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Vorschau (und Rückblick): Metropolis 1927/2010
8. Februar 2010Wie vielleicht der eine oder andere schon mitbekommen hat, wird am kommenden Freitag, 12.02.2010, in Berlin auf der 60. Berlinale und in der Alten Oper in Frankfurt die restaurierte Langfassung von Metropolis uraufgeführt und glücklicherweise von Arte und Arte HD live übertragen (um 20.45 Uhr). Sicher gibt es viele hier, die einen zweieinhalb Stunden langen Stummfilm in schwarz-weiß einfach ignorieren wollen. Damit ignoriert man aber auch einen Klassiker von einzigartiger filmhistorischer Bedeutung weit über das Genre des Science-Fiction-Films hinaus. Deswegen an dieser Stelle eine Vorschau auf dieses Meisterwerk von Fritz Lang, das 2001 als erster Film in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen wurde - verbunden mit der Hoffnung, daß diese erneute Restauration dann auch endlich ihren Weg auf Blu-ray finden wird.
Update: Transit Film hat mir gegenüber auf Anfrage bestätigt, daß diese neue Metropolis-Fassung auf DVD und Blu-ray veröffentlicht werden wird. Der Zeitpunkt ist aber noch ungewiß. (10.02.2010)
Details:
Film (5/5):
Das Metropolis des Jahres 2026 wird beherrscht von einer begüterten Oberschicht, angeführt von Joh Fredersen (Alfred Abel), der im "Neuen Turm Babel" lebt und von dort die Stadt kontrolliert. Dagegen muß die Arbeiterschaft im Untergrund der Stadt hausen und unter erbärmlichen Bedingungen Zehnstundenschichten schieben. Freder (Gustav Fröhlich), der Sohn Fredersens, lernt die Arbeiterin Maria (Brigitte Helm) kennen, die versucht, die Arbeiter auf die Ankunft eines Mittlers zwischen Hirn (Führungselite) und Händen (Arbeiterschaft) vorzubereiten. Fredersen erkennt die Bedeutung Marias und läßt von dem genialen Erfinder Rotwang (Rudolf Klein-Rogge) die Mensch-Maschine Maria (ebenfalls Brigitte Helm) konstruieren, die die Arbeiter in seinem Sinne manipulieren soll. Rotwang hat aber eigene Motive: Um sich dafür zu rächen, daß Fredersen ihm seine Frau Hel genommen hatte, läßt er seine Konstruktion die Arbeiter aufhetzen, die schließlich die gigantische Herz-Maschine im Zentrum der Stadt vernichtet. Die Energieversorgung bricht zusammen und die unterirdischen Wohnungen der Arbeiter werden überflutet...
Mit Kosten von damals fünf Millionen Reichsmark war Metropolis bis dahin der teuerste Film der Kinogeschichte und hat die Ufa fast in den Ruin getrieben. An 310 Tagen und in 60 Nächten wurde gedreht, 36.000 Statisten wirkten mit und 200.000 Kostüme wurden angefertigt. Metropolis glänzt mit Spezialeffekten, die die Grenzen des Machbaren nach Meinung vieler weiter hinaus geschoben haben als es danach irgendein Film vermochte, einschließlich Avatar. Die gleichermaßen penible wie rücksichtslose Regiearbeit von Fritz Lang führte zusammen mit dem Drehbuch seiner damaligen zweiten Frau Thea von Harbou zu einem wundervoll fotographierten Monument des expressionistischen Stummfilms, der aufgrund seiner ausgeprägten Gestik und Mimik heutige Zuschauer anfangs vielleicht etwas befremdet. Der Einfluß von Metropolis auf den Science Fiction-Film kann gar nicht überbetont werden, der Film war wahrlich stilbildend (man sehe sich danach nur mal die Kulissen von Blade Runner an!).
Update: Nach dieser ausnahmsweise wirklich historischen Aufführung kann man sich als Kinoliebhaber über eine wiederauferstandene Filmlegende freuen. Die wieder einmontierten Szenen ergänzen die vormals zerstückelten Handlungsstränge und erlauben endlich ein Verständnis des gesamten Films. So kommt etwa "Der Schmale", Detektiv im Dienst von Joh Fredersen (super gespielt von Fritz Rasp), zur vollen Geltung - auch der Tausch von Freder mit dem Arbeiter 11811 ist jetzt sehr viel klarer. Zudem erscheint die Begleitung durch die kongenial komponierte Musik von Huppertz tatsächlich als integraler Bestandteil des Films und unterstützt das Bildmaterial höchst eindrucksvoll. Man mag ein wenig einer heutzutage verlorenen Kunst hinterhertrauern wollen... Gut, daß es Metropolis (fast) wieder so gibt, wie Fritz Lang ihn konzipiert hat! (15.02.2010)
Bild:
Die bisher letzte Restaurierung von 2001 hat eine sehr hohe Qualität - hierfür wurden Filmfragmente der ursprünglichen 35mm-Fassung aus der ganzen Welt zusammengetragen und neu montiert. Diese Fassung der auf der 2003 erschienenen DVD ist jedenfalls angesichts von Alter und Zustand der Filmrollen mehr als erstaunlich.
Die Version, die jetzt am Freitag zu sehen sein wird, ist eine knappe halbe Stunde länger. Das zusätzliche Material ist in einem extrem schlechten Zustand gewesen, da es sich um eine 16mm-Kopie handelt, die zudem erst nach Jahrzehnten angefertigt wurde und in einem kleinen argentinischen Filmmuseum vor sich hinstaubte. Die digitale Neumontage des Films erfolgte nun anhand der Originalpartitur der Musik von Gottfried Huppertz, der sich zahlreiche Notizen zu den jeweiligen Filmabschnitten gemacht hatte. Die hinzumontierten Teile sind deutlich an ihrem schlechten Ausgangszustand zu erkennen, dafür sind nun aber eben Handlungsstränge wieder sichtbar, die 83 Jahre verborgen blieben, denn unmittelbar nach der Premiere wurde der Film um ein Drittel gekürzt, um ihn besser gerade in den USA verkaufen zu können. Einige Minuten fehlen trotzdem noch, denn die in Argentinien gefundene Kopie hatte so viele Filmrisse, Ölflecken und andere Verunreinigungen, daß diese restaurierte Fassung ca. 200 m kürzer ist als die ursprüngliche Premierenfassung.
Ton:
Ich gehe mal davon aus, daß die neue Einspielung des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin auf dem Stand der Technik stattfinden wird. Jedenfalls kann man nun endlich die werkgetreue musikalische Begleitung genießen. - Ganz im Gegensatz zu der in den 80er Jahren von Giorgio Moroder zusammengestrickten Version, die keine 90 Minuten des Films mehr übrig ließ und dessen Musik für einen Negativpreis bei den Razzie Awards nominiert wurde.
Arte-Angebot:
Die Präsentation am Freitag beginnt bereits um 20.15 Uhr, der Film selbst startet eine halbe Stunde später. Danach wird noch die 52-minütige Dokumentation "Die Reise nach Metropolis" gezeigt. Im letzten Jahr produziert, zeigt sie die extrem schwierige Restauration dieses Monumentalfilms und auch warum Metropolis so einzigartig ist.
Wer wie ich zu spät gekommen ist, um sich Karten für eine der beiden Aufführungen in Berlin und Frankfurt zu besorgen, der sollte sich Freitag abend frei nehmen und sich den Klassiker (fast) ungekürzt zu Gemüte führen. Und wer Arte HD empfangen kann, möge bitte hier kommentieren, ob tatsächlich eine hochaufgelöste Fassung gezeigt wurde.
Trailer:
Update: Transit Film hat mir gegenüber auf Anfrage bestätigt, daß diese neue Metropolis-Fassung auf DVD und Blu-ray veröffentlicht werden wird. Der Zeitpunkt ist aber noch ungewiß. (10.02.2010)
(zeigt die DVD-Ausgabe nach der letzten Restaurierung 2001)
Details:
Jahr | 1927 / 2010 |
Zwischentitel | Deutsch |
Bildformat | 1,33:1 |
Ton | Orchestereinspielung nach der Originalpartitur von Gottfried Huppertz |
Altersfreigabe | ab 12 (Fassung von 2001), 1927 übrigens nicht jugendfrei |
Länge |
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Film (5/5):
Das Metropolis des Jahres 2026 wird beherrscht von einer begüterten Oberschicht, angeführt von Joh Fredersen (Alfred Abel), der im "Neuen Turm Babel" lebt und von dort die Stadt kontrolliert. Dagegen muß die Arbeiterschaft im Untergrund der Stadt hausen und unter erbärmlichen Bedingungen Zehnstundenschichten schieben. Freder (Gustav Fröhlich), der Sohn Fredersens, lernt die Arbeiterin Maria (Brigitte Helm) kennen, die versucht, die Arbeiter auf die Ankunft eines Mittlers zwischen Hirn (Führungselite) und Händen (Arbeiterschaft) vorzubereiten. Fredersen erkennt die Bedeutung Marias und läßt von dem genialen Erfinder Rotwang (Rudolf Klein-Rogge) die Mensch-Maschine Maria (ebenfalls Brigitte Helm) konstruieren, die die Arbeiter in seinem Sinne manipulieren soll. Rotwang hat aber eigene Motive: Um sich dafür zu rächen, daß Fredersen ihm seine Frau Hel genommen hatte, läßt er seine Konstruktion die Arbeiter aufhetzen, die schließlich die gigantische Herz-Maschine im Zentrum der Stadt vernichtet. Die Energieversorgung bricht zusammen und die unterirdischen Wohnungen der Arbeiter werden überflutet...
Mit Kosten von damals fünf Millionen Reichsmark war Metropolis bis dahin der teuerste Film der Kinogeschichte und hat die Ufa fast in den Ruin getrieben. An 310 Tagen und in 60 Nächten wurde gedreht, 36.000 Statisten wirkten mit und 200.000 Kostüme wurden angefertigt. Metropolis glänzt mit Spezialeffekten, die die Grenzen des Machbaren nach Meinung vieler weiter hinaus geschoben haben als es danach irgendein Film vermochte, einschließlich Avatar. Die gleichermaßen penible wie rücksichtslose Regiearbeit von Fritz Lang führte zusammen mit dem Drehbuch seiner damaligen zweiten Frau Thea von Harbou zu einem wundervoll fotographierten Monument des expressionistischen Stummfilms, der aufgrund seiner ausgeprägten Gestik und Mimik heutige Zuschauer anfangs vielleicht etwas befremdet. Der Einfluß von Metropolis auf den Science Fiction-Film kann gar nicht überbetont werden, der Film war wahrlich stilbildend (man sehe sich danach nur mal die Kulissen von Blade Runner an!).
Update: Nach dieser ausnahmsweise wirklich historischen Aufführung kann man sich als Kinoliebhaber über eine wiederauferstandene Filmlegende freuen. Die wieder einmontierten Szenen ergänzen die vormals zerstückelten Handlungsstränge und erlauben endlich ein Verständnis des gesamten Films. So kommt etwa "Der Schmale", Detektiv im Dienst von Joh Fredersen (super gespielt von Fritz Rasp), zur vollen Geltung - auch der Tausch von Freder mit dem Arbeiter 11811 ist jetzt sehr viel klarer. Zudem erscheint die Begleitung durch die kongenial komponierte Musik von Huppertz tatsächlich als integraler Bestandteil des Films und unterstützt das Bildmaterial höchst eindrucksvoll. Man mag ein wenig einer heutzutage verlorenen Kunst hinterhertrauern wollen... Gut, daß es Metropolis (fast) wieder so gibt, wie Fritz Lang ihn konzipiert hat! (15.02.2010)
Bild:
Die bisher letzte Restaurierung von 2001 hat eine sehr hohe Qualität - hierfür wurden Filmfragmente der ursprünglichen 35mm-Fassung aus der ganzen Welt zusammengetragen und neu montiert. Diese Fassung der auf der 2003 erschienenen DVD ist jedenfalls angesichts von Alter und Zustand der Filmrollen mehr als erstaunlich.
Die Version, die jetzt am Freitag zu sehen sein wird, ist eine knappe halbe Stunde länger. Das zusätzliche Material ist in einem extrem schlechten Zustand gewesen, da es sich um eine 16mm-Kopie handelt, die zudem erst nach Jahrzehnten angefertigt wurde und in einem kleinen argentinischen Filmmuseum vor sich hinstaubte. Die digitale Neumontage des Films erfolgte nun anhand der Originalpartitur der Musik von Gottfried Huppertz, der sich zahlreiche Notizen zu den jeweiligen Filmabschnitten gemacht hatte. Die hinzumontierten Teile sind deutlich an ihrem schlechten Ausgangszustand zu erkennen, dafür sind nun aber eben Handlungsstränge wieder sichtbar, die 83 Jahre verborgen blieben, denn unmittelbar nach der Premiere wurde der Film um ein Drittel gekürzt, um ihn besser gerade in den USA verkaufen zu können. Einige Minuten fehlen trotzdem noch, denn die in Argentinien gefundene Kopie hatte so viele Filmrisse, Ölflecken und andere Verunreinigungen, daß diese restaurierte Fassung ca. 200 m kürzer ist als die ursprüngliche Premierenfassung.
Ton:
Ich gehe mal davon aus, daß die neue Einspielung des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin auf dem Stand der Technik stattfinden wird. Jedenfalls kann man nun endlich die werkgetreue musikalische Begleitung genießen. - Ganz im Gegensatz zu der in den 80er Jahren von Giorgio Moroder zusammengestrickten Version, die keine 90 Minuten des Films mehr übrig ließ und dessen Musik für einen Negativpreis bei den Razzie Awards nominiert wurde.
Arte-Angebot:
Die Präsentation am Freitag beginnt bereits um 20.15 Uhr, der Film selbst startet eine halbe Stunde später. Danach wird noch die 52-minütige Dokumentation "Die Reise nach Metropolis" gezeigt. Im letzten Jahr produziert, zeigt sie die extrem schwierige Restauration dieses Monumentalfilms und auch warum Metropolis so einzigartig ist.
Wer wie ich zu spät gekommen ist, um sich Karten für eine der beiden Aufführungen in Berlin und Frankfurt zu besorgen, der sollte sich Freitag abend frei nehmen und sich den Klassiker (fast) ungekürzt zu Gemüte führen. Und wer Arte HD empfangen kann, möge bitte hier kommentieren, ob tatsächlich eine hochaufgelöste Fassung gezeigt wurde.
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