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Das FSK-Altersfreigabezeichen, auch "Flatschen" genannt, sorgt immer wieder für Diskussionsstoff im Forum. Da gibt es solche, die stören sich nicht daran, und solche, die aus Trotz dann zu Importen - bevorzugt UK-Importen - greifen.

Aber ist das sinnvoll? Hier eine realistische Betrachtung...

Das FSK-Logo auf der Vorderseite hat eine Größe von etwa 35 mm x 35 mm, unter Missachtung der abgerundeten Ecken und der Teiltransparenz sind das 1225 mm², die vom Cover verdeckt werden. Das Cover hat eine Gesamtabmessung von etwa 270 mm x 149 mm = 40230 mm², das Logo belegt demnach ziemlich genau 3 % der Coverfläche.

Bei UK-Importen ist die Situation etwas komplizierter. Hier können zwei verschiedene Freigabelogos auf der Hülle sein, wenn der Film in Großbritannien (BBFC) und Irland (IFCO) die gleiche Freigabe bekommen hat. Zusätzlich muss das Logo auf jeder bedruckten Seite zu sehen sein, also Vorderseite, Spine und Rückseite. Eine feste Größenvorschrift scheint es nicht zu geben, daher habe ich exemplarisch "Payback" zum Vergleich herangezogen.

Front:
  • BBFC-Logo, rund, Durchmesser 15 mm (Fläche 177 mm²)
  • IFCO-Logo, achteckig, Kantenlänge 6 mm (Fläche 174 mm²)
Spine:
  • BBFC-Logo, rund, Durchmesser 8,5 mm (Fläche 57 mm²)
  • IFCO-Logo, achteckig, Kantenlänge 4 mm (Fläche 77 mm²)
Rückseite:
  • BBFC-Logo mit Text, rechteckig, 44 mm x 23 mm (Fläche 1012 mm²)
  • IFCO-Logo mit Text, rechteckig, 44 mm x 23 mm (Fläche 1012 mm²)
Gesamt: 177 + 174 + 57 + 77 + 1012 + 1012 = 2509 mm², also über 6 Prozent und damit mehr als doppelte des deutschen Logos!
Selbst, wenn nun die IFCO-Freigabe nicht draufsteht, wird immer noch etwas mehr Fläche belegt als beim FSK-Logo.

Wie bereits oben geschrieben, ist bei UK-Importen üblicherweise das Logo an allen bedruckten Seiten zu feinden, im Regal sieht das dann so aus:

 

Eventuelle Frontlogos (unten) sieht man bei "normaler" Aufstellung einfach nicht - denn seien wir mal ehrlich, wer mehr als ein Dutzend Filme hat, wird diese üblicherweise nicht mit der Vorderseite präsentieren (von Sondereditionen mal abgesehen - aber davon gibt es in Großbritannien gar nicht so viele).

Zu guter Letzt gibt es hierzulande etwas, was mir sonst nur aus Kanada bekannt ist (aber dort aus anderen Grünen): Eine Vielzahl von Firmen bietet mittlerweile Wendecover ohne Altersfreigabe an. Somit hat man sogar noch mehr "unverschandeltes" Cover als früher bei den alten FSK-Logos auf der Rückseite.
Synopsis:
Aus unbekannten Gründen quittiert ein Agent seinen Dienst. Er fährt nach Hause und packt dort seine Koffer für eine Reise. Doch jemand leitet Betäubungsgas durch das Schlüsselloch.
Als der Agent wieder aufwacht, findet er sich in einer seltsamen Ortschaft wieder. Die Einwohner sind hier nur unter Nummern bekannt, der Neuankömmling erhält die Nummer 6. Eine Flucht scheint ausgeschlossen: Wer immer aus dem abgeriegelten Ort entkommen möchte, wird von seltsamen weißen Bällen aufgehalten - oder schlimmstenfalls sogar erstickt.
Es scheint nur einen Grund zu geben, warum Nummer 6 hier ist: Man will ihm das Geheimnis entlocken, warum er seine Agententätigkeit beendet hat...


Heute ist die Box angekommen, zur Einstimmung gibt es schonmal ein paar Bilder dieser gelungenen Edition:

Stabile Pappbox im Großformat (ca. 32 x 21 x 4 cm). Wer nicht weiß, dass es sich hier um eine TV-Serie handelt, könnte darin auch ein Gesellschaftsspiel vermuten...



In der Box: Das Buch (siehe unten), das Case mit den Silberscheiben - und darunter noch einiges an Luft




Die Serienfolgen verteilen sich auf 4 Blu-rays, zwei DVDs beinhalten die zahlreichen Extras


Das rund 290 Seiten (!) starke Buch von Andrew Pixley enthält detaillierte Hintergründe zur Entstehung der Serie sowie einen ausführlichen Episodenführer inklusive "technischer Daten" wie Erstausstrahlungstermin, Zuschauerquote und Besetzungsliste.

Link zum Datenbankeintrag

 

Schrott oder Schnäppchen?

Teil 1

 

Nachdem ich hier im Forum gelesen habe, dass es von der „Marke“ Dyon einen Blu-ray-Player geben soll, der sich - analog dem Momitsu 899 - über die Fernbedienung auf Region A, B und C umschalten lassen soll, war klar: Den musst du testen.

Bei Reichelt gibt es das Gerät für 111 Euro. Dazu ein 4 GB Nano-USB-Stick, ein 2m HDMI-Kabel und Versandkosten ergaben den runden Preis von 130 Euro.

Zwei Tage später war das gute Stück bereits eingetroffen und der Test konnte beginnen.

 

 

Lieferumfang

Der kompakte und leichte Player kommt in einem elegant wirkenden, flachen, schwarzen Karton. Zusätzlich zum Player sind die Fernbedienung inkl. Batterien, ein sehr knapp gehaltenes „Handbuch“ sowie ein AV-Kabel (Composite+Stereo-Cinch) enthalten.

Die Bedienungsanleitung sollte man am besten gleich vergessen, sie besteht aus Selbstverständlichkeiten, Fehlern und Auslassungen, so sind z.B. die unterstützen Formate nicht mal ansatzweise aufgeführt, dafür wird aber der Anschluss über ein Kompontenkabel (für das der Player gar keine Anschlüsse mitbringt) erläutert.

 

 

Äußeres + Anschlüsse

Der Horizon ist, bei dem Preis kaum verwunderlich, ein Leichtgewicht und entspricht von den Ausmaßen etwa dem Panasonic BD-80. Die Kunststofffront ist glänzend schwarz gehalten, an der rechten Seite befindet sich ein USB-Anschluss. Im ausgeschalteten Zustand leuchtet mittig eine rote LED, eingeschaltet erscheint rechts davon das blaue 7-Segement-Display. Abgesehen davon, dass die Frontplatte nicht absolut eben ist, ist der Eindruck nicht so schlecht, wie man bei dem Preis erwarten könnte.





Neben dem USB-Anschluss an der Vorderseite bringt der Player auf der Rückseite kaum mehr als das Nötigste mit: Ein HDMI-Ausgang wird flankiert von einem LAN-Anschluss, einem Composite-Videoausgang, einem analogen Stereo-Ausgang und (immerhin) einem koaxialen Digitalausgang.




Den USB-Anschluss habe ich mit dem mitbestellten USB-Stick belegt (Bild oben), das Bild wird über HDMI ausgegeben und der Ton mangels HD-fähigem Receiver über den Coax-Ausgang. Hierzu ist im Setup unter den Audioeinstellungen die Option „Bitstream-Legacy“ auszuwählen, dann werden hierüber Dolby Digital und dts ausgegeben.

Der LAN-Anschluss dient ausschließlich für BD-Live, ein Zugriff auf Netzwerkfreigaben oder Medienserver ist nicht möglich.

 

 

Fernbedienung

Der Signalgeber macht einen etwas provisorischen Eindruck, reagiert aber ordentlich. Bis auf die Enter-Taste sind die Tasten nicht beleuchtet oder phosphorizierend.



 

Einstellungen

Das Setup macht einen aufgeräumten Eindruck und bietet überraschend viele Einstellungsmöglichkeiten an.




Das TV-Gerät hat den eingestellten Farbbereich xvYCC sofort und einwandfrei erkannt. Das Farbsystem (PAL/NTSC) dürfte nur relevant für den Anschluss über den Composite-Ausgang sein, da über HDMI sämtliches Material hochskaliert und mit der richtigen Bildrate ausgegeben wird - dazu im nächsten Absatz mehr.

Beim Bildseitenverhältnis hat sich herausgestellt, dass „16:9 Pillarboxed“ wohl das beste Ergebnis liefert, wenn Mediendateien wiedergegeben werden sollen. Auch hierzu folgen noch Erläuterungen.

Teil 2

 

Wiedergabe

Der Dyon skaliert sämtliches Material auf die maximal unterstützte Auflösung hoch, die Bildfrequenz wird dabei beibehalten. So werden Blu-rays (i.d.R.) mit 24 Hz abgespielt, PAL-DVDs mit 50 Hz und NTSC-DVDs mit 60 Hz.

Die Blu-ray-Wiedergabe gibt keinen Anlass zum klagen, bei der DVD-Wiedergabe zeigt das Bild jedoch mehr Artefakte als dies beispielsweise der Panasonic DMP-BD80 tut. Anscheinend ist hier die Videonachbearbeitung nicht ganz so ausgereift.

Überraschend gut schlägt sich der Player dagegen bei Videos im DivX bzw. XviD-Format. Das Ergebnis ist deutlich besser als die Wiedergabe über den PC mit VLC: Leuchtendere Farben und weniger Kompressionsartefakte. Der Player bietet außerdem die Möglichkeit, Untertitel im .SRT-Format einzubinden, die sehr schön scharf und glatt eingeblendet werden.

Was das Gerät leider nicht bietet, ist ein Videoequalizer, eine Anpassung der Farben und des Kontrastes ist also leider nicht möglich.

Mediendateien können - außer über optische Discs - noch über den USB-Anschluss zugeführt werden. Hierbei ist zu beachten, dass der Anschluss (oder genau das angeschlossene Gerät) auch als Speicher für BD-Live dient. Neben USB-Sticks können auch Festplatten angeschlossen werden, sofern diese mit dem Dateisystem FAT/FAT32 formatiert sind. Bei den von mir getestesten 2,5“-Festplatten gab es aber das Problem, dass auch solche Platten, die am PC/Laptop einwandfrei liefen, nicht starteten - offenbar ist die Stramversorgung über den USB-Anschluss nicht ausreichend, so dass zu einer Platte mit zusätzlichem Netzteil gegriffen werden sollte.

 

Ich habe den Horizon mit einer ganzen Reihe von Dateiformaten gefüttert, die ich hier tabellarisch darstellen möchte:

 

 

Container

 

Videocodec

 

Audiocodec

 

Auflösung

 

Bemerkung

MP4

AVC

MP4

640x360

einwandfrei

AVI

XviD

MP3

640x360

einwandfrei (mit SRT-Untertiteln)

AVI

MP4

AC3

1920x1080p/24

z.T. leichtes Stocken, eventuell USB-Anschluss zu langsam für Datenrate

VOB

MPEG-2

MPEG

720x576 (PAL)

einwandfrei

MKV

VC-1

AC3

1920x1080p/60

einwandfrei

MPEG

MPEG-2

MPEG

720x576 (PAL)

einwandfrei

MPEG MPEG-2 AC3 720x576 (PAL) kein Ton

MOV

AVC

MP4

640x360

nicht erkannt

MP3

-

MP3

-

einwandfrei

 

Wie man sieht, funktioniert eine ganze Menge. Beim dritten Eintrag (dem Film „Big Buck Bunny“) geriet das Bild stellenweise ins Stocken, wahrscheinlich war die Datenrate zu hoch für den USB-Anschluss. Auf DVD oder Blu-ray gebrannt, könnte das Ergebnis besser sein.

Beim MPEG-Testfall (DVB-Aufnahme) lag das Material im 4:3-Format vor. Steht das Bildseitenverhältnis auf 16:9 Widescreen, wird hier das Bild auf die volle Breite gestreckt, also verzerrt. Bei der von mir empfohlenen Einstellung 16:9 Pillarboxed erfolgt die Wiedergabe korrekt, auch bei 16:9-Material.

VOB-Dateien (DVD-Rips) können zwar wiedergegeben werden, die Wiedergabe einer kompletten DVD ist aber nur möglich, wenn man die Einzelteile zur Playlist hinzufügt. Dabei gibt es zwischen den einzelnen Datei allerdings eine kurze Unterbrechung. Der Wechsel von Untertitel und Tonspuren während der Wiedergabe ist möglich.



 

Regionalcode

Entscheidendes Kaufkriterium war die Möglichkeit, den Regionalcode über die Fernbedienung zu ändern. Kurz und knapp: Es funktioniert. Der Player ist von Hause aus freigeschaltet für alle DVD-Regionen, die Blu-ray-Region kann bei leerer Disklade über die entsprechenden Fernbedienungscodes geändert werden:

973501 = Region A

973502 = Region B

973503 = Region C

Bei DVDs mit Region Code Enhancement (RCE) kann es notwendig sein, den Player fest auf eine Region zu setzen. Dies dürfte über die 5. Stelle des o.g. Codes möglich sein, also z.B. 973511 für DVD-Region 1, Blu-ray-Region A.

 

 

Geschwindigkeit

Für einen Blu-ray Player ist der Dyon Horizon recht flott. Ich habe die Zeit gemessen, die der Film „Underworld: Aufstand der Lykaner“ vom Schließen der Lade bis zum Starten des Film (Sony-Vorspann) benötigt.

Die Ergebnisse:

Dyon Horizon: 62 Sekunden

Panasonic DMP-BD 80: 99 Sekunden

PlayStation 3 (bei bereits eingelegter Disc): 40 Sekunden

 

 

Negative Auffälligkeiten

Zusätzlich zu den bereits aufgeführten Unzulänglichkeiten (Fernbedienung, Bedienungsanleitung, USB-Anschluss Übertragungsrate) sind mir noch ein paar Sachen aufgefallen, die man nicht unterschlagen sollte:

Das Laufwerksgeräusch ist - abhängig von der Disc - relativ laut und am ehesten als „Sirren“ zu bezeichnen, also recht hochfrequent. Während der Wiedergabe ist es schon noch auszuhalten, insbesondere wenn die Anlage aufgedreht ist und der Player dazu noch im geschlossenen Rack steht oder hinter der Leinwand verschwindet. Unschön ist es dennoch und zweifellos ein Tribut an die billige Bauweise.

Während der Wiedergabe von AVI-Dateien ist es mir zweimal passiert, dass der Player plötzlich eingefroren ist. Ob hier ein Übertragungsproblem vorlag oder sich das Gerät an den Daten verschluckt hat, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall war dann die einzige Möglichkeit das Ausschalten des Players (immerhin das ging noch).

Eher kosmetischer Natur: Wenn die Disclade geöffnet ist und man das Gerät ausschaltet, wird die Lade vorher nicht wieder eingezogen.

 

 

Fazit

Für kleines Geld bekommt man einen Player für alle Regionalcodes mit einem brauchbaren Upscaler und recht umfassender Medienunterstützung.

Das Laufwerksgeräusch wertet den Horizon etwas ab und macht ihn eher zum Zweitplayer für Sonderfälle (also Region A-Importe). Wer einen besseren Universalplayer will, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen und z.B. zu einem umgerüsteten Panasonic oder gleich zum Oppo greifen - so oder so ist dann aber gleich das 3fache oder mehr anzulegen.

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