit links wieder wett.

Ein witziger, unterhaltsamer und tragischer Film, der alles bietet, was Hollywood in den 80er-Jahren zu bieten hatte. Für Julia Robert, welche für ihre Darstellung eine Oscar-Nominierung erhielt, war es die Visitenkarte für ihre Rolle in «Pretty Woman» ein Jahr darauf…

BLU-RAY-BILD (3,5)
Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.85:1 (13:7 US-WideScreen) vor.

Die Bildqualität kann im Grossen und Ganzen überzeugen. Man sieht dem Bild seine analoge Herkunft an, die sich durch leichtes Filmkorn bemerkbar macht. Die Kontrast- und Schwarzwerte sind im guten Bereich. In dunklen Szenen ist ein leichter Detailverlust festzustellen.
Die Grundschärfe ist recht hoch und wird nur selten etwas weicher.
Die Farben wirken ziemlich kräftig, hinterlassen ansonsten jedoch einen natürlichen Eindruck. Alles in allem eine ansprechende HD-Bildumsetzung, mit nur leichten Mängeln…

BLU-RAY-TON (2,5)
Das Tonformat liegt in Deutsch Dolby Digital 2.0 vor.

Es gibt auf dieser Blu-ray weder einen Surroundton noch eine HD-Tonspur. Die Folge davon ist eine Tonumsetzung, welche stark an Filme aus den 40er- oder 50er-Jahren erinnert.
Eine Surroundatmosphäre kommt natürlich so zu keiner Zeit auf. Auch die Dialogverständlichkeit ist alles andere als ideal. Alles klingt irgendwie dumpf und dynamiklos. Wir bewegen uns hier also leider nicht im HD-Zeitalter sondern verbleiben auf DVD-Qualität…
Die Tonbalance wenigstens ist gut ausgefallen.

Extras
Es gibt interessante Hintergrundinformation zur wahren Geschichte – leider jedoch nur in SD-Qualität. Die Blu-ray verfügt leider über kein Wende-Cover!

FAZIT

Ein Streifen, der auch heute noch zu gefallen weiss, und der hauptsächlich vom ausgezeichneten Cast und der versierten Inszenierung durch Herbert Ross lebt…

Die Blu-ray-Umsetzung ist beim Bild besser als bei der DVD ausgefallen, beim Ton hingegen sind keine Verbesserungen zu hören…

Prädikat: Sehr empfehlenswert! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 2
Extras
mit 2
bewertet am 15.05.21 um 15:21
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Story (5)
Regisseur Sam Mendes hat in diesem Kriegsfilm die Erinnerungen seines Grossvaters, welcher im 1. Weltkrieg als Meldeläufer Dienst tat, verarbeitet. Es ist diesem eindrücklichen Werk gut anzumerken, dass hier auf authentische Erlebnisse zurückgegriffen wurde. Diesem Umstand ist es geschuldet, dass der Zuschauer von Beginn an in die Handlung hineingesogen wird und sich in der Folge kaum noch eine Sekunde in Sicherheit wiegen kann, bevor die Geschichte ihr Ende findet.

Die Authentizität ist das eine, die technische Umsetzung das andere Element, das diesen Kriegsfilm zu einem kinematographischen Höhepunkt werden lässt. Der gesamte Film wurde in der sogenannten «One-Shot-Technik» gedreht. Das bedeutet, dass die Kameraeinstellungen ungewohnt lange sind, die Kamera die Protagonisten verfolgt und extrem wenig Schnitte gemacht werden – und die Schnitte, die es gibt, sind derart gut kaschiert, dass sie kaum wahrgenommen werden. Ich habe diese Technik noch nie derart perfekt und ausgereift gesehen. Der Aufwand, der hinter dieser Verfilmung steckt, muss gigantisch gewesen sein…

Auch schauspielerisch kann Mendes Film überzeugen. Die beiden Jungdarsteller George MacKay und Dean-Charles Chapman spielen souverän und glaubhaft, dabei gelingt es ihnen eindrücklich, die Balance zu halten, so dass der Film zu keiner Zeit ins Melodramatische abrutscht.

Witzig ist die Tatsache, dass mit Colin Firth und Benedict Cumberbatch zwei der renommiertesten Schauspieler der Gegenwart mit von der Partie sind – beide jedoch nur in winzigen Nebenrollen von wenigen Minuten zu sehen sind. Die eine Figur erteilt den Befehl und die andere Figur nimmt am Schluss des Filmes den Befehl des Meldeläufers entgegen…

Ich habe selten einen so gut gemachten Kriegsfilm gesehen, der das Grauen des Krieges aufzeigt ohne mehrheitlich Kriegshandlungen darzustellen. Der Zuschauer wandert mit den beiden Hauptfiguren mit und sieht die Folgen dieser unsagbaren, menschenverachtenden Zerstörung. Die zuweilen fast dokumentarischen Szenen tragen das ihre dazu bei…

Dieser Film hat mich von Beginn an gepackt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen – fraglos ein Meisterwerk, das uns Sam Mendes hier vorgelegt hat…

BLU-RAY-BILD (4,5)
Die Bildumsetzung liegt in 2.39:1 (12:5 CinemaScope) vor.

Wir haben es hier mit einer sehr hochwertigen HD-Bildumsetzung zu tun. Die Schärfe ist, mit Ausnahmen von wenigen schlecht fokussierten Shots, absolut überzeugend ausgefallen. Die Farben wirken natürlich und sind meist in braun und Erdtönen gehalten. Der Schwarzwert bewegt sich im sehr guten Bereich.
Die Kontraste sind dank der Digitalkameras auf sehr beachtlichem Level. In hellen Szenen kommt es zuweilen zu leichten Überstrahlungen.
Alles in allem eine ausgezeichnete HD-Bildumsetzung!

BLU-RAY-T ON (5)
Das Tonformat liegt auf Deutsch in Dolby Atmos und Dolby TrueHD 7.1 vor.

Der Film ist kein typischer Kriegsfilm, sondern sehr ruhig inszeniert, was dazu führt, dass die Tonumsetzung beziehungsweise die Dynamik nur sehr selten gefordert wird. In diesen seltenen Fällen ist jedoch deutlich zu hören, wie detailliert und gut ausbalanciert die Tonumsetzung ist.
Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen.
Eine ausgezeichnete Tonumsetzung, welche durch den zurückhaltenden, kongenialen Soundtrack perfekt ergänzt wird…

Extras
Gibt es viele, habe ich mir jedoch nicht angesehen. Ein WendeCover ist vorhanden!

FAZIT

Ein wirklich eindrücklicher (Anti-)Kriegsfilm, der sowohl durch eine authentische Handlung wie durch eine nahezu perfekte technische Umsetzung punkten kann.

Die Blu-ray-Umsetzung ist sehr gut ausgefallen und auf der Höhe der Zeit.

Prädikat: Sehr sehenswert! 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 14.05.21 um 15:11
/image/movie/Paris-je-taime_klein.jpg
STORY (3,5)
Sowohl das Staraufgebot bei den RegisseurInnen wie bei den SchauspielerInnen liest sich wie ein Who is Who der Filmbranche und auch die Grundidee, über alle Pariser Arrondissements je einen fünfminütigen Kurzfilm zu drehen, ist durchaus originell – auch wenn es dann schlussendlich nur achtzehn von zwanzig Arrondissements in den Film geschafft haben.
Was hier leider fehlt, ist so etwas wie ein roter Faden, ein Grundkonzept, an welches sich alle Drehbücher hätten halten müssen, damit daraus ein grosses Ganzes hätte werden können. So haben wir eine willkürlich erscheinende Aneinanderreihung von fünfminütigen Kurzsequenzen, welche mal gut, mal sehr gut und zwischendrin auch zum Vergessen sind. Bei einigen Geschichten hätte ich gerne mehr gesehen, bei anderen war ich froh, dass sie schnell ein Ende fanden.

Paris dient nur als Kulisse, diese Filme hätten ebensogut in irgendeiner anderen Stadt gedreht werden können – weder der Geist noch die Geschichte von Paris wurden auch nur ansatzweise eingefangen, was sehr bedauerlich ist und das ganze Projekt, meiner Meinung nach, schliesslich in Frage stellt.

Die Beiträge von Alexander Payne, Gurinder Chadha und der Coen-Brüder haben mir persönlich am besten gefallen. Alles in allem darf man keine allzu grossen Erwartungen an den Film haben, dann ist er durchaus sehenswert – gute Unterhaltung mit wenigen Höhepunkten und einigen Ausrutschern…

BLU-RAY-BIL D (3)
Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.85:1 (13:7 – US und UK WideScreen Kino-Format. Ursprünglich von Universal 1953 eingeführt) vor.

Bildtechnisch hinterlässt diese Blu-ray-Veröffentlichung keinen guten Gesamteindruck. Die einzelnen Episoden unterscheiden sich sehr markant in ihrer Bildschärfe und Detailgenauigkeit. Immer wieder ist auch sehr starkes Bildrauschen festzustellen. In dunklen Szenen werden mitunter viele Details verschluckt. Ebenso inkonstant wie die Schärfe sind auch Farbgebung und Schwarzwert. Alles in allem hinterlässt diese HD-Umsetzung keinen vorteilhaften Eindruck.

BLU-RAY-TON (4)
Die Tonumsetzung liegt in Deutsch DTS-HD Master 5.1 vor.

Vom Surroundton ist nicht allzuviel zu hören, vielmehr haben wir es hier mit einer ausgesprochen frontlastigen Tonumsetzung zu tun. Die Stereoseparation ist jedoch gut ausgefallen. Da es sich um einen ausgesprochen dialoglastigen Film handelt, ist es sehr erfreulich, dass die Dialoge jederzeit bestens zu verstehen sind und auch die Tonbalance gut ausgefallen ist. Die Dynamik wird nur minimal gefordert.

Extras
Sind vorhanden, aber in unterirdischer Bildqualität, die in mir nostalgische Erinnerungen an meine alten VHS-Video-Kassetten weckten. Ein WendeCover ist vorhanden!

FAZIT
Wer Episodenfilme und/oder Paris mag, kann sich diesen Streifen durchaus zu Gemüte führen. Gesehen haben muss man ihn jedoch, meiner Meinung nach, nicht.
Die Blu-ray-Umsetzung ist vor allem beim Bild nicht auf der Höhe der Zeit.

Prädikat: Bedingt sehenswert! 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 01.05.21 um 13:39
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Story (3,5)
Das vorweihnachtliche London sowie die Musik von Wham! (und George Michael) stehen im Zentrum dieser tragischen Liebes-Weihnachts-Romanze.

Ohne Frage hat es Regisseur Paul Feig wunderbar verstanden, Emilia Clarkes komödiantischem Talent seinen Lauf zu lassen, was den Film in den ersten vierzig Minuten am Leben hält. Viel mehr Positives gibt es bedauerlicherweise über den Beginn des Filmes nicht zu berichten. Die recht wirre Geschichte wirkt irritierend und unglaubwürdig. Erst mit der Wandlung der Hauptfigur nimmt die Story langsam Fahrt auf, um schliesslich mit einer herzzerreissenden Liebesgeschichte und einem furiosen Ende die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen – wobei der heimliche Höhepunkt des Streifens womöglich die Live-Performance des Wham!-Songs «Last Christmas» durch Kate (Emily Clarke) und Co. sein dürfte.

Der Film zeichnet sich, nebst dem etwas kruden Beginn, vor allem durch ein einigermassen durchzogenes Drehbuch aus. Die Dialoge sind zuweilen unglaublich albern und platt, um gleich darauf wieder durch eine wunderschöne Tiefe und Substanz zu brillieren. Diese Inkonsistenz macht es einem schwer, den Film richtig ernst zu nehmen – was sehr bedauerlich ist, da die Grundidee die Basis für einen richtig guten Weihnachtsfilm geboten hätte.

Ab und an kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Story einfach überladen wurde: Der Mutter-Tochter-Konflikt, die Liebesgeschichte, die Herzoperation, die Selbstfindung der Hauptfigur, die Migrationsthematik… – wie so oft, wäre vermutlich weniger mehr gewesen.

Meine persönliche Toleranzschwelle bei Weihnachtsfilmen ist höher als bei «normalen» Filmen. Das bedeutet, dass ich einem Weihnachtsfilm durchaus verzeihen kann, wenn es der Handlung etwas an Glaubwürdigkeit mangelt. Der geniale Soundtrack und die ausgezeichnete schauspielerische Leistung von Emily Clarke und natürlich auch Emma Thompson, führen dazu, dass ich Ihnen diesen Weihnachtsfilm dennoch empfehlen kann – denn eine schöne Weihnachtsstimmung zu entfachen, versteht er…

BLU-RAY-BILD (5)
Das Bildseitenformat liegt in 2.00:1 (SuperScope-Format seit 1954) vor.

Der Film besticht nicht nur durch ein sehr gutes Bildseitenverhältnis – ich persönlich halte 2.00:1 für das perfekte Ansichtsverhältnis – sondern auch durch eine perfekte Schärfe. Die Plastizität ist hervorragend und erzeugt eine unglaublich gute Tiefenwirkung. Die Farbgebung ist stimmungsvoll, kräftig und natürlich ausgefallen. Im weiteren verfügt die Blu-ray-Ausgabe über einen nahezu perfekten Schwarzwert und ebenso überzeugende Kontrastwerte.
Ein perfektes HD-Bild, an dem es nichts auszusetzen gibt!

BLU-RAY-TON (4)
Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD High Resolution 7.1 vor.

Trotz der 7.1-Umsetzung verfügt der Film nicht über eine ausgesprochen gute Räumlichkeit – was jedoch auch genrebedingt ist. Der Ton dieses sehr dialoglastigen Films wird grösstenteils über die Frontkanäle verbreitet. Die Surround-Kanäle werden vor allem für den Soundtrack und sehr dezent ausgefallene Umgebungsgeräusche genutzt.
Die Tonbalance ist ausgezeichnet ausgefallen, und auch die Dynamik kann überzeugen, wird jedoch kaum beansprucht.

Extras
Gibt es viele, habe ich mir jedoch nicht angesehen. Ein WendeCover ist vorhanden!

FAZIT

Wahrlic h kein perfekter Weihnachtsfilm. Dank dem originellen Ende und der guten schauspielerischen Umsetzung gibt es von mir trotzdem eine Empfehlung!

Die Blu-ray-Umsetzung ist zudem ausgezeichnet ausgefallen und erreicht beim Bild sogar Referenzwerte!

Prädikat: Sehenswert! 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 03.04.21 um 13:37
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Story (4,5)
«Mystic Pizza», wie der Film im Original heisst, bietet überraschend viele Premieren. So ist es der erste Kinofilm des Regisseurs Donald Petrie, welcher später mit Streifen wie «Wer ist Mr. Cutty?» oder «Miss Undercover» noch so einige Erfolge feierte. Wir sehen Matt Damon in seiner allerersten Filmrolle und last but not least bewirbt sich eine junge, bis hierhin noch unbekannte, Dame namens Julia Robert für eine zukünftige Weltkarriere.

In der Tat erstaunt es nicht im Geringsten, dass Julia Roberts zwei Jahre später die Rolle für «Pretty Woman» erhielt, zeigt sie in «Mystic Pizza» doch praktisch eine Art Prequel dazu. Viele Szenen erinnern einen markant an ihre Rolle in «Pretty Woman», gleichzeitig ist es erstaunlich, mit welcher Abgeklärtheit und Souveränität sie hier schon agiert.
Obwohl Julia Roberts eine Glanzleistung abliefert, wird sie von Annabeth Gish, welche die Rolle ihrer Schwester Kat spielt, noch in den Schatten gestellt. Die nuancierte Spielweise Gishs ist beeindruckend und lässt völlig vergessen, dass hier eine grade mal siebzehnjährige Jungschauspielerin am Werk ist.
Zu guter Letzt habe ich mich auch über die Nebenrolle von Conchata Ferrell sehr amüsiert. Die leider erst vor kurzem verstorbene Ferrell, viele kennen sie vermutlich als Haushälterin aus «Two and a Half Men», spielt die Pizzeria-Besitzerin Leona mit viel Verve, wie man sich das von ihr gewohnt war…

Die Handlung an sich erfindet das Genre des Coming-of-Age-Filmes nicht neu, bietet jedoch ausgezeichnetes Gefühlskino mit intelligenten Dialogen und einer, trotz aller Klischees, realistischen Handlung. Überhaupt ist es erstaunlich, welch ein modernes Frauenbild hier gezeigt wird – das kennt man gerade aus 80er-Jahre-Filmen zuweilen auch ganz anders…
Der Film, der an Originalschauplätzen in Connecticut gedreht wurde, verbreitet eine unglaublich gute Atmosphäre. Die Stimmung wird zudem wesentlich durch den ausgezeichneten Soundtrack geprägt.

Kurz und gut, ein sehenswerter Film!

BLU-RAY-BILD (3,5)
Das Bildseitenformat liegt in 1.85:1 (13:7 – US und UK WideScreen Kino-Format. Ursprünglich von Universal 1953 eingeführt) vor.

Die Bildschärfe bei Close-Ups ist zuweilen recht gut ausgefallen, leider gibt es aber über den ganzen Film hinweg mal stärker, mal schwächer auftretendes Bildrauschen. Ein richtiges HD-Feeling stellt sich so nur bedingt ein. Der Schwarzwert erreicht nur Mittelmass, und auch die Kontraste können nicht ganz überzeugen.

BLU-RAY-TON (2,5)
Das Tonformat liegt in Deutsch Dolby Digital 2.0 vor.

Die Tonumsetzung bewegt sich im unteren Mittelmass.
Räumlichkeit kommt nie auf. Der Film lebt natürlich vor allem durch die Dialoge, und die sind gut verständlich, klingen zuweilen jedoch etwas dumpf. Die Tonbalance ist ausgewogen und stimmig ausgefallen, während die Dynamik sehr zurückhaltend klingt.

Extras
Habe ich mir nicht angesehen. Ein WendeCover ist vorhanden!

FAZIT

80er-Ja hre-Gefühlskino, das erstaunlich frisch und modern geblieben ist, mit zwei herausragenden Jungschauspielerinnen!

Die Blu-ray-Umsetzung hat noch beträchtlich Luft nach oben, ist jedoch auf jeden Fall eine Verbesserung zur DVD-Version.

Prädikat: Sehr sehenswert! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 2
Extras
mit 3
bewertet am 28.03.21 um 14:38
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Story (3)
«Der Haustyrann» beruht auf dem Theaterstück «Das Ekel» von Toni Impekoven und Hans Reimann und wurde bereits zuvor mehrere Male verfilmt. Die hier vorliegende Version mit Heinz Erhardt von 1959 dürfte dabei die harmloseste und ausschliesslich auf Klamauk ausgerichtete Verfilmung des Stoffes sein.

Speziell an dieser Verfilmung dürfte sein, dass wir hier Heinz Erhardt in der Rolle des Bösewichts antreffen. Diesen spielt er auch mit gewohnter Energie und Inbrunst – allein so richtig abnehmen kann man ihm das Ekel nicht.
Erschwerend kommt hinzu, dass das Drehbuch sehr bieder, um nicht zu sagen langweilig, verfasst ist und zudem viele unlogische Handlungsstränge aufweist, welche bis zum Schluss nicht aufgelöst werden. Das ist sehr bedauerlich, spielen Heinz Erhardt und auch seine weibliche Gegenspielerin Grethe Weiser doch ausgezeichnet. Zu sehr hat man versucht, dem Zeitgeist zu huldigen und dabei die durchaus gute Theatervorlage ignoriert.
Einzig die gelungene Inszenierung durch Regisseur Hans Deppe, welcher mit rasanten Szenenwechseln etwas Schwung in die lahme Geschichte bringt, retten die Verfilmung vor dem endgültigen Schiffbruch.

So bleibt abschliessend festzuhalten, dass «Der Haustyrann» sicher nicht zu den besten Werken Heinz Erhardts gehört und kaum etwas verpasst wird, wenn man diesen Streifen nicht gesehen hat…
Wer belanglose Klamauk-Kamellen aus den 50er-Jahren mag, kann ihn sich jedoch bedenkenlos ansehen.

BLU-RAY-BILD (4,5)
Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.33:1 in schwarz/weiss (4:3 Traditioneller TV-Standard) vor.

Wir haben es hier mit einer hervorragenden HD-Umsetzung zu tun. Die Tiefenschärfe ist beeindruckend, und es ist zu keiner Zeit ersichtlich, dass wir es hier mit Filmmaterial von 1959 zu tun haben. Die Bilder wirken frisch, der Schwarzwert bewegt sich auf sehr beachtlichem Niveau. Auch die Kontraste können über den ganzen Film hinweg überzeugen. Alles in allem eine ausgezeichnete HD-Abtastung, welche, abgesehen von kleinen Verschmutzungen, in jeder Beziehung zu überzeugen versteht.

BLU-RAY-TON (3)
Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 2.0 (Mono) vor.

Die Tonumsetzung ist aufgrund der Mono-Spur sehr eingeschränkt und bietet weder Räumlichkeit noch gute Dynamik. Die Dialoge sind dennoch sehr klar und gut verständlich. Ein störendes Hintergrundrauschen ist nicht zu hören.

Extras

Als Extra findet sich der von Heinz Erhardt vorgetragene Song «Striptease Susi» von 1962 auf der Blu-ray. Da der Song jedoch in keinem Zusammenhang zum Film steht, handelt es sich dabei um eine eher sinnlose Beigabe. Die Blu-ray steckt in einem Schuber und verfügt zudem über ein WendeCover!

FAZIT

Dieser Streifen gehört klar in die Rubrik: Kann man sich ansehen, muss man aber nicht gesehen haben.
Die Blu-ray-Umsetzung besticht mit einem hervorragenden HD-Bild…

Prädikat: Bedingt empfehlenswert! 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 21.03.21 um 13:31
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Story (5)
Dieser wunderbare Streifen wird allgemein als Musikfilm vermarktet. Wir haben es hier jedoch tatsächlich mit einem astreinen Coming-of-Age-Film zu tun. Natürlich spielt die Musik im Zusammenhang mit der Kultband «The Clash» eine wichtige Rolle, dient jedoch mehr als Kulisse für eine sehr gut inszenierte und anrührende Entwicklungsgeschichte eines 14-Jährigen, welcher dank der Punkmusik eine neue Welt für sich entdeckt und dadurch zu sich selbst findet.
So banal dies in einer Beschreibung auch klingen mag, umgesetzt ist die Geschichte mit viel Gespür fürs Detail und Einfühlungsvermögen. Wobei die unaufgeregte Inszenierung durch Derrick Borte ganz wesentlich dazu beiträgt, der Geschichte die nötige Glaubhaftigkeit zu vermitteln.

Ebenso eindrücklich wie die Inszenierung ist die schauspielerische Umsetzung durch Daniel Huttlestone, welcher die Hauptfigur Shay Baker sehr authentisch zum Leben erweckt.
Obwohl der Film mit einem bombastischen Soundtrack aufwartet – allen voran natürlich mit vielen Songs von «The Clash», sowie Rock- und Reggae-Musik – rückt die Musik nie in den Vordergrund, sondern untermalt gekonnt die Handlung.

Alles in allem ein hervorragender Coming-of-Age-Film, der wesentlich mehr zu bieten hat, als dies auf den ersten Blick scheinen mag. Ein Reise zurück in die 70er-Jahre – eine Zeit voller sozialer Missstände und Aufruhr, Punkmusik und Aufbruchstimmung. Eine Milieustudie der englischen Unterschicht zu Beginn der Thatcher-Ära…

BLU-RAY-BI LD ( 3,5)
Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.85:1 (13:7 – US und UK WideScreen Kino-Format. Ursprünglich von Universal 1953 eingeführt) vor.

Die Bildumsetzung dieser Blu-ray kann zwar nicht mit Spitzenwerten aufwarten, bewegt sich aber konstant im guten Mittelfeld. Vereinzelt ist leichtes Bildrauschen auszumachen, und in dunklen Szenen werden Inhalte etwas verschluckt.
Die Farben wirken natürlich. Der Schwarzwert ist gut ausgefallen. Der Bildumsetzung wurde absichtlich ein 70er-Look verpasst, was stimmig wirkt.

BLU-RAY-TON (2,5)
Das Tonformat liegt in Deutsch Dolby Digital 5.1 vor.

Bei einem Film, in dem die Musik eine so zentrale Rolle einnimmt, wäre es wünschenswert gewesen, diese auch gekonnt zu inszenieren. Leider findet die Tonumsetzung aber zu 90% vor allem über die Frontlautsprecher statt. Zudem ist die Dynamik äusserst eingeschränkt. Die Musik kommt so kaum zur Geltung und wirkt meist recht emotionslos und platt.
Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen, und die Tonbalance ist ausgewogen ausgefallen.

Extras
Gibt es einige, habe ich mir jedoch nicht angesehen. Es ist ein Wende-Cover vorhanden!

FAZIT

Ein wunderschön inszenierter Coming-of-Age-Film, für alle, die das Flair der späten 70er-Jahre mögen oder einfach wieder einmal eine richtig gut erzählte Geschichte sehen wollen.

Die Blu-ray-Umsetzung ist beim Bild gut ausgefallen, kann aber bei der Tonumsetzung nicht überzeugen.

Prädikat: Sehr sehenswert! 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 2
Extras
mit 3
bewertet am 15.03.21 um 11:40
/image/movie/Ein-letzter-Sommer-DE_klein.jpg
Story (3,5)
«Ein letzter Sommer» bietet eigentlich alle Zutaten, die es für ein anrührendes Filmdrama braucht. Gleichwohl konnte mich die Geschichte zu keiner Zeit richtig packen oder gar mitreissen. Weder das Drehbuch noch die Darsteller schafften es, die nötigen Emotionen in mir zu wecken, um die Geschichte richtig ernst nehmen zu können.
Ich habe lange überlegt, woran das liegen könnte und habe schliesslich zwei Ursachen als Übeltäter ausgemacht:
Zum einen, und das ist mein ganz persönliches Empfinden, halte ich die unsäglichen Wackelbildaufnahmen für äusserst kontraproduktiv. Diese stets zittrigen Bilder erzeugen eine unglaubliche Unruhe, welche im starken Kontrast zu der an sich sehr langsam erzählten Geschichte steht. Zuweilen sind diese Bildwackler derart ausgeprägt, dass ein Protagonist bei einer Grossaufnahme auch schon mal vom linken zum rechten Bildrand fliegt. Ich bin mir bewusst, dass dies ein Stilmittel ist, welches hier bewusst eingesetzt wurde – halte es aber dennoch für verfehlt.
Zum anderen halte ich die Dialoge für unnatürlich. Es wurde krampfhaft versucht, diese natürlich erscheinen zu lassen, was ironischerweise genau zum gegenteiligen Effekt führt. Alles wirkt leicht gekünstelt und aufgesetzt. Ich muss jedoch gestehen, dass ich den Film nur in der deutschen Synchronisation gesehen habe und den Verdacht hege, dass es gar nicht an den Dialogen liegt, sondern an einer mangelhaften Übertragung ins Deutsche – zumal auch die SynchronsprecherInnen alles andere als souverän agieren und zuweilen sehr emotionslos zu Werke gingen – auch nicht gerade hilfreich, wenn man ein Drama um einen sterbenden Grossvater vertont…

Alles in allem haben wir es hier mit einem unterhaltsamen Film zu tun, welcher, wenn man gegen Wackelbildaufnahmen immun ist, durchaus auch seine interessanten Momente hat…

BLU-RAY-BILD (3)
Das Bildseitenformat liegt in 1.78:1 (16:9 – Neuer HD-Video und TV-Standard) vor.

Wir haben es hier mit einer sehr eingeschränkten HD-Bildqualität zu tun, welche vor allem durch eine mässige Detailschärfe auffällt. Es ist ein konstant sichtbares Bildrauschen vorhanden, welches sich vor allem in dunklen Szenen störend bemerkbar macht. Der Schwarzwert ist ebenfalls nicht auf der Höhe der Zeit und bestenfalls als Grauwert zu bezeichnen. Die Farben wirken natürlich, können aber den mässigen Gesamteindruck des Bildes nicht wettmachen.

BLU-RAY-TON (2)
Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 5.1 vor.

Enttäuschend ausgefallen ist, meiner Meinung nach, die deutsche Synchronisation, welche sehr aufgesetzt und emotionslos wirkt. Zudem ist auch die Vertonung äusserst spartanisch ausgefallen. Durch fehlende Umgebungsgeräusche wirkt der ganze Film sehr steril und unecht.
Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen. Aufgrund der mangelhaften Vertonung entsteht zu keiner Zeit eine Surroundatmosphäre oder eine nennenswerte Räumlichkeit…

Extras
Si nd vorhanden, habe ich mir jedoch nicht angesehen. Ein WendeCover ist vorhanden.

FAZIT

So richtig weiterempfehlen kann ich diesen Streifen, zumindest in der deutschen Version, nicht. Zudem ist die Blu-ray-Umsetzung definitiv als unterdurchschnittlich zu bezeichnen.

Prädikat: Nur bedingt empfehlenswert! 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 2
Extras
mit 3
bewertet am 21.02.21 um 14:28
/image/movie/peter-hase-2018-4k-4k-uhd-und-blu-ray-neu_klein.jpg
Story (1,5)
Bei «Peter Rabbit» handelt es sich um eine Spielfilm-Adaption von Beatrix Potters beliebtem Kinderbuchklassiker von 1902 mit dem Titel «The Tale of Peter Rabbit».

In England ist das Werk längst Kult, und auch ich mag die wunderschönen Zeichnungen von Beatrix Potter sowie ihre humorvollen Geschichten sehr gerne. Vor nicht allzu langer Zeit las ich Beatrix Potters Tagebücher, und vor kurzem erst sah ich den gut gemachten Biografiefilm «Miss Potter», in welchem Renée Zellweger Beatrix Potter sehr glaubhaft verkörpert.

Keine Frage also, dass ich mir diesen Animationsfilm nicht entgehen lassen wollte… – allerdings wäre es, um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, besser gewesen, ich hätte es bleiben lassen. Was Regisseur und Drehbuchautor Will Gluck aus dem wunderbaren Klassiker gemacht hat, ist gelinde gesagt abstossend. Lichtjahre entfernt vom Geiste der Potter-Bücher und von deren lieblichen Figuren, haben wir es in diesem Animationsfilm mit einer Art James-Bond-Verfilmung mit Kaninchen in den Hauptrollen zu tun. Der Streifen ist actiongeladen und besteht fast ausschliesslich aus Verfolgungsjagden und hämischen Kommentaren.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Dialoge derart banal und ohne Empathie sind, dass wir schon fast von einem Anti-Beatrix-Potter-Film sprechen können. Ich muss hier allerdings einschränkend bemerken, dass sich diese Kritik vornehmlich auf die deutsche Synchronisation bezieht. Die Dialoge in der englischen Originalversion erschienen mir etwas weniger plump.
Zu keiner Zeit kam eine Stimmung auf, wie ich sie erwartet hatte. Mehr noch, die unterkühlte Grundstimmung wird durch einen völlig unpassenden Soundtrack, welcher zuweilen aus Hip-Hop-Musik besteht, noch zusätzlich befeuert.

Natürlich kann man einen klassischen Stoff in die Neuzeit transformieren. Wenn aber von der Originalvorlage schlicht nichts mehr übrig bleibt ausser dem Titel, dann wäre es besser, auf den Bezug zur berühmten Vorlage zu verzichten und etwas Neues zu kreieren.

Für mich war dieses Machwerk beinahe unerträglich, was bedauerlich ist, da die Animationstechnik hervorragend ausgefallen ist und man damit eine wunderbare Beatrix-Potter-Hommage hätte machen können…

4K UltraHD-BILD (4,5)
Das Bildseitenformat liegt in 2.40:1 (12:5 CinemaScope) vor.

Es wird eine sehr hochwertige Bildqualität geboten. Wir sehen ein praktisch durchgehend scharfes und detailreiches Bild. Das Kontrastverhältnis ist ausgewogen und der Schwarzwert nahezu perfekt.
Die Farbwiedergabe ist kräftig und natürlich ausgefallen, was zusammen mit der hohen Bildplastizität für eine gute Tiefenwirkung sorgt.
Nur sehr wenige Shots sehen weicher oder weniger detailliert aus.

4K UltraHD-Ton (4)
Das Tonformat liegt u.a. in Deutsch DTS-HD Master 5.1 vor.

Die Tonumsetzung weist eine sehr gute Stereoseparation auf. Die räumliche Abbildung hingegen konnte mich nicht restlos überzeugen. Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen.
Die Tondynamik ist gut ausgefallen und die Tonbalance sehr ausgewogen und stimmig.

Extras

Nach dem enttäuschenden Filmerlebnis hatte ich keine Lust mehr, mir die zahlreichen Extras anzusehen. Ein WendeCover ist leider keines vorhanden, was ich in Anbetracht des sehr hohen Preises für diese 4K-Blu-ray äusserst mangelhaft finde…

FAZIT

Falls Sie noch nie etwas von Beatrix Potter oder Peter Hase gehört haben, können Sie sich diesen Animationsfilm durchaus ansehen. Allerdings kann der Streifen meiner Meinung nach nur bedingt als Kinderfilm empfohlen werden, da er zum einen stellenweise recht brutal ist und zum anderen sehr fragwürdige ethische Ansichten verbreitet.

Fans von Beatrix Potter kann ich vor diesem Machwerk nur warnen!

Die technische Umsetzung der 4K UltraHD ist gut ausgefallen, ohne jedoch Referenzwerte zu erreichen.

Prädikat: Nicht empfehlenswert! 
Story
mit 1
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 20.02.21 um 14:24
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Story (2,5)
Die Hochzeit der klassischen Piratenfilme neigte sich bereits dem Ende zu, als sich Hollywood entschloss, mit dem Meister dieses Genres noch einmal einen Piratenfilm in gewohnter Manier zu inszenieren. Schade nur, dass Errol Flynn zu diesem Zeitpunkt schwer alkoholkrank war…

Die Dreharbeiten mussten jeweils möglichst früh gestartet werden, da Errol Flynn aufgrund seines Alkoholkonsums spätestens ab 16 Uhr nicht mehr in der Lage war weiter zu drehen. Wie sich sein Zustand auf seine Arbeitsumgebung und vor allem auf seine weibliche Gegenspielerin Maureen O’Hara ausgewirkt haben musste, kann man erahnen…
Als sich Flynn zehn Tage vor Drehschluss bei einer Actionszene den Knöchel brach, mussten die ganzen Dreharbeiten für einige Wochen unterbrochen werden. Da Regisseur George Sherman, als Errol wieder fit war, längst an einem neuen Film arbeitete, wurde «Against All Flags» von Douglas Sirk zu Ende gedreht.

Trotz all dieser Unbill ist ein Film entstanden – wenn auch kein besonders guter. Das Drehbuch „besticht“ durch eine sehr handlungsarme Story, welche zudem, nach heutigen Massstäben, gelinde gesagt, äusserst sexistisch ausgefallen ist. Allerdings kommen auch die männlichen Figuren nicht viel besser weg. Der Streifen strotzt vor überladener Klischees, welche den Film zuweilen stark an die Grenzen des Ertragbaren bringen. Die Handlung selber ist vorhersehbar und reicht trotz der extrem kurzen Spielzeit von gerade einmal 84 Minuten nicht, um den Film zu tragen.
Die Universal Pictures Studios hatten zudem offensichtlich keine Lust, unnötig viel Geld in dieses Projekt zu stecken, und so wurde praktisch der ganze Streifen im Hollywood-Studio gedreht. In der vorliegenden HD-Abtastung ist dies leider auch deutlich zu sehen. Der auf Leinwand gemalte Hafenhintergrund etwa oder die Schiffsmodelle sind deutlich zu erkennen.
Dies alles führt nicht zu dem Ergebnis, das man sich als Piratenfilm-Fan wünscht, auch wenn den Akteuren zugute gehalten werden kann, dass die schauspielerische Umsetzung durchaus überzeugt – vor allem Maureen O’Hara spielt richtig gut.

«Gegen alle Flaggen» war, kaum erstaunlich, Errol Flynns letzter Hollywood-Film. Der einstige Frauenheld und Hollywood-Star hat unzählige beachtliche Abenteuer- und Piratenfilme vorzuweisen – «Gegen alle Flaggen» gehört leider nicht dazu…

BLU-RAY-BILD (4)
Das Bildseitenformat liegt in 1.37:1 (11:8 – Academy Standard-Format für Kino-Filme von 1932-1953) vor.

Die Bildqualität kann dank einer neuen Abtastung mit beachtlicher Schärfe und ausgezeichneter Durchzeichnung aufwarten. Allerdings hat diese gute Schärfe auch den oben beschriebenen Nachteil, dass nun die ganzen Studio-Kulissen gnadenlos enttarnt werden und dadurch der Filmgenuss eingeschränkt wird.
Dank des Technicolor-Verfahrens verfügt der Film über eine sehr intensive Farbgebung.
Leichtes Bildrauschen ist auszumachen, was jedoch nicht gross stört. Der Schwarzwert bewegt sich im guten Mittelfeld. Ab und an sind leichte Bildbeschädigungen auszumachen.


BLU-RAY-TON (3)
Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 2.0 (Mono) vor.

Aufgrund des dynamiklosen Monotones haben wir es hier mit einer bescheidenen Tonumsetzung zu tun. Der Ton klingt stellenweise recht dumpf und blechern. Räumlichkeit kommt natürlich zu keiner Zeit auf. Die Dialoge sind jedoch jederzeit gut zu verstehen. Die Tonbalance ist ansprechend ausgefallen.

Extras
Gibt es wenige, die ich mir nicht angesehen habe. Ein Wende-Cover ist vorhanden!

FAZIT

Ein Streifen, den ich leider aufgrund der oben beschriebenen Mängel nicht weiterempfehlen kann.
Die Blu-ray-Umsetzung besticht vor allem durch ein exzellentes Bild, das bis heute nie besser ausgesehen hat.

Prädikat: Kann man sich ansehen, muss man aber definitiv nicht gesehen haben… 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 07.02.21 um 14:41
/image/movie/die-monster-uni-neu_klein.jpg
Story (3,5)
«Die Monster Uni» von 2013 ist das Prequel zu dem 2001 erschienenen sehr erfolgreichen Animationsfilm «Die Monster AG». Die Pixar-Studios erzählen, mit gewohnter Originalität, die Vorgeschichte der beiden Monster-Hauptfiguren Mike und Sulley.

Pixar hat eine gelungene „Fortsetzung“ auf die Leinwand gebracht, die sowohl von der Story , als auch von der technischen Umsetzung her zu überzeugen vermag. Mit einem gigantischen Budget von ca. 200 Millionen Dollar konnte aus dem Vollen geschöpft werden, und das ist diesem Streifen auch deutlich anzusehen. Regisseur Dan Scanlon machte seine Sache ausgezeichnet und lässt völlig vergessen, dass er hier sein Regiedebut gab.

Nicht unwesentlich zum Erfolg dürfte auch die ausgezeichnete Filmmusik beigetragen haben, welche von niemand Geringerem als Pixars „Hauskomponisten“ Randy Newmann komponiert worden ist.

Alles in allem eine runde Sache, die beste Unterhaltung bietet und vergnügliche 104 Minuten bereitet.
Wie so oft kommt dieser zweite Film jedoch, vor allem was emotionale Momente anbelangt, nicht ganz an den genialen ersten Teil «Die Monster AG» heran…

BLU-RAY-BILD (5)
Das Bildseitenformat liegt in 1.78:1 (16:9 – Neuer HD-Video und TV-Standard) vor.

Eine grandiose Bildschärfe mit einer ausgezeichneten Detailzeichnung und einer beeindruckenden Tiefenwirkung wird uns hier geboten - Pixar eben...
Auch die Farben sind sehr natürlich und atmosphärisch ausgezeichnet gelungen. Bildtechnisch ein Referenz-Film, was die HD-Umsetzung anbelangt.

BLU-RAY-TON (4)
Das Tonformat liegt in Deutsch Dolby Digital Plus 7.1 vor.

Schön ist die Tatsache, dass es eine 7.1-Tonspur gibt - weniger schön, dass es sich bei der deutschen Spur nicht um einen HD-Ton handelt.
Grundsätzlich ist die Tonumsetzung sehr gut ausgefallen. Vor allem die Räumlichkeit ist dank der vorbildlich umgesetzten 7.1-Abmischung beeindruckend. Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen. Dynamik und Tonbalance können ebenfalls überzeugen.
Eine beachtliche Tonumsetzung, die aber aufgrund des fehlenden HD-Tones deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt. Das wird deutlich, sobald man sich die englische Originalspur anhört…

Extras
Gibt es viele, habe ich mir jedoch nicht angesehen.

FAZIT
Ein hervorragender und unterhaltsamer Familienfilm, in dem jedoch die Geschichte nicht die für Pixar übliche Tiefe erreicht. Sehenswert ist er allemal!
Die technische Umsetzung der Blu-ray ist zudem ausgezeichnet ausgefallen.

Prädikat: Sehr sehenswert! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 2
bewertet am 31.01.21 um 13:22
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Story (5)
Unter der Regie von Ron Underwood ist mit «City Slickers» ein waschechter Neo-Western entstanden, welcher sich sehr stark an Howard Hawks Meisterwerk «Red River» von 1948 und Mark Rydells Spätwestern «The Cowboys» von 1972 orientiert. Man könnte «City Slickers» in gewisser Weise auch als Persiflage auf diese beiden Western-Klassiker bezeichnen.

Billy Crystal, Daniel Stern und Bruno Kirby spielen die drei unbeholfenen Grossstädter in der Midlife-Krise, denen es während der beschwerlichen Reise gelingt, in ihrem Leben einen neuen Sinn zu finden.
So platt sich dieser Plot im ersten Moment auch anhören mag, die Handlung weist eine beachtliche Tiefe auf, die trotz der, zuweilen ironisch, verwendeten Klischees zu überzeugen versteht. Der latent vorhandene Humor ist gut getimt und beeinträchtigt die Glaubwürdigkeit nicht.

Die wunderschönen Landschaften New Mexicos und Colorados, in welchen der Streifen mehrheitlich gedreht wurde, führt, zusammen mit der kongenialen Filmmusik von Mar Shaiman, zu einer richtig guten Westernstimmung – wie sie in modernen Western nur noch selten aufkommt.

«City Slickers» bietet beste Unterhaltung – eine rasante Inszenierung und ausgezeichnete schauspielerische Umsetzung!

BLU-RAY-BILD (3,5)
Das Bildseitenformat liegt in 1.85:1 (13:7 – US und UK WideScreen Kino-Format. Ursprünglich von Universal 1953 eingeführt) vor.

Die HD-Bildumsetzung zeichnet sich vor allem durch eine sehr starke Inkonsistenz aus. Während Aufnahmen bei hellem Tageslicht gut bis sehr gut ausgefallen sind, verfügen Aufnahmen in dunklen Szenen oder in Innenräumen über ein starkes Bildrauschen und einer merklich schwächere Bildschärfe.
Die Farben wirken bei Innenaufnahmen etwas verwaschen, bei Aussenaufnahmen hingegen sehr kräftig und natürlich. Der Schwarzwert bewegt sich im guten Bereich.

BLU-RAY-TON (3)
Das Tonformat liegt in Deutsch in DTS-HD Master 2.0 vor.

Die vorliegende Tonumsetzung bietet in der deutschen Fassung natürlich kaum Räumlichkeit. Ebenso eingeschränkt ist dadurch auch die Dynamik ausgefallen.
Die vorliegende Blu-ray-Version zeigt den Film ungeschnitten (die deutsche Kino-Version war geschnitten worden), was aber zum Nebeneffekt führte, dass eine Szene nachsynchronisiert werden musste. Bedauerlicherweise wurden dafür nicht die originalen Synchronsprecher beauftragt, so dass es mitten im Film zu einem sehr auffälligen Stimmwechsel bei den drei Hauptdarstellern kommt…
Die Tonbalance ist sehr gut ausgefallen, und die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen.

Extras
Gibt es einige, habe ich mir jedoch nicht angesehen. Ein WendeCover ist vorhanden!

FAZIT

Ein hervorragender, humorvoller Neo-Western mit ausgezeichneten Schauspielern. Kann ich absolut weiterempfehlen!

Die technische Seite der Blu-ray-Umsetzung kann nur teilweise überzeugen – da wäre definitiv noch Luft nach oben…

Prädikat: Sehr sehenswert! 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 30.01.21 um 14:31
/image/movie/toy-story-special-edition--neu_klein.jpg
Story (4)
«Toy Story» ist in zweierlei Hinsicht ein bemerkenswerter Animationsfilm. Zum einen ist es der erste Kino-Langfilm der Pixar Studios und zum anderen der erste vollständig am Computer animierte Kino-Film überhaupt. Letzteren Umstand erkennt man unschwer an den, für heutige Massstäbe, etwas grobschlächtigen Gesichtszüge der Figuren. Gleichzeitig ist es beeindruckend, was 1995 computertechnisch schon möglich war…

Obwohl ich die Handlung zuweilen durchaus als originell erachte, erreicht meiner Ansicht nach «Toy Story» noch nicht die Tiefe und Raffinesse späterer Pixar-Filme, wie etwa «WALL-E». Dafür ist die Handlung zu ausschliesslich auf Action und flotte Sprüche ausgelegt.
Davon abgesehen erwartet den Zuschauer einen rasanten und wie erwähnt originellen Abenteuerfilm, der mit vielen Anspielungen auf bekannte Filme und Charme zu überzeugen versteht. Die Idee, Spielzeug lebendig werden zu lassen, ist ebenso simpel wie genial – jeder Zuschauer wird vermutlich den einen oder anderen Anknüpfungspunkt zu seiner eigenen vergangenen Spielzeugwelt in diesem Streifen finden.

Erwähnenswert sind die überaus gelungenen Kameraeinstellungen, an welchen deutlich die Experimentierfreude der Macher von Pixar zu spüren ist. Aus der neuen Animationstechnik das Möglichste herauszuholen, war das Ziel – was weitgehendst gelungen ist!
Abgerundet wird das Ganze durch den von Randy Newman geschriebenen und vorgetragenen Soundtrack.

Alles in allem eine runde Sache. Rein schon aus „historischen Gründen“ ein sehenswerter Animationsfilm, welcher den Beginn eines neuen Animationszeitalters einläutete…

Bild (4,5)
Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.78:1 (16:9 – Neuer HD-Video und TV-Standard) vor.

Da der Kinofilm in einem Seitenverhältnis von 1.85:1 produziert wurde, gehe ich davon aus, dass das Bild für diese Blu-ray-Ausgabe leicht beschnitten wurde.
Die Bildqualität bewegt sich auf sehr hohem Niveau. Die Detailschärfe ist über den ganzen Film hinweg auf Referenzniveau. Ebenso überzeugen können der satte Schwarzwert und das gute Kontrastverhältnis.
Die Farbgebung ist zudem sehr ansprechend ausgefallen.

Ton (4)
Das Tonformat liegt in Deutsch DTS ES 5.1 vor.

Auch die Tonumsetzung weiss zu überzeugen. Wobei sie vor allem durch eine sehr gute Dynamik und eine ausgewogene Räumlichkeit auffällt.
Die Tonbalance ist stimmig ausgefallen. Weniger überzeugen kann die Dialogverständlichkeit, welche zwar an sich recht gut ist, in der deutschen Synchronfassung aber etwas unnatürlich klingt.

Extras

Gibt es einige, habe ich mir jedoch nicht angesehen. Es gibt leider, wie bei Disney üblich, kein WendeCover!

FAZIT
Wer Animationsfilme mag, wird auch bei diesem Streifen voll auf seine Kosten kommen, zumal die Blu-ray-Umsetzung Referenzwerte erreicht!
Kann ich weiterempfehlen! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 10.01.21 um 14:31
/image/movie/die-tollkuehnen-maenner-in-ihren-fliegenden-kisten-neu_klein.jpg
Story (4)
«Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten» gehörte in meiner Kindheit zu den Filmen, die ich mir immer wieder mit Begeisterung angesehen habe – allerdings habe ich ihn damals selten bis zum Ende gesehen…
Warum das so war, wird mir, wenn ich ihn heute sehe, klar, weist er doch mit 138 Minuten eine beachtliche Überlänge auf. In der Mitte des Filmes gibt es dann sogar eine «Intermission», in welcher 4 Minuten lang nur Musik zu hören ist. Diese Zeit wurde früher einberechnet, um im Kino die Filmrollen zu wechseln, da Filme dieser Länge nicht auf einer Rolle Platz fanden…

Nach wie vor beeindruckend sind die Flugzeuge. Man kann sich heute nur noch schwer vorstellen, was es für ein Aufwand gewesen sein muss, all diese Flugvehikel nach originalen Vorlagen nachzubauen. Wie im Film eindrücklich zu sehen ist, handelte es sich dabei jedoch nicht um nachgebaute Attrappen, sondern um voll funktionstüchtige Fluggeräte, welche dann auch noch während der Dreharbeiten geplant geschrottet wurden…

Die Handlung gerät bei all dem bombastischen Klamauk – Gerd Fröbe ist grossartig! – ein wenig in den Hintergrund. Ehrlicherweise muss gesagt werden, dass auch nicht viel Handlung vorhanden ist. Vielmehr wurden die spärlichen Handlungsverläufe gekonnt um das actiongeladene Flugspektakel drapiert.
Nichtsdestotrotz bietet der Streifen auch knapp 60 Jahre (!) nach Veröffentlichung immer noch grandiose Unterhaltung – etwas antiquiert mag das kollektive Nationenbashing anmuten…

Nicht zuletzt wissen wir dank Oberst von Holstein alias Gerd Fröbe, dass Fliegen ein Kinderspiel ist, man muss nur die Betriebsanleitung lesen:
Punkt 1: Hinsetzen…

BLU-RAY-BILD (4,5)
Das Bildseitenformat liegt in 2.20:1 (11:5 – 1955 eingeführtes Todd-American Optical Verfahren für 70mm-Breitwandfilme) vor.

Dieser Film wurde nicht nur aufwändig inszeniert, sondern ebenso aufwändig im Todd-AO 70-mm-Breitwandfilm-Verfahren gedreht. Diesem Umstand, und natürlich der Neuabtastung für diese Blu-ray-Ausgabe, ist es zu verdanken, dass wir heute eine Bildqualität bestaunen dürfen, die selbst für moderne Produktionen alles andere als selbstverständlich ist.
Die Bildschärfe ist vor allem bei Nahaufnahmen überragend und wird auch bei Totalen nur unmerklich schwächer. Ebenso überzeugen können die Kontraste. Der Schwarzwert bewegt sich auf sehr gutem Niveau.
Nur ganz selten gibt es vereinzelte, schlecht fokussierte Shots, die jedoch den ausgezeichneten Gesamteindruck kaum zu trüben vermögen. Die Farbgebung ist kräftig und natürlich ausgefallen.
Eine ausgezeichnete Blu-ray-Bildumsetzung, die wieder einmal eindrücklich zeigt, was möglich ist…

BLU-RAY-TON (3)
Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 2.0 (Mono) vor.

Im Unterschied zum englischen Originalton, welcher in einer 5.0-Abmischung vorliegt, ist die deutsche Tonspur leider nur in Mono vorhanden. Dank dem HD-Ton gibt es trotzdem eine einigermassen gute Dynamik zu hören – eine Räumlichkeit kommt jedoch natürlich nie auf.
Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen und auch die Tonbalance kann überzeugen.

Extras
Gibt es keine. Ein Wende-Cover ist vorhanden!

FAZIT

Für Fans von Gerd Fröbe und alle Film- sowie Flugnostalgiker ein Klassiker, der immer noch seinen Charme zu verbreiten vermag.
Die Blu-ray-Umsetzung besticht vor allem durch eine exzellente Bildqualität.

Prädikat: Ein Klassiker eben…! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 19.12.20 um 14:20
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Story (3,5)
Mit «Kein Pardon» gab Hape Kerkeling 1993 sein Regiedebüt. Entstanden ist eine bitterböse und gleichzeitig urkomische Satire über die deutsche Fernsehlandschaft.
Kerkeling, der auch am Drehbuch mitschrieb, hat es gut verstanden, eine sehr menschliche und herzerwärmende Komponente miteinzubringen. Für mich persönlich ist der grosse Star dieses Streifens jedoch nicht Hape Kerkeling, sondern Heinz Schenk, welcher hier den abgehalfterten und hochgradig cholerischen Show-Master Heinz Wäscher einfach grossartig verkörpert. Die Komik erwächst natürlich nicht zuletzt auch aus der Tatsache, dass beide Hauptdarsteller reale Show-Master sind.
Hape Kerkeling konnte bis 1993 schon viel Erfahrung sammeln in der deutschen Show-Szene und schöpft hier aus dem Vollen. Der Film besticht hierbei nicht durch eine überaus originelle Handlung oder unerwartete Geschehnisse, sondern konzentriert sich gekonnt auf viele kleine zwischenmenschliche Szenen, welche schliesslich zum grossen Ganzen führen.

Natürlich könnte man vieles an diesem Regiedebüt kritisieren: Die etwas unbeholfene Story etwa oder der nicht ganz nachvollziehbare Wandel der Hauptfigur vom schüchternen Einsteiger zum arroganten Show-Master. Alles in allem wird jedoch ausgezeichnete Unterhaltung geboten, und mit der Satire hat sich Hape Kerkeling auch gleich an eines der anspruchsvollsten Film-Genres gewagt…

BLU-RAY-BILD (3,5)
Das Bildseitenformat liegt in 1.66:1 (15:9 – 1953 von Paramount entwickelt) vor.

Wir haben es hier mit einer ansprechenden, sauberen Bildumsetzung zu tun. Die Grundschärfe bewegt sich auf recht beachtlichem Niveau – vereinzelt sind allerdings leichte Unschärfen festzustellen.
Die Farbgebung ist recht kräftig ausgefallen. Das Filmkorn ist gut zu sehen, ohne störend zu wirken. In dunklen Szenen werden Bildinhalte zuweilen verschluckt. Der Schwarzwert bewegt sich im Mittelmass und auch die Kontraste kommen kaum über selbiges hinaus.
Grundsätzlich eine leicht bessere Bildumsetzung als bei der DVD-Version.

BLU-RAY-TON (3,5)
Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 2.0 vor.

Für eine Mono-Ton-Umsetzung klingt diese Blu-ray durchaus respektabel. Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen und weisen sogar eine gewisse Dynamik auf. Eine Räumlichkeit gibt es verständlicherweise keine, und auch die Filmmusik klingt eher bescheiden. Die Tonbalance hingegen ist sehr gut ausgefallen.

Extras
Sind einige vorhanden, habe ich mir jedoch nicht angesehen. Es gibt leider kein WendeCover!

FAZIT

Wer Hape Kerkelings Humor mag, wird bei diesem Streifen sicher auf seine Kosten kommen. Gute Unterhaltung und ansprechende schauspielerische Umsetzung werden geboten.

Die Blu-ray-Umsetzung bewegt sich im Mittelmass. Sowohl Bild wie auch Ton sind zwar besser als auf der DVD-Ausgabe, haben aber noch Luft nach oben…

Prädikat: Sehenswert! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 2
bewertet am 12.12.20 um 15:53
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Story (4)
Julian Fellowes, der Schöpfer und Autor der gleichnamigen Fernsehserie, schuf auch diese Filmadaption, welche zeitlich an die TV-Serie anschliesst.

Glücklicherwe ise ist es gelungen, viele SchauspielerInnen der Originalbesetzung für dieses Sequel zu gewinnen sowie mit Michael Engler einen der Regisseure, welcher auch einige Episoden der TV-Serie umgesetzt hatte. Dies führt zu einer wunderbaren Stimmigkeit und dazu, dass alle Serien-Fans sich bei diesem Spielfilm vom ersten Moment an wie zu Hause fühlen.

Wie von der TV-Serie her gewohnt, wurde auch hier sehr auf die detailgetreue Umsetzung geachtet, was dem Film zu einer eindrücklichen Opulenz verhilft und der Stimmigkeit zuträglich ist.
Die schauspielerische Umsetzung muss sich in keiner Weise hinter der TV-Serie verstecken. Es ist jedoch klar, dass in 120 Minuten nicht die selbe erzählerische Tiefe erreicht werden kann, wie in der TV-Serie. Was zur Schlussfolgerung führt, dass diese Fortsetzung vermutlich vor allem für Fans der TV-Serie interessant sein dürfte und den Zuschauer*innen ohne Vorkenntnisse wohl eher etwas oberflächlich erscheinen könnte…

Alles in allem ist hier ein ausgezeichneter Historienfilm entstanden, der dank der detailverliebten Inszenierung und der im klassischen Stil verfassten Geschichte die Zeit König George V. von England zum Leben erwecken vermag.

BLU-RAY-Bild (5)
Das Bildseitenformat liegt in 2.39:1 (12:5 CinemaScope) vor.

Wir haben es hier mit einer ausserordentlich guten HD-Umsetzung zu tun. Der Schärfewert ist durch den ganzen Film hinweg ausgezeichnet – und dies sowohl bei Close-Ups, wie auch bei Totalen. Bei Nahaufnahmen ist jedes Detail zu erkennen.
Die Farbgebung ist sehr natürlich und gut ausgefallen. Die Kontraste und der Schwarzwert sind ebenfalls sehr ansprechend umgesetzt worden.

BLU-RAY-TON (4,5)
Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD High Resolution 7.1 vor.

Schön, dass es wieder einmal eine 7.1-Tonabmischung auf eine Blu-ray geschafft hat. Da wir es hier allerdings mit einem recht ruhigen Film zu tun haben, kommt diese Surroundabmischung nicht so prägnant zum Tragen, wie es in einem Action- oder Abenteuerfilm wohl der Fall wäre.
Wie auch immer, die Surroundatmosphäre ist ansprechend ausgefallen und die Dialogverständlichkeit jederzeit bestens. Die Dynamik wird selten gefordert, kann dann aber überzeugen.
Die Tonbalance ist ausgezeichnet ausgefallen.

Extras
Gibt es einige, habe ich mir jedoch nicht angesehen. Ein Wendecover ist vorhanden!

FAZIT
Für Fans der Serie ein absolutes Muss! Alle, die die TV-Serie nicht kennen, sollten sich erst die Serie ansehen…
Die Blu-ray-Umsetzung ist absolut top und in der Nähe der Referenz.

Prädikat: Sehr empfehlenswert! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 08.11.20 um 13:35
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Story (4)
Whoopi Goldberg war 1993 auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, als sie in «Made in America» die weibliche Hauptrolle der afroamerikanischen Buchhändlerin übernahm. Mit Filmen wie «Die Farbe Lila», «Jumpin’ Jack Flash» oder «Sister Act» war sie zum Weltstar geworden.

Dieser Film ist in vielen Belangen auf Whoopi Goldberg zugeschnitten und schafft es perfekt, ihr komödiantisches Talent zum Glänzen zu bringen – dagegen sieht Will Smith, den wir hier in seinem zweiten Kinofilm sehen, recht blass aus…
Da die Story recht einfach gestrickt ist, lebt der Streifen vor allem von der mitreissenden schauspielerischen Leistung der drei Hauptrollen. Ted Danson, der hier gewissermassen Whoopis Sparringspartner spielt, agiert hervorragend und verkörpert den überheblichen Autohändler gekonnt.

Die filmische Umsetzung ist solide, und die Slapstick-Einlagen sind mit gutem Timing in Szene gesetzt. Wie in den 80er- und 90er-Jahre-Filmen üblich, wurde wenig Wert auf Glaubhaftigkeit oder Authentizität gelegt, dafür beim Klamauk ordentlich übertrieben…

Alles in allem ist «Made in America» ein unterhaltsamer Wohlfühlfilm, bei welchem die Culture-Clash-Elemente mehrheitlich dekorativen Charakter besitzen.

Blu-ray-Bild (4)
Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.85:1 (13:7 – US und UK WideScreen Kino-Format. Ursprünglich von Universal 1953 eingeführt) vor.

Die Grundschärfe ist bei Nahaufnahmen sehr gut ausgefallen, lässt jedoch bei Totalen stark nach. Vor allem bei dunklen Szenen ist das Bild etwas grieselig, und die Kontraste sind nur mässig. Der Schwarzwert bewegt sich im Mittelmass. Bilddefekte oder Verschmutzungen sind jedoch keine auszumachen.

Blu-ray-Ton (3)
Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 2.0 vor.

Die Tonqualität ist äusserst eingeschränkt. Der dürftige Monoton bietet kaum Dynamik, und eine Surroundatmosphäre kommt logischerweise nicht auf. Beim ausgezeichneten Soundtrack ist eine sehr gute Stereoseparation gelungen.
Die Dialoge sind jederzeit gut zu verstehen, und die Tonbalance ist stimmig ausgefallen.

Extras
Sind keine vorhanden. Es gibt ein WendeCover!

FAZIT
Für Liebhaber von 90er-Jahre-Komödien oder Fans von Whoppi Goldberg ein empfehlenswerter Streifen.
Die Blu-ray-Umsetzung ist gut ausgefallen, hat aber definitiv noch Luft nach oben…

Prädikat: Sehenswert! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 31.10.20 um 17:39
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Story (5)
Nicht schon wieder, dachte ich, als ich hörte, dass Hollywood einmal mehr ein Remake eines alten Filmes in Angriff nahm. «A Star Is Born» wurde bereits in den 1930er-Jahren verfilmt. Danach folgten 1954 und 1976 Remakes, letzteres mit Kris Kristofferson und Barbra Streisand in den Hauptrollen.
Was konnten nun Bradley Cooper, der nicht nur die Hauptrolle spielt, sondern gleichzeitig auch Regie führte und Lady Gaga, welche ich als Musikerin nicht besonders mag, und die als Schauspielerin kaum Nennenswertes vorzuweisen hat, diesem Stoff schon Neues abgewinnen...?

Es ist immer wieder schön, wenn man so komplett daneben liegt mit seinen Erwartungen. Denn was die beiden Hauptakteure hier abliefern, ist ganz grosses Kino. Bradley Cooper hat eine unglaublich gute Stimme und singt und performt grossartig, was einen völlig vergessen lässt, dass er eigentlich kein Berufsmusiker ist. Bei Lady Gaga gilt das selbe, in umgekehrter Richtung, sie spielt ihre Rolle derart glaubwürdig und souverän, als hätte sie nie etwas anderes als Schauspielerei gemacht. Es ist bei beiden Akteuren gut zu merken, dass sie sich monatelang seriös auf ihre Rollen vorbereitet haben – das Resultat übertrifft alle Erwartungen.

Der Stoff, welcher stark an die Version von 1976 angelehnt ist, bietet keine grossen Überraschungen, ist jedoch in seiner Schlichtheit auch heute noch mitreissend und spannend zu sehen. Darüber hinaus gelingt es den beiden überragenden Hauptdarstellern, ihren Figuren neue Facetten zu entlocken.

Beeindruckend sind auch die zahlreichen Konzertaufnahmen, welche sehr gut inszeniert sind. Regisseur Cooper hatte dabei sogar auf dem legendären Glastonburry-Festival gedreht, was den Auftritten eine ehrliche und authentische Grundstimmung verleiht.
Der Film kann jedoch nicht nur in den lauten und spektakulären Momenten überzeugen, sondern ist in den stillen, tragischen Szenen ebenso bewegend.

Kurz, ein Musikfilm der ganz besonderen Art, mit zwei Hauptdarstellern, die sich selber übertroffen und ein würdiges Remake eines alten Klassikers abgeliefert haben…

4K UHD-Blu-ray Bild (4)
Das Bildseitenformat liegt in 4K UHD Dolby Vision 2.40:1 (12:5 CinemaScope) vor.

Die Bildqualität dieser 4K-Blu-ray zu beurteilen, ist nicht ganz einfach. Aus Stilgründen wurde dem digitalen Bild in der Nachbearbeitung Körnung hinzugefügt, um einen etwas älteren Look zu erzielen. Dies kommt zwar der Filmatmosphäre zugute, hat aber natürlich zur Folge, dass die Bildqualität etwas eingeschränkt ist. Zudem wurde nur in 2K gedreht und danach für die Blu-ray-Produktion hochskaliert.
Trotz diesen Einschränkungen, haben wir es hier mit einem recht guten UHD-Bild zu tun, welches vor allem durch natürliche Farbgebung und gute Kontrastwerte zu überzeugen weiss.

4K UHD-Blu-ray (2)
Das Tonformat liegt in Deutsch Dolby Digital 5.1 vor (!)

Ich persönlich erachte eine DVD-Tonspur auf einer UHD-Blu-ray als Unverschämtheit. In Anbetracht der Tatsache, dass sich die Preise von UHD-Scheiben nicht selten um die 30 Euro bewegen, ist eine derart veraltete und technisch rückständige Tonspur in keiner Weise zu rechtfertigen.
Da hilft es dann auch nicht, dass es eine ordentliche Räumlichkeit zu hören gibt oder die Dialoge jederzeit gut zu verstehen sind. Spätestens wenn man auf die originalen Tonspuren wechselt, welche sowohl in Dolby TrueHD 7.1 wie auch in Dolby Atmos 7.1 vorliegen, wird klar, was einem da vorenthalten wird.
Gerade bei einem Musik-/Konzert-Film ist die Tonumsetzung, im Speziellen die Präzision und der Umfang der Dynamik, der entscheidende Faktor.

Extras
Sind einige vorhanden, habe ich mir jedoch nicht angesehen. Es gibt ein WendeCover!

Fazit

Ein Meisterwerk, welches sich, vor allem dank der hervorragenden Performance der beiden Hauptdarsteller, nicht vor den berühmten Vorgängerverfilmungen zu verstecken braucht.
Die UHD-Umsetzung besticht durch ein leicht besseres Bild als auf der Standard-Blu-ray, verfügt aber leider in Deutsch nur über einen DVD-Ton.
Kann ich weiterempfehlen! 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 2
Extras
mit 3
bewertet am 04.10.20 um 12:36
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Story (4,5)
Dieser spannende Kriminalfilm erinnert in einigen Punkten stark an den 1976 veröffentlichten Alan J. Pakula-Film «Die Unbestechlichen». Dies nicht zuletzt wegen dem dokumentarischen Stil, in dem er gedreht wurde.

Regisseur Henry Hathaway, bekannt aus unvergesslichen Western-Klassikern, war auch ein Meister des Film noir, wie er in dieser Verfilmung eindrücklich beweist. Ursprünglich war Henry Fonda für die Hauptrolle des hartnäckigen Reporters vorgesehen. Dieser konnte jedoch aus terminlichen Gründen nicht zusagen. Mit James Stewart wurde dann ein mehr als probater Ersatz gefunden, spielt er die Rolle des skeptischen Reporters doch hervorragend.

«Call Northside 777», wie der Streifen im Original heisst (der deutsche Titel ist einmal mehr völlig unpassend), besticht nicht nur durch eine sehr spannende und auf einer wahren Begebenheit beruhenden Story, sondern überzeugt auch durch eine ausgesprochen atmosphärische Inszenierung. Zudem wurden die Aussenaufnahmen alle an den originalen Schauplätzen, vor allem in und um Chicago, gedreht, was für Hollywood-Filme aus den 40er-Jahren nicht selbstverständlich ist und die Authentizität wesentlich verbessert.

Sehr interessant sind auch die technischen Elemente, wie der Einsatz des Lügendetektors oder die Fernübermittlung von Fotos – das war damals alles Hightech und dürfte das zeitgenössische Publikum ziemlich beeindruckt haben.

Gewarnt seien alle Krimi-Fans, welche Filme nur ertragen, wenn die Geschichte „zu Ende erzählt“ wird. Dies ist hier nämlich nicht der Fall. Obwohl einiges im Dunkeln verbleibt, führt genau das zur realistischen Grundstimmung, die diesen Film auszeichnet.

BLU-RAY-BILD (3,5)
Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.37:1 schwarz/weiss (11:8 – Academy Standard-Format für Kino-Filme von 1932-1953) vor.

Die Bildqualität ist über den ganzen Film gesehen recht ordentlich. Wobei jedoch der Schärfewert sehr inkonsistent ist und von sehr gut bis zu ziemlich schlecht alles dabei ist. Die Kontraste sind zuweilen sehr stark, und in dunklen Szenen werden viele Bildinhalte komplett verschluckt.
Der Schwarzwert bewegt sich im oberen Mittelfeld. Das Schwarz-Weiss-Bild ist im Grossen und Ganzen recht sauber. Grundsätzlich hätte man aus dem originalen 35mm-Format wesentlich mehr herausholen können…

BLU-RAY-TON (3)
Das Tonformat liegt in Deutsch Dolby Digital 2.0 Mono vor.

Die Tonumsetzung bewegt sich ebenfalls im Mittelmass. Die Dialoge sind jederzeit verständlich, hören sich mitunter aber etwas künstlich an. Eine Räumlichkeit ist bei diesem Mono-Ton natürlich nicht gegeben. Die Dynamik ist ansprechend ausgefallen. Die Balance hingegen kämpft immer wieder mit leichten Problemen, die vor allem in verschiedenen Dialogszenen auffallen.

Extras
Sind vorhanden, habe ich mir jedoch nicht angesehen. Es gibt ein WendeCover!

FAZIT
Ein spannender Film noir, der für Fans von James Stewart und/oder von klassischen Kriminalfilmen uneingeschränkt empfehlenswert ist.
Die Blu-ray-Umsetzung bewegt sich im guten Mittelfeld.

Prädikat: Sehr sehenswert! 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 03.10.20 um 13:01

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